Beiträge von Moonchild_27

    Hallo Helmut,


    Habe deinen Beitrag mit großer Interesse gelesen, danke dafür.


    Interesse deswegen weil ich selber gerade mein erstes Sirius B Erlebnis hatte, also noch sehr frische Eindrücke. Die Bedingungen waren denkbar einfach. Von meinem Standort war Sirius fast im Zenit, außerdem ist der Abstand zu Sirius A im Moment fast am größten. Mit einem Foto bewaffnet (wovon es nicht viele gibt im Netz) und einem 12" Dobson Teleskop. Wollte mal dem Mythos über die Schwierigkeit nachgehen. Hab es mir aber fast gedacht, das es da überhaupt keine Schwierigkeit gibt. Der Stern der am nächsten zu Sirius A stand und ich locker sehen konnte war dann auch schon der richtige Stern beim abgleich mit dem Foto und war ständig direkt zu halten, sehr einfach, ich war begeistert. Der Dobson hatte auch eine Fangspiegelhalterung die gecurved war und deswegen auch keine Probleme mit Spikes hatte. Von Deutschland aus hab ich den noch nie Versucht. Das Foto behalte ich mal, will bei Gelegenheit mal probieren ob ich das auch von hier aus schaffen kann und allein schon deshalb damit ich meine erste Sirius B Sichtung mehr zu schätzen weiß.[:)]


    Liebe Grüße
    Mathias

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust3</i>



    PS: Mathias, darf ich zu einer Zeichnung anregen beim nächsten Thors Helm Beobachten? Und wie geht der Pferdekopf ohne Filter ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Den Thors Helmet hab ich mir spontan als Abschlussobjekt vorgenommen zum zeichnen, freue ich mich schon drauf, die nächsten zwei Nächte sollen zumindest gut werden.


    Den Pferdekopf hab ich schon vor knapp 2 wochen im 7 Zoll Refraktor angeschaut. Ohne einen Filter ist die Einbuchtung recht einfach zu sehen, keine Herausforderung, ich denke die Höhe machts.Mit 12 Zoll erkennt man sicher den Kopf wie von Norman beschrieben. Wenn ich dran denke schaue ich mir das gerne nochmal an.


    Liebe Grüße
    Mathias

    Hallo Norman,


    schöner Bericht von Dir und dieses mal muss ich nicht neidisch auf deine schönen Ausblicke auf das Bergpanorama sein. Bin ja auch die ganzen Zeit umgeben von 3000er der Anden und hab den Norman gemacht ;-). Irgendwo mitten in deinem Bericht wo ich Thors Helmet gelesen hab, musste ich mal tief Luft hohlen, einer meiner Lieblinge. Man, wie konnte ich diese Chance auslasen, da es bei mir doch auch noch den Zenit durchläuft. Schnell ein kreuz auf irgend eine Aufsuchskarte markiert wo der Große Hund mit drauf war und komme gerade total begeistert rein von der Beobachtung. Und WOW ! , mit 12 Zoll waren mit 26 mm und OIII die vier großen Ausläufer sofort und sehr auffällig zu sehen. Wahnsinn, hätte ich so nicht für möglich gehalten. Dazu hellere Bereiche am Rand der Blase was bei höhere Vergrößerung recht deutlich war. Ich meine auch innerhalb etwas Struktur erkannt zu haben, das muss ich mir aber nochmal genauer anschauen.


    Eine schöne Zeichnung von NGC 410, erinnert mich an meine Beobachtung mit 10 Zoll. Hast du die Innenkante der Hakenform auch schärfer wahr genommen. Da verläuft ein Dunkelnebel und ich fand die Kante deutlich besser begrenzt als der Rest.


    Yo, dann Danke für den Bericht und den Denkanstoß für Thors Helm, da hätte ich mich Später sonst schwer drüber geärgert.


    Liebe Grüße
    Mathias

    Hallo Sarah,


    [:)]freut mich wirklich sehr das du deine Version hier zeigst. Schaut echt gut aus. Man kann die Figur sofort erkennen (inkl. Umgebungssternen) und auch bei der Sterndarstellung machst du einiges richtig. Deine Sterne sind rund und auch die Abstufung zu den schwächeren Sternen gelingt dir durch Anpassung der Sterngröße und dem Grauton auch ziemlich gut. Deine schönste Zeichnung, die du bis jetzt hier gezeigt hast.


    Die Figur fand ich übrigens nicht einfach in richtigen Proportionen aufs Blatt zu bekommen und benötigte auch 2-3 Anläufe dafür. Hat man einmal die hellsten Sterne richtig gesetzt wird der Rest zum Selbstläufer. Abweichungen gibt es immer und sollte man auch so in die Reinzeichnung übertragen, macht die Zeichnung individueller finde ich.


    Dann bleib weiter so eifrig wie bisher. Das du von Beginn an zeichnest ist eine sehr gute Idee. Das du die Zeichnungen auf schwarzen Karton machen willst finde ich auch gut, hast dann nämlich immer ein Original, was dann noch besser als auf dem Bildschirm ausschaut.


    Liebe Grüße
    Mathias

    Danke für euer Feedback [:)]


    (==&gt;)Christopher,


    Ja, die Umgebung ist mir wichtig beim aufzeichnen. Die ein oder andere Sterngruppe in der Nähe hätte ich noch gerne noch mit dabei gehabt, aber da hätte ich den Sternhaufen für die Reinzeichnung noch kleiner darstellen müssen. Im Haufen gibt es einige enge Doppelsterne, das hätte ich bei noch kleinerer Darstellung nicht mehr akkurat aufs Papier bringen können.


    (==&gt;) Rene,


    Ja, auf die farbigen Sterne habe ich , zumindest in der ersten Nacht, geachtet. Bin da aber eher nicht so Farbempfindlich. Die Augen der Eule, waren für mich ein helles Gelb. Das versetzte Herz am östlichen Flügel war für mich ein helleres Orange. Das fand ich nicht ausreichend um den Farbstift anzusetzen, der das sonst zu übertrieben dargestellt hätte. Den roten/orangenen Stern in M 103 habe ich farbiger in Erinnerung.


