Beiträge von Albireo

    Ob das Christian noch hilft?
    Er hat immerhin vor über einem Jahr gefragt ... [:D]


    Aber ich nutze die Gelegenheit, hier mal eine ähnliche Frage anzuschließen: Hat jemand Erfahrungen mit dem Ethos-Nachbau von TS?
    Der ist immerhin noch um einiges günstiger als der ES-Nachbau und kostet nur ein Drittel des originalen 21 mm Ethos. Außerdem mag ich diese verdrehbaren Augenauflagen. [:)]
    Kann er optisch und vom Einblick her mithalten?


    Viele Grüße
    Tobi

    Hallo Christian,


    ein bisschen.
    Aber an eurer Stelle würd ichs zurückschicken und das von Stefan empfohlene 32 mm als Übersichtsokular kaufen. Ein Okular mit 10 mm Brennweite (70-fache Vergrößerung) habt ihr schon, eines mit 32 mm (21-fache Vergrößerung) noch nicht. Alternativ ein 40 mm Plössl (17-fache Vergrößerung), das zeigt noch ein klein wenig mehr Gesichtsfeld, und mit der 3x Barlow könnt ihr daraus ein effektives ~ 13,3 mm machen, eine Zwischengröße, die ihr noch nicht habt.
    Mit höherer Vergrößerung wird natürlich das Gesichtsfeld kleiner und es wird schwieriger, etwas am Himmel zu finden, wenn es nicht schon eingestellt ist, selbst den Mond. Deswegen braucht man immer ein Übersichtsokular mit geringstmöglicher Vergrößerung.


    Schaut euch mal ein paar Grundlagen an - ohne ein bisschen Vorwissen funktioniert das Hobby Astronomie leider nicht.
    Spielt mit einem Okularrechner rum, um euch klar zu machen, welches wie stark vergrößert, wie groß die Gesichtsfelder sind.
    Und Zubehör zur Astronomie kauft man im Fachhandel (z.B. eben bei ICS, Teleskop-Express oder Fernrohrland, um nur einige zu nennen), nicht bei Amazon. Beim Fachhändler gibts in der Regel kompetente Beratung, die wissen, was sie verkaufen. Teurer ist es auch nicht, es gibt nur mehr Auswahl.


    Viele Grüße
    Tobi

    Hallo zusammen,


    vielen Dank euch für eure Antworten und das Verlinken des sehr einsichtsreichen Originalartikels in Sky & Telescope! [:)]


    (==>)Stathis: Ja, so ergibt für mich die Skala mehr Sinn, wenn man sie von der GG unabhängig macht. Und das mit der "Objektivität" beobachteter GG habe ich mich auch schon gefragt. Wie könnte man die denn erhöhen? Das SQM ist ja ein Versuch, aber dort habe ich ebenfalls gehört, dass gute Werte nicht immer tatsächlich guten Himmel bedeuten.
    Ums Teleskop rennen habe ich noch nicht probiert, alles andere mach ich so oder so. Stell ich mir lustig vor. [:p]
    Und: du machst mich neidisch mit deinen tollen Standorten!


    (==>)Lothar: 2m Grenzgrößengewinn durch indirektes Sehen? [:0]
    Ich sehe oft den schwächsten Hauptstern in UMi (5,0m) direkt. Glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass ich dann einen Himmel von 7m+ habe ...


    (==>)Werner: Ich habe ein paar GG-Karten und versuche, immer das Sternbild zu nehmen, das möglichst im Zenit / möglichst weit weg von Lichtglocken ist. Außer ich vergesse, sie mitzunehmen, dann bleibt nur UMi, da kenne ich die GG ungefähr auswendig.


    (==>)Oliver: Das finde ich einen sehr interessanten Gedanken: Nicht eine Nacht hat einen Bortle-Wert, sondern ein Beobachtungsplatz. Dann kann man natürlich den Wert erst angeben, wenn man den Platz schon sehr gut kennt. Bleibt der Nachteil, dass Bortle für individuelle Beobachtungsnächte dann nicht mehr aussagekräftig ist.


    Viele Grüße und CS
    Tobi

    Servus Phil,


    um kurz etwas zu deinen Bedenken gegenüber Newtons zu sagen:
    Ja, man muss die justieren. Ja, am Anfang muss man sich ein wenig damit beschäftigen, aber das ist, wie die US-Amerikaner sagen würden, keine "rocket science" und es gibt haufenweise gute Anleitungen im Internet. Hat man es zwei, drei Mal gemacht und die Grundeinstellungen einmal festgesetzt, ist es eine Sache von weniger als fünf Minuten. [:)]
    Kaputt machen kann man dabei auch nix, es sei denn, man schmeißt das ganze Ding auf den Boden oder kratzt mit dem Werkzeug auf den optischen Oberflächen rum.
    Linsenteleskope sind übrigens auch nicht immer ab Werk gut justiert und nicht einfacher zu justieren als Newtons.
    Und nebenbei, dass Linsen weniger beschlagen sollen als Spiegel, halte ich für ein Gerücht. [:D]


    Zur Monti: schau in meinen Link, da hast du ein paar Teleskope eingetragen mit einer Bewertung, ob die EQ-3 sie gut trägt. Natürlich wäre ein 102/1000 möglich, aber ob dich das zufriedenstellt nach Erfahrungen mit wackligen Montierungen glaube ich nicht, dass du damit glücklich wirst ... ein 80 mm-Refraktor wäre möglich, aber der zeigt dir auch nicht viel mehr als der 70/700, während du bei 130 mm Öffnung sofort den großen Unterschied sehen wirst.


    Viele Grüße
    Tobi

    Hallo Phil,


    ich wäre auch für den von Rolf vorgeschlagenen Newton. Zwar verliert man ein bisschen Kontrast durch Obstruktion, dafür ist aber auch die Öffnung schon deutlich größer, was das mehr als wettmacht, schätze ich. (Außerdem verliert man auch bei einem Achromat etwas Kontrast durch den Farbfehler.)
    Für eine (N)EQ-3 wäre mir so ein langer Refraktor einen Tick zu instabil wegen der Hebelwirkung. Schau auch mal hier, da kannst du die Tragfähigkeit deiner Montierung ganz gut einschätzen.


    Viele Grüße und CS
    Tobi


    P.S.: Habe gerade diesen Newton gesehen, der unglaublich günstig rausgehauen wird. Leider ist er aber auch auf der EQ-3 nicht ganz so stabil (wahrscheinlich immer noch besser als die 102/1000 Refraktoren) und hat auch nur einen - vermutlich recht billigen - 1,25"-Okularauszug. Trotz oder gerade wegen des Preises wär ich da skeptisch.

    Hallo Engin,


    jup, könnte schlimmer sein. Deine Bestellungen klingen nach nem sehr soliden Anfang.
    Ein interessantes Buch ist auch noch der "Karkoschka" (hier in einer älteren Ausgabe, da viel günstiger), damit kann man auch gut mit dem Feldstecher im Gepäck per Rad an einen dunklen Ort fahren und sich am Himmel orientieren. Immer wieder eine nette Abwechslung zum Teleskop.


    Zum Thema Rotlicht: Fahrradlampen kann man nach meiner Erfahrung sehr gut mit einer oder mehreren Lagen Butterbrotpapier dimmen, gut umwickeln und festkleben. Sieht nicht besonders toll aus, funktioniert aber. Das Licht sollte am Ende zum gerade noch bequemen Lesen ausreichen (im abgedunkelten Zimmer ausprobieren), aber auf keinen Fall blenden.


