Hallo,
ich weiss wirklich nicht in welches Forum mit diesem Bericht. Also hier her.
Ich möchte einmal meine Erlebnisse der letzten Tage verarbeiten und was liegt da näher anstatt zu seinem Therapeuten zu rennen das in einem Forum zu tun.
Wie vielleicht schon der ein oder andere in astronomicum mitgelesen hat, bin ich dabei meine EQ-6 von den Conradgetrieben auf die Denki Variante umzubauen. Wenn nicht spielt das auch überhaupt keine Rolle.[:o)]
Auf anraten vieler Forumsteilnehmer war damit dann auch das Update meiner SLP auf eine SDI fällig. Das klappte reibungslos und der Kontakt mit Herrn Boxdörfer war sehr nett. Er programmierte gleich beide Varianten auf die entsprechenden Plätze.
Die Platten, Hülsen und Motoren – alles war da. Am Freitag war es dann so weit, es sollten die kleinen Zahnräder zurückkommen und es sollte noch das Lager für die großen Zahnräder gebaut werden und dann nichts wie rein in die Montierung. Das war der Plan.
Es war dann mal wieder einer der Tage an dem nichts klappte.
Am Ende die Bilanz: Die Gewindeschneider waren abgenudelt, daher das Gewinde schief. Dann sich doch für die Lösung mit der Ausgleichshülse entschieden #61664; das Zahnrad mit zuviel Spiel aufgebohrt, die Hülsen verbogen. Frust total. Also neues Zahnrad bestellen und auf ein Neues.
Am Samstag bahnte sich dann das unmögliche an – klarer Himmel!!!
Also habe ich wieder die Conradgetriebe eingebaut und alles vorbereitet.
Auf dem Programm stand:
• Prüfen der Auswirkung auf den PE durch die neue SDI (Mikroschritt)
• Erste Autoguiding-Versuche
• Test der neuen Intes 2,4 Barlow am Saturn
• Bisschen Goto mit Cartes du Ciel und er neuen SDI unter LX200
Beim Aufbau bemerkte ich mal wieder meine Abneigung gegenüber Kabeln. Netzteile, Steuerungskabel, Webcam, USB Verlängerung etc. Hilfe! Aber als Technik-Verrückter lässt man sich davon nicht unterkriegen.
Also, Sohn im Bett, raus auf den Balkon - Montierung mit WSC ausrichten, prima. Hat ja nur ne 1 Stunde gedauert. #61516; Irgendwie fehlt mir die Übung.
Wieder mal war das fokussieren echt schwierig. Das Seeing dabei echt bescheiden. Es war nach erfolgreicher Fokuslage immer noch nur ein Haufen wabernde Masse. Naja, es hilft ja nichts - wer weiss, wann es mal wieder klar ist.
So, jetzt erstmal „24“ mit der Freundin gucken und besänftigen das sie heute alleine ins Bett muss.
Wieder raus auf den Balkon – jetzt geht’s los.
PE Messen mit K3CCD:
Funktioniert prima – Ausrichten der Montierung zeigte seine Wirkung. Alles prima. In der Auswertung sehe ich deutlich, dass die Montierung mit der SDI wesentlich ruhiger läuft als mit der SLP.
Autoguiding:
Dann kann es ja an das Autoguiding gehen. Ich war sehr skeptisch, weil ich öfters gelesen habe, serielles Autoguiding mit der SDI unter LX200 nicht richtig funktioniert, sondern noch eine zusätzliche Relaisbox benötigt wird.
Ich habe erst ein hellen Stern ausgewählt und mit der VestaPro SC2 im Automatikmodus Versuche gemacht.
Ich habe verschiedene Parameter ausprobiert und bin der Meinung das es in K3CCD mit K=75 und Q=150 am besten funktioniert hat (Die Brennweite betrug 1800mm). Die Deadzone stellte ich auf 1,6 da das Seeing echt mies war. Wahrscheinlich war auch der Wert eigentlich noch viel zu hoch.
Aber mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden:
Was da bei ca. 415 Sekunden passiert ist weiß ich nicht genau. Ich will nicht ausschließen, dass ich mich in den Kabel verfangen habe, (ICH HASSE KABEL) aber das muss noch kontrolliert werden.