    Deine Version, die ich sehr ästhetisch finde, war nachdem ich beide verglichen habe, ein Anreiz nochmal nach zu schauen . Nach der ersten Nacht hatte ich deutlich weniger Sterne gesehen wie du in deiner Zeichnung, hauptsächlich im länglichen Körper der Eule, speziell über dem Östlichen Auge, sind dann noch welche hinzu gekommen.[:)]


    (==&gt;) Marwin,


    Den Ast hab ich eigentlich immer als Enden der Schwanzfedern gesehen. Aber das ist das schöne an diesem Sternhaufen, da ist der Fantasie keine Grenze gesetzt.


    (==&gt;) Norman


    Ja, ich entsinne mich, war beim HTT. Der Kackhaufen der Eule[:D], war einer Lacher auf dem Platz[:)]. Hatte ich eigentlich auch vor diesen kleinen Sternhaufen mit zu zeichnen, aber wegen dem Platzproblem dann doch verworfen, hätte dann alles in den linken und recht Rand quetschen müssen . Aber sicher ein schönes Paar für kleinere Teleskope mit mehr Gesichtsfeld.


    Liebe Grüße
    Mathias

    Hallo Sternhaufen Freunde,


    NGC 457 zählt für mich zu den schönsten Sternhaufen und gehörte auch zu meinen ersten Zeichnungen in dieser Objektklasse. Die Form erinnert an einen Vogel im Flug, weshalb er auch hierzulande als Eulenhaufen bekannt ist (die Augen stellen dabei die zwei hellsten Sterne im Haufen dar). Andere Länder erkennen hier sogar die Figur von E.T. dem Außerirdischen.[:0]


    Eine neue Beobachtung mit Zeichnung war schon lange überfällig. Die Chance hatte ich Anfang Oktober während einer Nacht im Westhavelland. Das sehr dunkle Gebiet ist auch als Vogelbrutstätte bekannt (wie passend). Mit meinem 10 Zoll Teleskop ließ ich mir 2 Stunden Zeit, um die Grundform möglichst genau aufs Papier zu bringen. Genutzt hatte ich mein 17,3 mm Delos, womit ich auf 72-fache Vergrößerung gekommen bin. Damit passte der Haufen schön in das Gesichtsfeld. Die Bedingungen waren relativ gut, wenn auch etwas feucht, so dass in den frühen Morgenstunden meine Optik beschlagen war und ich abbrechen musste. Die Skizze war eigentlich schon fertig, nur noch die Feldsterne hatte ich noch nicht geschafft zu übertragen. Mein Glück, dass es gegen Ende Oktober noch eine gute Gelegenheit gab. Nur den Standort musste ich wechseln. Weiter mit dem Haufen ging es dann auf der Wasserkuppe (Rhön), bei etwas besseren Bedingungen, einem Höhenvorteil und weniger Feuchtigkeit. Die Skizze hatte ich mir eingescannt und mitgenommen, um noch ein paar Sterne zu ergänzen, indem ich mich nochmal eine gute Stunde damit beschäftigt habe. Erlaubt waren wieder nur die 72-fache Vergrößerung, womit dann zu meiner Überraschung noch 18 schwache Sternchen hinzu gekommen sind. Am Schluss dann nochmal eine Skizze für die Umgebungssterne.


    Ein wirklich wundervoller Sternhaufen. Dieser majestätische Vogel fliegt im Moment noch über unsere Köpfe und ist noch beobachtbar.


    Zeichnung 10", Kleßen-Görne(Westhavelland), Wasserkuppe(Rhön)




    Liebe Grüße
    Mathias

    Ebenfalls beste Bedingungen in Erfurt ab 13:35 Uhr, davor war nochmal eine ganze Ladung Hochnebelsuppe aus dem Süden über meinen Standort (Mittagspause auf dem Firmengelände). Glück gehabt. Mit 10" und einem Sonnenfilter (Glas), schöne Orange-Gelbe Sonne. Mal wieder Wahnsinn das ganze, schöne kleine scharfe Scheibe ganz in Schwarz. Die Größenverhältnisse werden einem dadurch erst mal bewusst. Live Astro vom Feinsten ! Bin Glücklich.[8D][8D][8D]


    Liebe Grüße
    Mathias

    Hallo Norman und Stefan,


    danke für den schönen Bericht.


    NGC 672, ohh ja da geht mir ein Licht auf. Die hatte ich erst kürzlich bei mir im 10". Die NGC 672 schön mit zentralen länglichen Balken. Ich hoffe ihr habt die deutlich schwächere IC 1727 nicht übersehen, ist gleich nebenan. Ebenfalls strukturiert, mit einem nach südwest versetzten helleren Bereich, aus dem ein schwaches helles Sternchen hervor blitzte, was sich als helles Gebiet in der Galaxie heraus stellte. Ein schönes ungleiches Paar.


    Den Erdbahnkreuzer hat mir Christian (im Forum als Fintel) am letzten Dienstag an der Sternwarte Kirchheim gezeigt. In seinem 21" hatte ich die Bewegung schön sehen können, beeindruckend.


    Liebe Grüße
    Mathias

    Vielen Dank für das Feedback [:)]


    (==&gt;)Norman und Johannes,


    Auf Eure Beobachtung bin ich gespannt.


    (==&gt;)Werner,


    Das Aufsuchen war recht einfach, wenn man sich einen hellen Stern in der Nähe sucht und den Rest dann eben mit Karte und Starhopping, der PN ist schon bei mittlerer Vergrößerung länglich zu sehen. Ich kann Dir den PN wärmstens empfehlen, kommt sicher gut mit 16", mit einem Dunkelband breit wie eine Autobahn [;)]


    (==&gt;)Rene,


    [:)] Stimmt das X auf dem Wege zum PN. Das war ein Jahr davor, bei Dir am Waldrand. Mit deinem 12,5" haben wir die Teilung vom PN gesehen.


    (==&gt;)Ben,


    Deine Einwürfe mit verschiedenen Öffnungen finde ich immer wieder spannend. Klasse, schon mit 80 mm sichtbar. Wer weiß, vielleicht reicht dazu auch schon ein größeres Fernglas



    Was ich aber bei meiner Sichtung verpasst habe, war darauf zu achten ob das Dunkelband evtl. dunkler wirkt als um die Bereiche der hellen Knoten. Auf einer visuellen Zeichnung an einem 4 Meter Spiegel [:0] ist das gut zu sehen. [8D]https://www.flickr.com/photos/…220847532/in/photostream/



    Liebe Grüße
    Mathias

    Vielen Dank an euch, für das Einstellen eurer Ergebnisse [:)]


    (==&gt;)Werner


    Rene hat recht, tolle Zeichnung. Die Helligkeitsverteilung hast du sehr gut hinbekommen. Da haben sich die 1800m Höhe als Beobachtungsstandort auf jeden Fall gelohnt.