    Viele Grüße
    Tobi

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: x3ntury</i>
    <br />Hallo Holger,
    danke für die ausführliche Antwort. Ich glaub ich habe es verstanden. Der Himmel meines Beobachtungsortes erschien mir tatsächlich ungewöhnlich hell. Das hieße dann ich sollte eher ein Übersichtsokular im Bereich 30-34 mm nehmen. Der Luftballon-Vorschlag klingt als Übergangslösung genial. Ja Wadenwickel hatte ich zum Glück noch nie nötig, daher war mir das garnicht bewusst.
    Was heißt eigentlich DS? CS müsste ja Clear Skies bedeuten.
    CS, Engin :)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Engin,


    bevor du ein jetzt ein Okular kaufst, überdenke mal kurz deinen Beobachtungsort. [;)]
    Willst du DS (Deep Sky)-Objekte beobachten, also alles außerhalb unseres Sonnensystems -, wobei man Einzelsterne in der Regel nicht dazu zählt - brauchst du dunklen Himmel, ansonsten wird das schnell ein frustrierendes graue-Wattebäusche-auf-grauem-Hintergrund-Suchen ... "ungewöhnlich hell" klingt da gar nicht gut.
    Schau mal auf eine Lichtverschmutzungskarte, vielleicht findest du in der Nähe ja einen besser geeigneten Platz (z.B. hier? - noch deutlich besser: Torfhaus im Harz), der auch mit deiner Mobilität (Auto? Bollerwagen?) gut zu erreichen ist. Möglichst dunkel, möglichst hoch und mit freiem Südblick ohne viele Lichtquellen in der Richtung.
    Zu meinem wirklich guten Beobachtungsplatz fahre ich 45 Minuten, zu meinem immer noch brauchbaren 20, um dir mal eine Idee möglicher Dimensionen zu geben ... [:)]


    Viele Grüße und CS
    Tobi

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    ich kann nicht genau sagen wie die Grenzgröße hier im Ort (Vorort ca. 20 km westlich vom münchner Hauptbahnhof) ist. Sie dürfte zwischen 5 und 5,5 m liegen. Obwohl der Ort ca. 10000 Einwohner hat kann man bei klarem Winterhimmel M31 relativ problemlos sehen. Wenn es nicht mehr klappt, dann stört vielleicht eine Straßenlaterne im Blickfeld oder der Himmel ist schlechter wie 5 m.
    Viele Grüße,
    Roland
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hm, ich habe noch bei 5,5m öfter Probleme mit M 31. Vielleicht bestimmen wir auch die GG etwas unterschiedlich, oder meine Augen sind einfach etwas schlechter, das sind sie sowieso.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: dobsongucker</i>
    Hier für den Beob.-Ort sei noch gesagt, daß man bei 5mag M 13 oder auch M 31 ohne Probleme mit bloßem Auge sieht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei einem 5m-Himmel den 5,8m-M 13 mit bloßem Auge? Wie machst du denn das?


    Viele Grüße
    Tobi

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kepler89</i>
    <br />Hier ist ganz gut beschrieben:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Bortle_scale


    Ich finde aber auch vieles sonderbar. Bei 5mag Grenzgröße sehe ich vom M31 sowas von garnichts mit bloßem Auge und auch bei 5,5 sehe ich keinen Hauch, erst ab 6 geht das los bei mir. Und 6mag habe ich nicht in einer Vorstadt sondern in der Eifel in der Pampa bei sehr guter Transparenz.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, den englischen Artikel habe ich auch gerade gelsen, dummerweise erst nach dem Abschicken des Posts. [:D]
    Immerhin, gut, dass ich nicht allein damit bin, M 31 in der Stadt nicht zu sehen. [:p]


    (==&gt;)Stefan: Das mit dem "Handhaben" bezog ich eher auf den Beobachtungsbericht. Klar, wenns gut aussieht und ich am nächsten Tag nicht allzufrüh raus muss, stehe ich auch mal fast eine ganze Nacht draußen. Aber was schreibt man dann im Falle des Falls in den Beobachtungsbericht? Sagen wir mal, ich habe 5,5m GG an einem eigentlich ziemlich guten Standort bei aber nicht idealen Bedingungen.
    Möchte ich jetzt noch einen Bortle-"Wert" angeben, liegt der, nur nach der GG gegangen, bei 6 ("bright suburban sky"), das ist aber von der Beschreibung her absolut nicht, was ich sehe, und der Horizont ist vielleicht auch nicht bis 35° "grayish-white". Gefühlt passen da ein paar der Beschreibungen von Bortle 4 am besten (Milchstraße, "light pollution domes"), aber trotzdem kann ich M 33 definitiv nicht mit bloßem Auge sehen, auch nicht indirekt und/oder hoch am Himmel, selbst M 31 in der Regel eher nicht.
    Was schreibe ich also nun als Bortle-Wert? Wenn er tatsächlich nur jeweils ein anderer Ausdruck für einen bestimmten GG-Bereich ist, ist er doch als eigene Skala quasi sinnlos?


    Viele Grüße
    Tobi

    Servus Timm,


    danke für deine Antwort und Wünsche. [:)]
    Tatsächlich zeigt sich das Wetter in letzter Zeit von der gnädigen Seite und der Dob hat schon ein paar recht erfolgreiche Feldeinsätze hinter sich.
    Vielleicht schreib ich noch ein bisschen was dazu ...


    Viele Grüße
    Tobi

    Hallo zusammen,


    seit einiger Zeit frage ich mich zwei Dinge zur Bortle-Skala, die vielleicht ein bisschen kleinkariert und technisch sind, mich aber trotzdem beschäftigen.


    1. Wie genau ist die Skala eigentlich definiert? Geht sie rein von der Grenzgröße aus, ist also beispielsweise GG 5,3m automatisch Bortle 6? Schließlich ist sie als Lichtverschmutzungs-Skala gedacht, aber es gibt außer Lichtverschmutzung ja weitere Dinge, welche die Grenzgröße drücken, etwa eine feine Schicht Zirren oder einfach sehr schlechte Durchsicht. Hat bei solchen Faktoren dann auch ein eigentlich recht dunkler Himmel weniger gute Bortle-Werte?


    2. Sind meine Augen einfach nur zu schlecht oder ist die Skala bezüglich der Grenzgrößen und der zugehörigen Beobachtungsorte ein wenig optimistisch? Bei Bortle 8 soll der Himmel "weiß/orange" sein und man die Schlagzeilen einer Zeitung ohne Mühe lesen können. Gleichzeitig ist aber die Grenzgröße mit 4,1 - 4,5m angegeben, das hieße also, man müsste die Hauptsterne in Cnc (um die 3,5m) locker und die in Com (um die 4,3m) immerhin gerade noch erkennen. Das kann ich mir aus meiner eigenen Erfahrung mit durchschnittlichem Stadthimmel aber überhaupt nicht vorstellen, erst recht nicht, wenn es hell genug zum Lesen ist ...


    2a. Das "gerade noch erkennen", auf die GG bezogen - mit direktem oder indirektem Sehen?


    Wisst ihr da näheres? Wie handhabt ihr das?


    Beste Grüße und allzeit (mindestens) Bortle 3
    Tobi


    <font color="limegreen">Vom Einsteigerforum verschoben. Stathis</font id="limegreen">

    Hallo zusammen,


    nachdem ich seit kurzem stolzer Besitzer eines 16" Gitterrohrdobson aus dem Hause Christian Busch/Spacewalk Telescopes bin, hier einmal ein lange überfälliger Bericht vom First Light - das, ganz dem berühmten Fluch entsprechend, 16 Wochen auf sich warten ließ ...


    Im Technikforum habe ich auch ein kleines Review zum Teleskop an sich geschrieben.


    Nun aber:



    <u>First Light</u>


    <b>19./20.2.2015</b>
    22:30 - 3:00 Uhr
    Parkplatz Hohloh, Nordschwarzwald, 950 m ü. NHN
    Temperatur: -1°C
    Transparenz im Zenit gut, am Horizont sehr dunstig
    GG in UMi 6,0 mag, Bortle 4-5
    Seeing schlecht, Pickering 3, Antoniadi IV


    <b>16" Spacewalk Telescopes Infinity Dobson</b> (400/1800, f/4,5)
    31 mm Nagler
    20 mm Williams SWA
    16 mm TS Edge-On FF
    12 mm TS Edge-On FF
    10 mm Ethos
    7 mm Celestron X-CEL
    5 mm Celestron X-CEL
    Astronomik UHC + [OIII]-Filter


    Der Aufbau des Dobs ging auch im Halbdunkel zügig. Danach noch kurz ein paar Trockenübungen: Ja, auch hier dreht und neigt sich alles noch genauso feinfühlig wie zuhause. Klasse.
    Für die ersten Photonen (nach der Justage und dem Einrichten des Telrads) auf dem neuen Spiegel wollte ich nicht gleich nach Herausforderungen suchen, sondern ein paar schöne Standardobjekte genießen und die Unterschiede zum bisherigen 8-Zöller sehen.
    Also erst einmal das Übersichtsoku rein und ... oh Schreck, für meine kurzsichtigen Augen liegt der Fokus knapp einen Millimeter zu weit innen. Das Problem habe ich später durch Hochsetzen des Hauptspiegels gelöst, aber für dieses Mal dann eben mit Brille. Geht beim Nagler ja ganz gut.


