Beiträge von Lars73

    Hallo Markus,


    da hast du wirklich einen enormen Aufwand betrieben, gerade auch bei der Verarbeitung. Wer sich mal mit der Kurzbelichtungstechnik befasst hat wird das einschätzen können.

    Aus meiner Erfahrung an diesem Objekt kann ich empfehlen, mit der Belichtungszeit noch weiter herunterzugehen, wenn es um eine möglichst hohe Auflösung geht.

    Dafür zunächst eine Aufnahme, die ich für eine Referenz bei 10" Öffnung halte:

    NGC 6543 - Cat's Eye Nebula (core)

    Łukasz Sujka hat am 10" Newton bei f4 alle Kanäle 1 sec belichtet. Der Nebel bekommt hier die reale netzartige Struktur, d.h. auch die bei geringerer Auflösung "durchgehenden" hellen Linien lösen sich in Details auf. Fraglos ist die Aufnahme bei sehr gutem Seeing entstanden.


    Mein eigener Versuch am AOM-Refraktor 160/1600 ist schon eine Weile her:

    NGC6543 - Versuchsaufnahme mit hoher Auflösung

    Damals habe ich eine Hubble-Aufnahme zum Vergleich herangezogen und fand eine gute Übereinstimmung mit den Details. Das netzartige Erscheinungsbild kommt heraus. Die Belichtungszeit in der Luminanz hatte ich mit 0,2 sec möglichst kurz gewählt. Für Autostakkert reichten zum Glück zwei erkannte Sterne. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß ich an mehreren Abenden das Katzenauge umsonst eingestellt habe, weil auf dem Bildschirm nur flimmernder Matsch erschien und eine Aufnahme keinen Sinn hatte. Es ist im Grunde wie bei Planetenaufnahmen.


    Mit 16" Öffnung würde ich mit einer Belichtung von vielleicht 0,1 sec experimentieren.

    Natürlich wird es dann schwieriger mit den weniger hellen Partien, aber bei gutem Seeing ist eine starker Detailgewinn gegenüber 1 sec und länger zu erwarten.


    Gruß Lars

    Hallo nochmal,

    eine Aufnahme der Cassiopeia hat mich bei der neuen Reproduktion mit dem recht gut erkennbaren Pacman (NGC 251) überrascht:


    Sie entstand ca. 1993 mit einem CZJ Biometar 2.8/120 bei Offenblende auf Kodak Elitechrome 200 mit 30 Minuten Belichtungszeit,

    Nachführung am Telementor 63/840 mit O-10 bei 84fach.

    Gruß Lars

    Guten Abend zusammen,

    da ich mich zur Zeit mit der Digitalisierung alter Dias beschäftige, kann ich hier eine Aufnahme des Perseus beisteuern:

    Datum: 23. September 2000, 22:42 - 23:00 Uhr MEZ = 18 min

    Kamera: Praktica DTL 3 mit CZJ Flektogon 4/50 (Weitwinkel für die Pentacon Six)

    Film: Kodak Ektachrome 400

    Nachführung: mit AS 80/840 auf Ib, Leitstern alpha Per, 84fache Vergrößerung mit Fadenkreuz


    Schon damals hatte ich einen Dia-Scanner mit 2720 dpi im Einsatz und habe die nachbearbeiteten Bilder wieder vom PC_Bildschirm

    auf Dia abfotografiert, um Material für Vorträge zu erstellen, z.B. Sternbilder mit Linien.

    Heute bringt das Ablichten der Dias mit einer Vollbildkamera noch bessere Ergebnisse bzgl. Auflösung und Kontrastumfang.

    Dazu verwende ich eine Sony alpha 7R mit einem CZJ Macro-Prakticar 2.8/50, abgeblendet auf 11 bis 16.


    Der Hintergrund ist mit APP etwas geebnet und wenn man ihn anhebt kommen sogar der California-Nebel sowie im Ansatz Herz u. Seelennebel hervor. Ansehnlich ist das aber nicht, dafür wird der Hintergrund doch zu unruhig.