    (==&gt;)Canis Lupus


    Immer dran bleiben am Objekt und nicht aufgeben. Am besten du versuchst erst mal die südliche Flanke von IC 63 zu sehen, das ist die hellste stelle der beiden Nebel. Die dürfte dann zunächst länglich erscheinen, dann in den Rest langsam Einsehen. Wie Gerd schon gesagt hat den Gamma Stern aus dem Gesichtsfeld halten und etwas mit field sweeping arbeiten (Teleskop beim sehen/indirekten sehen hin und her bewegen)


    Liebe Grüße
    Mathias

    Hallo Leute,


    keine riesen Zeichnung von mir, aber dafür gerade frisch vom Scanner.[:)]


    Mit meinem 21" Teleskop nun die dritte Öffnung, mit der ich mir dieses Objekt vorgenommen habe, finde ich schon mit 10" sehr hübsch durch die deutliche Teilung, selbst bei moderaten Seeing und mittlerer Vergrößerung.


    Die 21" Beobachtung hatte ich ende August auf der Wasserkuppe (Rhön), bei sehr guten Seeing und absoluter Windstille. Letzteres war besonders wichtig (damit die Eindrücke nicht verwackeln) und auch eher selten an diesem Platz anzutreffen. Mit 860-fach, meine bis heute höchste gefahrene Vergrößerung (am eigenen Instrument).[8D] So langsam arbeite ich mich in den Höchstvergrößerungsbereich heran und lässt den Wunsch einer Nachführplattform in mir aufkommen[;)]


    Ich hatte die Erwartungen die Aufgabelung zumindest auf der nördlichen Seite zu sehen, was beim ersten Blick mit dieser Vergrößerung nicht wirklich geklappt hat trotz Top Bedingungen. Erst in guten Momenten mit indirekten Blick und auch nur kurzzeitig waren die Auswürfe getrennt von einander zu sehen. Bei der Aufgabelung am südliche Ende, hätte ich eher gedacht das die nicht möglich ist, rutschte mir aber während der Beobachtung immer wieder ins Sehfeld, als eine Art ausgefranztes unruhiges Ende. Bei genauer Betrachtung waren die Ansätze der Auswürfe zu erfassen, auch hier nur indirekt und kurzzeitig und längst nicht so weit in den Raum hinein wie die nördliche Gabel. Insgesamt aber eine eher schwierige aber dafür sichere Beobachtung der genannten Details.


    <i>Zeichnung 21 Zoll, Wasserkuppe (Rhön)</i>



    Liebe Grüße
    Mathias

    Hallo Liebe Astrofreunde,


    für den Oktober habe ich mich für einen Emissions/Reflektions Nebel im Sternbild Cassiopeia entschieden. Wagt man sich dort in die Nähe des sehr hellen yCas, kann mit zwei geisterhaft wirkende Nebel beobachten, die als IC 59 und IC 63 katalogisiert sind. Für eine erfolgreiche visuelle Sichtung sind Teleskope um 8" oder mehr nötig, sowie ein transparenter und dunklen Himmel, sonst ist der Spuk schnell wieder vorbei und man verblitzt sich die Augen höchstens an yCas.[8D]


    Hier zunächst ein normales Foto. Weiter unten dann eine sehr tief belichtete Aufnahme, wo überraschende Details sichtbar sind.


    Quelle: Wikisky



    Meine letzte eigene Beobachtung hatte ich mit meinem 10" Teleskop von der Rhön aus, unter sehr transparenten Himmel. Damit konnte ich die dreieckige Form beider Nebel, die zu den Spitzen heller wurde, recht gut greifen. Bei IC 63 konnte ich sogar im Ansatz einer V-Förmige Gestalt wahrnehmen. Noch einfacher war die Sichtung mit 18" Öffnung, dann sind die Kanten die zu yCas zeigen schärfer begrenzt und wirken geschwungener.


    Zeichnung 10", Wasserkuppe(Rhön)



    Zeichnung 18", Hohe Geba(Rhön)



    Auf einer beeindruckenden und tief belichteten Aufnahme von Sam Saeed, kann man einen Nebelanteil erkennen, der sehr weit um yCas verläuft.


    Photo & Copyright by Sam Saeed (https://www.decanstars.com)



    Dann viel Spaß und Erfolg bei der Beobachtung.[:)]


    Liebe Grüße
    Mathias

    (==&gt;)Roland


    [:)]ja, M22 gefällt mir auch sehr gut. Viele Sterne? Och da gibt es noch viel viel schlimmere. [;)]


    Die Säulen bei M16 mit 16" ? Sollte von euren Standort in den Voralben eigentlich gehen, zumindest Teile davon bzw. die mittlere bestimmt recht deutlich schätze ich. Einen Versuch wäre es wert. Häju hat die glaube ich mal probiert und gezeichnet.


    Liebe Grüße
    Mathias

    Hallo Roland,


    sehr schöne Zeichnungen die du hier zeigst, vor allem der M17 gefällt mir besonders gut. Nur die Sterne hätte ich insgesamt weißer dargestellt, wahrscheinlich dann eher nochmal mit schwarzen Fineliner drüber vorm invertieren, ist aber Geschmackssache.


    Bei NGC 6543 ging es mir wie Rene, hätte auch auf eine Spiralgalaxie getippt, M 100 oder so. Anhand der Feldsterne habe ich das dann zweifelsfrei als Katzenaugennebel identifiziert. Aber die Zeichnung zeigt gut wie unterschiedlich die Seheindrücke sein können.


    Dann weiter so Roland bzw. immer schön zeigen deine Zeichnungen.[:)]


    Liebe Grüße
    Mathias

    Danke Bernd und Werner [:)]


    (==&gt;)Werner


    Ja, Henize 55 (abgekürzt N55) gibt es auch nicht in meinem Programm, dabei findet man so viele davon in der Großen Magellanschen Wolke. Den Tipp zum Beobachten hatte ich mal aus dem Blog von Susan Young http://sandandstars.co.za/2018…and-its-two-superbubbles/ (sehr schöne und informative Seite)


    Musste mir auch erst eine Aufsuchskarte ausgehend vom Tarantelnebel basteln, nachdem ich das Objekt mühsam auf Fotos gesucht und darauf hin per Hand auf die Karte eingetragen habe.