    23:00 Uhr
    Erstes Ziel, weil er gerade so schön hoch stand: <b>M 42/43</b>, Orionnebel. Er füllte selbst bei "Übersichtsvergrößerung", die bei 16" und f/4,5 mit 31 mm gerade mal knapp 1,5° GF hergibt, fast das Okular. Unbeschreibliche Detailfülle in den Nebelfilamenten, hätte ich das zeichnen wollen, hätte es mehrere Stunden gebraucht.
    Bei 180 x dann ein Eintauchen in die Zentralregion, das Trapez natürlich klar getrennt, auch wenn sich hier das sehr schlechte Seeing bemerkbar machte, die Strukturen wieder unbeschreiblich. Dass der UHC-Filter den Eindruck noch überwältigender machte, braucht wohl kaum erwähnt zu werden. Wahrhaft würdige erste Photonen und ein sehr deutlicher Abstand zu allen Beobachtungen im alten 8"-Skywatcher.
    Der Dobson macht eine gute Figur, das Nachschubsen geht ganz intuitiv, es ist sogar noch viel schneller und praktischer als mit der motorisierten parallaktischen Montierung. [8D]


    23:30 Uhr
    Ein Blick zu <b>h + chi Per</b>. Was früher als kompakter Doppelsternhaufen sofort auffiel, zeigt sich hier schon bei der Übersichtsvergrößerung 58 x plötzlich ziemlich locker und gar nicht mehr so eindrücklich. Tatsächlich ist die Grenzgröße des 16-Zöllers offensichtlich so hoch, dass h + #967; beinahe in einem Sternenmeer ertrinken.


    23:40 Uhr
    Gleicher Eindruck bei <b>M 35</b>: Ein großer, lockerer Verbund, der sich aber nicht mehr so richtig vom Hintergrund abheben kann. Dagegen wunderschön der silbrig glitzernde Sternenstaub des unmittelbar südwestlich gelegenen OC <b>NGC 2158</b>.


    23:50 Uhr
    Nun sollten auch einmal ein paar Galaxien aufs Programm. Also hinüber in den Löwen und das <b>Leo-Triplett</b> eingestellt. Bei 58 x standen alle drei Gx wunderbar im Gesichtsfeld, bei <b>M 66</b> ließen sich schon direkt Strukturen im Halo ausmachen, <b>M 65</b> zeigte indirekt auch eine Verdunklung darin. <b>NGC 3628</b> ein schönes, zartes Band den beiden gegenüber. Alles viel einfacher sichtbar als im Achtzöller, aber ich hatte den Eindruck, bei noch besserer Transparenz und dunklerem Himmel ginge da viel mehr. Habe mir das höhere Vergrößern auch vorerst verkniffen, es dafür aber ...


    0:15 Uhr
    ... woanders ausprobiert. Wenn das Triplett schon so hübsch ist, kann man ja auch einmal <b>M 51</b>, die "Whirlpool"-Galaxie, versuchen.
    Und schau an, unübersehbar springt sie einem bereits bei 58 x entgegen. Bei 150 x ist sie ein echter Genuss: die Spiralarme sind einfach und deutlich direkt zu sehen, der Übergang zum "Anhängsel" <b>NGC 5195</b> ist fein gezeichnet. Wunderbar.
    Mir fällt auf: Ich mag das langsame Wandern von Objekten durchs Okular, besonders, wenn man das Blickfeld so einstellt, dass sie langsam am Rand erscheinen und dann gemächlich hindurchziehen.
    Es erinnert mich immer wieder daran, dass wir ständig in Bewegung sind, darum alles unaufhaltsam an uns vorüberzieht.
    Und wem es gefällt, der darf das auch gerne als Metapher für das Leben deuten. [;)]


    0:45 Uhr
    Schweren Herzens von der Galaxie getrennt und <b>Jupiter</b> aufgesucht. Zwischen 0:48 und 0:54 Uhr sollte hier Ganymed Io bedecken und kurz darauf verfinstern. Das geriet aber zur herben Enttäuschung. Bei 257 x waren die beiden Trabanten nur noch unregelmäßige Blobs, auch bei 180 x nicht viel besser. Das Seeing schien heute nicht recht zu wollen, und so wurde die Bedeckung ein Ineinanderschmelzen kleiner, unförmiger Klopse. Schade!


    1:00 Uhr
    Beobachtungspause und erstmal Kekse und nen heißen Tee auf unsern Juppi.


    1:20 Uhr
    Und weiter: nach GN, OC und Gx fehlt eindeutig noch ein GC.
    Also ein weiteres Paradeobjekt aufs Korn genommen: <b>M 13</b>. Dieser Anblick entschädigte dann in der ersten Sekunde für die Bedeckungsfrustration. Schon mit 8 Zoll habe ich ihn mir immer gerne angeschaut und mich darüber gefreut, wieviel sich auflösen ließ.
    Mit dem neuen Dob aber schien einen die Sternenflut, die da aus dem Okular sprühte, förmlich zu überrollen. Schamlos vergrößerte ich auf 360 x, und was damals immer ein recht dunkles, leicht matschiges Bild ergab, tat dem Herkuleshaufen hier keinen Schaden: bis knapp ins Zentrum in hunderte und aberhunderte Punkte aufgelöst bot er einen mächtigen, okularfüllenden Anblick. Hier stand ich lange und sah vermutlich mit offenem Mund ziemlich blöde aus, bis mir dann einfiel, dass das Hineinatmen in den Tubus das Seeing auch nicht unbedingt verbessern würde ...


    2:00 Uhr
    Enthusiasmiert von diesem Erfolg also gleich den Abstecher zum GC <b>M 92</b>, sozusagen um die Ecke. Dieser "kleine Bruder" von M 13 fiel bei mir nach der Beobachtung von ersterem unfairerweise immer in die Kategorie "auch ganz nett". Heute allerdings nicht - mit dieser Öffnung konnte er bei 257 x ebenfalls seinen großen Reichtum und seine deutlich andere, viel gedrängtere Physiognomie eindrücklich zeigen.


    2:30 Uhr
    Eine Objektklasse fehlte noch (PN) und auch hier sollte es das Paradeobjekt sein: <b>M 57</b>, der Ringnebel. Wieder erwies sich 257 x als die beste Vergrößerung, darüber hinaus setzte das Seeing Grenzen. Der schöne Nebel wirkte plötzlich viel weniger kompakt als im Achtzöller, eher als faseriger Rauchring, den man scheinbar beim langsamem Verwehen zusehen konnte. Seltsamerweise gefiel er mir ohne Filter eigentlich immer schon besser als mit, heute besonders, wie er Mal um Mal träge durchs Okular glitt und der Dobson jedesmal gutmütig mit einem sanften Schubs dazu bewegt werden konnte, ihn wieder einzufangen. Verwegen spähte ich nach dem Zentralstern, aber der wollte sich unter diesen Bedingungen nicht entdecken lassen.


    3:00 Uhr
    <b>Saturn</b> war schon deutlich über den Horizont gestiegen, aber ein Schwenk zu ihm hin offenbarte, dass er dessen Dunst noch nicht entkommen war. Mehr als ein matschiger Fleck mit Ohren und riesigem Halo war dort heute nicht zu holen.


    3:10 Uhr
    Als letztes Objekt suche ich immer meinen Lieblingsstern auf, sofern man ihn denn sehen kann. (Um welchen es sich handelt, ist nicht schwer zu erraten, denke ich. [:D] )
    Wie gewohnt funkelte er mir freundlich blau-golden entgegen. Ja, alter Junge, zumindest auf dich ist Verlass. [:)]


    3:20 Uhr
    Abbauen, rein ins Auto und auf den Heimweg. Kein Radio dieses Mal, nur die leise dahinziehende Straße und im Kopf die schönen Bilder der letzten Stunden.
    Ein beeindruckendes First Light.



