Beiträge von Imageshare

    Hallo Theobald,


    "diese Technik jedoch in mancherlei Hinsicht gewisse Schwächen aufweist"


    was meinst Du damit? Bist Du Dir sicher, das Du die Schwächen der DSLR wirklich benennen kannst?


    Ich frage deshalb so herausfordernd, weil ich das Gefühl habe, das Du den ernst der Astrofotografie noch nicht wirklich verstanden hast. Du schreibst selbst, das Du "demnächst" auch eine Nachführung haben wirst. Du weist aber schon, das DeepSky-Fotografie ohne Nachführung ziemlich sinnlos ist?


    Ich mache Dir einmal folgenden Vorschlag: schaue Dir hier und bei Astronomie.de mal die Fotos an und schreibe Dir dazu heraus welche Kamera benutzt worden ist, welche Teleskope zum Einsatz kamen und welche belichtungszeiten genutzt wurden. Dann wirst Du selbst sehr schnell erkennen, das schöne Astrofotos einen erheblichen finanziellen und zeitlichen Aufwand bedeuten.


    Das heist aber nicht, das Du keine Astrofotos machen kannst. Nur tue mir den Gefallen, oder besser tue DIR den Gefallen, und schreie nicht herum wegen der Unzugänglichkeiten einer digitalen Kamera, wenn Du noch nicht einmal das Grundrüstzeug für Astrofotos hast. Sorry, aber den Mond kann man auch mit einem Handy knipsen, bei DeepSky wird es erheblich kniffeliger.


    SO, JETZT ZU DEINEN MÖGLICHKEITEN: Wenn Du eine Nachführung hast, dann funktioniert die an der EQ2 so genau, das Du nicht einmal den Mond gescheit hin bekommst. Du brauchst eine weitere Nachführkontrolle. Das macht man heute üblicherweise mit einer zweiten kleinen Kamera, die durch ein zweites fest, mit dem Newton verbundenen, Teleskop. Zudem braucht man dann noch ein Läppi, das die Kamerasignale auswertet und bei Abweichungen des Leitsterns die Montierung zu Korrekturbewegungen veranlasst. Das aber kann eine Steuerung für die EQ2 nicht ohne weiteres. Bleibt Dir also nichts anderes Übrig, als den Job selbst zu übernehmen. Du schaust durch ein Fadenkreuzokular einen Stern im zweiten Teleskop an und sobald der sich ein wenig von seiner Position weg bewegt steuerts Du die Monti so, das der Stern wieder zurück auf seine Position fährt.Je genauer Du das schaffst, desto besser wird dein Astrofoto. Das ist eine Heidenarbeit, aber wenn Du das mal kannst, hast Du enorm viel gelernt über die Technik der Teleskope und Montierungen.


    Als Kamera kann ich Dir nur eine gebrauchte digitale Spiegelreflexkamera empfehlen, vorzugsweise eine Canon 300D aufwärts.
    Diese Kameras habe sicherlich ihre Nachteile gegenüber echten Astrokameras, aber bis Du die erkennst vergehen Jahre. Übrigens, die gewissen Schwächen einer DSLR können sich auch zum Vorteil entwickeln, nämlich dann, wenn Du mobil sein musst.


    Also, dein Weg sollte folgender sein: Einen preiswerten Refraktor mit etwa 600mm Brennweite besorgen, den an den Newton schrauben und zudem nach einem Fadenkreuzokular ausschau halten. Meist sind deine 200Euro dann schon ziemlich aufgebraucht. Wenn es Dir dann noch gelingen sollte eine gebrauchte DSLR zu ergattern (nimm ruhig eine 300D, die ist billig und völlig ausreichend für den Anfang) brauchst Du noch einen Koma-Korrektor (der ist leider oft nicht ganz billig) sowie einen Adapter, um die Canon an den Okularauszug zu befestigen. KEINESFALLS irgend so eine Wackeldackel-Befestigung. Nimm einen ordentlcihen Adapter, der im Okularauszug festgeklemmt werden kann.


    Der Rest ist klar: Kamera an Newton, scharf stellen, Auge an Fadenkreuzokular, Stern in die Mitte einstellen und los geht es. Du wirst sehen, 5 min. manuell guiden sind eine echte Herausforderung. Das ganze dann noch ca. 5-6mal. Dann die Bilder stacken, bearbeiten etc. und fertig ist ein Astrobild.


    Der ganze Prozess ist schweißtreibend und es braucht eine ganze Weile bis man das alles beherrscht. Vor allem die Bildbearbeitung ist nicht ohne und garantiert 80% vom Erfolg!


    Und bei der ganzen Schinderrei wirst Du schnell feststellen, das eine EQ2 alles andere als stabil ist. Und genau an diesem Punkt solltest Du aufpassen. Jetzt hier und da ein wenig verbessern bringt nichts und ist nur teuer. Wenn Dir die Astrofotografie dann wirklich Spaß macht, dann brauchst Du eine wirklich ordentliche Ausrüstung, und dann wird es leider teuer. Unter 1500 kommst Du dann nicht weg, egal was Dir die Leute so einreden wollen. Und darin ist noch keine Astrokamera enthalten, denn die kostet mind. genauso viel. Das macht aber nichts, mit DSLRs werden hervorragende Bilder gemacht. Und wenn Du eine ordentliche Astrokamera einsetzen willst, also nicht die Winzschipdinger, sondern irgendwas im 15mm Diagonale und 6MPixel, dann wird es richtig teuer. Also bleib erst mal bei derer DSLR.


    Zahn gezogen?


    Trotzdem, nicht aufgeben, denn nur der Fleissige erntet den Erfolg!


    CS
    Ulrich

    Hallo Maxi,


    da Fotografie dein Haupthobby ist, lass mich einmal ein paar andere Aspekte deines neuen Portfolio-Eintrages beleuchten.


    ich will Dir jetzt keine Angst machen, aber ich halte es für ziemlich grob fahrlässig Dir nicht reinen Wein einzuschenken. Dein Hobby ist die Fotografie. Und in diesem Hobby suchst Du immer wieder nach neuen Herausforderungen, Szenerien oder Lichtstimmungen. Wenn ich bis jetzt richtig liege, lann lies weiter, ansonsten ist der Rest für dich eher informativ.


    Wenn das so ist, dann muß man auch annehmen, das Dir das in der Astrofotografie genauso ergehen wird. Nach ein paar Mondfotos, den einen oder anderen Jupiter und ein paar Satürnchen, suchst Du weitere Herausforderungen, als da sein können: höhere Vergrößerung wegen mehr Details oder die Erschließung des Deep-Sky-Bereiches mit den vielen Objekten jeder Schwierigkeitsklasse. Für beide Fälle brauchst Du nach deinem hypothetischen "Billig-Einsteiger-Test-Equipment" etwas deutlich größeres und damit deutlich teureres. Fakt ist, nach 1/2Jahr Einsteiger-Equipment stöberst Du durch die Angebote, denn es treibt dich zu weiteren Horizonten. Und um das zu verhindern, denn Teile des Einsteigerequipments sind schlicht und einfach nicht weiter zu gebrauchen, sollte man sich schon Gedanken darüber machen was einen Erwartet und was es kosten wird.


    Zu den Kosten: Rechne mal sicherheitshalber so mit um die 2000 Euro, und dabei wird es längerfristig nicht bleiben. Darin enthalten ist eine stabile Montierung, ein gutes fotofähiges Teleskop, Autoguiderequipment sowie ein gebrauchtes Laptop und allerlei KrimsKrams. Damit geht erst einmal einige Jahre was. Und ob man dann aufrüstet entscheidet sich erst viele Jahre später...Erfahrungsgemäß passiert aber genau das!


    Zu dem "Erwarten": Jetzt kommt erst richtig Musik in das Thema. Was nämlich hier in den Foren immer wieder unterschlagen wird, ist die Beschreibung was ein Astrofotograf zu leisten imstande sein muß, psychisch und physisch! Ich will Dir, da Du aus München raus must und somit ein "Feldastronom" werden wirst, beschreiben wie es mir meistens ergeht. Feldastronomen haben den blöden Nachteil, das sie jeden Abend ihr Equipment neu aufbauen und abbauen müssen, das schränkt glücklicherweise (wegen den Kosten) die Größe des Equipments deutlich ein...leider damit auch die Möglichkeiten.


    Also, so ca 20-25 mal im Jahr ergibt es sich, das eine klare Nacht bevorsteht, man Zeit hat und am nächsten Tag nicht arbeiten muß. 25 Einsätze pro Jahr, da sollte man sich überlegen ob soviel Geld in das Hobby zu stecken für einen wirklich Sinn macht.


    Also, an einem dieser Abende, sagen wir mal im Januar, packt man abends um 6 sein Gerödel ins Auto. Packen heist hier, mindestens 3-4 mal von der Bude ins Auto und zurück.


    Dann kommt die beschauliche Fahrt zum Beobachtungsort. Dort werkelt mann dan so ca. 30-45min. herum bis der Kram aufgebaut, eingenordet und soweit fototechnisch richtig eingestellt ist. Bis hierher geht es ja noch bei -5° Außentemperatur. So, jetzt werden Bilder gemacht. Üblicherweise wird im DeepSky-Bereich so zwischen 5 und 30min für ein Bild belichtet. Mit einem Bild kannst Du aber weder einen Blumentopf gewinnen noch irgendetwas Brauchbares sehen. Du brauchst mindestens 6-8 derartige Bilder. Also bei sagen wir 15min/Bild heißt das 2h Belichten. Nun sind zwei Stunden eher etwas für blutige Anfänger, normalerweise hält man die ganze Nacht drauf...und zwar mit wenn möglich 30min/Bild. Stehe mal da und warte 30min auf ein Bild um zu beurteilen was noch besser gemacht werden kann oder einfach aus Neugier was denn so auf dem Chip ist. Da wandert man hierhin und dorthin, führt ein Zwiegespräch mit einem Baum oder versucht ein Häschen davon zu überzeugen sich kraulen zu lassen. Egal was Du machst, Du frierst Dir den Allerwertesten ab.
    So, jetzt ist aber Schluß, 9 Bilder im Kasten, der Popo ist auch schon deutlich kälter als die Nase und irgendwie es es doch was für denselbigen. Also Abbauen und ab nach Hause. Nebenbei bemerkt, Kabel werden bei Minusgraden wie Bambusrohre und selbst das Aluminium fühlt sich an wie ein sibirischer Eiszapfen.
    Und zuhause dann noch den ganzen Trödel wieder in die Bude schleppen...nööö machen wir morgen.


    So, der erste Teil wäre geschafft. Nun schaust Du Dir deine Bilder an und: Ojee, Rauschen ohne Ende und kaum was drauf auf dem Chip. Jetzt kommt die Bildbearbeitung. Du sitzt stundenlang am Rechner und fummelst hier und fummelst da, und irgendwie wollen die Bilder nicht so werden wie in den Foren gesehen. Jetzt kommt eine lange Lernphase, denn bis man die Bildbearbeitung beherrscht, also weis was zu tun ist und dieses auch im Bild erkennen kann, vergeht viel viel Zeit. Software kann vieles, doch niemals das Können und die Erfahrung ersetzen. Ich habe schon zuviele Murksbilder gesehen die mit der tollsten Vollautomatik-Software bearbeitet wurden...so sahen die auch aus.
    Ich kenne übrigens viele Kollegen, die genau diesen Aspekt, also die Bildbearbeitung, als eigentliche Hauptaufgabe bei der Astrofotografie ansehen. Und das stimmt, gute Bilder sind in der Regel von guten Bildbearbeitern gemacht.


    Ok, irgendwann ist es geschafft, ein erstes Lebenszeichen des neuen Astrofotografen.


    Und dann kommen 6 Wochen wartem, und das kann manchmal bis zu 4 Monaten dauern, bis man wieder mal raus kann um neue Fotos zu machen. Jetzt aber mehr Bilder und länger belichten. Im Klartext heist das: Der Baum wird ein guter Freund und das Häschen versteht auch irgendwann was los ist. Nur das mit dem kalten Hinterteil und der vorstehenden Nase, das bedarf noch eingehenderer Vorbereitungen.


    Wer jetzt glaubt das wäre so einfach, der lügt sich einen in die Tasche. Es gibt hunderte Fallstricke die da rumbaumeln, und garantiert jede zweite Nacht findet man einen davon. Mal spinnt der Guider, dann ist die Batterie alle oder ein Kabel hat Kontakthemmungen. Oft und immer wieder gerne gemacht ist die Einnordung auf den falschen Stern (man war ja so in Eile) oder die Vertauschung von Kabeln bis hin zu: Ach Du Schei..e, ich hab den Laptop zuhause gelassen! Der einzige Vorteil ist dann der, das man bald wieder im Warmen sitzt.


    Nebenbei, jede zweite Nacht wird einem auch durch wetterbedingte Störungen verhagelt. Sei es ein Seeing ala "Disco am Himmel" (scharfe Aufnahmen sehen anders aus) oder durchziehende Zirreen, aufkommender Höhendunst usw., all das führt zu suboptimalen Bildern. Wir nennen diese Abende "Testabende", man testet halt aus was geht..meistens recht wenig. Und von Testabenden habe ich so schön langsam die Schnauze und die Festplatte voll.