    Hier im Video https://www.eso.org/public/videos/eso1616a/ unternimmt die ESO sogar ein fahrt direkt in die Note.[:0] Da sieht man auch das ein Stern in meiner Zeichnung, direkt am Nebel, am nördlichen Teil der Note, wohl ein weiterer winziger Sternhaufen ist, sieht zumindest so aus. Schon beeindruckend was dieser 8 Meter Spiegel auflösen kann.


    Liebe Grüße
    Mathias

    Danke Lothar und Ben[:)]


    (==&gt;)Ben


    Ja, ich hatte von eurer Mega Nacht schon einmal gelesen hier im Forum. Hätte ich nicht für möglich gehalten, die Gezeitenschweife zu erkennen im 14er, zumindest Teile davon. In der gleichen Nacht hatte mir die Oliver im 24"Bino, oder war es der 25", gezeigt, wo die Schweife noch deutlicher wahren. Aber man musste auch wissen wo man schauen sollte, angebrüllt haben die einen natürlich nicht.


    Liebe Grüße
    Mathias

    Danke Leute für das nette Feedback, freut mich sehr.[:)]


    (==&gt;)Martin


    Ja, unbedingt probieren das mit dem Zeichnen, das kann ich nur jeden visuellen empfehlen. Man erkennt dann ziemlich schnell die Vorteile und den Gewinn den man dann dadurch für sich hat.


    Hatte den 14" Traveldob von zu Hause mitgenommen, das hat jetzt schon das dritte mal geklappt, das alles heile angekommen ist meine ich. Miete geht natürlich auch, finde mit dem eigenem Instrument zu beobachten irgendwie schöner.


    Und ob dein Spacewalk Reisetauglich ist ? Es gibt zumindest recht große und stabile Koffer zu kaufen, wo ein Wille ist ist auch ein Weg.[;)]


    (==&gt;)Rene


    eine schöne Smilie Parade in deiner Antwort, hat mich direkt zum schmunzeln gebracht.[:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ReneM</i>
    Aber sag mal, wieso in aller Welt verschmähst Du meine Photoshop-Expertise?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Autsch![:D][;)] Ja, mir war an dem Tag irgendwie nach Improvisation glaub ich. Ansonsten weiß ich deine freundliche Hilfsbereitschaft sehr zu schätzen.[:)]


    Yo, hat echt lange gedauert, die großen M's hier haben mich echt gefordert. Vielleicht liegt das auch an meinem drang nach Perfektion, was das Thema angeht. Mittlerweile tue ich fast jeden Stern nochmal mit dem Zirkel bearbeiten entweder um sie Punktförmiger zu kratzen oder zum Helligkeit wegnehmen. Hat es früher bei mir in dem Ausmaß nicht gegeben. Ärgerlich das beim verkleinern der Bilder, die jpeg Komprimierung die feinen Sterne manchmal zu Kommas werden, aber ist halt so.



    (==&gt;)Alex


    Cool, das du M8 auch mit 14" beobachtet hast. Das hätte ich mir gern mal mit angeschaut, nur um zu vergleichen, wie der Unterschied ist. Hab den Nebel schon ziemlich lange nicht mehr von DE aus angesteuert, war mit das erste Objekt in meinem ersten Sommernächten mit 10". Hab da auch gar keine Vorstellung was dann maximal zu sehen ist, z.b. die kleinen Bok-Globulen. Hat die schon mal jemand probiert hierzulande, mit ähnlicher Öffnung ?


    Liebe Grüße
    Mathias

    Hallo Liebe Mitreisende,


    Endlich angekommen! Den sprichwörtlichen schweren Rucksack abgelegt, den ich seit ungefähr 3 Monaten mit mir herum getragen habe. Wie jedes mal nach meiner Astro Reise, die um den Juni Neumond in Namibia stattfand, nahm ich einiges an Sichtungen mit nach Hause. Dort angekommen verbrachte ich +120 Arbeitsstunden mit dem Zeichenstift in der Hand auf schwarzem Fotokarton, um die 31 Zeichnungen ins Reine zu bringen.


    Hier nur eine kleine Auswahl, sogar mit drei Objekten, die man auch am Nordhimmel beobachten kann, eigentlich eine Sünde am Südhimmel [;)].


    Den Rest gibt es dann später und an anderer aber bekannter Stelle.


    <i>Übrigens, der geschriebene Text hier kam mir gerate recht, denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich 15 Zeichnungen fertig, also praktisch Halbzeit und ich war froh die Finger mal wieder etwas zu strecken, so hatte ich die spontane Idee diesen kleinen Bericht zu schreiben[:)].</i>




    <b><font size="4">1.Henize 55, NGC 2003, NGC 1978 (Sternbild Dorado, Lichtreisezeit ca: 160000 Jahre)</b></font id="size4">


    Gespannt stand ich auf meiner Beobachterplattform, mit ständigen Blick nach oben, etwas Nervös und zappelig wusste ich nicht, ob ich im stehen oder im sitzen darauf warten sollte. Was für eine Vorfreude! Mein mitgebrachtes 14"-Teleskop war aufgebaut und hat die Anreise gut überstanden, also bereit Licht einzufangen. Die erste Nacht brach sehr schnell hinein, über mir begrüßten mich einige helle Südhimmelobjekte schon mit bloßem Auge. Das richtige Okular mit einem Filter bestückt lag schon griffbereit, um von mir schnell gesteckt zu werden. Das erste Ziel war zügig angepeilt. Dann beim Blick durch das Okular gleich ein Volltreffer und ich wurde gebissen. Eine Spinne! Eine Tarantel und hochgiftig! Ich war infiziert und bereit für 11 Nächte. Doch nicht dem Tarantelnebel gebührte die Ehre das erste Zeichen-Objekt zu sein, er war aber mein Sprungbrett zu einem kleineren unscheinbaren Vertreter seiner Art.


