Hallo Major,
du hast ja nun eine ganze Reihe fundierter Meinungen zum Kauf Deines Teleskops gehört. Die überwiegende Mehrheit rät Dir nun wohl zum Newton.
Ich möchte Dir doch noch ein paar Argumente für einen Refraktor liefern. Meiner Meinung gibt es für den absoluten Anfänger auch gute Argumente für einen Refraktor:
1. Gerade das Suchen von Himmelsobjekten ist mit dem Refraktor einfacher als mit dem Newton, da über den Tubus angepeilt werden kann. Allgemein ist die Handhabung selbsterklärender, als bei dem Newton.
2. Jeder Newtonfreund wird Dir sagen, dass das Justieren eines Newtons kein Problem darstellt. Das stimmt sicher für den geübten Newtonianer, aber nicht für den Anfänger. Wenn Du keinen erfahrenen Sternfreund zur Hand hast, der Dir das beibringt rate ich Dir vom Newton eher ab.
3. Viele Okulare liefern bei f5 oder gar f4 nur noch in der Bildmitte scharfe Bilder. Allein schon aus diesem Grund liefert z.B. ein GSO 90/1000 sehr ästhetische Bilder, die bis zum Rand knackescharf sind, auch mit einfachen Okularen.
4. Das Fokussieren bei f5 ist nicht so einfach, da die Schärfeebene hier genau getroffen werden muss. Bei f4 wird dies für den Anfänger der bei 200x einen Planeten scharfstellen will zum Glücksspiel.
Bei f8 oder besser f10 ist das kein Problem.
Also ich rate Dir z.B. zum GSO 90/100. Der hat noch ein einigermassen gutes Öffnungsverhältnis für einen Fraunhofer, eine gute Verarbeitungsqualität und einen 2" Auszug der Dir bis zu 2,5° Gesichtsfeld ermöglicht.
Übrigens bin ich kein Verfechter des Refraktors in allen Lebenslagen.
Ich habe einen 100/1300mm Refraktor und einen 200/1200 TS Newon. Meine verflossenen Geräte sind 150/900 Newton von Waachter, ein TAL 2M Newton und ein 120/1000 Synta Refraktor. Ach ja mein erstes richtiges Fernrohr war ein 60/1000mm Refraktor aus Japan (1976). Den hab ich immer noch[:D]
Viele Grüße
Jürgen H.