<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
<br />Moin Tscheni,
es kommt auf die Zählweise an, welche Lagrangepunkte du meinst. Üblich ist folgende Zählweise:
L1 auf dem Fahrstrahl Erde-Sonne zwischen Erde-Sonne. Die Erdanziehung arbeitet dort entgegengesetzt zur Sonne, so dass auf L1 trotz kleinerer Umlaufbahn eine Umlaufzeit wie auf der Erdbahn besteht.
L2 auf dem Fahrstrahl Erde-Sonne außerhalb der Erdbahn, so dass Erde und Sonne gemeinsam ihr Anziehungskräfte ausüben und auf L2 trotz größerer Umlaufbahn eine Umlaufzeit wie auf der Erdbahn besteht.
L3 (fast) auf der Erdbahn (ein Tick außerhalb) genau entgegengesetzt hinter der Sonne. Auch hier wirken Erde und Sonne in gleicher Richtung, die Wirkung der Erde ist aber sehr gering, deshalb dann "fast" Erdbahn.
L4 und L5 in einem 60° Winkel zum Fahrstrahl Erde-Sonne ebenfalls auf der Erdbahn. Erde/Sonne/L4 bzw. Erde/Sonne/L5 bilden praktisch ein gleichseitiges Dreieck. Die Idee dahinter ist, dass drei Körper in exakt dem gleichen Abstand (-> gleichseitiges Dreieck) um ihren gemeinsamen Schwerpunkt kreisen. Da aber die Erdbahn nicht perfekt rund ist, liegt der Punkt mal außerhalb, mal innerhalb der Erdbahn.**
L4 und L5 haben "stabile" Eigenschaften, L1 - L3 sind nur "labil". "Stabil" heißt, dass bei geringfügigen Abweichungen eine Kraft in Richtung des Lagrangepunkt wirkt. Faktisch bedeutet dies, dass ein Körper um die Punkte L4 oder L5 herum kreisen/pendeln kann. Es gibt dort also eine ganze Schar von Pendelbahnen um L4 bzw. L5, darunter auch welche, die nicht in der Erdbahnebene liegen.
"Labil" heißt, dass wenn man den Punkt verlässt, keine Kraft zum Punkt hin wirkt, hier muss man aktiv zurücksteuern. Innerhalb dieser "Labilität" kann man ebenfalls kleine Pendelbahnen definieren, so dass ein Körper um den eigentlichen Punkt herumeiert. Das macht man auch bei geostationären Satelliten, deren Umlaufzeit genau der Erddrehung entsprechen. Im Grunde lässt man sie dort einige Kilometer "eiern", sonst könnten z.B. nicht mehrere Astra-Satelliten (Fernseh-Satelliten) eine Position teilen.
**bin da nicht ganz sicher, da ...
a) der Schwerpunkt des 3er-Systems maßgeblich für die Lage des Dreiecks ist.
b) der Abstand Erde-Sonne aufgrund der Ellipsenbahn nicht konstant ist, somit L4 und L5 ebenfalls variabel sind, womit man wieder bei Bahnen um L4 und L5 landet.
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Hallo Kalle,
danke für Deine ausführliche Antwort, die weit über das hinausgeht, was ich wissen wollte (mir ging es nur um L4 und L5). Siehe hierzu auch meine Antwort an Marcus.
Deine Anmerkung a) verstehe ich nicht: Die Lage des Dreiecks ist durch Schwerpunkt der Sonne, Schwerpunkt des Planeten und L4 (oder L5) gegeben. Der Schwerpunkt des Systems liegt auf der Verbindungslinie Sonne - Planet, also auf einer Seite des Dreiecks. Wieso bestimmt der Schwerpunkt des Systems die Lage des Dreiecks?
Gruß Tscheini