    Gruß Lars

    Hallo Jens,

    von der Belichtungszeit her meine ich auch, daß eine Verringerung auf deutlich unter eine Sekunde noch etwas bringt.

    Das entspricht jedenfalls der Erfahrung an mehreren flächenhellen PN.

    Das Seeing muss natürlich mitspielen. Von mehreren Sitzungen am Eskimonebel ist mir in Erinnerung, daß nur eine einzige Gelegenheit perfekt war.

    Den "Blinkenden" hatte ich 2019 mal getestet, und zwar nicht am Refraktor, sondern bei f = 4.600 mm am 10 Zoll Cassegrain mit der ASI1600mmc.

    Von über 4.500 x 1 sec schließlich 952 frames verwertet und mit Fitswork geschärft kam das heraus:


    NGC 6826 mit 10" Cass. / 952 x 1 sec


    Es ist nur eine Luminanz, aber zum Vergleich vielleicht interessant...


    Gruß Lars

    Guten Abend zusammen,


    zum Thema M1 möchte ich heute eine weitere Arbeit vorstellen, die im Nachbarforum als AdW (Astrofoto der Woche) angenommen wurde.

    Im Februar hatten Marco Eckstein und ich unabhängig voneinander mit M1-Aufnahmen begonnen und bei einem Telefonat kam schnell die Idee auf, die Belichtungen "zusammenzulegen". Marco arbeitet ja an einem Edge HD8 mit Optolong L-extreme-Filter und Farbkamera, während bei mir eine Monokamera im Einsatz ist. Auf den ersten Blick scheint dies eine gewisse Hürde für die sinnvolle Kombination zu sein, aber im Prinzip sind es jeweils Schmalbanddaten von H-alpha und OIII, und es sollte eine Lösung geben.

    Wir haben also soviel wie möglich belichtet:

    Am Edge HD8 waren es 65 x 8 = 8 h 40 min

    und am 160er AOM-Refraktor 6 h 20 min Halpha und 7 h 30 min OIII.


    Die Bearbeitung ab den einzelnen Stacks hat Marco übernommen und wir waren vom Ergebnis sehr beeindruckt, d.h. wir sind es auch jetzt wieder - nach längerer "Pause" von dem Bild.


    Für die Beschreibung möchte ich auf die sehr informativen Ausführungen von Peter Riepe verweisen, der ausührlich auf ein Detail eingeht, welches sich bei weniger tiefen Belichtungen nur andeutet, hier aber ins Auge fällt - eine röhrenartige Struktur, die nach Norden aus dem Nebel "absteht".

    AdW der 27. Woche 2021


    Direkt zum Bild führt dieser Link:

    M1 - volle Auflösung


    Den Erläuterungen ist weiter zu entnehmen, daß im Schmalband die ganz kurzfristigen Veränderungen im Zentrum des Nebels leider nicht darstellbar sind. Immer wieder gern empfehle ich hierzu die herrliche Animation über etliche Jahre von Detlef Hartmann auf astrobin.


    Trotzdem empfinde ich M1 wegen des mit unseren geringen Mitteln erreichbaren Detailreichtums in H-alpha und OIII als wirklich dankbares Motiv.


    Gruß Lars

    Hallo Jochen,

    APP bietet ja die Möglichkeit, die lights in jedem Stadium der Bearbeitung neu zu speichern.

    Da ich auch gern Serien von lights kombiniere verfahre ich meistens so, daß ich zuerst die lights mit den dazugehörigen darks, flats u.s.w. lade und die lights nach dem Durchlauf der Kalibrierung in einem neuen Verzeichnis (einfach als Arbeitsverzeichnis einstellen) speichern lasse.

    Kommt später eine neue Serie dazu, werden diese lights wieder kalibriert gespeichert.

    So behält man auch bei vielen Daten den Überblick.