    Nebenbei bemerkt, Nächte für gute Planetenbilder sind ausgesprochen selten. Ein Jupiter mit Matschebändern, oder ein Saturnring ohne Cassini.Teilung geht schnell mal, aber gestochenscharfe Wolkenbänder auf Jupiter oder sogar die Encke-Teilung in den Saturnringen, da braucht es Spitzennächte...und die sind wie gesagt selten. Bei uns im Rheinland haben wir die eventuell 1mal/Jahr.


    Jau, auch diese Phase ist irgendwann überstanden und man sucht neue Objekte, schwierigere und lichtschwächere...weil die so interessant sind und man nun schon 20 Bilder des Hantelnebels oder des Nordamerikanebels auf der Festplatte hat. Schwieriger und lichtschwächer heist: länger belichten oder besseres und damit teureres Equipment.


    An diesem Punkt angekommen ist das Argument "teuer" nur noch eine Frage der Machbarkeit. Geht es, spielt es keine Rolle, geht es nicht, ärgert das einen die ganze Zeit. AAAABER: An diesem Punkt ist man auch schon längstens so mit der Materie verwachsen, das uns schweigende Bäume oder dusselige Häschen nicht mehr irritieren können. Unsereiner probiert es eben mit dem Busch da und der piepsenden Maus...die sagt wenigstens noch etwas. Und das mit den erbärmlichen Aussentemperaturen haben wir auch fachmännisch geregelt: zwei Decken und eine Riesenmütze mit Nasenwärmer. Sieht doof aus, aber zum Glück ist es ja dunkel. Ich könnte da Klamotten erzählen...


    Zum Schluß, ich sehe dich schon kreideweiß am Bildschirm sitzen, kann ich dich nur dazu ermutigen diesen Weg zu gehen. Er tut weh, man wird blöde angeguckt und keine *** versteht einen. Aber es ist eines der letzten Abenteuer. Wenn Du zum Unterwäschewechseln mal eben schnell nach HAuse musstes weil dich eine Maus erschreckt hat, oder Du auf einmal inmitten einer Rehherde Todesangst um dein Equipment hast, dann weist Du warum das ein Abenteuer ist: da draussen ist es dunkel und still. Und wehe man hat vorher einen Gurselfilm gesehen...


    Noch ein kleine Anekdötchen, nur um zu verstehen was es heist Astrofotograf zu sein. Nach vielen Jahren knipsserei habe ich eigentlich schon alles gemacht was machbar ist..ok nicht alle gut, aber immerhin. Nun steht man auf dem Acker und diskutiert mit einem Kollegen: "Machen wir SH-155 oder LBN 123"? Sh steht für sharpless und da ist der Name Programm. LBN steht für Lundts bright nebulae, also Lundt seine hellen Nebelchen. Von wegen, der Knaller hat mit einem 2m-Spiegel beobachtet. Mit 120mm Öffnung belichtest Du da bis der Arzt kommt...und was der feststellt will ich lieber nicht beschreiben. Erbärmlich duster die Dinger. "Nöö, machen wir doch mal wieder den Crescent-Nebel" Klasse Idee, den hatten wir schon lange nicht mehr...erst vorgestern..ggrrmmpf. Nun die Diskussion schwankt hin und her...und es wird...es wird...Nordamerka-Nebel. Aber in H-Alpha bitte schön! Den hatten wir zwar schon vorigen Monat, aber was solls. Für SH oder LBN feht einfach die Kohle für eine bessere Kamera oder eion größeres Teleskop..mit dazugehöriger größerer Montierung.
    Nee, Nordamerika geht wirklich nicht, also versucht man sich an einem Sharpless-Objekt um frustriet nach Hause zu fahren: Nix auf dem Chip, aber auch sowas von Nichts. Aber etwas ist immer drauf, das quält man heraus und siehe da: Nächstes mal halte ich da noch länger drauf. So geht das hin und her...und irgendwie kann man den Blödsinn einfach nicht sein lassen.


    So, jetzt weist Du worum es geht. Viel Glück, eine Menge Clear Sky und Erfolg bis die Chips platzen.
    Ulrich

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Christian_P</i>
    naja Ulrich, das ist doch alles etwas einseitig betrachtet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Christian,


    stimmt schon, es ist einseitig betrachtet. Ich betrachte oft Dinge einseitig, denn die andere Seite verdirbt einem oft den Spaß[:D].


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich denke, dass viele viel Spaß mit kleineren ersten teleskopen hatten und immer noch haben, denn wer richtiger Hobby-Stergucker ist, hat immer seinen Spaß und seine Beschäftigung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Stimmt auch! Aber ich gebe zu bedenken, das früher die kleinen Teleskope als einzig realisierbar erschienen. Heutzutage ist es kein Problem mehr mit 8"+ einzusteigen! Und um ein richtiger Hobby-Sterngucker zu werden, denn das muß Simon erst einmal, braucht es meiner Erfahrung nach am Anfang deutliche Impulse. Ich habe zu oft das dumme Gesicht eines Einsteigers gesehen, der einen matschigen Kugelsternhaufen gesehen hat. Ich denke er wird dem Hobby dann nichts abgewinnen können. Klar, wenn man viel Erfahrung hat, kann man auch kleinen Geräten etwas abgewinnen, zumal dann das Wissen da ist was man sieht und man über die Erfahrung im astronomischen Sehen verfügt. Aber mein Ding wäre das wirklich nicht, ich gebe immer schon nach wenigen Minuten auf. Ich bewundere Leute die stundenlang mit einem Fernglas in den Himmel schauen können, ich habe nach genau 45sek. den Bedarf endlich mal was zu sehen und nicht immer nur zu suchen...und Sternhaufen sind nun mal nicht Jedermanns Sache!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Außerdem gibt es eben nicht nur visuelle Astronomie.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wem sagst Du das! Aber jemanden z.B. die Fotografie nahezulegen, der gerne visuell gucken möchte, halte am Thema vorbei diskutiert. Und umgekehrt, mit 1300 Euro Astrofotografie zu betreiben, da muss man schon ein ziemlich ausgefuchster Astro sein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es gibt viele gute Gründe für verschiedenste Teleskope, es muss also nicht auf den größten China-Dobson hinaus laufen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Auch hier hast Du Recht. Dennoch, alle Möglichkeiten zu erörtern würde wohl auch die Möglichkeiten dieses Forums sprengen, zumal sich mit der Zahl der Möglichkeiten die Zahl der Leute im Quadrat erhöht, die nur Störfeuer einbringen. Ich wunder mich eh schon warum nicht die Spiegel-Linsen-Diskussion im vollen Gang ist [:D][:D].


    Also nach meiner Meinung nach, unter Berücksichtigung der weiteren mittelfristigen Finanzplanung und der außergewöhlichen Ortslage seines zukünftigen Spechtelortes würde ich Ihm zu einem 10"-Volltubus-Dobson oder einem 12"-Gitterrohr-Dobson raten. Dazu einige Mittelklasse-Okulare und einige Filter (OIII) und fertig ist das Equipment, das einem die Näöchte rauben wird....aber wofü gibt es einen Hörsaal? Immerhin ist er ein Studius, also kein Dummer, und wird sich mit den Problematiken schnell zurechtfinden.


    In dem Sinne CS
    Ulrich


    CS,
    Christian
    [/quote]

    Hallo Simon,


    ein amerikanischer Buchautor hat einmal auf die Frage, welches Teleskop man sich denn kaufen sollte, lapidar geantwortet: Das Größte was Du Dir leisten kannst, am Besten noch eine Stufe größer!


    Der Sinn ist ein ganz Einfacher: Je größer die Teleskope, desto mehr sieht man. Und je mehr man sieht, desto faszinierender ist die Sache. Und damit verringert sich die Warscheinlichkeit, daß Du das Hobby aufgibst, nur weil Du durch ein Micker-Teleskop zu wenig bis fast gar nichts gesehen hast. Schlüsselerlebnisse sind immer Saturn, M13 und M42. Saturn im 80mm-Röhrchen ist ein kleiner Fleck mit Banderole. Man erahnt schon das es ein Ring ist, aber das war es dann auch. M13 ist ein matschiger Fleck, bei dem man unter astronomischen Sehen (was ja erst erlernt werden will) eventuell Sternchen aufblitzen sieht. Und M42 ist hübsch....
    Im, sagen wir 12"er Newton, ist Saturn eine Planetenkugel mit Wolkenbändern und einem grandiosen Ring, der aus mehreren Einzelringen besteht (Cassini-Teilung usw). Der brennt sich in die Netzhaut das man ihn nie wieder vergißt. M13 gibt einem dann den Rest: Tausende Sternchen zu einem Ball vereint, einige leicht bläulich, andere leicht gelblich...ein Anblick für die Götter. Und M42 lässt einen dann endgültig in die Sphären der Astronomie entschwinden. Helle Zentrapartie mit Dunkelwolken, begleitet von zwei wunderbar zarten elfengleichen Flügeln. Strukturen ohne Ende.


    Aber ja, mit der zeit wagt man sich dann an weitere DeepSky-Objekte: Galaxien, die keine matschigen Flecken sind, sondern wo man Spiralarme entdecken kann, hauchzarte Nebel mit Strukturen und wenn es extremer wird, Galaxien die so weit weg sind, das selbst die Dinos die Aussendung des Lichtes noch nicht miterlebt haben (Dann allerdings sind das wieder MAtschefleckchen...aber höllisch weit entfernte Matschefleckchen).


    Athemberaubend ist bei hoher vergrößerung den Mond zu betrachten...Neil Amstrong lässt grüßen.


    Und wenn Dir das alles doch zu trivial ist, einen großen Newton kannst Du gut verkaufen, die Mickerscherben schmeißt du am Besten gleich weg.


    Noch ein Argument: Viele Leute haben einen Hort von Teleskopen, eben weil sie klein angefangen haben, sich dann aus lauter Angst im ihr Erspartes ein wenig vergrößert haben, um letztendlich ein Kompromißteleskop zu kaufen, an dem sie doch keinen Spaß haben. Wenn sie dann zu ihrem richtigen Teleskop vorgestoßen sind, ist die Händlerschaft reich und sie Erfahrener geworden...dummerwiese mit jeder Menge Mickerteleskopen, die nur noch Just-for-Fun mal genutzt werden....sozusagen aus Sentimentalitätsgründen. Frag mich mal....


    Visuelle Astronomie ist die Kunst Unsichtbares zu sehen. Das ist der Reiz der visuellen Astronomie, nicht die hellen Fackeln, sondern die Dinge, die eigentlich gar nicht sichtbar sind mit eigenem Auge zu sehen. Und das geht nur mit großen Teleskopen. AM Besten geht es übrigens mit noch größeren Teleskopen, und wenn Du es perfekt willst, wirst Du Astrofotograf. Dafür müsstest Du aber im Studium ein bischen zackig machen, denn Du brauchst Kohle, Zaster, Moneten....


    CS und Viel Glück
    Ulrich

    Hallo Martin,


    na dann wollen wir mal: Zuerst zu deiner Wunschliste.


    Auf Platz EINS, also besser gestern als morgen gehört der Koma-Korrektor. Er verhindert die eierförmigen Sterne in den Ecken. Das ist existenziell!


    Auf Platz zwei sollte der Guider gehören. Nur so als Richtschnur: gebrauchtes Laptop kaufen: 100 Euro, gebrauche ALCCD5 kaufen: 100 Euro und dazu eine kleine Refraktorscherbe, sehr gut geht der Achromat 80/400 von Skywatcher für ca. 90 Euro, klein niedlich, handlich und wirklich eine gute Optik.


    Und wenn Dir das Guiding-Equipment zu teuer wird, ein Fadenkreuzokular gebraucht kaufen und eine 70/700-Lidl-Scherbe irgendwo abgreifen. Dann hockst Du halt während der Aufnahme neben dem Teleskop, schaust durch das Fadenkreuzokular und korrigierst per Hand nach. Und nicht jammern, der Satz "Habe ja auch nirgends geschrieben, dass es so einfach wie möglich sein soll" stammt von Dir [:D][:D]


    Aber wie gesagt, diese beiden Punkte sind für den Erfolg existenziell, da beist die Maus keinen Faden ab.


    Was Photoshop betrifft, da gibt es jede Menge Bücher im Handel. Ich habe nie eines davon gelesen, denn auf 90% von dem was da drin steht kommt man simpel auch von alleine, einfach durch ausprobieren. Und das was wirklich interessant ist, also Maskentechnik sowie die Tricks der Cracks, die kann man verglich suchen bzw. da zeigt jede Online-Hilfe mehr. Alternativ und kostenlos ist die Software GIMP, die relativ ahnlich funktioniert, aber mit 16-bit-Ebenen wohl ihre Probleme hat. Bildbearbeitung sollte immer in 16bit erfolgen, denn 8Bit verschenkt wertvolle Daten!!


    Im Prinzip ist es auch egal womit Du arbeitest, wichtig ist dabei nur, das Du möglichst viel mit der Hand machst und nicht auf Routinen von spezialisierter Software vertraust. Diese Routinen sind Maschinen und können nicht auf deine individuellen Bilder reagieren. Die kannst Du nutzen, wenn Du genau weist welche und wann. Anfänger die blind auf die Software vertrauen bleiben ihr Leben lang blind...und so sehen die Bilder dann auch meistens aus!