    Der "Himmel im Himmel" das habe ich einmal über die Große Magellansche Wolke gelesen, einer Zwerggalaxie unserer Milchstraße. Diese Galaxie kann man kaum mit dem Übersichtsokular durchkreuzen, ohne mindestens 2-3 Objekte gleichzeitig im Bild zu haben. Ein extragalaktisches Miniatur-Wunderland das es in sich hat. So auch Henize 55, einem Emissionsnebel, den ich eigentlich beobachten wollte und der mich an die Form einer Musiknote erinnerte. Westlich davon strahlte NGC 2003, ein Sternhaufen, als heller länglicher Fleck ziemlich auffällig. Nur ein kleines Stück weiter nördlich, entdeckte ich ein schwachen leicht granulierten Schimmer, der aber nicht weiter benannt ist. Komisch, aber vermutlich nur eine Sternwolke oder Verdichtung innerhalb der Galaxie. Das hellste Objekt im Blickfeld fand man, wenn man weiter in nordwestlicher Richtung schaute, den Kugelsternhaufen NGC 1978. Nachdem ich das alles einigermaßen und maßstabsgetreu zu Papier gebracht habe, wurde es noch etwas feinsinnig, denn ich musste noch die zarten Sternchen in Henize 55 heraus arbeiten.
    Das war also meine erste Beobachtung und Zeichnung der diesjährigen Reise und gleich drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.[:)]


    <i>Zeichnung (14 Zoll)</i>




    <b><font size="4">2. NGC 4945 (Sternbild Centaurus, Lichtreisezeit ca: 12 Millionen Jahre)</b></font id="size4">


    An dieses Objekt und die Beobachtung bin ich frisch und ausgeruht (vor allem akklimatisiert) heran gegangen, denn sie war eines der ersten Objekte nach einer 2-tägigen Zwangspause, die einzige Pause während meiner Reise. Es war in einer Nacht bedeckt, wo eigentlich nichts ging. Die Nacht danach ging dann schon etwas, der Himmel war mir aber dann irgendwie etwas zu seifig. Ich bekam aber trotzdem ein schlechtes Gewissen, nicht aufgebaut zu haben. Stattdessen verbrachte ich die Nacht mit Oliver Stein am 24" Bino-Dobson. Oliver ist ein ebenso verrückter Dobsonaut wie ich, wenn nicht sogar noch verrückter (im positiven Sinne natürlich).


    Die Galaxie, die zur M 83-Gruppe gehört, war aufgrund ihrer Größe einfach zu finden und enttäuschte zunächst einmal, ziemlich blass und verwaschen, was aber nicht an den Bedingungen lag, denn die waren Spitze. Die Erfahrung hab ich auch schon Jahre zuvor mit 12" gemacht, als ich sie eigentlich zu kurz beobachtet habe. Ist man bereit, sich die Augen zu verbiegen und lässt sich Zeit, in meinem Fall bestimmt zwei Stunden, zerfällt die Galaxie in Details wie Knoten und Dunkeleinbuchtungen und kam mir während der Beobachtung vor wie ein riesiges Alien-Mutterschiff, was da vor einem schwebt. Mit auf die Zeichnung sollten eigentlich die umliegenden Begleiter, was aber nicht akkurat machbar gewesen wäre mit dieser Vergrößerung und einer anschließenden Umsetzung auf den A4-Fotokarton. Da bin ich froh über die nordöstlich gelegene und recht nahe PGC 45317 die für eine PGC wirklich überraschend hell daher kam. Und anstatt Begleiter habe ich dann eben ordentlich Sterne aus unserer Galaxie hinzu gefügt. Ein auffälliger Schwarm aus hellen Sternen wie ein glitzernder Wasserfall, hatte sich da angeboten, der dekorativ im rechten Winkel zur länglichen Galaxie steht.


    <i>Zeichnung (14 Zoll)</i>



    <b><font size="4">3. NGC 5286 (Sternbild Centaurus, Lichtreisezeit ca: 35000 Jahre)</b></font id="size4">


    Für diesen Kugelsternhaufen muss man in die äußeren Bereiche der Milchstraße schauen, wie meist üblich bei diesem Objekttyp, im Halo unserer Galaxie, wo sie uns wie Satelliten umkreisen.


    <i>Dieser Glitzerball ist an für sich nichts besonderes. Wer einen richtig spektakulären sehen will, der scrollt einfach weiter nach unten [;)].</i>


    Er ist halt schön aufgelöst und zeigt sich granular und auch so schön hell [8D]. Die Besonderheit liegt hier in die Nähe zu einem sehr hellen Stern, der dann auch noch deutlich in gelber Farbe strahlt. Ich habe den mal ein paar Jahre davor mit Hilfe des DeepSky Reiseatlas angefahren und fand die Kombination visuell sehr ansprechend.


    Die gelbe Farbe war dann beim Digitalisieren die eigentliche Herausforderung, da ich Zeichnungen im Schwarzweiß-Modus Scanne und die Farbe dann futsch ist. Farbscans machen die Zeichnung wiederum dann viel zu hell und grünstichig. Also gab es zwei Optionen. Die erste wäre Rene gewesen, der mir den Farbscan mit Photoshop wieder hätte abdunkeln und neutral stellen können ohne die Farbe zu verändern. Das hat er schon wunderbar bei Palomar 9 getan. Oder einfach den gelben Bereich vom Stern aus Palomar 9 in die NGC 5286 Zeichnung hinein stempeln mit einem kostenfreien Programm, was ich dann auch so gemacht habe und ziemlich fix ging [:)].


    <i>Zeichnung (14 Zoll)</i>



    <b><font size="4">4. M16 (Sternbild Serpens, Lichtreisezeit ca: 6000 Jahre)</b></font id="size4">


    Mit diesem Objekt beschäftige ich mich bereits seit 4 Jahren, bei jedem Aufenthalt in Namibia. Ich war nach den Beobachtungen immer enttäuscht, jetzt kann ich das Objekt endlich zufrieden abhaken und es zählt deswegen zurecht zu meinen Highlights der Reise.


    Ich kann mich noch gut erinnern an das erste Mal mit 12" unter namibischen Himmel. Ich habe mich auf die schönen schwarzen Säulen gefreut, die den Nebel so bekannt machen. Aber nichts, nur eine schwarze längliche Einbuchtung war zu erfassen, aber keine Säulen, von denen ich mir zwei versprochen habe und sehen wollte.


    Das änderte sich auch nicht in den nächsten Jahren mit meinem 14" Reiseteleskop. Was ich mir auch noch gewünscht habe, war eine Sichtung der Säulen bei gleichzeitiger Sichtbarkeit des kompletten Adler-förmigen Nebels, der dann noch ins Gesichtsfeld vom Okulare passen sollte. Das ist mir zuvor nicht wirklich gelungen bzw. dieser Dunkelnebel (zumindest die kleine westliche Säule) war mit geringer Vergrößerung immer zu knapp sichtbar oder auch teilweise nur Einbildung und Wunschdenken meinerseits.