    Wenn erstmal Master zu den darks, flats u.s.w. erstellt sind, geht auch das Kalibrieren schneller.


    Die vorbereiteten lights sind am Dateinamen zu erkennen (-cal.) und lassen sich wie rohe lights laden. APP sieht aber an dem -cal, daß es kalibrierte lights sind. Die nächsten Schritte sind dann normal ausführbar.


    Gruß Lars

    Hallo Jens,


    ich finde die Animation auch sehr gut. Und es schadet überhaupt nicht, dass der Hintergrund nicht perfekt gleich bleibt. Im Gegenteil wirkt die leichte Unruhe authentischer, weil man eben sieht, daß es verschiedene Aufnahmen sind.


    Gruß Lars

    Danke Julian!

    Damals 2018 habe ich mit dem Deepskystacker gearbeitet und die Rohbilder in ungefähr 12 Blöcke eingeteilt, deren Summenbilder wiederum gestackt wurden. Ein paar Hundert frames am Stück hat DSS nicht verkraftet im Format der ASI1600, da wurde das Programm immer langsamer... Die Methode verschlechtert natürlich die ganze Statistik, aber anders war es nicht zu machen. Für die Schärfung und Rauschminderung kam Fitswork zum Einsatz, also die PSF-Schärfung und das Wavelet-Rauschfilter.


    Mit APP habe ich testweise aus Anlass der aktuellen Bearbeitung einen Stack mit etwa 1.500 der kurzbelichteten frames gemacht. Das hat einige Stunden gedauert und viel freie Festplattenkapazität erfordert. Am Ergebnis hat sich aber nichts grundsätzliches geändert. Nur der unmittelbare Kern ist hell genug und schärfungsfähig, nach außen wird es dünn. Daher hatte ich das Bild auch beschnitten und für die gemeinsame Darstellung mit Jupiter war das in Schwarzweiß allemal geeignet, weil es ja nur die Winkelgrößen zeigen sollte.


    Gruss Lars

    Hallo Stefan,

    die Auflösung ist ganz ordentlich. Was man noch verbessern könnte wäre der Grünstich, d.h. dann käme man auch an die Farbinformation heran. Eine typische CLS Filterkurve macht ja den Eindruck, als würde Rot geschwächt. Aber wenn die Kamera astromodifiziert ist sollte eine normale Farbverteilung machbar sein.

    Gruß Lars

    Hallo Ralf,

    der Vergleich mit Jupiter war mir bei den Versuchen mit Kurzbelichtungen (wenige Sekunden) eine große Hilfe um überhaupt die Auflösung einschätzen zu können. Ohne Guiding hatte ich ja keine andere Möglichkeit und die Ergebnisse an M51 und NGC4565 hatten mich ganz optimistisch gestimmt. Bei astrobin habe ich im Laufe der Zeit Aufnahmen gesehen, die auch mit längeren Zeiten diese Schärfe brachten und das war etwas ernüchternd. Letztlich ist mir klargeworden, daß erst ab etwa 1 Sekunde abwärts wirklich mehr zu holen ist. Das zeigte sich an M57, am Eskimonebel, an M42 - also Objekten mit hoher Flächenhelligkeit. In der Regel geht bei vielen Objekten mit kleinen Teleskopen aber schnell das Licht aus.

    Um so mehr gefällt mir Deine Konsequenz, mit dem Schritt zu 16" Öffnung auch bei den Galaxien die ganz kurzen Zeiten verwenden zu können und die Auflösung eben noch zu steigern.


    Hallo Andreas,

    auch Dir vielen Dank ! Auf die Farben habe ich diesmal besonders geachtet. Das ging schon mit langen Einzelbelichtungen für die Kanäle los, um einigermaßen tief zu kommen. Bei der Bearbeitung war die Kontrolle mit der Pipette ganz wichtig - das wird jeder kennen, der eine Rot-Grün-Schwäche hat...