    Viele Grüße und hoffentlich endlich wieder mehr CS
    Tobi

    Liebe Forengemeinde,


    seit einigen Jahren schon trieb mich, im Besitz eines 8" Skywatcher-Newton, das berühmte Öffnungsfieber um, im Frühjahr 2014 dann wurden die Pläne konkreter: Gitterrohrdobsons lachten mich mit ihren vielen Vorteilen unwiderstehlich an, und wenn (hier ein Blick auf die über lange Zeit zurückgelegte Knete), dann gleich der deutliche Sprung auf 16", der die schlimme Krankheit hoffentlich für viele Jahre heilen würde.
    Ein Glück, wenn mit Christian Busch ein Teleskopbauer mit einiger Erfahrung in der selben Stadt wohnt, über dessen Geräte und Optiken in den Weiten der astronomischen Foren quasi nur Positives zu lesen ist.
    Also vereinbarte ich im Sommer mit ihm einen Termin, um mir eines seiner Teleskope zeigen zu lassen und Fragen zu klären. Als ich ankam, war der Dobson (sein eigener, ein 15") auch schon aufgebaut. Aussehen, Bauweise und Handling gefielen mir sofort, und, wie nicht anders zu erwarten, zeigte sich Christian als kompetenter Konstrukteur, versierter Beobachter, aber auch unkomplizierter, freundlicher, zuvorkommender "Kundenberater" - dieser Eindruck sollte sich in allen späteren Mails bestätigen.
    Also fiel bei mir die Entscheidung: das wird mein neues Teleskop. Schmackhaft gemacht noch durch eine Rabattaktion zum dreijährigen Bestehen von Spacewalk Telescopes, aus Budgetgründen allerdings leider trotzdem mit Chinaoptik und nicht mit von Christian selbstgeschliffenem Hauptspiegel.
    Mein bestelltes Setup war dann am Ende dieses:


    <b>16" Spacewalk Telescopes Infinity-Dobson</b> (400/1800, f/4,5)
    Haupt- und Fangspiegel von GSO
    Okularauszug Moonlite, 1:8-Untersetzung
    Telrad-Basis
    Fangspiegelheizung
    Wachslasur


    Ende Oktober war es dann soweit, der Dobson fertig und zur Abholung bereit. So fuhr ich dann noch einmal hinüber und ließ mir das neue Monster genau zeigen, bevor es dann in sieben Teilen ins Auto verladen wurde: Spiegelbox mit Hut, Streulichtblende, zwei Stangenelemente, Rockerbox, Paket mit dem Hauptspiegel, Paket mit dem Fangspiegel.
    Zuhause angekommen alles wieder heraus, in die Wohnung geschleppt und testweise aufgebaut: den Hauptspiegel ausgepackt und die (wohl nie wieder so makellos sauber aussehende) Spiegelfläche bewundert, den Fangspiegel in den Hut geschraubt, Hut und Spiegelbox durch die Stangen miteinander verbunden und mit der Justage angefangen.
    Hiermit beginnt dann also auch das eigentliche



    <u>Review</u>


    Beim Aufbauen und Justieren bekam ich den ersten genaueren Eindruck, wie das Teleskop sich "im Einsatz" machte, wie es sich bewegen ließ, wie die unterschiedlichen Bauteile aufeinander abgestimmt waren.


    Die ganze Konstruktion besteht aus Holz (Spiegelbox, Rockerbox, Höhenräder, Teile des Hutes), Aluminium (Stangen, Hutringe, Verstrebungen der Höhenräder) und Moosgummi (Streulichtblende). Um die Spiegelbox herum und auf der Innenseite des Hutes ist das Holz geschwärzt.
    Die Stangen sind zu nur zwei verschiedenen Elementen beweglich miteinander verbunden: ein Element aus 3 x 2 Stangen, ein Element aus 2 Stangen.
    Der Hut besteht aus zwei achteckigen Ringen, die durch vier Holzbrettchen stabil miteinander verschraubt sind. In eine dieser Platten ist der Okularauszug eingelassen, daneben der Sucher oder in meinem Fall eben die Telrad-Basis.
    Die Höhenräder ruhen auf ultraleicht gleitendem Material in der sehr flachen Rockerbox. Stellt man die Spiegelbox richtig herum dort hinein, setzt sie bei einer komplett vertikalen Position des Teleskops auf einer Begrenzung auf.
    Der Hauptspiegel befindet sich in einer unten offenen 6-Punkt-Spiegelzelle und liegt auf seitlichen Kugellagern. Vor dem Herausfallen schützen ihn kleine gummierte Plättchen, die sich so drehen lassen, dass nahezu keine Spiegelfläche abgeschattet wird. Er ist verstellbar durch drei große Rändelschrauben, die mit Gegendruckfedern in Position gehalten werden. Die Spiegelbox lässt sich mit einer Holzplatte auch bei komplett aufgebautem Teleskop verschließen. Die Abdeckung kann man mit vier Plastikmuttern sichern.
    Der Fangspiegel ist auf einen Metallwinkel aufgeklebt, der sich mit drei Innensechskantschrauben (plus Konterschraube) in den üblichen Dimensionen verstellen lässt. Auch hier ist wieder mit Gegendruckfedern gearbeitet, die Schrauben verbinden eine Metallplatte mit dem Winkel, auf dem der Fangspiegel sitzt. Erstere Platte wird mit einer Flügelschraube in der Mitte der Spinne befestigt. Die Spinne selber besteht aus sehr dünnen, flexiblen, aber stabilen Streifen aus Stahlblech (natürlich zeigt die Schmalseite in Richtung Hauptspiegel) und ist über Schrauben am Rand des Hutes justierbar.
    Auf zwei gegenüberliegende Holzbrettchen am Hut ist jeweils ein Streifen Klettband aufgeklebt, der sein Gegenstück an den Enden eines längeren Stückes Moosgummi findet. So befestigt, fungiert es als Streulichtblende gegenüber dem Okularauszug.
    Gewicht der ganzen Konstruktion inklusive GSO-Spiegel: ca. 30 kg.


    Der Aufbau des Teleskops gestaltet sich vollkommen unkompliziert und ist, hat man ihn ein paar Mal gemacht, innerhalb von weniger als fünf Minuten zu erledigen, wenn man den Transportmodus "schneller Aufbau" wählt.
    Für den "schnellen Aufbau" ist der Dobson in lediglich sechs Teile zerlegt: Rockerbox, Spiegelbox mit Höhenrädern, Stangen (2 Teile), Hut, Streulichtblende. Auch diese Teile kann man platzsparend unterbringen: der Hut mit vier unten leicht abstehenden Schrauben passt perfekt in vier vorgebohrte Löcher in der Abdeckung der Spiegelbox, die Streulichtblende eingerollt in den Hut.
    Die Spiegelbox kann ich leider nicht in der Rockerbox lassen, weil mein kleines Auto dafür nicht hoch genug ist, aber entsprechend gesichert wäre das wohl auch möglich.
    Die Stangen transportiere ich separat in einem Skisack, aber Christian bietet auch eine Transporttasche dafür an, die wahrscheinlich noch eleganter und passgenauer ist.
    Im Transportmodus "ultrakompakt" wird der Hut noch auseinandergebaut und zerlegt innerhalb der Spiegelbox gelagert, außerdem werden die Höhenräder mit ihren Verstrebungen demontiert und einzeln transportiert. Ohne die Höhenräder passt dann die Spiegelbox natürlich auch flach in die Rockerbox.
    Für den Aufbau aus dem ersten Transportmodus werden erst zwei Winkel, die an den 6 zusammenhängenden Stangen befestigt sind, in die beiden vorderen Ecken der Spiegelbox gesteckt und mit Sterngriffen in den vorhandenen Vertiefungen gesichert, die jeweils noch "freien" unteren Enden des Stangenverbundes schraubt man ebenfalls mit Sterngriffen an zwei Winkel an den Höhenrädern. An den selben Winkeln werden dann auch die verbleibenden 2 zusammenhängenden Stangen befestigt.
    Nun sind an den bereits jeweils verbundenen oberen Stangenenden ebenfalls vier kleine Winkel angebracht, deren obere Seiten alle in einer Ebene liegen und ähnliche Vertiefungen aufweisen wie die Spiegelbox. Darauf setzt man den Hut und befestigt ihn wieder mit Sterngriffen. Noch die Streulichtblende ankletten, und das war es auch schon.