    In der Nacht, als ich diesen Nebel das 4. mal probiert habe, war es extrem klar, also Sterne und Sternbilder bis nah an den Horizont, Bortle 0 sozusagen [8D]. Zufällig habe ich gerade bei Oliver am 24" Bino gestanden, wo wir uns gerade genau diesen Dunkelnebel anschauten. Den Anstoß zu meinem Versuch mit 14" gab dann Hermann, ein sehr netter Astrofotograf, der meinte die Nacht wäre einer der besten Nächte, die er dort erlebt habe. Darauf hin verabschiedete ich mich von der Gruppenbeobachtung und ging an mein Teleskop, um mich am Objekt zu versuchen. Wenn nicht jetzt, wann dann!? Ich nutzte das 12 mm Okular mit angeschraubten OIII-Filter, womit die Adlerform schön hell und einfach in seiner ganzen Ausdehnung sichtbar wurde, wobei der Kopf am schwächsten erschien und dazu passte auch noch alles ins gleiche Gesichtsfeld. Ich konzentrierte mich aber auf den Dunkelnebel. Die mittlere Säule war einfach zu sehen, wie immer eigentlich. Auch den östlich gelegenen dunkel Teil konnte ich gut erkennen. Die schwierige westliche Säule erschien als dunkles Anhängsel, nicht ständig haltbar, aber als sicheres Detail indirekt wahrnehmbar. Damit war ich zufrieden und machte mir die Skizze dazu, immer mit der Befürchtung, der Himmel könnte schlechter werden. Am Ende erfasste ich noch den dazu gehörigen Sternhaufen, durch den Filter waren nicht alle Sterne sichtbar und verlor dadurch etwas an Brillanz.


    Diesen Emissionsnebel erwischen wir gerade, wie er einen offenen Sternhaufen bildet. Der Dunkelnebel scheint wie ein Zeigefinger, der uns auf den eigentlichen M 16 zeigt, denn der Nebel an sich ist ja bekanntlich als IC 4703 katlogisiert.


    <i>Zeichnung (14 Zoll)</i>



    <b><font size="4">5. M 22 (Sternbild Sagittarius, Lichtreisezeit ca: 10000 Jahre)</b></font id="size4">


    Drei Nächte waren noch übrig und es wurde Zeit für mein erstes größeres Projekt, also ein Objekt für eine ganze Nacht, eines für das man hierzulande kaum Zeit findet bzw. das auch nicht sehr lange über dem Horizont bleibt.


    Die meisten Objekte hatte ich ja eh in trockenen Tüchern bzw. auf weißen Papier. In diesem Jahr hatte ich viele kleinere PN's, auch wegen dem hervorragenden Seeing die meiste Zeit. Einige Sternhäufchen und Nebelchen in der Kleinen und Großen Maghellanschen Wolke, skurril aussehende Nebel in unserer Milchstraße. Und auch ein Sternhaufen und sogar ein Sternmuster war dabei. Ein paar Spiralgalaxien durften natürlich auch nicht fehlen. Bei den Spiralen hatte ich ein paar Beobachtungen verworfen, da von der Struktur schlicht und einfach nicht wirklich etwas zu sehen war, trotz dem Hinweis "hint of spiral structure" in meinen Büchern, die ich zur Vorbereitung nutzte.


    Diesen großen Kugelsternhaufen hatte ich vor zwei Jahren schon einmal zur Probe angeschaut und fand den für eine Zeichnung geeignet ohne aber genauer hinzuschauen.


    Gegen 22:00 Uhr stellte ich mein Reiseziel im Teleskop ein und zielte in Richtung Sagittarius. Die richtige Vergrößerung war auch schnell gefunden, nicht zu viel, denn ich hatte ja auch nur noch drei Nächte zur Verfügung. Aber auch so explodierte es förmlich im Okular, Wahnsinn! Aber mein Blick richtete sich dann zunächst auf ein markantes Muster aus Sternen knapp neben dem Haufen, ein Dreieck, echt ziemlich auffällig. Zunächst ein wenig Einsehen und schauen wo man bei diesem Meer aus Sternen anfangen soll für eine Skizze, ein wenig überfordert fühlte ich mich dann doch ein wenig, das legte sich aber je länger ich mir das Bild im Okular anschaute. Für den Anfangspunkt habe ich mich für ein helles Klümpchen aus Sternen entschieden, was einem sofort ins Augen gesprungen war. Von dort arbeitete ich mich Stern für Stern mit dem Auge und Punkt für Punkt mit dem Stift auf meiner Skizze entlang, bis ich nach ungefähr zwei Stunden zufrieden aber auch gesättigt davon war.


    So vergingen diese ersten zwei Stunden Beobachtung wie im Fluge, viel zu schnell eigentlich. Diese Feststellung, wie in einer Zeitmaschine zu sitzen, hab ich schon öfter beim Beobachten gemacht, wenn man versucht das Gesehene zu Papier zu bringen. Gegen Mitternacht ist mir dann bewusst geworden, dass das Objekt durch den Zenit laufen wird, da das Teleskop nun fast Senkrecht nach oben zeigte. Eigentlich versucht man ja, zumindest weiß das jeder Dobsonaut, den Zenit zu vermeiden, da die Nachführbarkeit schwierig wird. Da war ich positiv vom Teleskop überrascht, das ich das noch anstandslos und gut händeln konnte. Das Instrument muss dann mehr gedreht als geschwenkt werden und im Gesichtsfeld dreht sich langsam alles falsch herum, bevor es dann nach dem Zenit mit dem Teleskop wieder abwärts ging, ein cooles Manöver fand ich. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich eigentlich die meisten Einzelsterne erfasst, die es mit dieser Vergrößerung zu holen gab. Eine knappe Stunde verbrachte ich dann noch am Okular, um nicht doch noch ein kleines aufblitzendes Sternchen im Haufen zu erhaschen, was auch hin und wieder passierte. Verwundert war ich darüber, dass dieses markante Sternen-Dreieck, beim gedrehten Bild gar nicht mehr so auffällig war. Das könnte auch erklären, warum das Muster am Nordhimmel bis jetzt niemanden aufgefallen ist[:D][;)]. Nachdem ich die Einzelsterne erfasst hatte, mussten noch die Feldsterne und Hinweise zur Granulation herausgearbeitet und ebenfalls skizziert werden, was ich aber, auch wegen diverser Erschöpfungserscheinungen, auf die nächste Nacht verschoben habe, man ist ja in Namibia und die nächste klare Nacht ist hier nicht weit weg [:)].


