Beiträge von Rudi

    Hallo Reinhold,


    Auch von mir Glückwunsch für dieses wundervolle Ergebnis einer langen Fotonacht. Unbedingt sehendswert auch all die anderen Fotos auf Deiner Seite!


    Viele Grüße aus dem Rottal
    Rudi

    Hallo Caro,


    Herzlichen Dank an Dich und auch an die anderen, die mitgeholfen haben, diesen Tag zu gestalten. Das war alles höchst beeindruckend. Tolle Idee auch, daß die Besucher das E-ELT nachbauen konnten, mein Segment liegt auch da irgendwo links, mitte. Wer muß den das alles wieder abbauen ;) ? War nett mal mit Dir ein paar Worte zu plaudern und auch alle anderen Physiker und die es werden wollen war alle sehr zuvorkommend und nett, wie Sternfreunde eben :)


    In der ESO habe ich im ganzen Campus die meiste Zeit verbracht, vom MPE (Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik) war ich allerdings auch schwer beeindruckt, wie hier Teile für Satelliten gebaut werden. Leider die Zeit, die war viel zu kurz. Da es für mich auch nicht allzuweit ist, denke ich, ich komme nächstes Jahr wieder.


    Viele Grüße
    Rudi

    Hallo Kai,
    Hallo Sternfreunde,


    Bei dem was die Franzosen da bauen, gewinnt der Begriff 'Lichteimer' einen ganz besondere Bedeutung. John Dobson hatte da bestimmt seine Freude daran. Obwohl...er hatte ja angefangen mit einfachsten Mittel, aus Abflußrohr und Spiegelscherbe ein Teleskop zu bauen, um Leuten am Gehsteig die Sterne zu zeigen.


    Ein guter Sternfreund kommt öfters nach Amerika und besucht auch die vielen Starpartys dort. Da ist natürlich alles noch 'ne Nummer größer, die kommen schon mit Trucks auf Treffen. Ein 20Zöller gilt da schon als 'Compact-Teleskop'. Angesichts dieses Gigantismus ist das, was Dobson machte, ein bißchen an dieser Idee vorbei ;)


    Trotzdem ist es ein immer wieder ein umwerfender Anblick, die Photonen eines weit entfernten Himmelsobjekts mit einem richtigen großen Fernrohr auf der Netzhaut zu spüren. Ich denke aber, irgendwann ist doch eine Grenze, wo nicht nur der Aufwand vom Transport und Aufbau es sich kaum noch lohnt, sondern auch visuell kaum noch mehr rauszuholen ist. Um die 6mm Austrittspupille einzuhalten, kommte ich schon auf Mindestvergrößerungen, wo einem das Seeing oft einen Strich durch die Rechnung macht. Das Objekt erscheint zwar heller und größer, aber ob dadurch auf mehr Details zu sehen sind? Aber allein so ein Ding zu bauen ist absolut bewundernswert.


    Viele Grüße
    Rudi

    Hallo an alle die da waren und gerne dabeigewesen wären :)


    Es war wieder mal auf dem Almberg ein Sternfreudetreffen, das besser und schöner hätte kaum sein können. Tolle Leute, perfektes Wetter, geniale Teleskope von klein bis groß. Leider konnte ich nur eine Nacht dableiben, das war viel zu kurz und auch die Tage, um sich mit all den bekannten Gesichtern zu unterhalten und die viele neuen Leute kennenzulernen.


    Besonders in Erinnerung wird mir Kai mit seinem extrem schnellen 28"er bleiben. Ein hat da wahrlich Pioneerarbeit geleistet und ein wunderbares Teleskop gebaut.


    Herzlichen Dank noch an alle, die mitgeholfen haben, daß dieses Treffen zustande kam und auch an alle, die da waren.


    Viele Grüße
    Rudi

    Hallo Achim,


    Begeisternd habe ich Dein Bericht gelesen. Tolle Idee mit der Zeitreise, da kann man sich die Dimensionen viel besser vorstellen.


    Wir waren von Samstag auf Sonntag auf dem Almberg, hatten gehört, daß Du auch da warst, schade, Dich nicht mehr angetroffen zu haben.


    Übrignes bin ich auch mitschuld an den Geräuschen der Nacht dieser Tage. Lässt sich leider nicht vermeiden, wir hoffen auf Verständnis, es geht ja auch wieder rum.


