Hallo zusammen,
Ich denke schon seit langer Zeit über den Kauf eines Binokularansatzes nach, bin aber noch zu keinem Ergebnis gekommen. Als Alternative zum Binokularansatz denke ich auch über den Selbstbau eines Doppelteleskops nach. Ich schreibe jetzt einfach mal die Überlegungen auf, die ich mir zu dem Thema gemacht habe und hoffe, daß es den einen oder anderen Kommentar dazu gibt:
Der Binokularansatz soll an einem 200/1200 Dobson angebracht werden.
Ich besitze bereits ein 28x110 Großfernglas. Bei DeepSky Beobachtungen mit niedriger Vergrößerung ist das Großfernglas ein ernsthafter Konkurrent zum 200mm Dobson. Das beidäugige Beobachten gefällt mir sogar besser.
Die minimale Vergrößerung mit Binokularansätzen ist vor allem bei Newton-Teleskopen ein Problem, da Glaswegkorrektoren mit hohem Vergrößerungsfaktor erforderlich sind.
Bei Siebert Optics gibt es GWK mit geringen Vergrößerungen, ich frage mich dann aber, warum alle anderen Hersteller das nicht können.
Das Baader Maxbright II fällt in meine engere Wahl. Der 2“ Newton GWK 1,7x würde mit 32mm Okularen eine Vergrößerung von 64x ergeben, was für mich gerade noch akzeptabel wäre. Ich weiß aber nicht, ob der Backfocus ausreichen würde, da ich noch kein 1,25“ 32mm Okular besitze. Mit meinem 15mm Erfle und dem Baader Maxbright und 1,7x GWK käme ich jedenfalls nicht in den Focus.
Mit einem 2,6x GWK wäre die Mindestvergrößerung 98x, das wäre mir zu viel. Mond und Sonne sollen vollständig ins Bildfeld passen.
Es gibt einen Binokularansatz, der ohne GWK auskommt und mit Spiegeln statt Prismen arbeitet. Wahrscheinlich baugleich unter verschiedenen Namen, z.B. Orion Premium Linear, TS parfokal, Omegon Pro Tritron. Hier kann man nur Okulare bis 20mm abschattungsfrei verwenden, die Minimalvergrößerung ist dann aber mit 60x noch klein genug, so daß ich an dieser Stelle kein Problem sehe. Allerdings habe ich schon einige negative Testberichte zu diesem Bino gelesen.
Wenn ich mit dem 200mm Spiegelteleskop binokular beobachte, habe für jedes Auge nur noch so viel Licht wie mit 141mm Öffnung. Mit der Minimalvergrößerung 60x entspricht das theoretisch einem 60x141 Fernglas, das wäre eine sinnvolle Ergänzung zum 28x110 Fernglas. Allerdings gehe ich davon aus, daß ich bei der Kombination Newton+Bino mit einer schlechteren Bildqualität als bei einem Doppelrefraktor rechnen muß.
Für den Selbstbau habe ich an einen 152/900mm Doppelrefraktor gedacht. Der wäre dann nur bei kleinen Vergrößerungen sinnvoll zu verwenden. Ich denke mal, bis 60x sollte der Farbfehler kein Problem sein.
Für Planeten müßte ich mir dann einen weiteren Doppelrefraktor basteln, z.B. 2x 4“/1350mm.
Meine Selbstbau-Erfahrungen beschränken sich bisher nur auf Holzarbeiten: Rockerbox, Parallelogramm, EQ-Plattform, Astrostuhl.
Der Selbstbau-Doppelrefraktor wäre dann auch aus Holz. Unter dem Stichwort „Binobox“ habe ich bei Cloudynights einige Inspirationen gefunden.
Mit freundlichen Grüßen,
Stefan