Hi Roman,
halt mal die Füsse still, denn vorher muss ich Dir noch einiges sagen [:D]!
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Günter: Also ich komme auf 16,3Kg Achsenkreuz, 15,9Kg Stativ und 9,5Kg das Gegengewicht, Heiner war allerdings schneller und hat den Link schon gepostet.
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Ist das jetzt mit Gegengewichtsstange oder ohne? Ich frag nur, weil für die Gegengewichtsstange man einen Waffenschein beantragen muss! Das Ding ist dick, lang und höllenschwer, glatt 1.5KG!
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Ich danke übrigens nochmal allen für die Beratung, ich habe mich nun erstmal für eine gebrauchte GM-8 entschieden und gegen die EQ6. Die Steuerung sowie die zusätzlichen Teile (die ich zum Teil noch kaufen muss) lassen sich ja an der G11 wieder verwenden, falls ich mal aufrüsten sollte
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Ja das ist theoretisch möglich, aber praktisch undurchführbar. Wenn Du die G8 gegen eine G11 eintauschen willst, wirst Du sie kaum ohne Steuerung, Motoren etc. verkaufen können. Also muss das dran bleiben, und Du must wieder von vorne anfangen.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
die GM-8 ist noch recht leicht. Als Teleskop nutze ich ja außerdem eh noch mein 6“ Newton.
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FALSCH! Der Kopf der G8 ist vielleicht 2-3Kg leichter aufgrund der kleineren Schneckenräder und ihrer Gehäuse. Ansonsten ist das Achsenkreuz Baugleich, d.h. es hat denselben Polblock, die gleichen Achsendurckmesser, die gleiche Gegengewichtsstange etc.etc..
Die beiden Montierungen unterscheiden sich deweiteren im Stativ. Das der G8 ist wesentlich leichter gebaut und zusammenfaltbar. Das der G11 ist zwar wesentlich schwerer, aber in leichte Einzelteile zerlegbar (passt wunderbar unter Sitze..nicht unwichtig bei Urlaubsfahrten).
Die unterschiedliche Tragkraft kann nur durch das leichtere Stativ begründet werden, denn wie gesagt...ansonsten fast baugleich. Ein Kumpel hat die G8 mal auf ein G11-Stativ gesetzt, und ich sage Dir: Daran lernt man wie wichtig Stative sind. Ein Unterschied wie Tag und Nacht!
Die Präzision der G8 für fotografische Zwecke ist der der G11 wegen des kleineren Schneckenrades weit unterlegen.
Und was dein 6"-Newton betrifft, das ändert sich schneller als Du denkst.
Zusammengefasst halte ich die G8 für die Tragkraft und Präzision für überteuert. Und wenn schon, dann mit dem G11-Staiv...und dann ist der Preisunterschied nur noch recht gering. Mit einer Standard-G8 tust Du Dir auf längere Sicht keinen Gefallen! Dann würde ich eher auf die NEQ-6 zurückgreifen, da billiger!
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Ein paar Fragen zur GM-8 hab ich natürlich noch, was zusätzliche Teile angeht. Dafür mache ich dann besser mal ein neues Thema auf.
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Ok, jetzt wird es etwas ausführlicher. Du kannst alle Zusatzteile bei Lodsmandy kaufen. Brauchst Du aber eine Steuerung mit Motoren, bleiben Dir drei Wege:
1. Losmandy Gemini ca. 1500 Euro tadellose Lösung
2. Kochs FS2 + Motorenkitt ~1500 Euro nun ja, modern ist anders
3. Littlefoot+Motoren+getriebe+gebastel funzt, ist preiswert aber eben ein Kompromiss...mit dem man leben kann
Hier kommst Du ins Spiel. Wenn Du Dir den Zusammenbau resp. Umbau einer Littlefoot-Steuerung, Motor-Getriebe-Adaption, Parametrisierung usw. nicht zutraust, bleibt Dir nur Punkt 1 oder 2.
Und wie Du es auch drehst, Du wirst bei den höheren Preisen landen, ob nun G8 oder G11.
Bei einer NEQ-6 hast Du alles fertig zusammengebaut, sozusagen out-of-the-box. Das ganze Gelaber von wegen Qualität, PE usw. ist irrelevant, wenn man sich einfach nicht mehr leisten kann. Vor allem aber ist es fotografisch beherrschbar, was viele gute Aufnahmen mit Teleskopen auf der NEQ6 zeigen. Es besteht also keinerlei Grund die NEQ6 zu verteufeln.
