Beiträge von Kryptograph

    Hallo,


    ich konnte Merkur vergangene Woche bei eher schlechten Bedingungen mehrmals mit dem Fernglas sehen und andeutungsweise auch mit dem bloßem Auge. Vorgestern war dann der Abendhimmel perfekt und der Planet wunderbar zu sehen. Letztes Jahr habe ich mich beim Frühlingsmerkur-Stimmungsfoto vom hellen Aldebaran narren lassen, den ich durchs Gebüsch hindurch mit Merkur verwechselt hatte. Heuer ist es aber der Richtige, von einem besseren Standort aus fotographiert (Lumix FZ1000; freihändig):



    Mit dem 150mm-Newton war die Phasengestalt bei ungewöhnlich ruhiger Luft sehr gut zu sehen.


    Gruß Gil

    Hi Rolf,


    Das sieht wahrscheinlich schlimmer aus, als es ist. Der zentrale Flickenteppich liegt ja hinter der Obstruktion und die Löcher im genutzten Bereich sind von der Fläche her

    zusammengenommen Pi mal Daumen kaum ein Prozent - die Spinne deckt vermutlich mehr ab.

    Was man anhand der Fotos nicht sagen kann, ist ob die Beschichtung als Ganzes stumpf geworden ist, d.h. an Reflektivität eingebüßt hat. Das würde dann sicher einige Zehntel Grenzgröße kosten.

    Wenn der komplette Spiegel aussehen würde wie in der Mitte wäre die Neubeschichtung aber unvermeidlich.


    Gruß Gil

    Hallo Björn,


    Ich habe mit einem sehr ähnlichem Fernrohr angefangen, einem Bresser 4"f/9-FH. Meine ersten Filter waren der Baader UHC-S und der Contrast Booster, welcher

    dem von Volker erwähntem Neodymium-Filter entspricht, aber zusätzlich den Blaufehler des Achromaten aussperrt. Letzterer hat sich als nutzlos erwiesen. Der Baader UHC

    hat begrenzt Kontrastverbesserung gebracht (bei Bortle 5-4 in etwa, ich tue mich etwas schwer mit dieser Skale), heute, an deutlich größeren Spiegelteleskopen, kommt er

    erstaunlich oft für Spezialaufgaben wie Reflexionsnebel zum Einsatz und manchmal an Jupiter, wo er ein sympatisches Bild zeichnet.


    Farbfilter für Planeten sind stark beobachterspezifisch, generell gilt: Je farbempfindlicher die Augen sind, desto weniger bringen Farbfilter. Zu Fernrohrtyp und Vergrößerung

    besteht kein Zusammenhang. Ein allgemeiner Rat ist daher unmöglich, da musst Du einfach probieren. Mit einem dezenten Gelbfilter (Wratten#8) würde ich anfangen.

    Mit billigen Nebelfiltern habe ich noch nie ein überzeugendes Bild gesehen, die Durchlässe sind i.d.R. zu breit und liegen ungenau. Gelegentlich findet sich ein No-Name-O-III,

    dessen Durchlasskurve einem Marken-UHC ähnelt. Das ist aber Glückssache.


    Meine Empfehlung: Kauf Dir einen feinen O-lll in 2" - Baader oder Astronomik - und, falls noch nicht vorhanden, ein langbrennweitiges Okular wie etwa das GSWA 50mm. Das passt.


    Gruß Gil

    Ich meinte mit vermerken keine Rezension, sondern, dass man sich einfach seinen Teil über den Laden denkt. Ich persönlich achte bei Kundenreaktionen sehr darauf, dass

    diese auch kommentiert werden, falls nötig. Das kommt vor, weil öfters auch zu unrecht schlechte Kritiken geschrieben werden, die auf falschen Erwartungen oder gar Fehl-

    bedienung basieren. (Das ist mir zuletzt bei Recherchen nach einer neuen AZ-GoTo-Montierung aufgefallen.)


    Immerhin, zumindest mit " ...alle diese Abbildung haben..." hat Dir der Händler die Wahrheit gesagt. ;)


    Gruß Gil


    P.S.: Bei den beiden 70/400ern, die ich bisher in den Händen hatte, wäre eine richtige Linsenfassung rausgeschmissenes Geld gewesen.