    In Vorbereitung auf die zweite Nacht mit M 22, fertigte ich mir bei Tageslicht eine verkleinerte Kopie der Haufen-Einzelsterne an, damit ich genug Platz für das einzeichnen der Feldsterne habe. Außerdem noch drei 1:1 Kopien, wo ich bei Nacht noch die Eindrücke der Stärke und Grenzen der Granulation eintrage. Beim skizzieren in das Original wäre das Risiko einfach zu groß beim einzeichnen aus Versehen feine Sterne zu übermalen. Die Kopien gingen übrigens recht schnell mit der Durchlichtmethode, dazu habe ich einfach das Original, mit einem leeren Papier drauf, in Richtung abendliches Sonnenlicht gehalten und die Punkte mit dem Stift gesetzt.


    Am Abend ging es dann wieder ca. 22:00 Uhr los, dieses mal nur die Feldsterne, die ich auf die verkleinerte M 22 Skizze übertragen habe. Das Dreieck musste unbedingt auch mit drauf, dessen eine Seite nur aus einer puderzuckerartigen Linie bestand. Über dieses Muster hab ich im Internet übrigens noch keine Erwähnung gefunden, falls jemand etwas darüber gelesen hat, nur raus damit und mir schreiben. Ansonsten dürfte ich der erste sein, der es beschrieben hat und nenne es deswegen einfach mal Sawo 1 [:D], mein erster selbst entdeckter Asterismus [;)], und das so nah an einem Prominenten Vertreter[8D]. Noch vor Mitternacht und bevor der Kugelsternhaufen den Zenit erreichte, war ich mit allen fertig und sehr gespannt wie wohl die spätere Ergebnis auf schwarzen Karton aussehen wird. Den Rest der Nacht verbrachte ich dann mit einigen Glanzstücken des Himmels oder schaute wo sich Oliver so am Himmel herumtrieb.


    Die nötige Entspannung zwischendurch, vor allem am Nackenbereich, holte ich mir in meinem Liegestuhl und bereiste in dieser bequemen Position die prachtvolle Milchstraße nur mit dem bloßem Auge oder dem Fernglas. An diesen Anblick hab ich mich bis heute nicht gewöhnt, die hellen Sterne vom Skorpion über mir wirkten durch den Kontrast zu den Dunkelwolken und die hellen Gebiete der Milchstraße schon fast räumlich. Was für eine Wucht!



    <i>Zeichnung (14 Zoll)</i>




    <b><font size="4">6. M 8 (Sternbild Sagittarius, Lichtreisezeit ca: 5000 Jahre)</b></font id="size4">



    Die ultimative Nacht. Die letzte Nacht. Ein würdiger Abschluss. Eine Nacht, wo man glaubt, alles wäre möglich, so wie die Gezeitenschweife der berühmten Antennengalaxie mit meinem 14 Zöller, die mir Oliver bei ähnlich guten Bedingungen ein paar Tage davor zeigte. Eine Nacht wo die Horizontlinie das Licht von Sternen schlagartig zum aus- oder anknipsten bringt. Letzteres hab ich zwar nicht nachgeprüft, aber ich denke, so eine Durchsicht habe ich erwischt. Die Transparenz während meines Aufenthaltes war oft sehr gut, auch schon mal extrem gut, aber diesmal war sie nochmal besser. Und verdammt, was soll man denn da Beobachten? Eigentlich wollte ich nur noch schauen am Ende meiner Reise und mit dem Reiseatlas arbeiten und nach zukünftigen Objekten Ausschau halten, was ich dann auch erst einmal getan habe. Eingeladen hab ich auch Hermann und Matthias. Matthias war ein anderer ebenfalls sehr netter Astrofotograf, zusammen staunten wir durch mein 14" Teleskop, während die Milchstraße brutal hell auf uns herab schien. In den letzten Nächten hatte ich meine Besucherzeiten etwas gelockert, davor war meine Sternwarte immer zu allen vier Seiten durch Windschutzplanen eingezäunt. Naja, Sternwarte ist etwas übertrieben ausgedrückt. Ein 3x3 Meter großer Platz aus Beton, der von kupferrotem Sand der Kalahari und völlig vertrockneter Vegetation umgeben war. Aber immerhin hatte ich einen großen Tisch mit diversen Reise-Utensilien, wie selbst ausgedruckte Sternkarten oder Atlanten. Dazwischen lagen dann noch alle Okulare ziemlich durcheinander und ganz wichtig, drei rote Lampen, Stift und weißes Papier.


    Mit Matthias und Hermann unternahm ich in dieser Nacht eine kleine Rundfahrt durch das beeindruckende Nebelgebiet im Sternbild Sagittarius. Objekte wie der Trifidnebel oder der Lagunennebel waren unter diesen Bedingungen besonders beeindruckend, das meinten auch die beiden Fotografen. Speziell die Lagune hat mich in dieser Nacht sehr begeistert. Das Objekt hatte ich immer als ein eher langweiliges kastenförmiges Objekt in Erinnerung, zwar hatte ich das Objekt auf meiner Liste, wollte es aber dieses mal eigentlich noch nicht zeichnen. Im Jahr 2015 hatte ich den hellsten Bereich im Nebel schon mit meinem 12" Teleskop beobachtet. Mit höherer Vergrößerung erkennt man dann schön die markante Sanduhr-förmige Verdichtung im Zentrum.