Also, halten wir einmal fest: Die beste Lösung deiner Probleme auch für die Zukunft ist die NEQ6.
Stefan schrieb: Vom Finish her gefällt mir die G11 sehr gut, sieht edel aus, ist aber leider nicht maßgeblich...
Und leider ist es das doch! Keine, ich betone keiner, kauft eine Ware ohne von Sachen wie Design beeinflusst zu werden. Design ist das Eine, aber funktionales Design etwas anderes. Ich kann keine gute gebürstete Metalloberfläche herstellen, wenn ich schlechtes Material habe, keine sauberen Schraubenlöcher, wenn das Material das nicht zulässt. Also steht hinter einem sauberen Desing immer auch eine gute Materialwahl und ein ausgeklügeltes Handling- und Funktions-Konzept.
Und das macht den Unterschied aus.
Ich sprach vorher einmal von den versteckten Vorteilen einer G11.
Ich nenne zuerst einmal den, der garantiert keine Rolle spielt:
PE: ob der PE nun 5 oder 50 Bogensekunden beträgt ist bei der Fotografie unerheblich, denn der Autoguider regelt das aus. Eines darf der PE aber nicht machen, sprungartig auftreten. Das war und ist z.T. heute noch ein Problem der G11. Aber dieses Problem liegt heute nicht mehr an der Schnecke (Präzisionsschnecken werden seit vielen Jahrem standardmäßig eingebaut), sondern an einer zu stramm eingestellten Schnecke oder einer falschen Tarierung. Die G11 ist bauartbedingt sehr anfällig gegen zu starke Übergewichte auf einer Seite. Scott schreibt, mann soll ein ganz leichtes Übergewicht auf der Ostseite des Teleskops haben. Ganz leicht ist hier wörtlich zu nehmen, er schreibt was er meint. Hat man zuviel Übergewicht, kann es leicht passieren das sich der PE verschlechtert. Frag mich, ich kann Dir da was erzählen....
Was sind also die Vorteile, um derentwillen man sich um eine G11 kaufen sollte.
Haptik: Wer ein schönes design mag, wird schnell feststellen, daß die G11 nicht gestylt wurde, sondern technikgegeben einfach so ist. Einzig die eloxierten gebürsteten Oberflächen sind "für das Auge und für die Hand"...schließlich verbringen wir mehr Zeit mit Ihr im stillen Kämmerlein als auf dem Acker!
Ein Vorteil ist auch: nimmm ein fein mit Öl eingesprühtes Läppchen, reibe die Monti ab, und sie sieht nach 100 Feldeinsätzen aus wie neu! Meine alte EQ6 sah aus wie...och, die Farbe wurde matt, blätterte ab usw.
Handling: Wer es noch nie gemacht hat, weis nicht wovon er redet. Ruschkupplung anziehen und dann das Teleskop händisch irgendwo hin bewegen, loslassen, steht wie eine eins. Kein zappeln, kein ruckeln.
Ich ziehe meine Rutschkupplungen immer so an, daß ich das teleskop frei und weich bewegen kann, und wenn es da ist wo es hinzeigen soll, hält es fest, übersteht jeden ruppigen Okularwechsel und ist sogar fotografisch ordentlich stabil. Allerding wenn ich ernsthaft fotografiere ziehe ich die Rutschkupplung handfest an. Dann ist die Bewegung zwar etwas schwergängiger, aber sie hält ganz sicher fest.
Primitivität: Baue eine G11 auseinander und Du wirst dich wundern. Keine 50 Teile, keines schwierig zu fertigen, alles einfache Basisteile die jeder gute Metallbetrieb herstellen kann. Diese Einfachheit ist der garant für simple Funktion, mehr nicht. das Biest läuft. Und wenn es nicht läuft, ist es simpel zum Laufen zu bringen.
Z.B. Schnecke einstellen. Das geht auch auf dem Acker. Schrauben los, Schnecke andrücken, Schrauben anziehen fertig. Mit ein wenig Gefühl bekommt man das leicht hin, ist aber so gut wie nie nötig.