    Die ganze Konstruktion des Teleskops scheint mir sehr gut durchdacht. Der Aufbau ist werkzeuglos schnell und intuitiv zu machen, alle Teile greifen sauber ineinander. Durch die miteinander verbundenen Stangen hat man weniger Einzelteile, sondern nur zwei eindeutig voneinander unterscheidbare Elemente, die durch ihre internen Verbindungen auch noch stabiler werden.
    Dass sich der Hut sicher auf der Spiegelbox transportieren lässt, ist ein weiteres Plus, ebenso die Tatsache, dass man auch im vollen Aufbau die Spiegelbox mit der Abdeckplatte verschließen kann - nützlich für längere Beobachtungspausen.
    Die Höhenräder erscheinen etwas groß und beim "schneller Aufbau"-Transport dadurch sperrig, dafür laufen sie aber leichtgängig und ermöglichen auch bei hohen Vergrößerungen ein präzises und sanftes "Nachschubsen". Auch die azimutale Achse lässt sich leicht und ohne störenden Ruck drehen. Dabei hält der Dobson seine Position sogar mit sehr schweren Okularen und horizontnah tadellos. Mit Binoansatz oder schweren Kameras würde ich dafür zwar nicht mehr garantieren, aber in diesem Fall können auch zusätzliche Gegengewichte an der Spiegelbox angebracht werden.
    Das ganze Teleskop erreicht trotz der fast zierlich anmutenden Stangen eine sehr hohe Stabilität. Während ich mit anderen Gitterrohrdobsons beim Ausprobieren recht lange Nachschwingzeiten feststellen konnte, ist es hier auch bei grobem Anstoßen innerhalb kürzester Zeit wieder ruhig.
    Auch in Bezug auf die Justage war ich erstaunt: Nach dem genauen Justieren zuhause und dem anschließenden Zerlegen und Wiederaufbauen auf dem Feld muss nur sehr wenig nachjustiert werden. Selbst ohne das "trockene" Justieren zwischendurch hält der Dobson seine Justage sehr gut und steht einem Volltubus nur wenig nach.
    Das Justieren selbst ist unkompliziert und wenig fummelig. Die großen Rändelschrauben am Hauptspiegel machen seine Justage auch alleine und ohne Werkzeug einfach. (Wie habe ich das gehasst, dass man beim Skywatcher dafür erst eine Abdeckplatte abschrauben musste, um dann mit Schraubenzieher und Inbus an Schrauben und Konterschrauben herumzubasteln.) Mit Laser ist dann auch die Fangspiegeljustage mit Innensechskantschlüssel auf dem Feld kein Problem. Im Gegensatz zu manchen Billigkonstruktionen sind Fangspiegelhalter und -schrauben hier solide, kein Durchdrehen aufgrund zu weichen Materials.
    Der - gegen Aufpreis, welcher sich aus dem Produktpreis ergibt - eingebaute Moonlite-OAZ ist ein Genuss, mit dem sich nahezu ohne Spiel gefühlt beliebig fein fokussieren lässt. Die Ringklemmungen vermeiden zudem Klemmspuren an den Okularen. Daneben war die Telrad-Basis bombenfest verschraubt, ohne die originalen Klebestreifen anzurühren, sodass sie sich bei Bedarf problemlos demontieren lässt.


    Dem gegenüber stehen ein paar Kleinigkeiten, die ich mir anders hätte vorstellen können:
    Die Rockerbox ruht auf drei dicken metallenen Schraubenköpfen. Das ist eigentlich kein Problem, könnte aber für Besitzer empfindlicher Holzfußböden graue Haare (oder die Anschaffung eines Teppichs) bedeuten. Außerdem lege ich bei weichem Untergrund draußen manchmal ein Holzbrett unter, auf dem diese Schrauben auch nicht besonders rutschfest sind. Sie sollen aber laut Christians Aussage in Zukunft durch Gummifüße ersetzt werden.
    Ebenfalls an der Rockerbox fällt die seitliche Begrenzung der Führungsschiene für die Höhenlager auf. Zuerst ist zwischen Höhenrädern und diesen Begrenzungen etwa jeweils ein Millimeter Spiel, das macht aber überhaupt nichts, sonst wäre es auch schwierig, die Spiegelbox überhaupt auf die Rockerbox zu setzen.
    Allerdings sind die Begrenzungen als relativ dünne und kleine Plastikteile ausgeführt. Steht nun das Teleskop nicht vollkommen eben oder bewegt man es im Azimut, wird Druck auf sie ausgeübt, was bei mir dazu geführt hat, dass sie sich an den oberen Enden leicht gebogen haben. Es sieht kaum danach aus, dass sie irgendwann einmal brechen, aber wenn, würde ich sie durch stabile Metallteile mit Teflonbeschichtung ersetzen.
    Die Spiegelbox lässt sich an zwei Metallgriffen gut und sicher tragen. Da ich es gerne bequem habe, werde ich mir da eine kleine Gummierung basteln, sodass das Schleppen für die Fingerchen ein wenig komfortabler wird. Genauso werde ich mir nahe dem OAZ an eine der Stangen ein wenig Gummi und Schaumstoff anbringen, wo man in langen kalten Nächten dann ein wenig lieber hingreift als ans kalte Alu.
    Ästhetikfetischisten könnten am ganzen Teleskop seine etwas robuste Anmutung kritisieren: die Holzteile sind bis auf Schwärzungen an Spiegelbox und Hut nicht lackiert (aber auf Wunsch zusätzlich lasiert), das Aluminium roheloxiert, die Metallteile stellenweise etwas kantig, die Schrauben blank, die Streulichtblende von der Haptik her ein Stück Isomatte.
    Mich persönlich stört das allerdings überhaupt nicht, da ein Teleskop für mich in erster Linie ein im möglichst praxistaugliches Beobachtungsinstrument ist. Außerdem kann man ja das Aussehen jeden Dobsons auch selbst noch so überarbeiten, wie man es gern hätte.
    Reflexionsparanoiker mögen die nicht geschwärzten Stangen und das nicht geschwärzte Metall des Hutes irritieren, aber auch hier kann man sicher selbst Hand anlegen - oder einfach eine der Streulichtsocken (die <i>innerhalb</i> der Stangen montiert wird) kaufen, welche Christian anbietet.
    Für den Transport habe ich mir übrigens einen kleinen, günstigen Plattformwagen besorgt, auf den Spiegelbox und Hut (in der Rockerbox), Stangen und Bügelstuhl passen. So steht das ganze sicher im Kellerabteil und kann bequem mit nur einem Mal Laufen zum Auto transportiert werden. Außerdem ist es im Keller immer annähernd so kalt wie draußen, damit muss der Spiegel (Heizung im Auto bleibt natürlich aus) am Beobachtungsort nur noch wenig auskühlen.


    Eine Anmerkung noch zum Finanziellen:
    Vielleicht auch durch den etwas geringeren Aufwand in der Endverarbeitung liegt das 16" Infinity momentan (März 2015) preislich ein Stück unter einigen anderen, vergleichbaren Modellen deutscher Selbstbauer, wobei ich natürlich nicht alle Angebote überprüft habe.
    Zwar sind Gitterrohrdobs aus China immer noch günstiger, vom Preis-Leistungs-Verhältnis schlagen sie aber meiner Ansicht nach das Infinity vermutlich meist nicht. Die Ersparnis bezahlt man oft mit einer deutlich klobigeren Konstruktion, höherem Gewicht und komplizierterem Aufbau.


    Fazit:
    Wer auf den allerletzten ästhetischen Feinschliff verzichten kann oder bereit ist, ihn selbst zu erledigen, findet im 16" Spacewalk Infinity Dobson ein intelligent konstruiertes und solide gebautes Instrument, das sich bei mir im Einsatz (siehe der folgende BB) bestens bewährt hat. Es macht großen Spaß, mit einem mechanisch so gut abgestimmten Dobson, der zudem nur wenig Zeit für Aufbau, Abbau und Justage benötigt, zu beobachten. Gratis dazu gibts noch ausführliche, zuvorkommende Beratung und Hilfe, wann immer es nötig sein sollte. Besten Dank also an Christian Busch für dieses wunderbare Teleskop! [:)]



    Jetzt sollte es also aufs Feld gehen - denkste. Ich entschuldige mich hiermit bei allen südwestdeutschen Astronomen für das Wetter der vergangenen Monate; seiner Verarbeitung entsprechend präzise brachte der neue Dobson den sprichwörtlichen Fluch: 16 Wochen ohne eine einzige brauchbare Nacht. [xx(]
    <font size="1">(Fast. Es gab tatsächlich genau zwei, aber zu dieser Zeit war ich unterwegs.)</font id="size1">
    Endlich, nach dieser langen Frustration kam Mitte Februar die Gelegenheit für das lang ersehnte



    <u>First Light</u>


    <b>19./20.2.2015</b>
    22:30 - 3:00 Uhr
    Parkplatz Hohloh, Nordschwarzwald, 950 m ü. NHN
    Temperatur: -1°C
    Transparenz im Zenit gut, am Horizont sehr dunstig
    GG in UMi 6,0 mag, Bortle 4-5
    Seeing schlecht, Pickering 3, Antoniadi IV