    Ansonsten hat es mich sehr gefreut, daß die Aufnahme vorgestern bei astrobin Bild des Tages war. Also man ruft die Seite auf und oben wird man von einem Bild angeschaut, das einem sehr bekannt vorkommt....


    Zur Inspiration möchte ich noch auf zwei schöne Aufnahmen aufmerksam machen:

    Einerseits ein Bild von Detlef Hartmann, der ja durch seine Krebsnebel-Animation bekannt ist. Er hat besonders tief belichtet und eine unglaubliche Fülle von Hintergrundgalaxien erreicht:

    https://www.astrobin.com/full/90407/0/


    Gleichfalls sehr beeindruckend ist diese Aufnahme mit dem 4,3 m - Discovery-Channel-Telescope:

    https://www.astrobin.com/410359/?nc=user

    Hier kann man sich in die Formen der Hintergrundgalaxien vertiefen und natürlich sind die Details in der Nadelgalaxie faszinierend.


    Gruß Lars

    Hallo Reinhard, hallo Ralf,


    besten Dank für das Feedback.


    Kürzlich hatte ich ja M51 vom 130er bearbeitet und dort die hellen Kerne mit Kurzzeitbelichtungen vom 160er verbessern können. Bei NGC4565 stellte ich mir das genauso vor. Um so größer war die Überraschung bei der Überlagerung mit der geschärften Luminanz der neuen Aufnahmen. Diese kann in der Auflösung mithalten und hat einfach mehr Signal. Eigentlich ist das auch kein Wunder, denn das Zentrum ist viel schwächer als das von M51 und es war ebenfalls nur eine Stunde in der Summe, zumal mit 2,5 Sekunden belichtet statt mit 3,5 Sekunden bei M51.

    Zum Vergleich hier noch die Luminanz aus 2018:


    NGC 4565 vs. Jupiter


    Auf den ersten Blick nicht übel, aber man erkennt wie "abgemagert" der Bulge ist und nach beiden Seiten lassen die Details stark nach.

    Also hier kommt man nur voran, wenn man wie Ralf ganz auf die Kurzzeitbelichtung setzt und die nötige Zeit sammelt - mit dem 16" bringt das tolle Ergebnisse wie wir ja sehen.

    (Übrigens: die beiden Kugelsternhaufen sind bei Ralf auch sichtbar, wenn das Bild etwas heller eingestellt wird.)


    Was den Hintergrund angeht, so wird für mich das Bild erst richtig interessant. Ich meine wir haben die Objekte unserer Galaxis vor Augen und können sie im Fernrohr unterscheiden. Dazu gehören die Kugelsternhaufen und als solcher ist M13 im 12" Dobson auch für Laien an der Sternwarte erkennbar. Wenn es sich ergibt, kann man das weiterführen und ein Bild von Mayall II, dem hellen Kugelsternhaufen bei M31, zeigen oder eben solche schwachen bei NGC4565, die für unsere Amateurinstrumente gerade noch erreichbar sind. Die Gleichheit der Strukur hier wie dort wird dadurch bewusst.


    Von NGC4565 gibt es auch eine Aufnahme um 1910 vom 1,5 m - Spiegel auf dem Mt. Wilson. Das beweist gleich noch den technischen Fortschritt auf der Empfängerseite, und so ergibt alles zusammen eine Geschichte, mit der man die Leute begeistern kann.


    Gruß Lars

    Hallo zusammen,


    die Nadelgalaxie hat ja Saison und meine ist heute fertig geworden.

    Letztes Jahr konnte ich etwa 3 Stunden Luminanz aufnehmen; für die Farben hatte es nicht mehr gereicht. Es kamen jetzt 2 Stunden Luminanz und ausreichend RGB hinzu, und zwar mit der neuen QHY600. Hier sind es vielleicht noch nicht die optimalen Einstellungen gefunden. Jedenfalls hatte mich der größere Dynamikumfang bewogen, die Einzelbelichtungszeit auf 180 s für die Luminanz und 360 s für RGB zu verlängern.