Neu fetten (alle paar Jahr..zehnte)! Bei der EQ-6 eine Sauerrei ohne Gleichen. Bei der G11 einfach die Rutschkupplungsschrauben abdrehen, Achse herausziehen, sauber machen, dünn einfetten, Achse wieder einstecken (nein hier kann nichts verkanten!) fertig. dauert 10 min. Die Prozedur muss man alle paar jahre einmal machen um die Rutschkupplung zu entfetten. Das ist eine einfache Nylonscheibe, die entfettet werden muss. Sabbert Dir Öl oder fett auf die Klenmmung der EQ-6 hast Du was vor. Das sauber zu bekommen und vor allem sauber wieder zusammen zu bauen ist nicht sooo leicht!
Aber wie gesagt, eigentlich muss man überhaupt nichts an der G11 machen, über Jahre nicht! Doch, das Ölläppchen..
Effektivität: Hierzu zähle ich ein Stativ, das über jeden Zweifel erhaben und stabil ist. Aufbauen, fertig...nicht weiter drüber nachdenken.
Der Polsucher sucht Seinesgleichen. Man stellt über zwei oder drei Sterne ein. Polaris zwischen die Markierungen setzen. Und wenn dann irgendetwas nicht stimmt, bekommst Du den 2.Stern niemals an seine zugewiesene Position. Dabei ist es egal ob der Polsucher exakt justiert ist (er kann nur geklemmt werden und bewegt sich daher immer etwas), solange er im Gehäuse steckt funktioniert das. Ich drehe ihn einmal, da mein Polsucher sehr locker sitzt. Stimmt dann die Sternausrichtung immer noch, ist alles in Butter.
Bekommst Du die zwei Sterne an ihre vorgeschriebenen Plätze, bist Du sehr sehr gut eingenordet. Und wenn dann noch der Dritte passt, ist das fast wie einscheinern.
Man muss das einfach ein paar mal in der Praxis gemacht haben um zu verstehen wie gut das funktioniert. Als ich vom Polsucher der EQ6 zum ersten mal durch den der G11 gesehen habe, sah ich nichts. Ich fand einfach Polaris nicht. Das lag an den vielen nadelfeinen Sternen (keine Monstersterne wie bei der EQ6) und daran, daß diese so hell waren. Ich konnte sie kaum unterscheiden. Heute norde ich in weniger als 2min. ein. Ab 2min. gibt es nämlich Mecker vom Kumpel...und der ist unbarmherzig!
Fotoqualitäten: Ich denke da tun sich die EQ6 und die G11 nicht viel. Beide werden störrisch wenn man sie falsch benutzt. Falsch austarriert wird die G11 etwas zickig, Gewicht ist ihr egal, Hebelarme
steckt sie besser weg als die EQ6...wen wundert es. Wenn man eine G11 wie eine EQ6 belädt, sind da schon Welten dazwischen. Dummerwiese neigt man aber dazu der G11 mehr zuzumuten als sie wirklich verträgt. Bleibt man um 20Kg und sind die Hebel nicht zu lang, läuft sie wunderbar. Also keine Wunderdinge erwarten.
Fasst man das alles zusammen, ist die G11 eine wunderbare Feldmontierung, die man nicht mehr missen will. Betrachtet man noch wieviele tausend G11en rumlaufen, und wie wenige im Gebrauchtmarkt auftauchen, gibt das ein zusätzliches Gefühl dafür, wie zufrieden G11-User damit sind. Auf dem Acker, und das ist meine Meinung, will ich keine andere Montierung mehr haben. So gesehen hat sich das Investment für mich 100%ig gelohnt, zumal ich mir über die Astro-Equipment-Baustelle "Montierung" keinen Kopf mehr mache...das Optimum ist erreicht!
Denk mal drüber nach. Glaube mir, der Schritt zur G11 ist hart, weil sauteuer. Er ist hart, weil man das Gefühl hat, für soviel Geld gäbe es doch Besseres. Er ist noch härter, weil man innerlich verunsichert ist.
Aber wenn du wie ich nach 4 Jahren auf die Monti schaust (ca. 200 Einsätze im Feld) und dich ernsthaft fragst: Warum soll ich eine neue Monti kaufen? Ich hab doch Eine die prächtig läuft, transportabel ist, mehrere Urlaubsreisen mit Camping überstanden hat, wochenlang im Auto liegt und nun so da steht?", dann ist die Ausgangsfrage für dich geklärt.
Übrigens: Unter Schmerzen geborene Kinder liebt man mehr!
CS
Ulrich
PS: Das schöne an der Astronomie ist doch, das man immer was zum erzählen hat!