    Viele Grüße
    Rudi

    Hallo Achim,


    Ihr seid da oben mit dem Wetter meist einige Stunden bis 1/2 Tag im voraus. Trotzdem komisch, weil's am Samstag recht stabil war. Jedenfalls war die Luftunruhe nicht so schlimm, so daß ich hoch vergrößern konnte, kommt eh selten genug vor. Mit Planeten hab ich's aber ned so unbedingt, lieber sind mir Galaxien und neuerdings auch PN's.


    Okulare? Ja, die Hyperions gingen wieder weg, die waren nicht unbedingt schlecht, aber ich konnte sie gut verkaufen. Jetzt bin aber recht gut bestückt mit dem (gebrauchten) 26er Nagler sowie Ethosse: 13 - 6 - 3,7mm.


    Upps, ich sehe gerade, Du hast auch einen neuen BB eingestellt, muss ich gleich lesen.


    Viele Grüße
    Rudi

    Hallo Achim,


    Bei meiner letzten Astronacht habe ich die Supernovae ganz vergessen. Deine Sichtungen sind schon notiert und ich werde mal schau'n. Besonders interessant finde ich Deinen ersten Quasar, der durch eine Gravitationslinse verstärkt wird. Das erinnert mich an das Einsteinkreuz, das mit unseren Mitteln wohl leider nicht zu erreichen ist.


    Viele Grüße
    Rudi

    Liebe Sternfreunde,


    Wir hatten am Freitagabend wieder öffentlichen Abend an der Sternwarte und natürlich war's bedeckt. Am Samstag aber dann klarer Himmel bei recht angenehmen Temperaturen.


    Datum: 02.04.2011
    Uhrzeit: 22h - 1h MESZ
    Teleskop: Gitterrohrdobson von Starsplitter 18", f/4,45 auf Nachführplattform
    Mond: kein Mond
    Transparenz gemessen mit SkyQualityMeter (mit Linse) um 23 Uhr im Zenit: 21,35mag/arcsec²
    (bester hier gemesser Wert: 21,6mag/arcsec² 21,0 entspricht ca. 6,1mag fst)
    Seeing: + (Skala von -- bis ++)
    Außere Bedingungen: windstill, 9°C
    Beobachtungsort: nahe Eiberg im tertiäres Hügelland in Niederbayern, nächste Kleinstadt 14km entfernt (Pfarrkirchen), Lat: 48,3°, Lng:12,9° 480mNN
    Objekte: LeoTriplett, Hickson 44, Saturn, M51, Hickson 61, NGC 3242


    Zum Einsehen machte ich einen Abstecher zu dem netten Dreiergrüppchen in Leo M65, M66 und NGC 3628. Letzteres mit sehr deutlichen Staubband. Danach stellte ich M51 ein, um eigentlich nur mal kurz vorbeizuschauen. Das hat dann aber mein Programm ziemlich durcheinander gebracht. Ich war vollends fasziniert von der Deutlichkeit der Spiralarme, sogar im Kern konnte man Strukturen erkennen, konnte mich gar nicht mehr losreißen, so daß ich auch noch eine Skizze machte. Optimale Vergrößerung war 340fach, so daß die Doppelgalaxie beinah formatfüllend war in dem 100° großen Gesichtsfeld des 6er Ethos-Okular. Ein wahrlich umwerfender Anblick.



    Mit Zeichnungen habe ich noch nicht soviel Erfahrung, bitte um Nachsicht :)


    Eine bekannte Galaxienansammlung ist auch Hickson 44 am Hals vom Sternbild Löwe. Auch mit kleiner Öffnung sind 3 der 4 Sternenwelten zu erkennen, mit 18" ist auch die vierte kein Problem. Hellste Hickson-Gruppe überhaupt und einfach zu finden. 340x


    Eine weitere bekannte Hickson-Gruppe stellte ich noch ein: HCG 61 - The Box. Vier Galaxien wie in einen rechtwinkligem Viereck angeordnet, Sternbild Coma Berenices. Ein spektakulärer Anblick, b und c Komponenten sind stark elongiert. 340x


    Nächstes Objekt war ein Planetarischer Nebel: NGC3242, Jupiters Geist. Er steht im Sternbild Hydra und selbst in Kulmination nur 22° hoch. Mit 8,6mag ist er sehr hell, so konnte ich die Vergrößerung auf 540fach steigern, hat er doch nur 40'' Durchmesser. Das Seeing hat diese Vergrößerung gerade noch vertragen. Zentralstern von 12,1mag einfach sichtbar, drumherum ein elliptisch geformter Ring, an den Enden spitz zulaufend, am Okular dachte ich, der Ring sieht wie eine Zitrone aus. Um diesen hellen Ring noch ein ganz leicht elliptischer Halo, der sich scharf von umgegenden Raum abgrenzt. Auch hier machte noch eine Skizze.