    Hi Micha,


    Diese 70/400-Optik geistert schon seit ein paar Jahren unter obskuren Labels durch fragwürdige Webshops und ist eigentlich genauso lange für seine

    grauenhafte Abbildung bekannt. Neben dem legendärem 200/800-Kugelspiegelnewton von Optrons und dem kurzzeitig von TS angebotenem MHN-114 8o * ist das

    so etwas wie das Trio Infernale der Astro-Optik - schlimmer geht's wirklich nicht mehr. Wenn Du einen 70er zum Guiden sucht, wäre der 70/350, der auch in das ETX-70

    eingebaut wurde, empfehlenswert, der macht bis auf die erwartbare CA ein tadelloses Bild. Viele guiden ja sogar mit dem Standardsucher, dessen Objektiv ein

    50/183mm-Kittachromat ist.


    Einen Händler, der das Versagen dieses Scherzartikels auf das Optikprinzip zurückführt, würde ich als fachlich minderkompetent vermerken, vornehm ausgedrückt.


    Gruß Gil


    * = "Maksutov-Horror-Newtonian" :evil1:

    Hi Frank,


    Natürlich, der Hofheim ist nicht ganz an der Grenze des Machbaren, aber er kostet auch (sofern die Preisliste aktuell ist) "nur" 1130 Euro.

    Kauft man Teile für einen Selbstbau, sind schon für einen dünnen 8"-Spiegel von AstroReflekt und einen HC-2 zwei Drittel davon weg. Der Threadstarter hat ja nach einer kaufbaren Lösung gefragt, daher der Vorschlag.

    Ein richtig guter Reisedobson ist in meinen Augen mehr Ingenieurs- als Heimwerkerarbeit.


    Gruß Gil

    Hallo Christian,


    So etwas Geniales wie den von Frank verlinkten Dobson gibt es wirklich nicht kommerziell zu kaufen. Aber es gibt einen Klassiker, der auf Deine geschilderten Umstände und

    Beobachtungsvorlieben passt, wie die Faust aufs Auge.


    Der Hofheim 8-Zoll-Dobson


    Nicht billig und auch nicht extrem leicht, aber speziell für Rucksack und Flugreisen gedacht.


    Gruß Gil

    Hallo ins Forum,


    Ich habe aus einem ca. 2010 gekauften Bogen zwei Filter gemacht. Der für den (z.Z. stillgelegten) 4"-FH hatte irgendwann viele kleine Fehlstellen in der Beschichtung, sowie eine beunruhigend große, was dann der Grund für die Entsorgung war. Aufbewahrt wurde der Filter in einer fast luftdicht schließenden Keksdose. Der andere Filter für den 70er-ED wird offen in einem Steckfach im Okularkoffer verwahrt und ist völlig frei von Löchern. Der Koffer ist zwar auch ziemlich dicht, aber natürlich viel größer und es liegen immer etliche Beutel Silicagel darin herum.

    Könnte sein, dass Günther mit seiner Vermutung auf der richtigen Spur ist.


    Gruß Gil

    Hallo Manfred,


    Hoppla, Du hast recht! :huh:

    Da habe ich zwischen den Bäumen tatsächlich den falschen Lichtpunkt anvisiert.

    Das kommt dabei raus, wenn ein Visueller alle Jubeljahre mal die Kamera rauskramt...

    In jedem Fall Danke für die Korrektur.



    Gruß Gil

    Hallo,



    Da mein Grundstück nach NW ziemlich zugewachsen ist, nehme ich Abendsichtbarkeiten oft zum Anlass für einen Spaziergang mit dem Fernglas. Gestern habe ich ausnahmsweise die Kamera mitgenommen

    und einen Freihand-Schnappschuß gemacht (Kamera auf Zaunpfahl gestützt) .



    Gruß Gil

    Das ist wirklich sehr traurig.

    Ich bekam als Fünfjähriger "Von Sternen und Feuerrädern" von einer Nachbarin geschenkt. Ich war von den Bildern darin gefesselt und habe schließlich (dank meiner Großmutter) mit diesem Buch lesen gelernt - noch vor der Einschulung. So hat das bei mir angefangen...


