Hallo Johannes
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Atlas</i>
<br />Mit der Idee, daß die Wirklichkeit sich nicht nur mit Hilfe von Zahlen beschreiben läßt, sondern daß sie gar nichts anderes ist als ein System von Zahlen. Jedenfalls ist das die Darstellung von Tegmarks Buch in dieser recht informativen Rezension von David Katzman:
http://www.goodreads.com/revie…k_show_action=true&page=1<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
So hat nicht nur Katzman Tegmarks Buch verstanden, sondern so ziemlich jeder Rezensent, auf den ich gestoßen bin. Ich bin zuerst (etwas fachfremd) bei Scott Aaronson darauf gestoßen. Peter Woit und diverse andere Blogger haben sich auch damit befasst. Insofern scheint diese Message schon ziemlich eindeutig zu sein.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Tegmark meint das alles natürlich auch. Darüber hinaus denkt er aber, daß sich nicht nur alle Wirklichkeit naturalisieren und quantitativ fassen läßt, sondern daß es überhaupt nur Zahlen gebe, und nichts außerdem. Jedes Ding in der Welt und jeder von uns sei nichts anderes als ein mathematischer Term. Das ist wohl ungefähr so wie in der „Matrix“, aber mit dem Unterschied, daß die „Matrix“ wenigstens noch eine Hardware voraussetzt, auf der sie läuft. Nach Tegmark gibt es selbst diese Hardware nicht. Die Software läuft auch so.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Inwiefern er explizit die Abwesenheit einer "Hardware-Plattform" ausschließt, weiß ich nicht. In jedem Fall scheint er jedoch zu behaupten, dass zu jeder möglichen mathematischen Struktur ein physisches Universum existiert, dass auf dieser Struktur basiert. Er geht also noch über die bereits umstrittene String-Landschaft hinaus, und nimmt an, dass es z.B. auch ein physisches Universum gibt, dessen Gesetzmäßigkeiten allein auf aussagenlogischen Formeln basieren.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Tegmark vertritt einen extremen Idealismus. Denn wenn alles Mathematik ist, und wenn wir die Mathematik gedanklich konstruieren, dann ist alle Wirklichkeit unsere Gedankenkonstruktion, und damit bloß wir selbst.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Ich bin mir nicht sicher, ob Tegmark Deine Auffassung teilt, die Mathematik sei "gedanklich konstruiert". So wie ich die Rezensionen verstehe, geht er eher davon aus, dass die Menge aller möglichen mathematischen Strukturen in irgendeiner Weise vorherbestimmt ist.
Die Menge aller möglichen mathematischen Strukturen scheint bei Tegmark ein wenig den Status des Göttlichen einzunehmen: Sie ist das einzige absolute, objektive und nicht verhandelbare Konzept, das überhaupt existiert. Intelligente Lebewesen können zwar mathematische Strukturen und Gesetzmäßigkeiten <i>entdecken</i>, aber niemals neue konstruieren.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was ist davon zu halten? Tegmarks Position kommt zwar im Gewand der Wissenschaft daher, hat aber mit empirischer Wissenschaft nichts mehr zu tun. Vielmehr handelt es sich um metaphysische Spekulation – und eine schlechte obendrein, weil sie den Phänomenen nicht gerecht wird.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Ich würde nicht einmal sagen, dass sie den Phänomenen nicht gerecht wird. Das Problem besteht aus meiner Sicht vor allem darin, dass sich diese These mehr noch alles andere was die theoretische Physik in den vergangenen Jahrzehnten hervorgebracht hat, jeglicher Überprüfbarkeit entzieht.
Für mich geht das schon sehr stark in den Bereich der Esoterik.
Viele Grüße
Alexander