    Kurz nach Mitternacht stand Saturn schon fast im Süden, er steht einen Tag vor seiner Opposition. Fünf Monde sind gut zu erkenen. Ich baue den Binoansatz an, die Details auf der Planetenoberfläche sind nun viel besser zu sehen, Vergrößerung 333fach. Ab etwa 20° nördl. Breite wird die Oberfläch deutlich dunkler, erst hellbraun, dann zum Pol dunkelbraun. Die Südhalbkugel, die teils vom Ring verdeckt ist, ist dagegen heller. In hohen nördlichen Breiten kann ich schwach weiße Wolken erkennen, vor allem ab der Meridianlinie nach Westen hin, nach Osten nicht. Das müßten die Reste des großen Sturms sein, der Anfang Dezember aufgetreten ist. Auf guten Amateuraufnahmen waren in den letzten Tagen auf den Ringen Speichen zu erkennen, davon konnte ich aber nichts erkennen. Deutlich aber der helle Ring, der um die Tage der Opposition auftritt (Seeliger Effekt).


    Insgesamt wieder ein sehr schöner Beobachtungsabend. Highlight war für mich aber die Whirlpoolgalaxie M51.


    Viele Grüße
    Rudi

    Hi Daniel,


    Ja, das TAL wird bei mir nicht verstauben, auch wenn es nicht mehr oft an die frische Luft kommt. Ich nehme es noch gelegentlich zum Fotografieren her. Mein Schwerpunkt hat sich aber stark zum Visuellen hin verschoben und da hat es gegen den 18er doch ziemlich schwer.


    Grüße nach Berlin
    Rudi

    Hi Daniel,


    Wow, was für eine detailreiche Aufnahme! Und das bei einem 4,5mag Himmel, da denk' ich nicht mal dran rauszugucken ;)
    Der Rosettennebel ist eines meiner Lieblingsobjekte. Die feinen Gasfetzen und dunklen Staubwolken sind Klasse herausgearbeitet. Wie man bei einem solchen Himmel beinah 2 Stunden belichten kann, ist mir eh ein Rätsel.


    Viele Grüße
    Rudi

    Liebe Sternfreunde,


    Dieser Tage läßt sich die Internationale Raumstation wieder recht gut beobachten. Vor einiger Zeit hatte ich da schon mal die Kamera draufgehalten. Diesmal ist es aber etwas besonderes, da gerade das Shuttle Discovery zu letzten Mal auch da oben ist, wohl der vorletzte Shuttleflug überhaupt und zugleich hat vor einigen Tagen das europäische Versorgungsmodul ATV-Kepler angedockt. Dazu kommen die idealen Überflüge über Deutschland, eine wohl einmalige Gelegenheit. Am Freitag, kurz bevor ich zur Sternwarte gefahren bin, stellte ich noch das TAL (6"Newton) auf und hänge die Kamera dran. Anders als früher, als ich eine Kompaktkamera afokal ans Okular geschnallt hatte, verwendete ich nun die Canon DSLR 1000D fokal am Russentubus. Da die ISS zwar riesengroß aber auch selbst bei einem Zenitdurchgang sehr weit weg ist, ist sie kaum größer als Jupiter in der Opposition. Da ist mit 1200mm Brennweite noch nicht viel zu holen. Um die Brennweite zu verdoppeln, verwendete ich noch einen 2fach Konverter. Belichtungszeit war 1/500sek. bei ISO800. Das Teleskop per Hand am 8x50er Sucher nachgeführt und die Kamera auf Dauerbeschuß eingestellt, von 168 Bildern waren 35 Treffer. Bei einer maximalen Horizonthöhe von 63° war die Station 398km entfernt.



    Viele Grüße
    Rudi

    Liebe Sternfreunde,


    Gestern bin ich dann nochmal raus. Transparenz und Seeing waren deutlich schlechter als am Samstag. Eigentliches Ziel war wieder ein Abell-PN, zum Einsehen erst Mal auf M42: Trapez-Komponente E und F gut sichtbar bei 154fach, höhere Vergrößerung war eher schlechter (Seeing).