    Mit dem 14" Teleskop und einer Übersichtsvergrößerung von 65-fach waren viele Einbuchtungen und Dunkelhöhlen einfach sichtbar, ein OIII-Filter wirkte als Kontrast-Booster und blieb während meiner Beobachtung aufgeschraubt. Selbst die zwei kleinen Bok-Globulen waren als dunkle kleine Flecken leicht zu sehen, sofern man Kenntnisse darüber hatte wo man hinschauen musste. Neu für mich waren Ausläufer zu beiden Seiten, deutlich schwächer aber noch gut erfassbar. Und wer weiß, welche Details mir der Nebel noch gezeigt hätte bei höherer Vergrößerung, aber ich beließ es bei 65-fach, damit passte die Lagunenlandschaft noch schön ins Gesichtsfeld. Fasziniert davon wollte ich das unbedingt aufs Papier bringen und beschloss den Nebel nun doch zu zeichnen, am Ende gar nicht so schwierig wie ich anfangs gedacht hätte, da die Nebelgrenzen ohne Augenverbiegen sichtbar waren und ich das einfach nur abzeichnen musste. Es war bereits eine Stunde vor Mitternacht als ich damit anfing. Das Objekt erreichte dann wenig später den Zenit und ich vollzog den bereits bei M 22 einstudierten Tanz um mein Teleskop. [:D]


    Als ich die Nebelform zu Papier gebracht habe, immerhin eine ganze A4-Seite für die Skizze, machte ich erst einmal eine Pause. Dazu schnappte ich mir, wie eigentlich fast jede Nacht zu einer bestimmten Zeit, den Oliver. Zusammen gingen wir in unsere Hütte, machten es uns gemütlich mit Speis und Trank und plauderten über dies und das. Alles natürlich unter Rotlicht denn danach ging es direkt wieder an die Arbeit, Oliver an seinen 25" und ich an mein 14" Teleskop. Meine Skizze von M 8 musste ich noch mit Sternen ausschmücken, die es reichlich gab in und um dem Nebel herum. Dafür ließ ich mir extra lange Zeit, da es erst 2:00 Uhr morgens war, also noch genug Zeit bis zur Dämmerung.


    Das war dann meine letzte Beobachtung bzw. Zeichnung und markierte das Ende der Reise. Wirklich stolz war ich auf die fertige Skizze, mit den Gedanken auch schon fast zu Hause und mir war klar das diese Reinzeichnung dazu eine Menge Zeit in Anspruch nehmen wird, aber das macht man ja nur einmal im Leben, denke ich. Stempel drauf und losschicken die Postkarte, irgendwo hinaus ins weite unendliche Universum.



    <i>Zeichnung (14 Zoll)</i>




    Soviel von meinem Aufenthalt in Namibia. Jetzt freue ich mich auf das saftige Grün zu Hause und den Himmel in der Rhön oder Südbrandenburg, wo mich das Wetter eben so hin treibt. Denn eines kann der so prachtvolle Südsternhimmel nicht bieten, nämlich das Gefühl von Heimat.[:)]


    Liebe Grüße
    Mathias

    Hallo Rene,


    sehr schöne Auswahl. [:)]


    Den PN habe ich schon vor längerer Zeit mal beobachtet, gesehen hatte ich ihn unter dem dunklen Himmel der Schwäbischen Alb, Transparenz und Seeing waren ganz ok, hätte aber besser sein können. Selbst unter nicht optimalen Bedingungen auffällig. Den Haken konnte ich zumindest recht gut sehen, sehr interessantes Objekt


    Sh 2-71 (18 Zoll)


    Beobachtet mit 158 fache Vergrößerung mit und ohne Filter. Der PN hatte eine interessante Form. Ohne Filter war ein schwacher ovaler-länglicher Nebel zu sehen
    der um einen Doppelstern verlief , dessen schwächere Komponente indirekt aufblitzte. Beim Einsatz eines OIII Filter war der "Nebelhaken" deutlicher und besser
    begrenzt. Die östliche Teil war heller und besser abgegrenzt und etwas dicker. Nach Nordwesten wird der Haken etwas dünner und am ende leicht heller.


    Zeichnung (18 Zoll)



    Liebe Grüße
    Mathias

    wow, ziemlich abgfahren das ganze, obwohl ich für so Satellitenkrahm eher wenig zu begeistern bin. Hab mich dazu mal bei uns aufs Feld gestellt weil dunkler. Zuerst wie ein Schweif einer Sternschnuppe der eingefroren war und über den Himmel zog, mit bloßem Auge etwas funkelei. Mit 8x42 Fernglas dann die Kette an Pünktchen so wie auf dem Video, hab irgendwas bei 40-50 gezählt. Irgendwann gegen Ende nochmal sind alle der reihe nach nochmal "koordiniert" heller aufgeleuchtet, wie die Lichterketten am Weihnachtsbaum.


    Nachher nochmal, dann durch den Zenit.


    Liebe Grüße
    Mathias

    Hallo Werner,


    ahh jetzt sehe ich auch was du mit dem Kreuz gemeint hast, Vielen Dank fürs Nachreichen, könnte auch was für Sternmuster Freunde sein.


    Und ja, Glückwunsch zur 100. Zeichnung.[:)]


    Hallo Robin,


    auch noch Danke an deinen Beitrag mit Zeichnungen. Wie ich sehe lässt du jetzt den Hintergrund bewusst heller. Gute Entscheidung macht die sache realistischer finde ich. Obwohl ein tiefes Schwarz unter Grau-Weiß das Auge besser ansprechen mag.


    Liebe Grüße
    Mathias

    Schöner Aufruf Rene[:)]


    M 104 wurde hier noch nicht probiert. Ist die Galaxie so schwierig fürs Fernglas ? Mal schauen, vielleicht nehme ich die mir mal vor diesen Frühling, das Fernglas ist trotz schönen Stativ immer noch mehr ein Pausenfüller zur Entspannung, hab da noch zu viele "Sehnsüchte" im Teleskop die ich mir anschauen will.


    Achja, M83 auch noch, aber selbst im Teleskop bei niedrigen Stand säuft die ab. Beide probier ich dann spätestens ende Mai, falls Südhimmel erlaubt ist.


    Liebe Grüße
    Mathias


    Edit: M4 auch , in aller Früh immerhin schon 10 Grad hoch.[8D]

    ...aber nicht unkritisch ist die Tatsache das durch den schwarzen Hintergrund bei den Zeichnungen Details verloren gehen, wenn man das Bildschirm Original kennt, das ist mir bei zwei Zeichnungen aufgefallen. Das Problem hatte auch schon das Vorgänger Magazin. Kritik muss halt auch sein, auch bei einem neuen Magazin. Ansonsten nach dem ersten Durchlesen, alles Richtig gemacht.


    Liebe Grüße
    Mathias

    Hallo,


    bin ebenfalls positiv überrascht vom Heft. Besonders lobenswert ist die recht hohe Anzahl an den gezeigten Zeichnungen und die Darstellung von denen. Bei Abenteuer Astronmie fande ich immer die kleinen Bullaugen Darstellung eher unschön, im neuen Heft ist die Zeichnung auch mal genauso groß wie das Foto dazu, so solls auch sein finde ich. Die zwei Sachen unbedingt beibehalten, dann ist der 10. Mai bei mir schon vorgemerkt.


    Liebe Grüße
    Mathias