    Anders als erwartet konnte eine Serie von experimentellen Kurzzeitbelichtungen mit 2,5 s nicht gewinnbringend verwendet werden. Mit einer knappen Stunde war davon einfach nicht genügend Material vorhanden. Im Zentrum zeigt sich eine ähnliche Auflösung wie in der Summe der Langzeitbelichtungen, jedoch fällt das Signal zu den Seiten hin schnell ab.


    Hier nochmal die Aufnahmedaten im Überblick (alles am AOM 160/1600 mit Reducer):

    3./26. April 2020 (ASI1600mmc): Luminanz = 43 x 90 + 124 x 60 sec

    3. April 2021 (QHY600): Luminanz = 40 x 180 sec

    19./20. April 2021 (QHY600): R / G / B = 12 / 12 / 15 x 360 sec


    Das größere Bildfeld der QHY600 war wegen der Vorgabe mit der ASI1600 nebensächlich.

    Mit dem Astropixelprozessor wurde alles gestackt. Die Schärfung geschah in Pixinsight mit Deconvolution. Die besten 124 lights habe ich extra addiert und damit die Schärfe in den hellen Partien noch leicht verbessern können. Von diesen 124 lights entfielen 95 auf die 60s-Belichtungen, 17 auf die 180 s und alle 12 vom Rotkanal zu je 360 s.


    Hier also das Ergebnis (in 33 %):


    NGC 4565


    Und größer bei astrobin:

    https://www.astrobin.com/uuksq…n&from_user=16731#c725179


    Bei der Ausrichtung des Bildes habe ich wegen der Begleitgalaxie auf die ursprünglich beabsichtigte waagerechte Lage der Nadel verzichtet. So passt auch der Galaxienhaufen rechts oben besser ins Bild.

    Am zentralen Bulge sieht man übrigens sehr deutlich, daß uns die nach Nordosten zeigende Seite näher ist - im Bild zeigt sie nach unten rechts. Hier absorbieren die Staubanteile das Licht stärker als auf der anderen Seite. Bei M31 verhält es sich ja ebenso.


    Der zahlreich besetzte Hintergrund lädt selbstverständlich wieder dazu ein, mit dem CDS-Portal zu schauen, ob sich ein paar Objekte identifizieren lassen.

    Ähnlich wie bei M51 gibt es einen auffälligen Quasar, katalogisiert unter QSO B1233+262 mit z = 2,09. Er ist mit 10,5 Mrd Jahren Lichtlaufzeit nicht ganz so weit entfernt wie sein Kollege nahe M51. Die V-Helligkeit beträgt 20,84 mag.


    Weiterhin lassen sich zwei Kugelsternhaufen erkennen mit B-Helligkeiten von 22,88 bzw. 23,09 mag.


    Auch der Galaxienhaufen [SPD2011]29244 südwestlich von NGC 4565 fällt ins Auge.

    Er ist etwa 2,3 Mrd a entfernt und ist damit das Pendant zu Zwick 6057 bei M51.

    Wie immer haben wir eine enorme Staffelung der Entfernungen vor uns.


    Dazu noch ein 100%-Ausschnitt mit Markierungen:


    NGC 4565 - Kugelsternhaufen


    Bei astrobin gibt es das gesamte Bild mit Kennzeichnung des Galaxienhaufens:

    https://www.astrobin.com/full/uuksqs/C/?real=&mod=



    Gruß Lars

    Hallo zusammen und danke für die Kommentare !


    Der Quasar ist schon wegen seiner Entfernung ein besonderes Exemplar und er liegt so dicht bei M51, daß er auf den meisten Fotos im Bild ist.

    Die drei Sterne südöstlich vom Quasar bilden fast eine markante Reihe und sind eine gute Orientierungsmarke. Seit ich ihn mal in einer Aufnahme bezeichnet gesehen habe, schaue ich bei jedem M51-Foto nach, ob er herauskommt...