    Dann bin ich hoch zu Alnitak, die getrennten Teile des Flammennebels waren gut zu erkennen, der Nebel ist selbst in meinem Okular mit größter Brennweite noch riesig (26 Nagler, 78x)


    Die lange Brennweite von 2m ist eher ein Nachteil bei großen Objekten. Der Flammennebel ist da schon ziemlich groß, ja auch der Pferdekopfnebel. Die Bedingungen waren nicht ideal, Orion stand schon nicht mehr sehr hoch, der SQM zeigte auch nur 21,0mag/arcsec. Ohne Filter war aber die Kante des Nebel IC434 zu erkennen. Die Einbuchtung, also der Pferdekopf dagegen kaum. Ideal wäre ein hBeta-Filter, ich verwendete dann einen UHC-Filter der diese Linie auch durchläßt. Ich hatte den in 5/4Zoll Ausführung, aber als passendes Okular nur ein 13er (Ethos) zur Hand, was eigentlich schon zu hoch vergrößert ist. Es war aber auch nicht mehr zu erkennen, bei besseren Bedingungen geht da sicher mehr. Im 10Zöller, der fast nur die halbe Brennweite hat, hatte ich den schon besser gesehen.


    Dann zu meinen eigentlichen Zielobjekt: Abell 12
    Puhh, der scharfe Ostwind legt an Stärke zu, der massiv gebaute Starsplitter-Dobson steht zwar noch ziemlich friedlich, aber es wird trotzdem unangenehm. Dieser PN liegt extrem knapp neben dem 4mag hellem muOri. Der Nebel ist nur eine halbe Bogenminute groß und auch kaum weiter von den hellen Stern entfernt, ein O-III Filter erleichtert Sichtbarkeit enorm. Ich sehe eine kreisrunde Scheibe, in der Mitte etwas dunkler. Das Seeing ist aber so schlecht, dass die Ringsstruktur trotzdem kaum zu erkennen ist. In dem Moment fliegen die ersten Okularkappen vom Tisch, das reicht aber auch dann und höre auf.


    Hier noch die 'technischen Daten'


    Datum: 01.03.2011
    Uhrzeit: 21h - 22:30h MEZ
    Teleskop: Gitterrohrdobson von Starsplitter 18", f/4,45 auf Nachführplattform
    Mond: kein Mond
    Transparenz gemessen mit SkyQualityMeter (mit Linse) um 21 Uhr im Zenit: 21,45mag/arcsec²
    (bester hier gemesser Wert: 21,6mag/arcsec² 21,0 entspricht ca. 6,1mag fst)
    Seeing: - (Skala von -- bis ++)
    Außere Bedingungen: anfangs nur leichter, dann immer stärker werdender Wind, -2°
    Beobachtungsort: nahe Eiberg im tertiäres Hügelland in Niederbayern, nächste Kleinstadt 14km entfernt (Pfarrkirchen), Lat: 48,3°, Lng:12,9° 480mNN


    Viele Grüße
    Rudi

    Hallo Reiner,


    >>Trotzdem macht es Spass, das Teleskop bei diesen Gruppen bis zum letzten auszureizen, oder?<<


    Ganz genau und richtig Spaß macht es erst, seit ich die Nachführplattform gebaut habe (nach Deinem Vorbild).


    Viele Grüße
    Rudi

    Hallo Dirk,


    Schön, wenn der Bericht gefällt.
    An meiner Zeichentechnik muss ich noch arbeiten, habe erst angefangen zu zeichnen (erst meine 2. Arbeit). Normalerweise verwende ich für die Notizen einen Druckbleistift, zeichnen geht damit nicht so gut. Ich habe früher sehr viel fotografiert (chemisch) und bin jetzt fast nur noch visuell unterwegs. Das Gesehene möchte ich in Zukunft aber wieder mehr festhalten.


    Viele Grüße
    Rudi

    Liebe Sternfreunde,


    Was für ein Himmel war das letzte Nacht, die beste Durchsicht, die ich hier je gemessen habe. Nahe an 6,5mag und noch dazu bei relativ gutem Seeing. Es ist schon eine ganze Weile her, seit der Dobson wieder richtig Sternenluft schnuppern konnte. Über die letzten Wochen und Monate hat sich eine nette Liste an Objekten angesammelt, die ich beobachten wollte. Die hätten auch zur Jahreszeit gepaßt, nun mußte ich aber feststellen, daß die meisten schon sehr tief standen oder sogar schon untergegangen sind. Aber ein paar schöne Teile waren schon dabei, außerdem wurde die Zeit doch auf einmal knapp, aber lest selbst:


    Datum: 26.02.2011
    Uhrzeit: 22h - 0:30h MEZ
    Teleskop: Gitterrohrdobson von Starsplitter 18", f/4,45 auf Nachführplattform
    Mond: kein Mond
    Transparenz gemessen mit SkyQualityMeter (mit Linse) jeweils beim Objekt
    um 22 Uhr im Zenit: 21,42mag/arcsec²
    (bester hier gemesser Wert: 21,6mag/arcsec² 21,0 entspricht ca. 6,1mag fst)
    Seeing: + (Skala von -- bis ++)
    Außere Bedingungen: windstill, -4°
    Beobachtungsort: nahe Eiberg im tertiäres Hügelland in Niederbayern, nächste Kleinstadt 14km entfernt (Pfarrkirchen), Lat: 48,3°, Lng:12,9° 480mNN


    Objekte: PN NGC2371/2; PN NGC1514; Hickson 36 + 37; M67; Saturn


    Nach 2002 mit dem TAL wollte ich lange schon die 'Erdnuss' wieder besuchen. Endlich hat es geklappt, dieser prächtiger Nebel ist ein guter Einstieg für diese Nacht. Der planetarische Nebel NGC2371/2 sieht jetzt mit deutlich mehr Öffnung gar nicht mehr so aus wie die Erdnuss. Ein deutlich zweigeteilter Nebel, jedes Teil sieht etwa halbmondförmig aus, mit den geraden Kanten zueinander ausgerichtet. Der östliche Wattebausch etwas größer. Genau dazwischen in dieser Lücke der 14.8mag helle Zentralstern, der sehr gut zu erkennen ist. Mit O-III Filter wird der Nebel noch deutlicher, der ZS verschwindet aber. Ich fertige noch eine Zeichnung an.
    SQL: 21,45mag ; 333x


    Ein weiter Planetarischer ist NGC1514 (Dewnebel, oder Kristallballnebel, Entfernung 2000Lj). Oha, was für ein grosses und interessantes Teil, dachte ich mir beim ersten Anblick. Ein 9,4mag heller Zentralstern, drumherum eine Nebelscheibe, sieht aus, als wenn die Optik beschlagen wäre. Der Nebel hat eine integrierte Helligkeit von 10.9mag und ist 2'groß. Eine nahezu kreisrunde Scheibe, deren Ränder relativ scharf begrenzt sind. Der helle Zentralstern ist sehr dominat und meine er ist grünlichblau. Um den Zentralstern ein dunklerer bereich Auch sonst leichte Helligkeitvariation innerhalb der Scheibe. Vor allem fällt mir ein Dunkelstreifen östlich vom Zentralstern auf. Ein sehr interessantes Objekt
    SQL:21.25; 154x (mehr Vergrößerung bringt Verschlechterung wegen geringer Flächenhelligkeit, auch O-III Filter keine wirkliche Verbesserung)


    Bemerkendswert ist, dass dieses Objekt einen Wendepunkt im astronomischen Denken bewirkte. Bis zur Entdeckung durch W.Herschel dachte man, alle Nebel bestünden aus schwachen Einzelsternen. Herschel zweifelte daran, er beschrieb diesen Nebel als hellen Stern mit einer Atmosphäre umgeben.


    Jetzt wird es deutlich schwieriger, ich gehe auf Galaxien-Fuzzeljagd.
    Hickson 36 ist eine Gruppe von 4 Galaxien. Ich konnte nur die Komponente 'a' schwach aber deutlich erkennen. Sie erscheint stark elongiert, Helligkeit: 15,1mag. Die anderen Gx's sehe ich nicht, jetzt weiß ich auch warum, sie haben um die 17mag.


    Ein sehr auffälligeres Grüppchen ist Hickson 37. Es ist Mitternacht, ich messe die Transparenz, sie erreicht hier den Spitzenwert von 21.61. Komponente 'a' ist sehr gut zu erkennen, eine leicht ovale Galaxie. Weitere Gx erschließen sich mir zunächst nicht, ich steigere die Vergrößerung von 154 auf 333fach. Jetzt kommt nördlich der Haupt-Gx im indirekten Sehen eine Gx in extremer Kantenlage zum Vorschein. Komponenten c und d sind sehr klein und um die 16mag, die kann ich nicht erkennen.