    16" Spacewalk Telescopes Infinity Dobson (400/1800, f/4,5)
    31 mm Nagler
    20 mm Williams SWA
    16 mm TS Edge-On FF
    12 mm TS Edge-On FF
    10 mm Ethos
    7 mm Celestron X-CEL
    5 mm Celestron X-CEL
    Astronomik UHC + [OIII]-Filter


    Der Aufbau des Dobs ging auch im Halbdunkel zügig. Danach noch kurz ein paar Trockenübungen: Ja, auch hier dreht und neigt sich alles noch genauso feinfühlig wie zuhause. Klasse.
    Für die ersten Photonen (nach der Justage und dem Einrichten des Telrads) auf dem neuen Spiegel wollte ich nicht gleich nach Herausforderungen suchen, sondern ein paar schöne Standardobjekte genießen und die Unterschiede zum bisherigen 8-Zöller sehen.
    Also erst einmal das Übersichtsoku rein und ... oh Schreck, für meine kurzsichtigen Augen liegt der Fokus knapp einen Millimeter zu weit innen. Das Problem habe ich später durch Hochsetzen des Hauptspiegels gelöst, aber für dieses Mal dann eben mit Brille. Geht beim Nagler ja ganz gut.


    23:00 Uhr
    Erstes Ziel, weil er gerade so schön hoch stand: <b>M 42/43</b>, Orionnebel. Er füllte selbst bei "Übersichtsvergrößerung", die bei 16" und f/4,5 mit 31 mm gerade mal knapp 1,5° GF hergibt, fast das Okular. Unbeschreibliche Detailfülle in den Nebelfilamenten, hätte ich das zeichnen wollen, hätte es mehrere Stunden gebraucht.
    Bei 180 x dann ein Eintauchen in die Zentralregion, das Trapez natürlich klar getrennt, auch wenn sich hier das sehr schlechte Seeing bemerkbar machte, die Strukturen wieder unbeschreiblich. Dass der UHC-Filter den Eindruck noch überwältigender machte, braucht wohl kaum erwähnt zu werden. Wahrhaft würdige erste Photonen und ein sehr deutlicher Abstand zu allen Beobachtungen im alten 8"-Skywatcher.
    Der Dobson macht eine gute Figur, das Nachschubsen geht ganz intuitiv, es ist sogar noch viel schneller und praktischer als mit der motorisierten parallaktischen Montierung. [8D]


    23:30 Uhr
    Ein Blick zu <b>h + chi Per</b>. Was früher als kompakter Doppelsternhaufen sofort auffiel, zeigt sich hier schon bei der Übersichtsvergrößerung 58 x plötzlich ziemlich locker und gar nicht mehr so eindrücklich. Tatsächlich ist die Grenzgröße des 16-Zöllers offensichtlich so hoch, dass h + #967; beinahe in einem Sternenmeer ertrinken.


    23:40 Uhr
    Gleicher Eindruck bei <b>M 35</b>: Ein großer, lockerer Verbund, der sich aber nicht mehr so richtig vom Hintergrund abheben kann. Dagegen wunderschön der silbrig glitzernde Sternenstaub des unmittelbar südwestlich gelegenen OC <b>NGC 2158</b>.


    23:50 Uhr
    Nun sollten auch einmal ein paar Galaxien aufs Programm. Also hinüber in den Löwen und das <b>Leo-Triplett</b> eingestellt. Bei 58 x standen alle drei Gx wunderbar im Gesichtsfeld, bei <b>M 66</b> ließen sich schon direkt Strukturen im Halo ausmachen, <b>M 65</b> zeigte indirekt auch eine Verdunklung darin. <b>NGC 3628</b> ein schönes, zartes Band den beiden gegenüber. Alles viel einfacher sichtbar als im Achtzöller, aber ich hatte den Eindruck, bei noch besserer Transparenz und dunklerem Himmel ginge da viel mehr. Habe mir das höhere Vergrößern auch vorerst verkniffen, es dafür aber ...


    0:15 Uhr
    ... woanders ausprobiert. Wenn das Triplett schon so hübsch ist, kann man ja auch einmal <b>M 51</b>, die "Whirlpool"-Galaxie, versuchen.
    Und schau an, unübersehbar springt sie einem bereits bei 58 x entgegen. Bei 150 x ist sie ein echter Genuss: die Spiralarme sind einfach und deutlich direkt zu sehen, der Übergang zum "Anhängsel" <b>NGC 5195</b> ist fein gezeichnet. Wunderbar.
    Mir fällt auf: Ich mag das langsame Wandern von Objekten durchs Okular, besonders, wenn man das Blickfeld so einstellt, dass sie langsam am Rand erscheinen und dann gemächlich hindurchziehen.
    Es erinnert mich immer wieder daran, dass wir ständig in Bewegung sind, darum alles unaufhaltsam an uns vorüberzieht.
    Und wem es gefällt, der darf das auch gerne als Metapher für das Leben deuten. [;)]


    0:45 Uhr
    Schweren Herzens von der Galaxie getrennt und <b>Jupiter</b> aufgesucht. Zwischen 0:48 und 0:54 Uhr sollte hier Ganymed Io bedecken und kurz darauf verfinstern. Das geriet aber zur herben Enttäuschung. Bei 257 x waren die beiden Trabanten nur noch unregelmäßige Blobs, auch bei 180 x nicht viel besser. Das Seeing schien heute nicht recht zu wollen, und so wurde die Bedeckung ein Ineinanderschmelzen kleiner, unförmiger Klopse. Schade!


    1:00 Uhr
    Beobachtungspause und erstmal Kekse und nen heißen Tee auf unsern Juppi.


    1:20 Uhr
    Und weiter: nach GN, OC und Gx fehlt eindeutig noch ein GC.
    Also ein weiteres Paradeobjekt aufs Korn genommen: <b>M 13</b>. Dieser Anblick entschädigte dann in der ersten Sekunde für die Bedeckungsfrustration. Schon mit 8 Zoll habe ich ihn mir immer gerne angeschaut und mich darüber gefreut, wieviel sich auflösen ließ.
    Mit dem neuen Dob aber schien einen die Sternenflut, die da aus dem Okular sprühte, förmlich zu überrollen. Schamlos vergrößerte ich auf 360 x, und was damals immer ein recht dunkles, leicht matschiges Bild ergab, tat dem Herkuleshaufen hier keinen Schaden: bis knapp ins Zentrum in hunderte und aberhunderte Punkte aufgelöst bot er einen mächtigen, okularfüllenden Anblick. Hier stand ich lange und sah vermutlich mit offenem Mund ziemlich blöde aus, bis mir dann einfiel, dass das Hineinatmen in den Tubus das Seeing auch nicht unbedingt verbessern würde ...


    2:00 Uhr
    Enthusiasmiert von diesem Erfolg also gleich den Abstecher zum GC <b>M 92</b>, sozusagen um die Ecke. Dieser "kleine Bruder" von M 13 fiel bei mir nach der Beobachtung von ersterem unfairerweise immer in die Kategorie "auch ganz nett". Heute allerdings nicht - mit dieser Öffnung konnte er bei 257 x ebenfalls seinen großen Reichtum und seine deutlich andere, viel gedrängtere Physiognomie eindrücklich zeigen.


    2:30 Uhr
    Eine Objektklasse fehlte noch (PN) und auch hier sollte es das Paradeobjekt sein: <b>M 57</b>, der Ringnebel. Wieder erwies sich 257 x als die beste Vergrößerung, darüber hinaus setzte das Seeing Grenzen. Der schöne Nebel wirkte plötzlich viel weniger kompakt als im Achtzöller, eher als faseriger Rauchring, den man scheinbar beim langsamem Verwehen zusehen konnte. Seltsamerweise gefiel er mir ohne Filter eigentlich immer schon besser als mit, heute besonders, wie er Mal um Mal träge durchs Okular glitt und der Dobson jedesmal gutmütig mit einem sanften Schubs dazu bewegt werden konnte, ihn wieder einzufangen. Verwegen spähte ich nach dem Zentralstern, aber der wollte sich unter diesen Bedingungen nicht entdecken lassen.


