Hallo zusammen,
So, nun hab ich zweimal mit dem neuen Taurus 16“ Dob beobachten können, und muss sagen, ich bin bisher sehr zufrieden damit -wenn nicht gar „begeistert „[:)]
Der Aufbau samt Justieren und mit der Streulichtsocke drauf ist in 15 Minuten erledigt und das Gerät beobachtungsfertig.
Ok, Spiegel muss noch auskühlen.
Dreimal muss ich zwar hin und hergehen, aber die Teile sind sehr leicht und gut zu tragen, nur der Spiegelkasten hat natürlich sein Gewicht (knapp 19 Kilo), ist aber auch gut zu nehmen, hochzuheben und zu tragen, und die paar Meter vors Haus in den Garten raus ist das keine große Sache.
Alle anderen Teile, wie Rockerbox,, Hut und das Gestänge sind sehr leicht und gut zu tragen.
Die Justierung schaut auch gut aus - beim Hoch und Runterschwenken des Tubus bleibt der Laserpunkt in der Mittelmarkierung, vorher noch mit Concenter justiert.
In der Höhe war mir das Gerät bei der ersten Beobachtungsnacht eine kleine Spur zu schwergängig, nach etwas „wachseln“ passt es nun super.
Läuft butterweich sonst die Rockerbox, das Beobachten geht super damit, auch ist es fast so wie mit meinem 12“ GSO, eben das mir bekannte „Nachschubsen“.
Einzig im Zenitraum, da brauche ich nun bei diesem hohen Teil mit meinen 1,75 m auch einen Tritt (oder eben auf die Zehenspitzen stellen [8D] ).
Aber das ist eine Gewöhnungssache, nicht wirklich der Rede wert.
So, nun aber zu meinen bisherigen Beobachtungen mit dem neuen Dobson.
Die erste Nacht, Dienstag auf Mittwoch konnte ich zwar nur etwa zwei Stunden, von 21Uhr bis 23 Uhr beobachten, das „First Light“ sozusagen, dann spielte das Wetter leider nimma mit.
Auch zogen immer wieder dünne Schleierwolken durch und behinderten die Sicht.
Nur etwa eine halbe Stunde war der Himmel relativ klar.
Nach dem das Telrad justiert war, mein erstes Objekt der Kugelsternhaufen M13.
Mit sechzigfacher Vergrößerung schon eine Wucht traumhaft - bin dann mit dem 13er Nagler Okular auf etwa 140x runter, ein wahres Sterngesprenkel, ich könnt mich kaum sattsehen.
Auch die kleine Galaxie in der Nähe, NGC 6207 war gut zu erkennen.
Der Unterschied zum 12“ Dob war jetzt nicht extrem - aber doch merkbar, mehr feine Details einfach zu sehen, eine Spur detailreicher , bei eigentlich allen Objekten.
Eine Ausnahme war nur M15.
Der sah in etwa „gleich „ aus - im 16er wie im 12er..
Der Ringnebel ( M57) war eine Wucht, aber so richtig angetan hat es mir der Hantelnebel (M27).
Mit UHC Filter stand da ein riesiges Ei, etwas zerfasert, mit Sternen im Nebel , vor dem ästhetischen Sternenhintergrund im Okular- einfach nur wow!
So hatte ich den Hantelnebel bisher noch nie gesehen, und den habe ich schon oft beobachtet.
Blieb da lange am Okular hängen und dann wars auch schon vorbei, der Himmel zog zu, musste leider abbrechen.
Die zweite Nacht, von Donnerstag auf Freitag konnte ich von 23 Uhr bis 5 Uhr früh beobachten.
Der Himmel war klar, laut meinem SQM-L im Schnitt ein Wert von 21,30mag/arcsec ² also ein ganz brauchbarer Himmel.
Wenn da nur nicht diese Feuchtigkeit gewesen wäre[:(]
So eine extrem feuchte klatschnasse Nacht, weiß ich schon einige Zeit nicht mehr
Es war mit etwa drei bis vier Grad auch recht frisch, aber entsprechend bekleidet geht das schon.
Die Feuchtigkeit war ein großes Problem, entweder Telrad oder Fangspiegel liefen an, teils auch die Okulare.
Half nur noch der Fön , dann ging es wieder zwanzig Minuten danach das ganze von vorn.
Aber ich hatte Zeit, und es war die letzte klare Nacht vor der Schlechtwetterfront, also machte ich bis Fünf Uhr früh weiter.
Normalerweise breche ich da sonst ab bei solcher Feuchtigkeit.
Hat sich aber trotzdem ausgezahlt, die Phasen zwischen dem Trockenfönen.
Der Cirrusnebel war ein Gedicht, soviel Details.. nach dem Hantelnebel die nächste große Überraschung mit dem neuen Dob.
Bin da lang drangeblieben und hab die Vergrößerung gewechselt und Filter und bin den Cirrusnebel lange abgefahren.
Auch ohne Filter nicht zu übersehen.( die beiden hellsten Teile)
Eine Augenweide war auch M33.
Die Spiralarme waren direkt zu sehen, schwach aber doch eindeutig, schon ein Unterschied zum 12er.
Am besten mit dem Panoptic 19 mm 94x und mit dem Nagler 13mm 140x.
Andromeda oder M31 war dafür auch im Taurus in etwa wieder gleich wie ich es vom GSO her kenne.
Der Krebsnebel M1 war toll, wie auch der Eskimonebel NGC2392.
H und Chi , der Doppelsternhaufen im Perseus , da konnte ich mich direkt „reingraben“.
Auch der Affenkopfnebel NGC 2174 wie der Rosettennebel 2244 einfach schön und eine Spur besser als im 12er.
Verpasst habe ich leider den Orionnebel, da war ich so beschäftigt mit dem Beobachten und dann stand M42 plötzlich hinter hohen Sträuchern.
Ich hätte das Teleskop da wieder abbauen müssen und ein paar Meter weiter wieder neu aufbauen und dazu hatte ich dann keine Lust mehr.
Beim nächsten Mal dann , und natürlich , die Rolluntersätze für das Taurus Dob werde ich mir auch noch mal zulegen, dann ist sowas kein Problem mehr.
An dem aktuellen Objekt des Monats, den beiden Emissionsnebeln IC 59 und IC 63 da bin ich aber auch mit dem Taurus gescheitert-konnte ich nicht entdecken.
Werd’s wieder probieren.
So, jetzt sollte ich langsam mal an ein Ende kommen.
Fazit: Bisher bin ich mit dem Taurus Dob sehr zufrieden, den behalte ich [:D]
Sorry, das mein Beitrag so ein endlos langer Roman geworden ist[;)]
Danke nochmal an alle für die guten Ratschläge und Tips.
Vor allem an Horst.
Viele Grüße