    Nach den ganzen Funzeln brauche ich jetzt mal was Gescheites, erinnere mich an M67 ´mal schaun wie sich der mit 18 Zoll gibt. Ja, ein toller Offener Sternhaufen, mit nahe Vollmonddurchmesser und Unmengen an verschieden hellen Sternen eine Augenweide.


    Gleichnebenan liegt NGC2678, ebenfalls ein OS, der aber nur aus ein paar helleren Sternchen besteht.


    Ich merk' schon, mich reizen doch eher ganze Sternenwelten und steuere geradezu auf das Leotriplett zu.
    Mist, nein! Da kommen Wolken, innerhalb weniger Minuten ist der Himmel beinah völlig dicht. Obwohl ich ich das Triplett eigentlich im Blindflug finden würde, schaffe ich es nicht mehr, die doofen Wolken sind schneller, die Galaxien waren mir nicht mehr vergönnt.


    Im Südosten leuchtet noch Saturn, gut kann man daran erkennen, wie sich das Seeing innerhalb kürzester Zeit verschlechtert und gleich darauf war er auch schon weg. Das wars dann.


    Aber schee war's doch und ein Foto habe ich auch noch gemacht:


    Viele Grüße
    Rudi

    Hallo Sternfreunde,


    Die NASA hat kürzlich das erste Sonnensegel hochgeschickt, das sich in niederer Erdumlaufbahn befindet. Am 20.Januar hat es sich entfaltet und die NASA gibt sogar ein Preisgeld für die besten Fotos aus. In heavens-above.com kann man sich genaue Zeiten für einen Überflug anzeigen lassen, genau wie bei der ISS. Um 17:40 Uhr war es hier in Niederbayern soweit. Der Himmel war zwar noch sehr hell (Sonne -6°), aber ich konnte das Pünktchen im 15x70er Fernglas sehr gut verfolgen, wie es in nur 18° Höhe über den Himmel zog. Die vorhergesagte Helligkeit von 4,8mag konnte gut stimmen. Vielleicht ist das mal was für die Fotocracks hier.


    Viele Grüße
    Rudi

    Hallo Peter,


    Dasselbe Glas habe ich auch und nutze es neben DS auch gerne zum Sonnenfleckenbeobachten. Wie ich sehe, hast Du eh schon ein Stativ dazu, dann geht das auch prima. Und jetzt im Winter steht die Sonne auch nicht zu hoch, um sich einen steifen Nacken zu holen.


    Viel Spaß damit und klare Tage/Nächte
    Rudi

    Hi,


    Nach einem für mich eher schlechtem Astrojahr war ich ziemlich aus der Übung und hatte auch prompt große Mühe, meinen dritten schnellen Erdbahnkreuzer zu finden. Aber bei guten Bedingungen (außer dem Mond) hatte ich ihn nach einer 3/4h kurz nach Mitternacht im 18er Dobson aufgespürt.


    Grüße aus Bayern
    Rudi

    Hallo Peter,


    Danke auch für den wirklich tollen Bericht.


    >>Hat denn jemand damals NY40 (o.ä. mal) gesehn von Euch ?


    Ja, den konnte ich damals, das war August 2002, im TAL2M (6"Newton) recht gut beobachten. Kann mich noch recht gut erinnern, war eine schöne laue Sommernacht.


    Noch schneller am Himmel unterwegs war TU24 (29.01.2008). Ich konnte eine Winkelgeschwindigkeit von 2,3° pro Stunde messen. War eine recht spannende Angelegenheit, ihn mit dem Dobson zu finden und verfolgen. Bis dahin habe ich Asteroiden auch nur wenig beachtet.


    Viele Grüße
    Rudi

    Hi,


    Danke für die schnellen Antworten.
    Ja, der Weißabgleich, damit habe ich mich noch kaum beschäftigt, in der analogen Welt gab's das noch nicht. Danke für den Tipp mit dem 'Tageslicht'. Also bei Nachtaufnahmen Tageslicht einstellen, hört sich komisch an, ist aber auch logisch.


    Auch ansonsten gibt's ein paar Dinge zu verbessern. ISO wohl besser auf 800 und die Blende beim Kitobjektiv raufsetzen. Das verlangt natürlich nach längeren Belichtungszeiten. Versuch macht kluch, das Wetter läßt zur Zeit nicht viele Gelegenheiten zum testen. Das volle Programm steht noch aus mit RAW, Bildaddition, Darks und Flats.