    Aus genau dieser Maschine resultieren deine Streifen im Bild. DSLR-Bilder sind nicht linear. d.h. wenn Du 1min. belichtest und danach noch einmal 1min ein Bild machst, weisen beide Bilder unterschiedliche Grundhelligkeiten auf. Zieht man die voneinander ab, bleibt kein schwarzes Bild zurück, sondern ein fleckiges mit Resten des helleren Bildes. Dazu kommt, das die Analogverstärker bei Darks relativ leicht übersteuern, was dazu führt, das im Dark mehr Störpixel zu sehen sind, als im gleichlang belichteten Bild. Zieht man nun vom Bild das Dark maschinell ab, bleiben schwarze Löcher im Bild übrig. Zusammen mit den Fehlern aus der reinen Helligkeitsbetrachtung ergibt das ein zunehmend fleckiges Bild. Aslo nix mit "das Bild wird besser"!


    Wenn diese nun gestackt werden, addieren sich diese Fehler auf. Zudem kommt es dazu, daß Du durch eine Drift im Teleskopsystem eine leichte Bildverschiebung um wenige Pixel hast. Im Stacking addieren sich also die "schwarzen Löcher" zu einer Reihe (je nach Bilddrift), werden aber abgeschwächt da jeder Fehler nur zu einem Bruchteil in das fertige Bild eingeht.


    Bei der Bildbearbeitung werden aber in der Regel die Tonwerte gespreizt, also die helleren Pixel heller gemacht und die dunkleren dunkler. Das führt dann dazu, das die Striche deutlicher sichtbar werden.


    Solltest Du jetzt auf die Idee kommen un das moderne Wort "Dithering" in die Tat umsetzen, verschlimmerst Du den Effekt nur noch, da dann die Darks überhaupt nicht mehr passen. Ausserden wird der Fehler dadurch nur verschmiert, aber nicht behoben.


    Die einfachste Art den Fehler zu beheben ist folgender:


    Es gibt Software, die übrigens gar nicht so teuer ist (Nebulosity von Stark Labs, ich glaube um die 40 Euro), die erstellt aus einem Dark eine Pixelmap. Beim Darkabzug wird nun diese Pixelmap genommen und die entsprechenden Pixel des Darks vom Rohbild so abgezogen, das sie gerade im Hintergrund verschwinden. Keine schwarzen Löcher ergibt auch keine Striche. Aber, das Verfahren braucht ein wenig Übung und gute Rohdaten der Darks und der Lights.


    Alternativ kann man hingehen und vom Farbbild via der Funktion "Filter-Rauschfilter-Staub und Kratzer" vom Photshop die Störpixel gerade so entfernen. Das benötigt etwas Übung, führt aber zu einem ähnlichen Ergebnis. Allerding tritt dabei eine leichte Weichzeichnung auf, die man aber getrost aktzeptieren kann, einfach weil die Rohdaten sowieso suboptimal sind.
    Diesen Weg kann man beliebig komplizieren, mit Ebenen und Masken arbeiten. Dann wird das Bild weniger beeinflusst, aber die Fingerkuppen...die armen Fingerkuppen...und die arme Maus..


    Du siehst, es gibt für alles eine Lösung, nur nicht für schlechte Rohdaten. Je besser die sind, desto weniger Tricks muß man anwenden.


    Ich selbst habe eine QHY6c, eine Farb-Astro-Kamera. Bis heute kann ich mich nicht daran gewöhnen, daß diese Rohdaten liefert, und keine aufgehübschten Daten wie die DSLR. Was die Canon-Ingenieure da geleistet haben ist aller Ehren wert. Bei meiner Kamera bekommst Du nach 15min-Belichtungen ein schwarzes Rohbild. Erst wenn man die Verstärkung aufreist wie ein Depp, kommt da was auf den Bildschirm.


    Da lernt man ratzfatz wie wichtig saubere Rohdaten sind, und wie wichtig es ist, sich seine Rohdaten genau anzusehen. Maschinelle Bearbeitung via Fitswork, Deepskystacker etc. führten bei mir immer nur zu Ergebnissen die man mit Anlauf in die Tonne treten kann. Bearbeite ich meine Stacks aber per Hand, kommt da Erstaunliches zu Tage. Ok, für so nen Krempel wioe Darks und Flats bin ich zu faul....


    Also mein Tip des Tages: Werde Handwerker und schaue Dir jede Operation auf Pixelebene genau an was die macht. So bekommt man ein tieferes Verständnis für die Funktioenen und kann sie nachher besser einsetzen...in 2-3 Jahren sprechen wir uns wieder zu dem Thema...


    Ein kleiner Tip noch aus der Bildbearbeitung: Rot korrespondiert immer mit Gelb und Gelb ist Komplimentär zu Blau.


    So, jetzt weist Du es. Nur hilft das nix. Also, im Klartext. Nimm dein Rohbildstack und führe eine Funktion aus, die eine Auto-Tonwerkkorrektur durchführt. Dabei werden die einzelnen Farbkanäle so ausgerichtet, das sie dem natürlichen Farbspektrum entsprechen. Du wirst sehen, das in deinem Bild viel Rot steckt. Mit einer Software die einzelne Farben korrigieren kann kannst Du nun die Farbe Gelb verstärken oder abschwächen (Helligkeit und Sättigung der Farbe Gelb) Du wirst schnell sehen, wie sich das enorm auf die Farben im Bild, vor allem auf den Hinterdgrund auswirkt.
    Einen ähnlichen Effekt bekommt man, wenn man die Farbbalance neu per Hand einstellt, also den Blaukanal verstärkt. Dann aber wird aus dem Gelbanteil ein Rotanteil, der eventuell den Nebel im Hintergrund absaufen lässt. Ok, dann eben rot durch Verstärkung von Cyan abdämpfen, aber nur soweit, das der Nebel noch schwach erhalten bleibt. Das Resultat ist eine Lagune, wie sie deine Kamera sehen würde. Den Rotanteil kann man danach wieder seletiv erhöhen und nach einigen Herumgefrickel bekommt man eine Lagune auf dunklem Hintergrund.


    So, meine Fingerkuppen, ich glaube ich erwähnte das schon mal....


    CS und gutes Nächtle
    Ulrich

    Hi Leute,


    jammert mal nicht rum! Es geht doch hier nicht darum die perfekten Rohdaten zu bearbeiten, sondern aus dem, verzeih mir bitte Martin, Datenschrott noch etwas ansehnliches herzustellen. Weiter geht es darum, zu zeigen, woran Martin auch in Zukunft arbeiten muss um seine Rohdaten zu verbessern.


    Ich habe einmal sein gestacktes TIFF bearbeitet, einfach weil mit die Einzelframes einfach zu viel Datentransfer sind (Zeit...ich habe keinen Bock meinen PC eine Stunde lang zu blockieren).
    Das TIFF zeigt so ziemlich jede Grausamkeit die einem eine DSLR mit schlechter Nachführung und ohne Datenkalibration zu geben hat: strichförmige Stackingmuster, Eiersterne, Koma, Farbgradient, Farbflecken usw...
    Unter diesen Umständen ist man schon ganz schön auf allerlei Tricks angewiesen um wenigstens etwas aus dem Tiff herauszuholen.


    Meine Bearbeitung war Quick-and Dirty, also längst noch nicht das Optimum. Das liegt einfach daran, das ich mich fast 10 Jahre mit solchen Rohdaten rumgeärgert habe und ich keinen Bock für noch aufwendigere Bearbeitung hatte.


    Und genau hier liegt der Reiz seines Contests. Mal zu schauen was man machen kann und vielleicht zu lernen, wie man es besser machen kann.


    MARTIN: Wenn Du mich fragst was Du besser machen kannst, so sind einige Punkte aufgefallen:
    1: Guide deine Aufnahmen so, daß Du erbarmungslos runde Sterne bekommst.
    2: setze einen Koma-Korrekto ein
    3: belichte länger, dann reichen auch 10-15 Aufnahmen
    4: bewaffne dich mit Photoshop, ruhig eine ältere Version. Damit bekommt man recht gut die Vignette, den Farbgradient und die Fraben ganz allgemein in den Griff.
    5: üben..üben..üben...und nebenbei hilft ein wenig Verzweifeln ganz gut über den Tag...


    so, nun poste ich auch noch eine verkleinerte Variante meiner Murks-Bearbeitung.




    Noch viel Freude an dem Projekt
    Ulrich

    Hallo Julian,


    alles was hier geschrieben steht ist irgendwie richtig und gleichzeitig falsch. Am ehesten deutet Gottfried an worum es geht.


    Du willst DeepSky-Fotos machen. Dem steht nichts entgegen. DeepSky-Fotos werden vor allem mit einem gemacht: mit Zeit, Belichtungszeit. Anfänglich bist Du happy über 5min.-Belichtungen, aber glaube mir, das geht schnell vorbei. Dann werden es 10, dann 15 und alsbald bist Du bei 20 oder 30min pro Bild. Der Grund ist einfach: meht Tiefe, also mehr schwache Details, und weniger Rauschen, weil sich mit der Belichtungszeit das Signal-Rausch-verhältnis verbessert.


    Das Problem dabei ist, je länger die Belichtungszeit desto besser muss das Gesamtequipment laufen. Daher ist es ratsam, die Maximallast einer Montierung niemals über 50% auszunutzen. Man kann das machen, aber dann ist man schnell weg von der Bildgewinnung hin zur experimentellen Astropfotografie...manchmal kommt sogar etwas dabei heraus!


    Wie Gottfried schon andeutete machen sich alle Fehler im System bei längeren Belichtungszeiten massiv bemerkbar. Gerade beim Newton ist das nicht ungefährlich, zumal du es mit verscheidenen Problemen zu tun haben wirst. Zum ersten die angesprochenen Okularauszüge. Die ragen zu weit in den Strahlengang, erzeugen also störende Artefakte im Bild (unsymetrische Spikes). Zudem sind diese Okularauszüge wenig stabil, also wirst Du darin im laufe der Nacht eine Drift bekommen. Und das führt zu Eiersternen. Genauso wird Dir der Fokus wegdriften, denn die Stahltuben dehnen sich aus bzw. ziehen sich zusammen. Folge: Matschige Sterne. Von anderen Kleinigkeiten wie zu schwachen Spinnenarmen, schlabberigen Hauptspiegelfassungen etc. will ich gar nicht reden. Klar erscheinen die im ersten Augenblick super stabil, und es gibt sogar Fantasten, die hauen auf eine HEQ5 einen 10"er drauf, aber wenn Du mal 15min. belichtest, wirst Du sehen was Stabilität heist. Am besten einmal visuell nachführen, das beseitigt jeden Zweifel...Katastrophe ist da noch ein harmloses Wort.
    Die Crux dabei ist: Die Tragkraft beschreibt nur ab wann die Monti zusammenbricht. Wichtiger ist aber der Hebelarm des Teleskops. Je länger die Dinger sind, sdesto stabilere und massivere Montis braucht man. Glaube mir, ein 10"er wackelt auch auf einer G11 gehörig, aber ein 120ED hält sogar Starken Wind aus. Hebelarm und Windangriffsfläche sind das Stichwort.


    Stabilität ist teuer, gerade beim Newton. Zugegeben, die 150mm-Newton sind da nicht sooo empfindlich, aber ich erkenne den Sinn der Teile nicht. Wie gesagt anfänglich sind die Klasse, aber mit der Zeit werden die schnell langweilig, denn es sind nun mal keine Brennweitenwunder (also für Vergrößerung wichtig) und schon lange keine Feldwunder (je kürzer die Brennweite desto größer das Feld, also desto mehr bekommt man von einem Nebel ins Bild). Und irgendwie sehen Nebel, die in das Bild gequetscht wurden etwas armseelig aus. Dann entweder Hochvergrößert oder Weitfeld. Fürs Erstere gehen Newton ab 8"F5, für das zweite Refraktoren bis etwa 100mm.


    Also mein Rat wäre zuerst einmal die Finger von einem Newton zu lassen und es mit einem Refraktor zu probieren. Öffnung ist zwar in der Fotografie auch nicht unwichtig, kann aber mit Belichtungszeit kompensiert werden, was die Bildhelligkeit betrifft. Öffnung ist wichtig für die Auflösung. Und die hängt wiederum am Seeing. In der Summe muss man also quitieren: Wenn größere Öffnung, dann richtig. Also ein Sprung von 80mm auf 150 ist zu klein. Erst bei 8" wirst Du deutliche Unterschiede erfassen können. Und für 8" brauchst Du mind. eine EQ6 und viel Kohle um das Biest stabil zu kriegen.


    Wie Du sicher mitbekommen hast bin ich kein Freund von Newtons in der Astrofotografie, einfach weil die Biester teurer sind als es den Anschein hat. Wie gesagt, bei einfachen Bedürfnissen sind die Dinger toll, aber nach drei Bildern fängt man an die Teile zu modifizieren. Übrig bleibt der Spiegel und ein Haufen ausgegebener Taler.


    Also nach meiner Vorstellung ist es sinnvoller miteinem schönen Refraktor inzusteigen, bis man sich das Equipment für größere Öffnung leisten kann. Mein Tip: ED80/600 von Skywatcher.