    Ich hoffe, dass alsbald ein Asteroid oder ein Mondkrater nach ihm benannt wird, das hat er sich redlich verdient.


    Gruß Gil

    Hallo,


    Es ist vielleicht ein Sakrileg, bei einem Zeiss-Wunsch überhaupt nach einer Alternative zu suchen, aber bevor gar nichts läuft, könnte man ja mal diesen Oschi aus Arizona unter die Lupe nehmen. Die Optikkonstruktion (Kron/Kurzflint) klingt analog zum AS und sollte prinzipiell zu einem äquivalenten Ergebnis führen. Die Brennweite stimmt zu 90 Prozent und wenn's genau 20cm Öffnung sein sollen, kann man ja abblenden.

    Vorteil wäre dann: Man kann im richtigem Moment aufblenden. 8)


    Gruß Gil

    Hallo Konrad,


    Solche Ideen schießen wohl jedem mal durch den Kopf! :)

    Wenn ich mir Deine Zeichnung anschaue fällt mir auf:


    -- Der Fangspiegel müsste größer sein als der HS. In Deiner Zeichnung ist das ausgeleuchtete Feld 0mm. Das bedeutet Licht- und Auflösungsverlust außerhalb der Achse. Und zwar sofort außerhalb.

    -- Die Störlichtdämpfung ist bei dieser Konstruktion ein Problem. Es ist eine große seitliche Taukappe nötig, wodurch ein L-förmiger Tubus entsteht.
    -- Der große FS an seiner Position sammelt fleißig Staub wird häufiger einmal gereinigt werden müssen. Bei Linsen eigentlich kein Problem, aber Spiegel sind empfindlicher, abhängig vom Typ der Beschichtung.



    Wenn es wirklich nur um die Spikes geht, empfiehlt sich eine Drahtspinne, Es gibt z.B. 0,15mm-Draht aus Spezialstahl, der dauerhaft über 50 Newton Zugbelastung aushält und eine justierstabile Konstruktion ermöglicht. Da sieht man dann selbst am Sirius nichts mehr.


    Übrigens:


    Zitat

    Aber bei 6" und f/10 könnte man so einen farbreinen "Planetenjäger" ganz ohne Spikes und nur mit 14% zentraler Obstruktion bauen?

    Das müsste an Mond und Planeten schon ganz viel Kontrast geben.


    Gibt's bzw. gab's mal. Russische Mak-Newtons von INTES MICRO! Ich hatte ein paar Mal das Vergnügen, durchzuschauen. Absolut genial in ihrer Öffnungsklasse.


    Trotzdem, nette Idee! Ungewöhnliche Fernrohre sind immer interessant. Aber im Vergleich zu einem "normalem" clever gebauten Newton verlieren sie im Verhältnis Leistung/Aufwand,immer und nicht selten auch im reinen Leistungsvergleich. Denn mehr Fehlerquellen bedeuten am Ende mehr Fehler.


    Gruß Gil

    Hallo Henry,


    Deine Schritt-für-Schritt-Planung klingt gut durchdacht. Um die Glasqualität musst Du Dir sicher keine Gedanken machen, es geht hier nur um Standardprismen aus Standardglassorten. Trotzden, im Zweifelsfall würde ich auch das Baader vorziehen, nur woher nehmen? Schon die Markteinführung hat sich ewig hingezogen, aktuell ist es wieder mal ausverkauft. Zwar steht bei diversen Händlern etwas von Mitte/Ende Juli, erfahrungsgemäß ist da aber Skepsis angebracht.


    Gruß Gil

    Hallo Henry,


    Die Frage, ob Du Dir einen Binoansatz zulegen sollst, kannst Du nur selber beantworten, es gibt wohl kein kontroverseres Zubehörteil. Die Meinungen darüber reichen von "Wow, geil - nie wieder was Anderes!" bis hin zu "Was soll der Blödsinn, weg mit dem Ding!". ;) Ich liege irgendwo dazwischen; seit zwei Jahren verwende ich das TS-Bino mit 18mm Durchlass. Am eindrucksvollsten ist der Effekt am Mond, allein das war die Anschaffung wert. Der Trabant wirkt tatsächlich räumlich, es ist wie der Blick aus dem Fenster eines Raumschiffes. An den Planeten ist das in dieser Form nicht so ausgeprägt. Zwar ist die gefühlte Vergrößerung höher als monokular, der Detailreichtum aber nicht. Im Deep-Sky fehlen dann Feld und Licht, dafür ist er nicht geeignet. Anders als für die meisten Binonutzer ist für mich der Einblick im Bino anstrengender und unruhiger als monokular, das nehme ich aber in Kauf. Am besten geht es im Sitzen, wenn ich den Ansatz wie ein Fernglas in der Hand halte.