Ermutigt wollte ich jetzt an schwächeren Sternen mit 0,5 Sekunden Belichtungszeit guiden.
Das wurde nun aber so richtig nichts #61516;. Ich bekam nach ein paar Sekunden eine Fehlermeldung „Mount controll internal Buffer full“ und das ganze hing sich auf. Auch ein Reset der SDI änderte daran nichts. Ein „hoch setzten“ des Intervalls von 1000 auf 1400 ms brachte auch keine Änderung. Ist diese Zeit noch zu kurz?
Für dieses Problem konnte ich auch im Nachhinein keine Lösung finden. Vielleicht weiß einer von Euch Rat.
Was mir noch aufgefallen ist, ich kann nur 0,5 oder 1 Sekunde belichten. Wähle ich irgendwas dazwischen belichtet K3CCD dennoch nur 0,5 Sekunden. Was geht denn da schief???
Die Versuche habe ich dann erstmal abgebrochen.
Dann muss eben Saturn jetzt herhalten. Eigentlich wollte ich das nicht tun, da das Seiing richtig bescheiden war, aber wer weiß wann es mal wieder klar ist. Also mitnehmen was geht.
Im Nachhinein bin ich froh das ich das getan habe. Weil ich von dem Ergebnis sehr überrascht bin. Gut, die EBV musste hier wirklich bis an die Grenzen des natürlichen gehen, vielleicht auch einen Tick darüber.
Hier das Ergebnis:
MK-66 Aufnahme Brennweite ca. 4320mm
Dabei habe ich 700 von ca. 3000 Frames verwertet und mit Registax verarbeitet und dann noch mit ner Bildbearbeitung daran gemacht.
Was mir dabei auffällt ist dieses gleichmäßige Raster, das deutlich zu Tage triit, sobald ich ein wenig mehr Nachschärfe. Wie kommt dieses zustande? Ich musste bei 1/25 den Gain Regler fast voll aufziehen um genügend Helligkeit im Bild zu haben. Liegt es daran?
Ich bin immer wieder überrascht was bei den widrigen Beobachtungsbedingungen noch geht. Ist glaube ich bisher mein bester Saturn.
Auch ja zum Beobachtungsort. Ich beobachte von meinem West-Balkon in Norderstedt diekt in der Nähe des Hamburger Flughafens. Ich muß gestehen mich gelüstet es einige Male danach das ein oder andere Stromkabel zu durchtrennen.
Folgendes Bild aus dieser Nacht mit meiner Digicam Canon S30 zeigt so ein bisschen was ich meine #61516;
Da es inzwischen schon nach 01.00Uhr war und ich trotz der Temperaturen noch Leben in meinen Körper hatte. Beschloss ich noch mit Cartes du Ciel das Goto auszuprobieren und dann im Bett zu verschwinden. Hat ja schließlich in der Vergangenheit auch immer funktioniert. Also in dem Ascom Treiber „Generic LX200“ ausgewählt, Altinak in Fadenskreuz genommen, syncronisiert und erstmal ganz vorsichtig nach Alnilam per Goto. Der Blick durch Okular…… Wo bin ich?
Irgendwo im ersten Drittel der Strecke zwischen Altinak und M42!
Mein Problem jetzt: Wäre ich in die Umgekehrte Richtung gefahren, würde ich sagen ich muss die Drehrichtung in der SDI ändern. Aber hier ist eher RA/DE vertauscht und auch das würde aus jetziger Erinnerung nicht ganz hinkommen.
Hat jemand von Euch ähliche Erfahrungen gemacht oder irgendwelche Lösungesvorschläge?
Naja, diese Goto-Geschichte beschäftigte mich noch bis ca. 02.30Uhr und ich ging mit gemischten Gefühlen ins Bett.
Autoguiding Part 1= Top
Autoguiding Part 2= Flop
Saturn= besser als erwartet (Die Intes Barlow scheint viel besser als meine bisherige Bresser 2x zu sein
Goto= Flop total
Dieses Wochenende wird dann noch mal der Einbau der Sanyo Denki Motoren versucht.