    Erstens: Der ED bildet fast farbrein ab. Er zeigt einen marginalen Rotsaum, der aber wirklich nur dem geübten Betrachter auffallen wird...vor allem dem, der einen Superapo zum Vergleich hat...und selbst dann wird es oft schwer! Das Teil taugt was und ist preiswert.


    Alternativ, mit etwas mehr Zaster auf der Hand gehen auch manche TS-APOs, die z.T sogar sehr gut sind aber in der Gegend um 1000 Euro kosten.


    Mit dem ED auf der HEQ5 hast Du ein Equipment dem auch leichtere Windstöße nichts anhaben können, das via Reducer (0.85 Skywacher performt super) sogar auf 510mm Brennweite reduziert werden kann und mit einem Flattener absotut gute Bilder macht.


    Damit kannst Du dich ruhig in die Belichtungszeiten von 20 oder 30min. begeben. Und was dann dabei herauskommt ist eine andere Welt.


    Guiding: Dein 80/400 ist ein Super-Guiding-Teleskop. Eine ALCCD5 dran und das ganze FEST verbunden mit dem ED80 ergibt eine wunderbare Fotomaschine... ohne Farbränder an Sternen und mit putzelrunden Sternchen.


    So, wie so üblich bleibt Dir alleine die Wahl deines Equipments. Ich wünsche mir nur, das Du dir das richtige für dich aussuchst.


    CS
    Ulrich

    Hi Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich denke nach dem letzten Satz von Dir, das Du mich immer noch für die unmögliche und unverschämte Person von damals hälst und mir niemals die Chance einräumst mich zu ändern oder geändert zu haben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich denke Benny meinte das genau umgekehrt!


    Ich muss Dir übrigens danken für diese Diskussion. Diese hat mir aufgezeigt, das man manchmal etwas übereifrig reagiert, ein wenig zu stur auf seinem Standpunkt besteht und wenig Willens ist seine Ansichten zu revidieren. Diese Diskussion hat zumindest mich zum Nachdenken gebracht, mit dem Erfolg, das ich einige Dinge lockerer sehe.


    Und ich denke wir sollten dem Astrotreff danken für die Möglichkeit auch solch eine Diskussion fühen zu können. Im dunklen Astroboard wäre schon nach zwei Postings die Klappe gefallen, mit dem Rausschmiss von mind. 2-52 Usern aus dem Forum. Ich bewundere die hiesigen Forenleiter mit welcher Gelassenheit sie hier reagieren. BRAVO!


    Ach übrigens: Ich kann dein Tif leider nicht erreichen wenn ich auf den Link klicke. Ich hätte es zu gerne einmal gesehen, einfach um abzuschätzen was wirklich hinter derm Bild steckt. Könntest Du das freundlicheweise noch einmal verlinken?


    So, ansonsten schönen Abend noch, CS und so weiter
    Ulrich

    Hallo Edkar,


    die G8 hat einige schwerwiegende "Probleme", die sie als Montierung für längere Brennweiten und/oder größere Geräte ausschließt. Im Prinzip ist die G8 ziemlich baugleich mit der G11, nutzt z.B. denselben Polblock, die gleichen RA- und DEC-Achsgehäuse etc.. Also von der Stabilität ist da kaum ein Unterschied zur G11...wären da nicht einige Unterschiede.


    1. Das Staiv ist wesentlich schwächer als das der G11. Das G11-Stativ gehört zu den stabilsten Stativen die ich kenne, da wackelt absolut nichts! Das G8-Stativ besteht aud Vierkantrohren, ist für den vorgesehenen Zweck auch nicht schlecht, aber eben deutlich geringer dimensioniert als das der G11. Und der Unterschied macht sich im Schwingungsverhalten bemerkbar.


    2: Die G8 hat ein wesentlich kleineres Schneckenrad als die G11. Das führt dazu, das die Schnecken wesentlich weniger Führungsfläche am Kontakt Schnecke-Schneckenrand haben und damit schwerer zu justieren und ungenauer im Lauf sind. Das ist das KO-Kriterium für Brennweiten jenseits der 6-700mm.


    Also ich würde noch ein wenig Geduld haben und mir eine gebrauchte G11 anlachen. Warte bis die EQ8 ausgeliefert wird, vermutlich wird es dann eine Menge Aufsteiger geben die ihre G11 abstossen wollen/müssen.


    Ich arbeite selbst seit vielen Jahren mit einer G11 im Feldeinsatz. Und ob Du es mir glaubst oder nicht, aber bevor ich die abgebe friert die Hölle zu. Praktisch im Transport, einfach aufzubauen, robust gegen Dreck und Kratzer (geputzt sieht die wie neu aus) und hinreichend genau um auch längere Brennweiten nachzuführen.


    Viel Glück und CS
    Ulrich

    Hallo ihr Zoffhasen,


    als ich GammaRays erstes Posting gelesen habe dachte ich mir zweierlei gleichzeitig. Erstens: "Na holla, von dem Tröpfchen könnte ich auch was gebrauchen" und "naja, irgendwie hat er Recht". Und wie das so ist, ich bin leider nicht multitaskingfähig, kam letztendlich heraus: "Irgendwie hat er Recht mit dem Tröpfchen"...krabbelte zum Wohnzimmerschrank und war erschrocken: Alles Alle!


    Was aber blieb war ein Unbehagen. Nicht einmal wegen der völlig verunglückten Gammaray'schen Attacke, sowas sind wir gewohnt zu lesen, sondern weil er irgendwie meinen Nerv getroffen hat.


    Gleich mal vorweg, ich mag Stefans Bilder. So teuer das Equipment auch sein mag, so toll seine Ortslage ist, sie haben Fehler, und das macht die Bilder menschlich.


    Was meinen Nerv betrifft, so muss ich sagen, das mir in letzter Zeit diese Monsterbelichtungsorgien schön gewaltig auf den Selben gehen. Es ist einerseits klar, das man um in die Tiefe zu kommen lange belichten muss. Andereseits scheinen diese Belichtungsorgien ein Wettbewerb zu sein...mal sehen wer den Längeren hat! Und was den Nervenreiz besonders stimuliert hat ist die Tatsache, das es gar nicht um das Objekt selbst ging, sondern nur darum möglichst lange zu belichten. Jeder Klaus-Wilhelm ist ab jetzt der Meinung, nur wer 12h belichten kann ist ein Astrofotograf...und wenn 100 mal das Gegenteil behauptet wird, dieser Eindruck drängt sich mir auf.
    Das Fazit ist, das Leute 12h belichten und ein Ergebnis abliefern, das machen Andere in 1h.


    So, jetzt pack ich mich mal an meine eigene Knubbelnase: Warum ärgert mich das?
    Nun, die Anwort ist scheinbar einfach: Weil ich Vollpfosten zu blöd bin Kohle zu machen, mich deshalb abends um 1/2 8 aufraffen muss um zu einem Acker zu fahren. Dort herrschen Bedingungen, an denen würde Stefan warscheinlich nicht mal daran denken das Kuppeldach zu öffnen und dann murkse ich mir, mit meinem gar nicht so schlechten Equipment, einen ab. Fakt ist: Bedingungen mies, Technik suboptimal, Zeit limitiert, Zaster streng limitiert und was bleibt: Matschig Hantelchen....
    Und dann liest man nur noch über Sternwartenbesitzer mit 20h-Belichtungen, Hochalpenpassspechtler und den Streit darüber ob nun der TAk150 oder der TEC150 das Bessere Gerät zum Schnellspechteln ist...weil fotografisch irgendwas von einer italienischen Goldschmiede...Edelschmiede an der AP1100 hängt.


    <b>NA UND?</b> MONEY RULES! So geht die Welt, und wer es immer noch nicht begriffen hat: Gute Astrobilder werden mit Geld gemacht. Da oben spielt die Spitzenliga...ob das Spitzenleute sind wage ich zu bezweifeln, sie haben halt nur genug Geld um sich Equipment zu kaufen, das vieles einfacher macht.


    Wer sich in den Sog mitreissen lässt, wie ich das teilweise leider für mich selbst zulasse, der ist erst einmal selber schuld, weil er einen wichtigen Punkt vergessen hat:


    <b>Vor Inbetriebnahme des Astroequipments Gehirn einschalten!</b>


    Warum haben wir uns das Zeug angeschafft:
    a) weil man damit tolle Sachen sehen oder sichtbar machen kann


    b) weils toll ist mit einer Maus einen lierarisch wertvollen Dialog
    auf dem Acker zu führen während der Autoguider daführ sorgt das Bilder auf die Platte kommen


    c) weil man immer wieder Spass daran hat zu sehen wie aus dem hundserbärmlich überteuerten Geraffel doch irgendetwas heraus kommt, das entfernt so aussieht wie das Bild von Stefan...beispielsweise.


    d) weil einem dan klar wird, das man nochmal Knete nachschiessen muss um wenigstens in die Nähe des gewünschten Ergebnisses zu kommen


    e)weil wenn das Equipment mal weg wäre, wir den großen Katzenjammer haben und uns wieder so einen Blödsinn ins Haus holen


    f) weil wir einfach nicht anders können, ich nicht, GammaRay nicht und auch Stefan nicht


    g) weil wir Menschen sind...und die ticken bekanntlich nicht so ganz richtig!


    Und jetzt sitze ich hier und siniere darüber nach, ob Astrofotografie ein Wettbewerb ist. Naturgemäß ist er es nicht, denn Astrofotografie dient dazu unsichtbare Dinge sichtbar zu machen. Menschgemäß ist er es, denn die Astrofotografie wird dazu gemacht. Noch tiefer, noch bunter, noch schärfer usw.. Menschen werden nach der Leistung ihres Equipments beurteilt, jeder Hansel will Theli oder PixInSight, denn wer die Softwäre quält ist ein Crack! Und ist es nicht so, das 99 von 100 dieser Pixelterroristen eigentlich gar nicht wissen was sie da tun..ok, 98/100...naj 97 aber da geh ich nicht mehr runter!


    Und ist es nicht so, das wir eines ganz vergessen haben: SPASS AN DER SACHE..dürfen wir uns überhaupt noch Amateure nennen?


    Ich weis, Fragen über Fragen, aber eines tröstet mich: Beim nächsten suboptimalen Wetter steht Klein-Ulli wieder unter dem matschig gelblichen Himmel und versucht krampfhaft 8 Belichtungen hinzukriegen. Und wenn klappt murkst er daraus ein Bild. Und wenn das sogar noch wie ein Astrofoto aussieht, dann freu ich mich.


    Und dann lese ich wieder hier im Forum wie sich Leute bezofffen, anstatt mal ne Pulle Wein zu nehmen, sich einzuladen und zusammen Spass zu haben.


    Merkwürdig die Menschen.....


    CS
    Ulrich

    Hallo Emil,


    manchmal muss man mit dem Kopf schütteln! Nicht wegen deiner Idee, sondern wegen meiner eigenen "Dämlichkeit".


    Regelmäßig, wenn ich Winter alleine in Wald und Flur...eher in der Flur..mein Teleskop Photonen sammeln lasse (zwecks der Erstellung einer pixeligen Farbbrühe, Bild genannt) werde ich sooo müde. Alleine ist doof. Man tigert hierhin, tigert dorthin und wieder zurück..puh 5min. vorbei, bleiben noch 15...


    Nach drei Runden kennt man jeden Krümel am Weg persönlich per Namen, zankt ein bischen mit einem Gestrüpp herum und wird immer müder!


    Dann leg ich mich ins Auto. Angewinkelte Knie sind auch mein Mazda626 Pflicht, das blöde Sicherheitsgurtschloss drückt irgendwo in die Nieren und der Kopf liegt auf der sauharten Türlehne..entspannend.


    Nach 3min. tigere ich wieder los.


    In Runde 3 tun mir die Füsse weh und mir ist Kalt. Und genau da frage ich mich wieso ich Vollpfosten nie auf die Idee gekommen bin einen Murmelsack mitzunehmen. Stuhl vor die Tür und dann nur noch hoffen das das Gurtschloss mal woanders hindrückt.


    Und eines ist sicher wie das Amen in der Kirche. Kaum hat man sich in den Poofbeutel gezwängt, seine müden Füsse auf dem Stuhl plazuert und den Kopf geschickt zwischen Türlehne und Rucksitz plaziert...piept der blöde Autoguider! Genau dann! Grrrrr.


    Aber die Aussicht auf ein paar Min. geruhsamen Schlafs ist einfach zuverführerisch, ich nehme ab jetzt einen Pennbeutel mit!


    Danke für den Tip und noch viel Spass


    CS
    Ulrich

    Hallo Sascha,


    leider lese ich deinen Thread erst jetzt, aber zu spät ist besser als nie!


    Fallst Deine Freundin dann doch mal eher nicht Sterne gucken will oder Du einfach Lust hast dich mit Gleichgesinnten zu treffen, dann lade ich dich ein mit uns mal Kontakt aufzunehmen.


    http://www.privatsternwarte.de/


    Die Niederrheinischen Sternfreude bestehe zu großen Teilen aus Kollegen aus dem Ruhrgebiet (ich, "UlrichW" und Thomas "DSky-Tom" kommen aus Bottrop, andere aus Oberhausen, Viersen..naja nicht wirklich Ruhrgebiet..Düsseldorf usw.).
    Dort kannst Du einfach mit uns Kontakt aufnehmen, zumal wir, also die Bottroper, sehr oft entweder hier in Kirchhellen, in Lembeck, Borken oder sonstwo im Münsterland in der Pampa stehen.