    Viele Grüße
    Rudi

    Liebe Sternfreunde,


    Vor Jahren habe ich mich mit großem Ehrgeiz mit den Plastikstreifen abgemüht und viele, viele Astrofotos gemacht, mittels analoger Technik. Dann kam auch in der Astrofotografie die digitale Revolution, die ich allerdings (weitgehend) nicht mitgemacht habe und mich mehr der visuellen Beobachtung gewidmet. Gut, hin und wieder ein paar Planeten- oder Mondfotos gingen dann doch noch in den Kasten der kompakten Digi-Cam. Der Reiz, das Gesehene, oder auch das was man nicht sieht, auch festzuhalten, ging jedoch nie wirklich verloren.


    Nun habe ich mir bei ebay eine Canon DSLR geschossen (1000D). Ich habe nicht vor, tiefe Deep-Sky Aufnahmen zu machen. Sternfeldaufnahmen, Planetenkonstellation, Dämmerungsbilder haben auch ihren Reiz, Gelegenheiten gibt es genügend. Vorerst plane ich keine Modifizierung (Filterumbau). Als 'Montierung' steht mir zur Verfügung die Tickdose (Purus Uhrwerksnachführung), ein TAL2M parallaktisch montiert und mal schau'n ob was am 18er mit EQ-Plattform geht.


    Folgende Aufnahmen sind die allerersten Versuche mit der Kamera, alles Einzelbilder, minimale Nachbearbeitung am PC (Kontrast):


    1. Milchstraße im Schwan. 120Sek., 1600ASA, interner Dunkelbildabzug der Kamera, Kitobjektiv 18-55mmIS, Bl 3,5 auf Purus:


    2. Milchstraße im Adler/Schild/Schütze, Daten wie oben, der Standort hier in Niederbayern ist für D nicht schlecht, aber genau im Süden ist dummerweise die größte Lichtverschmutzung (Burghausen):


    3. Sonne am 1.8.; Kamera fokal am TAL2M mit 2xConverter gibt mit Cropfaktor 3.840mm bei f/25:


    4. Mond am Tage (31.7.): fokal an MTO100/1000 (Russentonne) auf Fotostativ:



    Wie gesagt alles Einzelbilder ohne viel Gedöns. Wenn die Purus gut aufgestellt ist, kann man da schon gute Bilder machen. Ich find' das Aufsehen über diese Dose hier im Forum auch recht toll. Ich dachte, ich kann sie nebenbei laufen lassen, während ich mit dem Dobbi weiterhin visuell unterwegs bin.


    Sternklare Nächte
    Rudi

    Hallo Maurice,


    Ich war letztes Jahr am Gasometer und auch auf der Halde Hoheward. Das Horizontobervatorium ist trotz des Schadens einen Besuch wert. Über die Drachenbrücke ist das ein schöner Spaziergang nach oben. Die riesige Horizontalsonnenuhr mit dem Obelisken ist auf jeden Fall begehbar, gutes Wetter wäre von Vorteil. Das Horizontobervatorium ist noch ein kleines Stück weiter oben und man kann da auch hin- und außenrumgehen, aber nicht direkt hinein. Auf jeden Fall sehendswert.


    Viele Grüße
    Rudi

    Hi Stephan,


    Tja, damit bestätigt sich doch wieder die Regel, daß es kein schlechtes Wetter gibt, sondern nur schlechte Kleidung. Wenn ich aber schreibe, daß der Winter nun ruhig länger dauern darf, dann bezieht sich das wirklich nur aufs Astronomische, ansonsten hätte ich bestimmt nichts dagegen, wenn's mal wärmer wird. Wirklich schlimm ist eigentlich nur Wind.


    Ahh, Du wars in den Alpen zum Beobachten, super! Da krieg ich Kribbeln, wenn ich das lese. Vielleicht schaffe ich es heuer wieder mal zur Edelweißspitze zu fahren.


    Schönes Wochenende
    Rudi

    Hallo Sternfreunde,


    Ein herrlich sonniger Tag, wie wir ihn diesen Winter wohl noch nicht hatten, versprach eine schöne klare Nacht, für jede Menge Sternengenuß des prächtigen Winterhimmels. Schon in der Dämmerung lud die schmale Mondsichel mit Erdschein des 2 Tage alten Mondes ein zur Himmelsshow.