    Du kommst also um Ausprobieren nicht herum. Der Maxbright-Ansatz - falls lieferbar - ist sicher eine gute Wahl. Seine Fähigkeiten ausspielen kann er aber nur in Verbindung mit einem Fernrohr, dass auch bei hoher Vergrößerung sauber abbildet. Um herauszufinden, ob Du von zweiäugigem Beobachten profitierst, sollte der Großfeldrefraktor reichen. Deine Okulare verdoppeln musst Du übrigens nicht, es reicht ein gutes Paar mit maximal sinnvoller Brennweite, die Vergrößerung wird dann durch verschiedene Korrektoren (oder Abstandshülsen) eingestellt. So mache ich das: Ansatz mit 19mm FF-Okularen mit hochwertigem Barlowelement davor. Zum "hochdrehen" kommen leere Filtergewinde dazwischen.


    Gruß Gil

    Hallo,


    Ich konnte, akustisch untermalt von kräftigem Donnern, gerade die ersten fünf Minuten mitnehmen. Mit dem kleinen ED, Binoansatz und Orangefilter war's ein netter Anblick. Aber dann kam das Wasser in flüssiger und fester Form runter. Etwas später hat eine Wolkenlücke noch ein Bild ermöglicht. Entstanden bei laufendem Gewitter, freihändig mit Bridgecam, durch Graupel hindurch, also fast schon heldenhaft. :winking_face:




    Mit Lumix FZ1000 und Astrosolar ND5


    Gruß Gil

    Hallo,


    Ja das stimmt, der SKM 127 nutzt tatsächlich nur ca. 118mm Öffnung. Wenn das Gewichtsbudget nur minimal erweitert werden könnte, wäre das Celestron C6 (Tubus 3,7 kg) einen Blick wert, das mit f/10 auch noch deutlich vielseitiger verwendbar ist.


    Gruß Gil

    Hallo,


    So einfach normalisieren wird sich die Zustände in naher Zukunft vermutlich nicht, schätze ich. Ich denke da an die alte Geschichte aus den 80ern: Damals gab es wegen des Hypes um Komet Halley einen Nachfrageboom am Astromarkt, wohl ähnlich wie jetzt. Danach ist der Markt für ein paar Jahre praktisch kollabiert. Das haben damals auch nicht alle Händler und Hersteller überlebt. Und Dank des ebay sind Gebrauchtverkäufe viel einfacher geworden. Vor 30 Jahren musste man noch in Zeitschriften inserieren. [:D]


    Müssen wir abwarten...


    Gil

    Hallo,


    Der niedrigste Neupreis, den ich je für den 10"-GSO-Dobs gesehen habe, war 298 Euro (befristete Sonderaktion, aber keine B-Ware). Ist aber schon ein Weilchen her. [;)] Mein Zwölfzöller vom gleichen Hersteller hat übrigens in ungeöffneter Originalverpackung 434 Euro gekostet.


    Gruß Gil

    Hallo Christian,


    Das Kowa YF 8x30 kann man bis auf 50mm einstellen. Sofern die Nase noch zwischen die Okulare passt, sollte das für Dich gehen. Da Du die Farbdarstellung erwähnt hast: Alle Deltrintems, die ich bislang gesehen habe, waren klar gelbstichig. Eventuell sind die letzten Modelle (Docter Classic 8x30W) in dieser Hinsicht besser.
    Bis mindestens 53 mm herunter geht auch das Nikon 8x30 Ell. Das ist wirklich nicht billig, aber optisch ein Traum, gerade für den Sternenhimmel.


    Gruß Gil