    Glaub mir, mit Gleichgesinnten zusammen spechteln bringt einen schneller voran als man glauben möchte. Wir sind zwar in der Mehrheit aktive Feldastro-Fotografen, aber wir freuen uns immer über visuell tätige Leute. "Markus" in unserem Forum ist z.B. einer der erfahreneren Spechtler mit einem kleinen Teleskop...ich glaube so um die 18".


    Egal, wie auch immer, ich wünsche Dir/Euch viel Spass mit den Sternen.


    CS
    Ulrich

    Hallo Johann,


    immer mit der Ruhe, ich mach mal den Erklärbär!


    "Ich sehe während der Aufnahme bei der Vorschau ein RGB Bild, im DSS und Fits wird es aber schwarzweis angezeigt? WARUM?"


    Die Kamera liefert die Daten als Rohdaten, also nur die Helligkeitswerte eines jeden Pixels. Genau das zeigen Dir viele Programme zuerst an. Manche Programme aber wandeln das Bild sofort in ein Farbbild um und benutzen damit die von der Kamera gelieferten Farbeinstellungen. Das ist...naja suboptimal.


    "Die Option CCD zu Farbe zum umwandeln in den Einstellungen habe ich schon gefunden, allerdings mit zig Optionen wo ich echt nicht weis was dann noch die "natürlichen" Farben sein sollen"


    Es gibt keine "natürlichen Farben", alles ist relativ. Im Fitswork "FarbCCD zu RGB" stellst Du "Bayer Pattern, V.N.G Color Correction" ein. Rmul auf 1.1, Bmu auf 1.2 und G1mul auf 0.9 (für meine ALCCD6c, eine Schwester deiner 8L)
    Diese letzten Werte beschreiben wie die einzelnen Farben gewichtet werden. Es ist wichtig hier eine Balance zu finden, denn wenn z.B. der Grünanteil zu stark überwiegt, kriegt man diesen im RGB kaum wieder gescheit in den Griff. Also an einem Rohbild (*.fits) diese Werte solange manipulieren bis der Hintergrund schmutzig gelbbraungrau (Vorstadtbedingungen) bzw. nur grau (Landhimmel) wird. Die restliche Frabeinstellungen werden nachher in der EBV gemacht.
    Achte auf die Sterne, die müssen weis, bläulich, orange und gelb sein. Pink oder grüne Sterne sind der EBV-Tod!


    "Ich habe die Kamera auf Gain 2 und Offset 121 (Bahtinov Maske wurde benutzt), spiele am Histogram so lang bis ich gestern dann M27 mal sehen kann. Im Endbild habe ich allerdings ein Rauschen drinn das es nicht mehr feierlich ist obwohl ich die Kamera auf -20Grad abgekühlt habe"


    Das glaube ich Dir gerne! ABER:
    1. auf -20Grad kommt die Kamera nur wenn Du nur 10° Aussentemperatur hast. Und auch dann nur, wenn Du Saft ohne Ende in die Kamera pumpst, will heissen, daß es höchst unwarscheinlich ist das die Kamera die beworbenen -35° immer erreicht. Die erreicht sie nur unter kalten Bedingungen, oberhalb ca. 5° ist es ein Wunschtraum, realistisch sind dann -20° Temperaturdifferenz! Aber das macht den Braten nicht fett!


    Das Signal des Chips, also die Helligkeit des Objektes, kommt aus der Kamera unverstärkt heraus (im Sinne einer nachträglichen Verstärkung), während eine DSLR das Signal schon aufarbeitet und verstärkt. Der Eindruck, eine DSLR ist empfindlicher täuscht also gewaltig, denn von der Quanteneffizienz sind die Kameras ähnlich.
    Dieses bischen Helligkeit, das in den Rohpixeln steckt musst Du via EBV verstärken. Dazu nimmt man mehrere Bilder auf oder macht weniger, dafür ber länger belichtete Aufnahmen. In beiden Fällen wird der Abstand von Signal zum Grundrauschen erhöht, was Dir nachher beim "ziehen" des Histogramms einen glatteren rauschärmeren Untergrund beschert.
    Welche Gain-Offset-Einstellung Du nimmst ist relativ wurscht, denn das bestimmt nur ob und wann zu helle und zu dunkle Bereiche abgeschnitten werden. Gain 0 und Offset 120 ist ein guter Startwert, lass es erst eimal dabei. Später kannst Du das mal genau einstellen, aber die Wirkung auf dem Bild wird kaum sichtbar werden.


    Gewöhne dich an das Rauschen und schau Dir mal andere Chips an (z.B.Kodak-Chips)... dann weist Du was Rauschen ist! Üblicherweise ist nach 6 gestackten Aufnahmen das Rauschen soweit reduziert das Du einen prima Hintergrund bekommst.


    Ich verlinke hier mal auf ein Posting meines Heimatforums. Da siehst Du wie erbärmlich Rohdaten aussehen und was ma aus nur 3 Aufnahmen herausholen kann. ACHTUNG: DAs sind H-Alpha-Aufnahmen, also sackduster!


    http://www.privatsternwarte.de…ites-astrofoto-t3354.html


    Nur so zum Spass: Mach mal ein 15min-Dark mit der DSLR auf dem Küchentisch und daneben die 8L, gekühlt. Der Unterschied im Rauschen wird dir die Augen öffnen. Was nämlich passiert ist, das die Canon-Ingenieure eine Art Dark im Chip abgelegt haben und damit ihre Daten vorher glätten. Daher fällt das Rauschen bei DSLRs auch erst bei längeren Belichtungszeiten stark auf, und zieht man Darks von DSLR-Aufnahmen ab, reduziert man die Störpixel zu stark (sie sind ja schon einmal reduziert worden). Als Ergebnis bekommt man schwarze Löcher im Bild. Das 15-Min-Dark ist zwar auch schon reduziert, aber es zeigt Dir was Ambach ist..wie man hier im Pott sagt.


    Das Rauschen der 8L mittelt sich beim Stacken soweit raus, das Du fast nichts mehr erkennst. UND, sackglatte Bilder sind zwar fein zum Angeben, aber wirken unnatürlich. So ein bischen Rauhigkeit im Untergrund ist immer fein wie ich meine!


    SO, und zum Thema Workflow: Jeder haz seinen eigenen Workflow. Vereinfacht gesagt gliedert sich die Grundbearbeitung wie folgt:


    -viele Bilder machen
    -Bilder in RGB konvertieren
    -Bilder stacken (man kann auch Rohdaten stacken, das führt aber regelmäßig zu versauten Farben)
    -das gestäckte Bild bearbeiten


    Und genau hier hilft nur Eines: Mühsal, Probieren, Erfahrung sammeln. Jedes Bild ist anders und astronomische EBV ist alles andere als trivial. Es gibt sogar Leute, die finden die EBV viel spannender als die Aufnahme selbst..kann ich nachvollziehen!
    Das Wichtigste dabei ist sich anzuschauen was die Funktionen der Bildbearbeitungsprogramme auf Pxelebene machen. Wie verändern sich die Pixel mit Funktion xy usw.
    Wenn Dir das zu mühsam ist, kaufe Dir ein Buch betreffs des Themas. Nur tue mir einen Gefallen, lass die Finger von hochspezielisierter Software wie Theli oder PixInSight. Damit fummel schon genug "Kenner" rum. Gute Bildbearbeitung gelingt mit Nebulosity (auch bei der Aufnahme extrem hilfreich), Photoshop oder Gimp. Mit Photoshop, also so ganz ohne PixInSight, Theli usw, haben Gendler, Cannistra, Gabani usw. ihre Top-Bilder bearbeitet.


    Der Rest der EBV, also die hundert kleinen Tricks, Verfahren und Vorgehensweisen muss man sich einfach anlesen und ausprobieren...davon gibt es unendlich viele..das würde hier den Rahmen sprengen. Hier ist Experimentierfreude gefragt!


    So, ich hoffe ein wenig Klarheit geschaffen zu haben.


    Mein Fazit: Mit der 8L hast Du eine gute Kamera, der Rest liegt bei Dir. Und wer hat behauptet das Astrofotografie einfach ist?


    CS
    Ulrich

    Hallo Flo,


    um es ganz kurz zu machen: Wenn Du ordentlich Geld versenken willst, dann kaufe Dir einen Newton und mache Fotos OHNE OAG und Komakorrektor.


    Der Sinn des Komakorrektors ist es die Newton-systembedingte Koma, also Eiersterne ausserhalb der Bildmitte zu verhindern. OHNE geht nicht und MIT bekommst Du eventuell neue Probleme auf die hier einzugehen zu speziell ist.
    Der Off-Axis-Guider ist ein Spiegelchen, welches Licht aus dem Hauptstrahlengang zu einer Guidercam lenkt. Die Guidercam beobachtet in dem ausgebledeten Licht einen Stern und korrigiert deine Montierung, sodas der Stern immer auf der selben Stelle stehen bleibt. NUR SO bekommst Du runde Sterne mit einer Belichtungszeit, die ausreicht um DeepSky-Objekte abzubilden (t&gt;1min&lt;1h). Zudem bemerkt der OAG wenn sich in deinem Strahlengang etwas verschiebt, weil z.B. der Hauptspiegel wackelt, der Tubus sich verzieht oder der Fangspiegel sich etwas in seiner Spinne verbiegt. All das passiert so sicher wie das Amen in der Kirche.
    OAG : 150 Euro
    Guidercam: 290 Euro (ALCCD5-IIL, viel zu kleine Pixel oder Lodestar für 500 Euro)
    Komakorrektor: ca. 250
    Teleskop: ca. 150 preiswert.


    Zusätzlich 1Kg Nervenpillen (wegen OAG) ca. 50 Euro, Kleinteile ca. 100 Euro


    So, und dann hast Du einen Newton auf einer "Montierung" und die Probleme werden nicht aufdhören, denn die Justage des Newton muss sehr gut bis perfekt sein, das Biest taut im Herbst oder Winter dauernd zu, der Okularauszug hält die Kamera nicht oder der Tubus zieht sich zusammen, was zum Verlust des Fokus führt etc. etc. etc.


    Kann man machen, hab ich auch gemacht, mach ich aber nie wieder!


    Die Alternative heist simpel und einfach ED80/600 von Skywatcher. Kamera dran, scharf stellen, passt. Geguidet wird das Ding mit einem billigen Leitrohr, welches FEST mit dem ED80 verbunden ist und einer preiswerten Guidercam (ALCCD5). Wenn besonders gut eingenordet wurde, schafft man auch 30sek-1min-Belichtungen ohne verzogene Sterne. Ein Flattener beseitigt auch den Rest der Bildfeldwölbung. So, damit kann man so ziemlich alles fotografieren was einem beliebt, nur planetarische Nebel sind etwas dürftig da zu klein (Brennweiten &gt;2000mm erforderlich). Kleine Fuzzelgalaxien sind auch nicht der Brüller, aber bis Du den Rest abgelichtet, und zwar GUT abgelichtet hast, vergehen Jahre.
    Kosten: ED80 Ca. 300 Euro, gebraucht ca. 150 Euro
    Achromat 80/400 von Skywatcher: 100 Euro
    ALCCD5 ca. 250 Euro, gebraucht 150 Euro
    Flattener: Ca. 250 Euro (optionel)
    Reducer 0.85: ca. 200 Euro (optional)


    Du siehst, billig geht anders, und das war erst die ultrapreiswert-Variante des Astroequipments. Entscheidend ist aber ein Equipment, das Du beherrschen kannst, weil einfach aufzubauen, und zuverlässig in der Funktion. Damit macht Astrofotografie Spass!


    So, und nun bist Du dran!


    CS
    Ulrich

    Hallo Lisa,


    als "Botschafter" des Astrotreff Niederrhein (aus eigenen Gnaden) darf ich dich zu uns nach Sonsbeck einladen. Ok, die Mehrheit, also etwa 99% kommen nicht aus Sonsbeck sondern irgendwo von "drum herum". Und "drum herum" geht bis Kirchellen im Nord-Osten, Bottrop im Osten, Emmerich im Norden, Viersen bzw. Düsseldorf im Süden und von Westen kommt nichts...da ist Holland.


    So, nun eine kurze Vorstellung der Chaostruppe. Eigentlich sind wir gar keine Truppe, sondern nur ein loser Haufen frei nach dem Motto: Wer kommt, der kommt...und wer nicht kommt hat eben Pech gehabt. Die Truppe gliedert sich in zwei "harte Kerne". Zum einen die Astrofotografen, die eindeutig die Überhand gewonnen haben, und dann die Visuellen, also Spechtler alten Stils. Die haben zumindest Öffnungsmäßig enorm einen drauf gelegt...18-Zöller, 12-Zöller etc..
    Beide Kontrahenten verabreden sich auch untereinander, sodaß eigentlich immer irgendwas los ist auf unserem kleinen Acker.