    3:00 Uhr
    <b>Saturn</b> war schon deutlich über den Horizont gestiegen, aber ein Schwenk zu ihm hin offenbarte, dass er dessen Dunst noch nicht entkommen war. Mehr als ein matschiger Fleck mit Ohren und riesigem Halo war dort heute nicht zu holen.


    3:10 Uhr
    Als letztes Objekt suche ich immer meinen Lieblingsstern auf, sofern man ihn denn sehen kann. (Um welchen es sich handelt, ist nicht schwer zu erraten, denke ich. [:D] )
    Wie gewohnt funkelte er mir freundlich blau-golden entgegen. Ja, alter Junge, zumindest auf dich ist Verlass. [:)]


    3:20 Uhr
    Abbauen, rein ins Auto und auf den Heimweg. Kein Radio dieses Mal, nur die leise dahinziehende Straße und im Kopf die schönen Bilder der letzten Stunden.
    Ein beeindruckendes First Light.



    Viele Grüße und hoffentlich endlich wieder mehr CS
    Tobi

    Ehrlich: Vergiss GoTo. Kostet eine Menge Geld, welches man lieber in eine größere Öffnung investiert und ist bei weitem nicht so kinderleicht zu bedienen, wie es die Werbung suggeriert.
    Damit es funktioniert, muss man sich schon etwa am Himmel auskennen, und wenn man das kann, braucht mans auch nicht mehr. Außerdem nimmst du dir das Glücksgefühl, Objekte selber gesucht und gefunden zu haben. [;)]


    Was heißt "Hobby-Sternenbeobachter"? Warst du schon einmal auf einer Sternwarte? Schon mal durch ein Teleskop geschaut? Was erwartest du, bzw. weißt du, was man (nicht erwarten) kann? Hast du schon eine Sternkarte oder andere astronomiepraktische Literatur?


    Viele Grüße und Clear Skies
    Tobi

    Hi Andre,


    und willkommen im Astrotreff. Brauchst nicht die Ausgänge zu suchen, die sind nicht vorhanden, wenn man mal infziert ist. [:D]


    ich schmeiß einfach mal in die Runde: Gitterrohrdobson, deutscher Selbstbau. Es gibt einige Menschen in Deutschland, die selber Teleskope bauen, und das zu Preis-Leistungs-Verhältnissen, die sich vor Chinaware keineswegs verstecken müssen. Außerdem hast du dann oft von diesen "Herstellern" intensive persönliche Beratung und Hilfe, falls mal etwas nicht klappt.
    Die Bedingungen, die du vor deiner Haustür hast, sind außerordentlich gut, und unter einem solchen Himmel kann ein großes Teleskop seine Leistungsfähigkeit gut ausspielen. In deinem Fall würde ich tatsächlich den Großteil des Geldes in Öffnung stecken statt in Montierung und GoTo.
    (Gut, das würde ich eigentlich immer, aber unter deinem Himmel erst recht. Ansonsten setzt bald die unheilbare Krankheit "Öffnungsfieber" ein, die als einziges Symptom das unstillbare Verlangen nach einem größeren Teleskop zeigt.)
    Innerhalb deines Preisrahmens bekommst du mindestens einen soliden 12" (~300 mm), wenn du noch ein wenig drauflegst, sogar 16" (~400 mm). Diese Dinger sehen gerade für Einsteiger wie gewaltige Brocken aus, aber prinzipiell bedient sich ein 16" nicht anders als ein 12" als ein 8".
    Gitterrohrdobsons sind, gut gebaut, sehr stabil, dabei aber relativ leicht und in 10 Minuten so zerlegbar, dass sie selbst in kleinere Autos passen. Und das "Nachschubsen" ist zumindest nach meiner Erfahrung wirklich eine ganz einfache Sache. Sollte es dir doch lästig werden, gibt es auch EQ-Plattformen, wo man den Dob dann draufstellt, und die automatisch nachführen. Sogar eine Art GoTo kann man oft nachrüsten, aber ich habe es noch nie vermisst. Gerade das Suchen und Finden von Objekten macht für mich einen Großteil des Spaßes aus. [:)]


    Ich selber besitze beispielsweise seit kurzem einen 16"-Gitterrohrdobson von Christian Busch, aus Kostengründen allerdings mit Chinaspiegel, und war noch nie so rundum glücklich mit einem Teleskoptyp. Das soll aber keine Werbung sein (nur meine persönliche Begeisterung für diesen Dob ausdrücken, zu dem ich bald noch eine kleine Rezension schreiben werde), es gibt einige gute Teleskopbauer und noch mehr gute Teleskope.


    Der Nachteil: Okulare sind bei solchen Anbietern normalerweise nicht dabei, die musst du dir selber suchen - was du aber auch sonst nach kurzer Zeit tun würdest.
    Und natürlich müssen Dobsons (wie jedes Newton-Teleskop) justiert werden. Das ist aber kein Hexenwerk und eigentlich von jedem schnell zu lernen. Mein Gitterrohrdob hält die Justage trotz Auf- und Abbau erstaunlich gut. Vielleicht hast du aber sogar eine Möglichkeit, dein Teleskop so zu lagern, dass du es gar nicht immer auf- und abbauen musst.


    Trotzdem, es ist viel Geld, das du potenziell in die Hand nimmst, und ein Kauf will gut überlegt sein. Besuch doch eure nächstgelegene Sternwarte, sprich Sternfreunde an, die dir vielleicht sogar gern ihre Instrumente zeigen, schau auf einem Teleskoptreffen vorbei und staune, was es da alles für verschiedene Teleskope gibt. Und geh vielleicht auch zu einem Händler, wo du verschiedene Geräte selber anfassen kannst und ausprobieren, ob sie dir rein haptisch zusagen oder nicht - oder eben auch zu einem der deutschen Selbstbauer, die meist ein Vorführmodell haben. Der Gitterrohrdob ist momentan klar "meins", muss aber nicht unbedingt "deins" sein.


    Viel Erfolg bei der Suche, Grüße und klaren Himmel
    Tobi

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Na ja, es gibt zumindest einen Kollegen, der die BCOs regelmäßig über den grünene Klee lobt. Aber selbst der hat sie noch nicht auf gleiche Stufe wie die ZAO gestellt, da dürften die auch noch weit entfernt sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe da mal aus der Händlerbeschreibung zitiert, vielleicht war die gedachte Betonung auf "angeblich" nicht deutlich genug. [;)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Dinger sind keine Orthos, lediglich vom Linsenaufbau her, aber eben nicht orthoskopisch. Bezüglich Schärfe auf der Achse dürften viele andere Okulare mit den BCO vergleichbar sein. Wie schrieb heute auf ade einer so schön? Er beobachtete Jupiter vergleichend mit Takahashi HI-Ortho und Pentax XW- auffälligster Unterschied war: das weite Feld des XW´s [:D]


    Gruß
    Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Jup, sicher, aber wenn man in der Preisregion unter 100 € bleiben muss, gibts dann wahrscheinlich nicht mehr so viele, die eine sehr gute Transmission aufweisen. (Ich hab vorhin tatsächlich ausversehen "Transparenz" geschrieben? Ach du Schande ...)
    Wie gesagt, ohne eigene Erfahrungswerte, da dürfen sich gern andere drum streiten. [:)]


    Viele Grüße
    Tobi

    Servus Katarina,


    an den von Stefan erwähnten Skywatcher Heritage habe ich auch schon gedacht. Ich besitze ihn selber und bin recht zufrieden damit. Im Auto nimmt er (in Originalverpackung) etwa so viel Platz weg wie ein kleiner Koffer.
    Soll es noch etwas günstiger sein, gibt es auch den KSON Mini-Dobson. Der ist noch kleiner und kompakter, aber dafür natürlich auch weniger leistungsfähig.
    Vorteil dieser kleinen Dobsons: man muss nicht noch extra Montierung und Stativ mitschleppen, das ist gerade für den Urlaub ideal. Den Heritage habe ich problemlos auf eine Flugreise mitnehmen können.
    Dafür muss man sie beim Beobachten immer auf einen stabilen Tisch stellen oder sich mit einer Isomatte auf den Boden setzen/legen.
    Teleskope, die in die Kategorie "der Hammer" fallen, beginnen etwa beim Zehnfachen deines Budgets, aber auch mit kleinen Teleskopen kann man eine Menge Spaß haben.