    Abgesehen von den Gezeitenschweifen wird der Hintergrund bei tiefer Belichtung wird natürlich spannend durch die vielen kleinen Galaxien. Für einen besseren Blick auf dieselben und die große Spirale möchte ich noch eine Aufnahme empfehlen, die mit dem 1 m - ASA-Teleskop auf dem Haus der Natur in Salzburg gewonnen wurde. Hier der Link zur Seite von Rochus Hess:

    http://www.astrofotografie-hess.at/m51.html


    Es ist interessant mal die eigene Aufnahme mit dieser zu vergleichen und zu sehen, was man wirklich vor sich hat, wenn aus kleinen Flecken doch Galaxien mit Strukturen werden. Die oben erwähnten Sternhaufen sind auch klar abgebildet.


    Aber nichts geht über die Freude über einen eigenen M51.


    Gruß Lars

    Hallo Jü-Lü,

    finde die Probe recht gelungen. Es ist ja nicht so einfach, sich mit einer neuen Kamera an optimale Einstellungen heranzuarbeiten. Mit welchen Einstellungen für den Auslesemodus und das Gain hast du aufgenommen ? Das Gain hätte sicher etwas geringer sein können, da die Kerne schon überbelichtet sind. Und die 4 Sekunden - möchtest du wegen der Nachführung oder zur Verbesserung der Auflösung nicht länger belichten ?

    Ich meine so richtig wirksam für höchste Auflösung wird erst eine Absenkung auf etwa 1 Sekunde - und wenn es geht noch darunter, wie Ralf ja eindrucksvoll gezeigt hat.

    Gruß Lars

    Guten Abend allerseits,


    bei mir warteten noch M51-Daten vom letzten Jahr auf eine Bearbeitung, nachdem ich damit nicht zu Ende gekommen war.


    Die Pause hat nicht geschadet, da inzwischen einiges besser funkioniert. Die Einbindung des H-alpha zum Beispiel ging leichter von der Hand.

    Nach der Version von 2019 mit knapp 3 Stunden Luminanz sollte die Aufnahme tiefer werden und probehalber auch H-alpha belichtet werden.

    Am 130er APQ stand 2020 der AOM-Flattener für die volle Brennweite zur Verfügung.

    Die Luminanz erhielt 216 x 2 min und R/G/B wurde 42 / 49 / 59 x 3 min belichtet. Das H-alpha kam mit 46 x 6 min = 230 min hinzu.


    Für die hellen Galaxienzentren konnte ich zusätzlich eine Luminanzaufnahme aus 2019 mit dem AOM-Refraktor verwenden, die aus 1108 x 3,5 sec = 65 min bestand.

    Diese Luminanz wurde mit einer Ebenenmaske eingeblendet und macht die interessante körnige Struktur im Kern von M51 sichtbar.


    Den Nutzen des H-alpha sehe ich gemessen am Zeiteinsatz kritisch. Einziger Vorteil ist, daß sich dies um die Vollmondzeit erledigen lässt. Ansonsten würde ich heute die 4 Stunden lieber in die Luminanz investieren.


    Ohne H-alpha und die Extra-Daten für die Kerne sind etwa 15 Stunden verarbeitet. Die Grenzgröße ist nicht leicht zu bestimmen. Bei astrobin ist eine Version mit zusätzlicher Markierung dieser Objekte hinterlegt:


    - der Quasar J133004.8+472301 mit 22,53 mag und z = 2.847

    Das entspricht einer Lichtlaufzeit von 11,4 Mrd Jahren (gerechnet für ein flaches Universum, siehe hier: http://www.astro.ucla.edu/~wright/CosmoCalc.html)


    - der Sternhaufen [HL2008] 117061 mit V = 22.531 mag

    - der Sternhaufen [HL2008] 112533 with V = 22.689 mag

    Beide liegen etwas ungünstig im Bereich der Gezeitenschweife. Mit Aladin bzw. dem CDS-Portal könnte man weitere heraussuchen.