    Das Schönste an der Gurkentruppe ist aber das von unserem "Hausmeister" zur Verfügung gestellte Forum unter http://www.privatsternwarte.de
    Das hat den klaren Vorteil, das man sich persönlich kennt und dadurch viel ungehemmter schreiben kann. Vor allem aber dient das Forum dazu sich untereinander zu verabreden...so nach dem Motto: Hey Jungs (Mädels sind ein wenig rar bei uns) ich fahre heute abend auf den Maulwurfshügel, wer kommt mit.
    Erfahrungsgemäß sind die ersten 10 Postings ABsagen, so nach dem Motto: Nöö, kalt, dunkel und ausserdem muss ich übermorgen wieder arbeiten...
    Aber ein paar Draufgänger stehen dann doch auf dem Berg.


    Zur Lokalität: Die liegt in der Sonsbecker Schweiz und ist auf der HP gut beschrieben und einfach zu finden. Der Maulwurfshügel ist optimistisch geschätzt ca. 60m hoch, genug um Nebelbnänke abzuhalten aber auch genug um manchmal einen ekeligen Wind zu erzeugen...aber nur manchmal.
    Ich würde den Himmel in einer Durchschnittsnacht auf ca. mag5 schätzen, Optimisten haben auch schon 5.8 geschätzt, was aber ein wenig übertrieben ist. Aber es ist der Beste Standort in Rheinnähe.


    Wir freuen uns immer, wenn Besucher frühzeitig kommen, denn wenn Nachts andauernd Autos kommen und gehen, kriegen so der Eine oder Andere einen Blutsturz.


    Ich selbst komme aus Kirchellen und fahre öfters in die Region um Borken. Da komme ich noch einmal auf gut 1/2mag mehr bei einem deutlich weniger aufgehellten Horizont. Noch besser wird es erst im Sauerland (da allerdings sind knappe mag6 oft kein Problem) oder in der Eifel (mir zu weit da ca. 200km pro Strecke).
    Für das Schnellspechteln in der Woche kenne ich auch einige Plätze im Raum Lembeck-Rhade die auch durchwegs etwas besser sind als Sonsbeck.
    Nach Sonsbeck fahre ich eigentlich nur der Kollegen willen, denn die sind wirklich nett.


    So, wenn Du Lust auf Spechteln hast, melde dich doch einfach in unserem Forum oder eben hier. Neue Leute sind immer willkommen.


    CS
    Ulrich

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich hatte schon mal vor längere zeit ein thread gestartet...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...und immer noch wissen wir nicht wie du heißt?


    Hallo Aspidelaps,


    ich weis, als Anfänger liest man viel, aber überliest viele wichtige Dinge, weil sie einem nichts sagen. Die ganzen Zusammenhänge zu verstehen ist für Einsteiger nichts so ganz einfach.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">warum montiert man nicht ein ein Newton vom dobson auf eine parallaktisch Montierung,so müsste man ja quasi nur die Montierung kaufen. könnte aber beides machen und jeweils die Vorteile geniessen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Im Falle deines ausgesuchten 10"-Newtons müsste da eine Montierung der 4-5000Euro-Klasse drunter um nur einigemassen stabil zu sein. Und Wer kauft das Monstrum dann?
    Der Hauptvorteil eines Dobsons ist nicht der Newton selbst, sondern die Tatsache, das das Teleskop auf einer einfachen, robusten und billigen "Befestigung" ruht. Diese spart Geld und ist einfach zu bedienen. Dadurch kann viel Geld in die Größe der Optik fließen, was dem visuellen Beobachten sehr zugute kommt.
    Paralaktisch montierte Teleskope dienen hauptsächlich der Fotografie. Hier gilt die Regel: der Hauptteil des Budgets fließt in die Monti, denn die muss stabil sein. Eigentlich muss sie noch stabiler als stabil sein, aber wer kann das bezahlen?


    Also um deine Fotowünsche gleich mal in die richtigen Bahnen zu lenken sei Dir gesagt: Diese überaus faszinierende Disziplin hat einen entscheidenden Haken: Sie ist teuer! Um einigermassen vernünftig DeepSky fotografieren zu können muss man mit einem Minimum-Budget von etwa 2000 Euro rechnen. Lass uns nicht über 200 Euro streiten, aber wenn es wesentlich billiger wird, ist es in der regel rausgeschmissen Geld. Viele werden jetzt ausschreien das das ja wohl übertrieben sei und es viel billiger geht. Für ernsthafte Deepsky-Photos, also galaxien, Nebel, Kugelsternhaufen, planetarische Nebel usw. beginnt da die Reise. Und ich sagte sie beginnt da! Rechne ruhig mit weiteren Kosten im Laufe der Zeit, weil deine Ansprüche steigen.


    Der erste Orionnebel ist sagenhaft, der zehnte toll und danach beginnt man zu fragen, ob nicht eventuell noch ein Weitfeldgerät dazu kommen soll, oder ob ein größeres Teleskop die Sache einfacher macht, oder eine neue Montierung, oder...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dies fasziniert mich zu sehr, da bringt mich auch keiner weg.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das macht die Sache nun auch nicht einfacher! Das Problem hast Du sinngemäß richtig erkannt: entweder visuell oder fotografisch!
    Die Qual ist, wenn man sich vorerst für die visuelle Beaobachtung entscheidet, das man dann hinter dem Okular sitzt und darüber nachdenkt wie es denn auf dem Foto aussehen würde. Umgekehrt sieht man durch ein preiswertes Fotoequipment das Objekt nur als grauen Flusel, weil einfach die Öffnung fehlt.


    Ein Kompromiss könnte ein 8"F5-Newton auf einer EQ-6-Montierung sein. Für solch ein Equipment legst Du aber locker auch 1300 Euro hin. damit kann man aber auch gut beobachten, sieht viel und kann es später zum Fotosetup ausbauen.
    Aber auch hier liegt die Krücke im Detail. Visuell brauchst Du noch einige gute Okulare, also weitere 2-300 Euro. Und wenn Du später auf Fotosetup umbaust kommen sicher noch einmal gut 600-1000 Euro auf dich zu (Guider, Kamera, Komakorrektor, Zusatzteile bzw. kleinen Refraktor, Guider, Flattener Zusatzteile).
    Der einzige Vorteil in dem Setup liegt darin, das Du mit der EQ-6 eine recht ordentliche Montierung besitzt, also im Laufe deiner Entwicklung recht unabhängig bist.


    Insgesamt werden dich im fotografischen Bereich noch viele viele Probleme überfallen, die oft auch einen guten Happen Geld kosten, oft aber auch nur einen Batzen Geduld, viel Fleiß und reichlich Frustrationsfestigkeit. Der Lohn der Mühen sind dann die Bilder, die vielen Kontakte die man geknüpft hat und nicht zuletzt das Gefühl es geschafft zu haben. Das hält aber nur ein paar Wochen, dann sucht man sich neue, schwere Ziele...


    So. es liegt an Dir. Ich rate Dir einfach noch mehr zu lesen udn vor allem mal den Kontakt zu Astronomen deiner Umgebung zu suchen. Das klärt meist viele viele Probleme.


    CS
    Ulrich

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    In diesen Sätzen erkenne ich mich wieder - genial und wahr!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Tom,


    das ist das Dumme daran, ich mich auch! Solche Sätze dienen wohl eher der Selbssuggestion... und das lass ich mal ohne Worte sacken...blödes Hobby [:D]


    CS
    Ulrich

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Da fällt einem doch nichts mehr ein.
    CS Frank
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Frank,


    ooch, mir schon...nur das zu erwähnen führt zu einem Schließen dieses Threads. [:D]


    Aber mal Spass beiseite, denke immer daran, das hier auch viele Leute mitlesen, nicht nur die Protagonisten. Ich lese z.B. mit, hab schon Schleudertrauma vom Kopfschütteln und habe mir bis hierher alles verkniffen was ich zu sagen hätte. Doch dein letztes Posting (das Längere) hat mich dazu bewogen doch noch einmal Stellung zu nehmen.


    Zuerst einmal möchte ich Dir danken für den offenen und ehrlichen Umgang mit deiner Meinung. Auch wenn ich Dir in einigen Dingen nicht zustimmen mag, so überraschte doch der auf sich selbst projezierte Argumentationsstil. Nun ja, das zu erlesen bzw. auch zu verstehen ist nicht jedermanns Sache, daher kommen die Missverständnisse.


    Ich will mal mit meinem Statement zur Materialschlacht Astrofotografie mit einem Missverständnis beginnen.


    Astrofotgrafie beschäftigt sich mit der bildlichen Erfassung von entfernten <u>natürlichen</u> Objekten ausserhalb der Erdatmosphäre. Derher gehören ISS-Fotos nicht zur Astrofotografie, auch wenn das gleiche Equipment benutzt wird. Auch TWAN-Bilder gehören nicht zur Astrophotografie, denn hier ist der Sternenhimmel nur Hintergrund bzw. gestalterisches Element aber nicht das Ziel an sich. Das Ziel ist eine Landschaft bzw. eine Bildkomposition. Nur weil man Nachts mit einer Kamera und einem Stativ rumlungert macht man noch kein Astrofoto. Die "himmlische Acht" zu fotografien hat als Zielpunkt eindeutig ein astronomisches Objekt als Ziel, und die Landschaft dient nur der Verschönerung des Bildes, genauso gilt das für Milchstrassenpanoramen...wenn hier auch schon die Grenzen verwischen.


    Bei der echten Astrophotografie ist das Zielobjekt immer ein stellares oder interstellares Objekt und der Hintergrund wird als eher sekundär angesehen.


    Nun muss man aber auch die einzelnen Disziplinen unterscheiden. Deepsky-Fotografie beschäftigt sich mit interstellaren Objekte und benötigt eine grundlegend andere Technik (mechanisch wie EBV) als Planetenfotografie, Mond oder Sonne. Ich bin schon der Meinung diese Disziplinen voneinander zu trennen, einfach auch um die Unterschiede in dem beklagten Kosten-Nutzen-Verhältnis zu erfassen.


    Mond: Einstiegspreis: 2-500 Euro: geht oft und kostet nicht viel, hat aber auch nur den Mond als Zielobjekt. Höhere Vergrößerungen bedürfen dann allerdings größerer Ausgaben


    Sonne: Einstiegspreis: 1000-2000 Euro:geht oft, kann aber je nach beobachteter Wellenlänge gehörig teuer werden


    Planeten: Einstiegspreis: ~1000 Euro: geht eher selten (Seeing), kostet aber nicht sooo viel


    Deepsky: Einstiegspreis: &gt;2000 Euro: geht eher selten (Seeing, Mondphase), kann aber extrem viel kosten hat dafür aber auch fast unbeschränkte Möglichkeiten, allerdings auch ungeahnte Möglichkeiten zu Scheitern.


    (Die Einstiegspreise sind erfahrungsgemäß und nur geschätzt, billiger geht auch, teuerer immer!)




    So, Und nun kommt der unerfahrene Enthusiast, will Deepsky-Fotografie auf Profi-Niveau, hat 800 Euro auf der Hand und weis eigentlich nicht wo man in ein Teleskop reinschaut. Was soll man diesem Anfänger sagen?


    "Lass die Finger davon, du hast zu wenig Geld" oder "Komm, kauf dir diesen Krempel und leg los". Beide Aussagen führen zu Streit, soviel ist sicher. Daher versuche ich, wenn ich auf Anfängerfragen antworte, keine Sachinhalte zu vermitteln (bzw. nur als "Stütze" meiner Aussagen) sondern ein Bild zu zeichnen. Dieses Bild beinhaltet logischerweise meist die Probleme, versucht aber ein Gefühl dafür zu beschreiben, warum man Astrofotografie betreibt. Wenn der Enthusiast nun zu dämlich ist zu verstehen was man meint, dann ist Hallenhalma die bessere Freizeitbeschäftigung. Ist er aber clever genug sich einmal Gedanken über den Text zu machen und versucht zu verstehen was ich sagen will, kommt er unmittelbar zu dem Schluß: Einfach geht anders und billig ist Aldi! Aber hinter all den supertollen Astrofotos hängen auch Menschen aus Fleisch und Blut, und manche sind relativ weit von einem Nobelpreis entfernt.


    Und er wird verstehen, das es für ihn limitierende Faktoren gibt, die den Sprung an die Weltspitze unmöglich machen. Das ist wie beim Autorennen: Wenn dich stundenlang keiner überholt bist Du entweder Erster oder Letzter. Aber das Publikum schaut was zwischendrin los ist, denn da geht die Hatz ab! Und genau in dieser Mitte spielen wir! Es geht also darum, nicht vorletzter zuw erden und wenn möglich an die Spitzengruppe heran zu kommen. Einholen werden wir sie mit unseren oft sehr schränkten Möglichkeiten nie!


    Also: Alles ist machbar, wenn ich einige Eigenschaften verinnerliche: Geduld und Leidenschaft. Das Geld ist in der Regel eher unwichtig, denn schon mit Minimalausrüstung kann man viele tolle Fotos machen...mit Geduld und Leidenschaft und einer gewissen Portion gewissenhafter gut überdachter Arbeit.


    Immer dann wenn Geld dazu benutzt wird Ergeiz, Ungeduld und Unwissen zu kompensieren, geht die Sache gründlich in die Hose.


    Vereinfacht gesagt: Ein Grosstadtbewohner kann keine Fotos machen wie ein Alpenhüttenansässiger mit 25.000 Euro Equipment. ABER: Er kann Fotos machen...die machen 99.9% aller Fotografen nicht!