    Datum: 16.02.2010
    Uhrzeit: 20h - 23h MEZ
    Teleskop: Gitterrohrdobson von Starsplitter 18", f/4,45 auf Nachführplattform
    Mond: kein Mond
    Transparenz gemessen mit SkyQualityMeter mit Linse jeweils beim Objekt (s.u.), ansonsten im Zenit: 20,9mag 22Uhr (bester hier gemesser Wert: 21,3mag/arcsec²)
    Seeing: +
    Außere Bedingungen: leicht windig, -7°
    Beobachtungsort: Eiberg im tertiäres Hügelland in Niederbayern, nächste Kleinstadt 14km entfernt (Pfarrkirchen), Lat: 48,3°, Lng:12,9° 480mNN


    Objekte: Komet 29P Schwassmann/Wachmann1, Hickson 34, Vesta, Mars


    Wahrscheinlich sorgte aber die verbreitete Schneedecke (immer noch 30cm hoch) für eine helle Nacht, fst lag bei 6,0mag. Das Seeing war aber endlich mal halbwegs brauchbar für Mars, der vor 2 1/2 Wochen in Oppositon zur Sonne stand. Ich wartete aber noch bis er höher stand und widmete mich vorerst anderen Objekten.


    Der Komet mit dem lustigen Namen hatte kürzlich einen Helligkeitsausbruch. Statt wie erwartet 15. Größenklasse ist er etwa 11 mag hell und befindet sich im Gebiet zwischen Löwe und Krebs. Im Teleskop erscheint er als auffälliges rundes Wölkchen, aber nicht besonders hell, nur etwa 2' groß und zur Mitte heller werdend (DC 4). Im indirektem Sehen ist ein sternförmiger false nucleus zu erkennen. Etwa gleich schwer wie ein knapp benachbarter Stern, der 15mag hell ist. (340x - 20,75mag SQL)


    Weiter gehts mit meinem Hickson-Projekt mit Hickson 34 (Arp327). Diese Galaxien 4er-Gruppe liegt im Sternbild Orion, nahe bei Bellatrix. Auf der Suche war ich erst noch auf der falschen Fährte, dann aber fand ich die hellste Gx (NGC1875 14,2mag), die im direkten Sehen gerade noch sichtbar ist, indirekt sehr deutlich als sehr kleines rundes Wölkchen. Die weiteren Galaxien waren aber nicht zu machen, kein Wunder, die Helligkeiten liegen im Bereich 17-18mag. (340x - 20,61mag SQL)


    Der Asteroid Vesta lag nur 14' von Algieba, dem Halsstern vom Löwen, entfernt und ist deshalb sehr leicht zu finden und liegt mit 6,1mag in der Reichweite des bloßen Auges. Vesta habe ich vor ein paar Jahren schon mal beobachtet, als sie nahe am Saturn stand und aussah, als wäre sie ein Mond von Saturn. Der Himmel war aber nicht dunkel genug (Schnee?) für eine sichere Detektion mit dem bloßem Auge, manchmal blitzte zwar an der Stelle ein Pünktchen auf, aber sicher war das nicht. Der geringe Abstand zum hellen Stern Algieba erschwerte das eher noch. Im Sucher (8x50) ist sie aber natürlich sehr leicht zu erkennen. (20,84mag SQL)


    Nun war Zeit für Mars, mit 65° Höhe ideal, aber da brauche ich schon ein Höckerchen, um an den Okularauszug zu kommen, der leichte Wind störte auch ziemlich. Überrascht und erfreut war ich aber über die vielen Details, die man sehen konnte, obwohl das Scheibchen nur 13" groß war. Am auffälligsten die hellen Polbereiche. Im Norden eine sehr helle, schneeweiße Polkappe, am Südpol ebenso eine weiße Zone, die aber nicht so hell ist, dafür aber größer. Sowohl im N, als auch im S waren diese Bereiche von einem dunklen Streifen umrandet, teils etwas gefasert. Auf den anderen Bereichen auf dem Planetenscheibchen waren kaum Strukturen zu erkennen, die markantesten Stellen des Planeten, wie Syrtis Major waren nicht auf der Vordersteite. (333x mit Bino)


    Just in dem Moment zogen Wolken auf, damit hatte ich gar nicht gerechnet. Bald schon war der Himmel zu, ich war aber froh diese kurze Zeit klaren Himmels genutzt zu haben. Ein paar schöne Eindrücke nehme ich wieder mit. Sehr bewährt hat sich auch die neue Latzhose für Tiefkühlhäuser aus dem Arbeitsbedarf. Nicht einem Moment hatte ich das Gefühl, das es kühl war. So gesehen, darf dieser kalte Winter also noch länger dauern....


    Viele Grüße
    Rudi