    Was du noch zum Beobachten brauchst und in dein Budget einrechnen solltest:
    - Sternkarte
    - kleine rote Lampe, um deine Augen nicht zu stören, z.B. ein billiges Fahrradrücklicht
    - ggf. einen Atlas von Deep-Sky-Objekten, falls du etwas anderes beobachten möchtest als nur Planeten. Für den Anfang vielleicht erstmal sowas.
    Sterne an sich sind übrigens denkbar unspektakulär, die sehen im Teleskop halt ziemlich genau so aus wie mit bloßem Auge: Punkte. Nur sieht man viel mehr davon.
    - Stellarium. Tolle kostenlose Software, die mit großartiger Grafik den Sternenhimmel simuliert. Gut, um zu lernen, sich dort zurechtzufinden und Beobachtungen zu planen.


    Ansonsten: Dunkelheit ist das Allerwichtigste. Wenn du aus dem geöffneten Fenster beobachten musst (was die schlechtestmögliche Option ist), alle Lichter ausmachen und dunkles Handtuch über den Kopf. Allerdings wird es dich wahrscheinlich frustrieren, dass im Okular wegen der Luftbewegung dauernd alles flimmert und flackert.
    Alleine nachts nach draußen ist natürlich auch keine gute Idee. Aber vielleicht überzeugst du Eltern, Verwandte, Bekannte, mit dir einmal für ein paar Stunden an einen dunklen Ort zu fahren?
    In Kroatien könntest du Glück und sehr dunklen Himmel haben - dort wird dir dein kleines Teleskop etwa so viel zeigen können wie ein "Hammer"-Teleskop aus deinem Zimmer. Nimm dir auf jeden Fall viel Zeit zum Beobachten, mit Geduld sieht man bald ganz erstaunliche Dinge. [:)]


    Viele Grüße und dunklen Himmel
    Tobi

    Sami,


    ich wäre vorsichtig mit solchen pauschalen Verunglimpfungen, hier kann schließlich jeder mitlesen, die Mitarbeiter vom Astroshop inklusive.
    Berechtigte und sachliche Kritik ist das eine, Schmähung und Beleidigung das andere. Überleg mal, ob du den Beitrag nicht ein wenig entschärfst. [;)]


    Viele Grüße und CS
    Tobi


    P.S.: Ich bin in keiner Weise geschäftlich oder privat mit dem Astroshop verbunden und wegen der genannten Kritikpunkte auch kein Kunde dort - aber die Erfahrung zeigt, dass manche Geschäftsleute auf solche Äußerungen sehr, sehr empfindlich reagieren.

    Hallo Patrick,


    bei Okularen für die Planetenbeobachtung scheiden sich die Geister, und man muss wohl in deinem Preisrahmen Abstriche entweder bei Komfort oder bei Schärfe machen.
    Großartig in puncto Schärfe und Transmission sollen die Baader Genuine Orthos sein, die es aber meines Wissens nicht mehr neu zu kaufen gibt, knapp dahinter die Baader Classic Orthos, angeblich "in einer Liga mit den legendären Zeiss Abbe Okularen", die heute zu Sammlerhöchstpreisen gehandelt werden.
    Dafür ist der Augenabstand eben sehr gering, vielen zu gering.


    Ich besitze die Celestron X-CEL in 7 und 5 mm - für dich wären eher etwas größere Brennweiten empfehlenswert - und bin mit denen recht zufrieden. Sauber verarbeitet, wenn auch mit billigem Chinafett, sehr komfortabel und gutmütig im Einblick, kein Kidneybeaning, Augenabstand durch Verdrehen verstellbar (ich mag dieses System).
    Mangelnde Schärfe ist mir nicht negativ aufgefallen, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich keine Orthos besitze und deswegen nicht vergleichen kann.
    Aber an der Frage, ob Orthos (oder sogar RKE) auf der Achse eine bessere Bildqualität liefern als Nagler oder die ganz neuen Delos, darüber wird kontrovers diskutiert ...


    Viele Grüße und CS
    Tobi

    Hallo Roland und Skysprinter (habe deinen Vornamen auf die Schnelle leider nicht gefunden),


    klar, für mich ist der "Achtzöller" ebenso quasi eine Kategorie für sich, schließlich war auch mein erstes richtiges Teleskop solch einer.
    Aber als eigenen Artikel finde ich ihn in dieser Form in der Wikipedia schlicht nicht sinnvoll.
    Er scheint eher für astronomische Laien geschrieben zu sein - aber welcher nicht astronomisch Bewanderte sucht denn konkret nach dem Begriff "Achtzöller", wo er doch gar nicht weiß, dass so etwas existiert und was es sein soll?
    Wenn überhaupt, müsste der Artikel in anderen Wiki-Artikeln querverlinkt sein. Dann ist es aber doch naheliegender, gleich in den Artikel "Teleskop" einen Unterpunkt einzubauen, etwa "Teleskope in der Amateurastronomie", gerne mit besonderer Berücksichtigung der magischen acht Zoll; bislang gibt es das weder in der deutschen noch in der englischen Wikipedia, im Gegensatz zu "Amateur Telescope Making".
    Damit hätte die ganze Thematik sofort eine viel größere Präsenz und würde auch allgemein astronomisch interessierte Menschen erreichen, die nicht explizit nach solchen Jargonbegriffen suchen. Aufschlussreich und logisch die Zugriffszahlen von Teleskop und Achtzöller. [;)]


    Ich weiß, das ist jetzt gerade nur Reden und nicht Machen. Ich habe leider momentan wenig Zeit (und auch viel weniger Wissen und Erfahrung als viele gute Geister hier), aber biete mich gern zum Lektorieren an, wenn es mal einen größeren Umbau geben sollte. [:)]


    (==&gt;)Roland: Ja, ich weiß, dass man auch als IP in der Wikipedia editieren kann, aber fühle mich nicht so wohl dabei, ohne Benutzernamen und Erfahrung größere Änderungen zu machen.


    Viele Grüße
    Tobi

    Hallo Jörg,


    danke für die vielen gelungenen Bilder, die oft wirklich nah am Visuellen dran sind. Das hat für mich einen großen Reiz, eine scheinbare Natürlichkeit, Einfachheit. Und ich als rein Visueller freue mich, "meine" Messiers auf Bildern auch in etwa so wiederzuerkennen, wie ich sie sehe - gerade jetzt etwa M 67 mit der charakteristischen Form und dem orangen Vordergrundstern, der mir erst vorgestern ins Okular lief.
    Wenn ich dann noch lese, dass das alles auch ohne Guiding möglich ist, juckt es mich doch in den Fingern, irgendwann, irgendwann einmal das Fotografieren zu probieren ... [8)]


    Viele Grüße und CS
    Tobi


    <i>edit: Sehe erst jetzt gerade, dass Walter schon fast das Gleiche geschrieben hat - na, immerhin kanns dann so falsch nicht sein.</i> [:p]

    Seltsam, dass dieser Artikel offensichtlich schon einige Zeit in der Wikipedia herumgeistert und noch keine Qualitätssicherungsdiskussion ausgelöst hat.
    Schon das Lemma an sich ist genau genommen falsch. "Achtzöller" ist sicher kein Wort, das ausschließlich von Astronomen zur Bezeichnung ihrer Teleskope benutzt wird (sondern auch hier oder hier), und erst recht kein Fachbegriff, eher einer der (Astro-)Alltagssprache.
    Ich bin leider kein Wikipedianer, aber vielleicht liest hier ja ein solcher mit und startet dort eine (Lösch-)Diskussion. In seiner jetzigen Form ist der Artikel keine gute Werbung. Ich finde, man sollte "Achtzöller" ganz entfernen und die korrekten Teile des Inhalts in Artikel über Teleskope im Allgemeinen integrieren.


    Viele Grüße
    Tobi

    Servus Tobi,


    das Herumstöbern in solchen Beobachtungsberichten motiviert mich immer wieder, auch in ungemütlichen Nächten den inneren Schweinehund zu überwinden und mich draußen auf dem Feld in die Kälte zu stellen.
    Vielen Dank fürs Sammeln und Niederschreiben! [:)]


    M 78 habe ich auch seltsamerweise erst vor kurzem das erste Mal ins Visier genommen, dank grausigen Seeings ließen sich aber keine großartigen Details herausholen. Wie bei dir, vielleicht noch einmal bei besseren Bedingungen.


    Auf jeden Fall gehts heute nochmal raus, nach zwischen Oktober und Februar fast vier Monaten kompletter wetterbedingter Flaute ist der Appetit immer noch groß, um bei deiner Wortwahl zu bleiben ...


    Viele Grüße und CS!
    Tobi [:p]