    Ein Feldastronom ist logistisch in der Verliererposition, denn er bring es kaum einmal auf Gesamtbelichtungszeiten von über 4-5h. Dennoch ist er ein Gewinner, denn er kann sein Equipment dahin schaffen wo es ihm beliebt, er kann während der Belichtung mit Kumpels plaudern oder auftretende Probleme gemeinsam lösen. All das kann der Einzelkämpfer in der Sternwarte nicht.
    Und glaubt mir, viele Einzelkämpfer mit Privatsternwarte produzieren mehr Mist als so mancher vollmobiler Rasenastronom!


    Es kann in der Summe also nicht um den APOD oder 200 Jubelpostings gehen, sondern um eine intensive Beschäftigung mit dem Objekt am Himmel. Ein Satz eines Postings verdeutlichte das hervorragend..und wurde genauso hervorragend überlesen: "ich benutze die Fotografie als Erweitung meiner visuellen Möglichkeiten"
    Betrachtet man das von dieser Seite, heist das, das Eiersterne erst einmal ärgelich aber nicht unbedingt frustrirend sind. Das Objekt sehe ich, ich kann mehr sehen als im Okular usw.. Erst danach gehe ich heran und bekämpfe die Eiersterne...aber garaniert nicht mit WLAN, Hubs und 50m Netzwerkabel an einem Spiele-Laptop.
    Das kann man tun, aber wenn es schief geht ist nicht die Astrofotografie Schuld sondern im einfachsten Fall der Hub, in speziellen der etwas übertechnisierte und übermotivierte User!


    Ich habe an meinen Laptop drei USB: Guidercam, Astrocam, Steuerung, das war es. Löppt. Filterrad brauche ich nicht, denn meine Beine tragen mich ohne Probleme zweimal die Nacht zum Teleskop um ein Filterchen zu wechseln. Und die 5 Minuten zum Neufokussieren habe ich dann auch. Ok, ein motorisierter OAZ (also in Summe zwei USB mehr, eine Softare mehr und etwa 1000 Problemfallen zusätzlich) wäre fein, nur was ist der Vorteil wenn ich mir im mobilen Equipment dadurch nur Probleme einhandel? Jetzt nutze ich genau zwei Programme: PHD und Nebulosity. Keine davon ist zum "Angeben", aber beide zusammen laufen problemlos...ohne Dithering. Dithere ich, geht alles in die Hose, denn meine Steuerung ist damit überfordert. Also dann eben ohne Dithern, was den Vorteil beinhaltet, daß sich meine Störpixel nicht zu unentfernbaren Matscheflecken verschmieren. Nicht jede Technik ist immer von Vorteil!


    Ich habe einen RC, eine Höllenkiste. Der musste einfach mal sein, obwohl ich seitdem kein Foto mehr zustande gebracht habe. Aber diese Kiste hat mich etwas gelehrt: 2m SPIEGEL-Brennweite kann man nicht mit einem Sucher guiden, und mit aufgeschweisstem Leitrohr wird es auch nicht einfacher. Also OAG. Und wenn schon OAG, dann gleich eine neue Astrocam. Diese RC-Tröte hat mir aber auch gezeigt, das wenn ich OAG machen will, nicht die Guidercam das Problem ist, sondern die vielen Abstände die es zu beachten gilt, incl. einer Schublade voll Adaptern, denn der richtige ist NIE da! Hat man aber mal OAG, benutzt man es auch am 120/900-Refraktor obwohl da das Leitroh absolut unproblematisch war. Und? Na klar...kein Bild die letzten 6 Monate. Die Abstände zu allen Reducern etc. müssen neu eingestellt werden.
    Sind sie aber mal eingestellt, bleiben Kamera, OAG, Flattener usw. fest zusammen..und danach ist es wieder easy!


    Und was lehrt mich das: Egal, die Sterne stehen da oben Millionen von Jahre (untertrieben gesagt), da wird doch das eine halbe Jährchen kein Problem sein. Und wenn ich erst in 5 Jahren wieder ein richtig ordentliches Bild hinbekommen werde, was solls, das ist MEIN Hobby.


    Aber weil es MEIN Hobby ist, kann ich es kaum erwarten wieder raus zu gehen, mich auf einen Acker zustellen und weiter an meinem Krempel rumwurschteln. Irgerndwann hab ich wieder das Fire-and-Forgett-Equipment das ich einst hatte. Und dann suche ich mir noch eine speziellere Kiste als den RC..an so einem Hyperstar hätte ich Spass.


    Erwähnte ich schon das Astrofotografie und Masochismus ein und dasselbe sind? Und sind wir ehrlich, wenn alles läuft ist der Spass vorbei. Dann sucht man sich automatisch neue Ziele und Probleme...oder macht sich welche!


    Wenn ich aber nur auf das fertige Ergebnis fixiert und enttäuscht bin das ich nicht der Beste bin, dann wird es echt hart, denn dann stimmt meine Einstellung zu dem speziellen Hobby Astrofotografie nicht!


    Ich jedenfalls kann es kaum erwarten mit 4 oder 8m Brennweite auf dem Feld zu arbeiten. Dummerweise wird das noch lange lange dauern.


    Ach, ich kann das Jammern bezüglich der Materialschlacht nicht verstehen. Ja, es ist eine Maerialschlacht, genauo wie die mit dem Auto, dem Fernseher, der Urlaubsreise etc. Überall da gibt man für völlig unnötigen Krempel massenhaft Geld aus, aber wehe ein Adapter kostet 20 Euro.


    Ich könnte noch eine ganze Weile plappern, da aber niemand Texte mit mehr als 5 Zeilen liest, hör ich lieber auf..ich glaube es waren ein paar mehr!


    CS
    Ulrich









    Er kann üben, besser werden und zu guter letzt zeigen, wozu sein Equipment in der Lage ist...nach einigen Jahren! Und wozu selbst so ein 150/750-Newton in der Lage ist, sieht man auch mittlerweile immer mehr.

    Hallo Holger,


    gut gesprochen, könnte glatt von mir sein!


    Ich glaube Christian macht seinen Weg!




    Hallo Christian,


    gut gemacht und vor allem: die richtigen Schlüsse daraus gezogen ("Ich habe mich gefreut wie Bolle..")! Freude daran haben ist das Allerallerwichtigste!


    So, und um Dir etwas weiter zu helfen will ich dir nur kurz aufzeigen wie du meiner Meinung nach weitermachen solltest:


    1:Regel: Plane Neukäufe so, das Du das Zeugs später weiter verwenden kannst, auch wenn es im Augenblick etwas "oversized" aussieht.


    2.Regel: Lass dich nicht von den Ergebnissen Anderer irritieren. Ein langsamer Einstieg, so von der Pieke an, verschafft Dir das Wissen und die Erfahrung um später größere Aufgaben stemmen zu können.


    Daher:


    1. lege Dir einen gebrauchten Canon-DSLR-Body zu (450D, 1000D, 1100D) und lass sie astrotauglich umbauen, Kostenpunkt etwa 400 Euro zusammen).
    Mit dieser Kamera kannst Du jahrelang tolle Fotos machen. CCD-Astrokameras kommen erst in die Tüte wenn der Rest des Equipments dafür passend ist...also in vielen Jahren.


    2. Schaffe Dir die notwendigen Adapter zur Adaption an deinen OAZ an. Auch wenn alles auf 1 1/4" hinausläuft, ignioriere den Bildfehler der Vignettierung vorerst einmal.


    Und dann knipse erneut. Versuche ruhig auch längere Belichtungszeiten an interstellaren Objekten. Die Ergebnisse werden eher lehrreich denn tolle Astrophotos, aber Du lernst worauf es ankommt. Und "Bolle" ist immer wieder dabei, garantiert!


    Und dann reden wir weiter über Guiding, also die Nachführung, Montierungen, Steuerungen usw..


    Aber sei Dir bis dahin bewusst, wenn Du Astrofotografie machen willst dann musst Du bereit sein wenigstens 1500 Euro zu investieren, und das ist erst der Anfang. Aber keine Panik, wenn dich der Virus erwischt hat, tut es weniger weh!
    Das ist viel Geld für relativ wenig Einsatz. Aber es geht nicht billiger wenn die Sterne rund und die Objekte scharf werden sollen.


    Und Du must bereit sein noch viel, sehr viel zu lernen. Dieser ganze Prozess wird Jahre dauern, teilweise frustrierend sein und zu Letzt auch einiges an Geld verschlingen. Ich sage Dir das deshalb, damit Du nicht falsche Entscheidungen triffst. Aber der Prozess wird auch aufregend und lehhreich sein sowie dich enorm weit in die Tiefen des Weltalls führen.


    Aber es ist gar nicht das Bild was letztendlich die Faszination ausmacht, sondern all das Drumherum. Und glaube mir, da gibt es unendlich viel Drumherum. Es ist eine eigene Welt die es zu entdecken gibt, mit ziemlich eigenen Leutchen, eigenen Preisen, eigenen Erfahrungen und so manchem eigenenen "Bolle". Es ist ein Kontrastprogramm zum Alltag! Hier sagt Dir keiner was du machen sollst...klar sagen Dir viele wie ich wie es geht...aber deinem Mann musst Du selber stehen.


    So, genug Kaffesatzlesen, jetzt bist Du dran. Leg los!


    Viel Erfolg und reichlich CS
    Ulrich

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Irgendjemand hat hier mal geschrieben: [i]"Astrofotografie ist die Garantie zum Scheitern mit der Option auf Erfolg."
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Zusammen,


    es passiert eher selten das mir mal so ein Satz wie oben geschrieben aus der Feder rutscht, aber da er nun mal von mir stammt muss ich wohl notgedrungen zu dem Thema Stellung nehmen.


    Aaaalso: Ich schlage mich seit ca 9 Monaten mit einem neuen RC, einer neuen CCD, einem vermalledeiten OAG und dem miesen Wetter rum. Zudem schaue ich mir seit Jahren die Bilder an, die Kollegen, die mit wesentlich besseren örtlichen und finanziellen Mitteln ausgestattet sind, gemacht haben. Und eigentlich sollte ich in eine Krise fallen, denn meine Ergebnisse sind weit von dem entfernt, was ich mir so erhofft und gewünscht habe.


    Ich sollte eigentlich bis auf die Knochen frustriert sein, bin es aber zu meiner Überraschung nicht.


    Joo, und nu schaut der Ulli! Wieso ist das eigentlich so. Nun, die eine Erklärung wäre, das ich völlig Frustrationsresistent, also fast schon tot wäre. Nach einem Knuff in den Bauch musste ich zu meinem Leidwesen erkennen (der Knuff war ein klein wenig heftig...safety first), das dem nicht so ist, also geht sie Suche nach der Ursache weiter.


    Nun gut, ich bin Feldastronom, also einer der Deppen, die allabendlich, also wenn das Wetter einigermassen passt, also ca. alle 6 Wochen, senen Trödel auf den Acker schleppen muss. Leider gehört mir kein Garten in Alpenrandlage, nicht mal einen nutzbaren Balkon kann ich mein Eigen nennen, also muss ich das Geraffel auf irgendeinen schmuddeligen Ackerweg schaffen und dort aufbauen.


    DA gibt es mehrere Möglichkeiten:


    1. hier im Umkreis bleiben und mag4.5 in Kauf nehmen
    2: weiter weg fahren und mag5 riskieren
    3. 150km weit weg fahren und mag6 erleben.


    Meist wähle ich 2), weil ein vernünftiger Kompromiss zwischen Entfernung, Kosten und meinen Bildfehlern.


    Abgewetzte USB-Kabel, eine metastabiler Laptop, ein Haufen Hülsen,Adapter usw. will beherrscht werden. Und siehe da, nach ca. 45min steht der Krempel und das elektromechanische Kunstwerk werkelt brav vor sich hin. Wieso geht das?


    Nun, die Antwort die mir spontan einfällt ist: Weil das Zeug sonst in die Tonne fliegt. Und davor hat es Angst....


    Aber in Wirklichkeit läuft das Equipment (fein ausgedrückt) nur deshalb, weil ich auf allerlei Gimmicks verzichte. Ich brauche keine Remote-Steuerung, kein GOTO und kein ultramodernes Netbook. Ich habe eine Teil-Goto-Steuerung mit übelen Getrieben, ein hundsnormales Office-Laptop (die Biester sind auf Laufen getrimmt und nicht auf Spieleeinsatz im Internet).
    Und ich brauche nicht den neuesten Softwarekrempel, bei mir laufen Standardprogramme wie Cartes Du Ciel, Nebulosity und PHD.


    Spass beiseite, d.h. eigentlich Spass macht der ganze Aufbau real betrachtet nicht, aber wenn es steht (in Rekordzeit natürlich, man sucht sich schließlich seine Aufgaben), freue ich mich. Und dann geht die Knipserrei los.
    Erste Checks sagen mir unmissverständlich: Ulli, Du hast geschludert! Fokus..naja geht so gerade und den Rest schieben wir auf das Seeing, Bildverkippung..muss an der Kamera liegen, ist schließlich ein Chinese...dann die Eiersterne...muss was mit der Raumkrümmung zu tun haben...das Objekt klebt irgendwo in der linken oberen Ecke...was solls, holen wir es in die Mitte! Ok, nach Letzterem suche ich das Objekt neu, denn irgendwie hab ich es total aus dem Blick verloren.


    Irgendwann passt dann fast alles, bis auf den schluderigen Fokus und die leichte Bildverkippung. NA UND? Noch nie ein Schei..bild gesehen?


    Die Nacht endet, das heist dem Ulli ist langweilig geworden. Guider.. löppt, Kamera..löppt, Monti..löppt, den Ackerweg bin ich nun auch schon 5 mal abgegangen..nichts Neues zu entdecken. Und weil ich langsam Ackerwegshospitalismus bekomme, denke ich mir so nach drei Bildern: Ok, eines machste noch, dann schwenkst Du mal auf NGChabichvergessen. Gesagt getan..der Ackerweg lässt grüßen.. kommen weitere 4 Bilder a 15min zusammen. Menno, ist das fade, aber immer noch ziemlich duster da draussen. Also ab auf Sharpless und Konsorten. Ich habe zwar nicht bemerkt das auf den vorangegangenen Bildern kaum was drauf ist, aber jetzt will ich Sharpless machen und damit basta!


    Sharpless brennt sich auf meinen Chip, das heist er glimmt so vor sich hin. Ulli wandert derweilen und irgendein Therapeut schließt gerade seine Praxis wieder auf...Kundschaft naht.


    Pech gehabt mein Freund, der Ulli ist da hart im nehmen. Als ein dumpfes Plopp durch Wald und Flur dröhnt, ist er hellwach. Datt kenn ich, datt heist abbauen! Klaro, Gegengewichtsstangen schrumpfen in der Kälte schneller als Gegengewichte. Und das heist: die Haftreinbung des Gegengewichtes an der Gegengewichtsstange lässt rapide nach und gibt einen Schnellkurs in Physik..Gravitation und Hebelgesetze incl. dem Impulserhaltungssatz.
    Was soll ich schreiben, das GG lag auf dem Boden, mein Teleskop zeigte irgenwie so gar nicht auf Sharpless und PHD spielt eine lustige Musik. Etwas eintönig, von Harmonielehre haben die Programmierer auch noch nichts gehört, aber unüberhörbar.


    Also fassen wir zusammen: 4 Bilder a 15min vom Nebel der Wahl, 4 Bilder von einer unsichtbaren Galaxie (blöd wenn man GOTO vertraut und nicht hinschaut) und 3 Bilder von etwas das so schärfelos ist incl. 2mm Sohlenabwetzung.


    Zuhause angekommen versuche ich dann aus dem Bilderhaufen etwas zu zaubern. Und siehe da, der Nebel ist drauf, die Galxie nicht, dafür hab ich da was auf den Sharplessbildern. Ok, beim nächsten mal hälst Du eine ganze Nacht auf ein Objekt. Dann geh ich zufrieden ins Bett.


    Und beim nächsten mal? He Leute, das war sechs Wochen her, da kann ich mich doch nicht mehr daran erinnern was ich mir damals geschworen habe. Aber irgendwie klappt es dann doch mit dem einen Bild in einer Nacht, also ca. 6*15min...dann kommen Wolken.


    Aber alles in allem kann ich einfach nicht die Finger davon lassen. Mir ist es egal ob ich ein APOD bekomme oder nicht, ich habe einen Riesenspass daran Dinge zu sehen, die ich visuell nicht sehen würde..also so mit großer Optik und so. Ich mache die Bilder selber, mit meinem Equipment und meinem Himmel. Und wenn ich mir das so über die Jahre anschaue, so kann ich nicht umhin zu bemerken: Menno, da hat sich aber enorm was getan. Und dann bin ich froh und mache mich daran die Ursache meiner Bildverkippung zu finden.


    Und zu guter Letzt muss ich mich nicht mit den Cracks messen. Ich habe einfach nur Spass daran MEINE Bilder zu machen, immer wieder etwas dazu zu lernen und zu entspannen. Und ab und zu gelingt ein schönes Bild, was will man mehr. Alles Einstellungssache.


    Und dann geht es an wolkigen Tagen ab ins Internet. Echt, wie oft denke ich mir da: Lass die Jungs mal hier rauf kommen und drei Tage auf dem Acker verbringen, ob die dann immer noch so rumtönen!
    Aber schau Ulli, die haben Kraft und Fleiss in ihr stationäres Equipment gesteckt, und Du steckst das halt in mobiles Equipment. Und ehrlich, wen willst Du beeindrucken mit deinen Bildern, gegen Hubble haste keine Chance.


    Allerdings schaue ich mir meine Bilder oft an. maule rum wie tollpatschig die bearbeitet wurden, wie mies die AUfnahme war und schwöre mir es bald besser zu machen.


    Nun ja, der Weg ist das Ziel!


    Und wenn ich ehrlich bin, eigentlich habe ich ein Fire-and-Forget-Equipment. Normalerwiese heist das aufbauen und löppt. Und wenn ich lese wie manche hier rumjammern, dann tut es mir wirklcih für die Leute leid. Eigentlich ahben sie nicht verstanden worum es geht. Schwere Aufgaben zu lösen ist halt nicht jedermanns Sache...oder irre ich mich da?


    In dem Sinne, morgen geht es in den Urlaub. Und wie jedes Jahr nehme ich mein komplettes Equipment mit und wie jedes Jahr bringe ich es warscheinlcih unbenutzt wieder zurück. Die Hoffnung stirbt zuletzt.


    Mann was freue ich mich auf ungestörte Fotonächte neben dem Zelt. Das Dumme ist, die Franzosen machen einen herrlichen Wein...


    CS
    Ulrich

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jacksully100</i>
    <br />Guten Tag,
    vorweg möchte ich sagen: Sollte ein solcher Thread bereits existieren, möchte ich mich entschuldigen.


    Ich habe eine Frage an euch: "<font color="red">Was ist die Astronomie für euch?</font id="red">"


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Nico,


    so einfach lässt sich das leider nicht beschreiben. Am passendsten auf die Frage was Astronomie für mich ist, finde ich: Unvernunft, gekoppelt mit Frustration und Mühsal!


    Warum man es trotzdem macht?


    Nun, weil eine Sucht nun mal eine Sucht ist...oder stimmt es doch das Astronomie einen verändert?


    Ich denke nein, denn der Astronomische Virus kann nur Leute befallen, die sowieso schon irgendwie "labil" sind! Und mit labil meine ich etwas anderes als jetzt jedem in den Sinn schießt! Labil im Sinne von "zweifeln an der Richtigkeit gesellschaftlicher Normen und Handelns". Ich will letztere gar nicht zur Diskussion stellen, aber welchen Sinn macht es zig Tausender in Gerätschaften zu investieren, die man vielleicht 20mal pro Jahr benutzen kann und deren Ergebnisse nicht gerade das sind womit man was reissen kann...oder interessiert sich irgendeine *** für meinen mickrigen M13? Ganz im Gegenteil, man wird als ein bischen "sonderbar" gehalten, man fährt einen rostigen Wagen, hat kein Haus, eine knappe Finanzlage (knapp am Bankrott) und alles was einen interessiert sind diese mickrigen Lichtpünktchen da oben. Soviel zum Thema Unvernunft. Kommt noch Frustration: Nun ja, warten auf gutes Wetter ist das Eine, lesen das andere immer den besseren Himmel haben das Andere. Und letztendlich geht der Fortschritt schneller als man hinterher hoppeln kann...das frustriert! Und weil man nun mal nie aufgeben will, strengt man sich 10 mal mehr an, investiert Unsummen in Sprit und Zeit und was ist der Mühsal Lohn? Ein mickriger M13!


    Klingt verheerend, gell? Also, der vernünftige Mensch sagt sich dann: Ok, verkaufen wir den Krempel. Und wenn er weg ist, die erste klare Nacht kommt dann garnatiert am nächsten Tag, bereut man es bitterlich. Wenn das nicht so ist, warst Du nie ein Astronom, ist es so, bist Du süchtig.


    Und Sucht verändert keinen Menschen, sondern polarisiert seine Eigenschaften. Manche Drogen kehren die "schmutzigen" Eigenschaften hervor, Astronomie kann man dagegen getrost als "positive" Droge bezeichnen. Mit der Astronomie wird man positiv denkender, was mein Beitrag bisher nicht wirklich zu erkennen gab. Aber es ist so. Es sind nicht mehr die materiellen Werte die im Lebensvordergrund stehen..es sei denn es geht um den neuen APO von...es geht mehr um das Erleben der Astronomie. Seien wir ehrlich, die Beobachtungen die wir machen oder das Foto das wir designen, das ist alles nur vorgeschoben.
    Es geht um "das selbermachen", das sich "an dem Ergebnis erfreuen", um die Kollegen und um den Wettstreit untereinander. Es geht auch um so lapidare Dinge wie Urlaub. War es vor Jahren noch die Pauschlreise mit "friss den Dreck soviel Du willst" ist es heute die Individualreise an dunkle Orte..und da nimmt man auch Camping, wunderbare Landschaften, fremde Länder und Sprachen oder soetwas "Störendes" in Kauf. Und man trifft auf einmal Leute in fremden Ländern, lernt beide kennen und fragt sich auf einmal: Warum habe ich soetwas nicht schon früher gemacht?


    Das alles erweitert den Horizont auf so ungemeine Art, das man sich selbst manchmal fragt ob man eigentlich noch alle Läppchen im Koffer hat. Und was soll ich sagen, ich muss unumwunden zugeben: Nein!


    Also zum Schluss: Was ist Astronomie für mich: Den größten Unsinn den man anfangen kann, aber das Leben ist an Unsinnigkeit kaum zu überbieten!


    Also was solls, schnappe ich mir meine Lieblingsobjekte in der nächsten Nacht und versuche sie zu entdecken. Jajaja, meine Lieblingsobjekte sind die Klamotten da oben, die ich noch nicht gesehen resp. fotografiert habe.


    In dem Sinne
    CS
    Ulrich

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: maul-wurf</i>
    <br />Hallo Ulrich,


    noch als Ergänzung: So lange man die Austrittspupille vergrößern kann, sei es durch eine größere Öffnung oder sei es durch eine kleinere Vergrößerung, wird die Flächenhelligkeit größer, sofern noch alles Licht durch die Augenpupille geht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kurt,


    jau, das macht Sinn. Aber davon gehe ich stets aus. Wenn also das Objekt gleichgroß in meinem Okular erscheint, wird es mit zunehmender Öffnung heller. Geht das nicht mehr, sind die Okus Murks...
    Steigt nun die Vergrößerung, wird das Objekt zwar dunkler, soweit tausendmal beobachtet, aber da die größere Öffnung dahinter steht immer noch heller als im kleinen Telskop bei gleicher Objektgröße.


    Nu passt es.


    Merci und CS
    Ulrich

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Hi Ullrich,


    das ist ja das doofe an flächigen Objekten- mit keinem Teleskop kannst du diese heller darstellen als mit freiem Auge sichtbar.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...also dürfte ich z.B. den Cirrus ja auch im Teleskop nicht sehen, denn mit freiem Auge ist das wohl ziemlich unmöglich!


    Sorry Stefan, aber ich stehe gerade irgendwie auf der Leitung. Mir erschließt sich das zwar theoretisch, aber ich kann Theorie und Praxis einfach nicht übereinander bekommen.


    Nehmen wir Galaxien. Im 3"er sehe ich arg knapp M82. Im 20"er sehe ich zusätzlich ein paar Hintergrundgalaxien, wohlbemerkt bei gleicher AP. Wie passt das denn nun zusammen? Nach meinem Bauchgefühl hat der 20"er soviel Licht gesammelt das ich nun die ansonsten unsichtbaren Hintergrundgalaxien sehen kann.


    Hiilfe? Fotografie ist dagegen ja einfach!


    CS
    Ulrich

    Hallo Heinz,


    das mit dem Seeing ist richtig. Ich hatte sogar schon im 8"er bei den Flügeln des M42 deutlich einen Grünstich und sehr schwach einen magentafarbenen Streifen ausmachen können. Allerdings war das eine Nacht mit einem Jahrhundertseeing und einer Transparenz, als ob uns einer die Athmosphäre geklaut hätte.


    Übrigens ist "Farbe sehen" kein Mythos. Als ich auf dem HTT mal an dem 1m-Spiegel beobachten durfte, war Farbe deutlich zu sehen, allerdings aufgrund der niedrigen Lage des M42 im September (morgens um irgendwas vor 5) etwas dünn gesäht.


    Und dann sind da ja noch die planetarischen Nebel, also grün geht eigentlich öfters, blaue sind selten und rot ... keine AAhnung, noch nie gesehen!



    Mir erschließt sich heute einfach nicht der Zusammenhang von helligkeit, AP und Öffnung. Da muss ich mal ein wenig Theorie wälzen. Trotzdem Danke für die Antworten.


    CS
    Ulrich

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    alles richtig, bis auf eins: Heller als bei minimaler Vergrößerung wird ein Nebel auch im größten Teleskop nicht.
    Bernward
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Berward,


    stimmt, in keinem Teleskop kann ein Objekt heller werden als dies bei dem Teleskop und seiner minimalen Vergrößerung möglich ist.


    Aber bei unterschiedlich großen Teleskopen sollte doch der Helligkeitsunterschied gegeben sein, andernfalls wäre ja die lichtsammelnde Fläche für die Katz.


    Oder ist mir da was gerade nicht gegenwärtig!


    CS
    Ulrich