    Im Hintergrund fällt links um PGC2293576 der prominente Galaxienhaufen Zwicky 6057 auf. Weitere Gruppen oder Haufen von Galaxien scheinen nicht katalogisiert zu sein bzw. kennt jemand eine Quelle ?


    Hier nun zunächst der Ausschnitt mit M51 in 66 % Auflösung:


    M51  LRGB + H-alpha


    Und größer bei astrobin:

    https://www.astrobin.com/full/dzug5y/B/


    Das gesamte brauchbare Feld sieht so aus in 33 % Auflösung:


    M 51 - LRGB mit H-alpha und viel Umgebung


    Auf astrobin (Version D mit Kennzeichnungen) :

    https://www.astrobin.com/lxszon/?nc=user


    Gruß Lars

    Hallo Peter,


    ein schönes Motiv und die Bearbeitung gefällt mir gut, vor allem der Verzicht auf Entrauschung - die Daten geben das her. So lässt sich das Bild auch in voller Auflösung gut anschauen. Der Betrachter sieht alle Details im Hintergrund "so wie sie sind" und nichts läuft zusammen.


    Gruß Lars

    Hallo Martin,

    an dieses Objekt hätte ich mich mit der ASI1600 nicht gewagt - mit y Cas ein richtig schwerer Fall ;)

    Das Problem hast du bearbeitungsmäßig sehr gut gelöst.


    Zum Thema Reflexe:

    Von Daniel Nimmervoll gibt es bei yt ein Video, wo er eine ASI und eine QHY vergleicht, u.a. auch die Vergütung des Deckglases. Der Reflex fällt bei der ASI stärker aus. Die Vergütung könnte wirklich besser sein und sie ist keinesfalls so, wie man heute Linsenoberflächen vergüten kann. Je nachdem wie die letzte Fläche des Reducers bzw. Korrektors beschaffen ist, entstehen halt Probleme mit Reflexionen um so mehr, je heller die Sterne sind.


    Gruß Lars


    Nachtrag:

    Zur Entstehung des großen Halos im H-alpha-Bild habe ich mir überlegt, daß wie hier wahrscheinlich ein extrem defokussiertes Bild von y Cas sehen.

    Ein Teil des Lichtes wird vor Erreichen des Chips am Deckglas reflektiert und wiederum ein Teil davon an der nächsten Fläche zurückgespiegelt, nämlich an dem planen Filter. Und diese zweifache Reflexion verlängert den Lichtweg um den doppelten Betrag des Abstandes der einander zugewandten Flächen vom Deckglas zum Filter. Für dieses Licht kommt es also zu einer Defokussierung, d.h. es wird weit hinter dem Fokus aufgefangen. Testen könnte man dies durch Weglassen des Filters, dann müsste genau dieser Halo verschwinden, bzw. durch Veränderung des Abstandes des Filters vom Chip, wodurch sich der Halo in der Größe verändern sollte.

    Das ungünstige Zusammenspiel der Linsenflächen in Korrektoren / Reducern dürfte eher zu Effekten führen, die man auch aus der normalen Fotografie bei Gegenlichtaufnahmen kennt: Ein heller Stern erzeugt einen Lichtfleck, der auf der Verbindungslinie vom Stern zur Bildmitte eben gegenüber dem Stern liegt, dabei nicht unbedingt im selben Abstand zur Mitte. Das habe ich in meinen Aufnahmen mit dem Ricccardi-Reducer oft festgestellt - und zufällig auch schon in anderen Aufnahmen, wo dies nicht retuschiert wurde - es betrifft vor allem den Blaukanal.

    Hallo Martin,


    danke fürs Feedback. Mit den Strukturen ist meine ich alles ausgereizt, d.h. die Luminanz ist leicht geschärft und im Zentrum habe ich mit einer Maskierung dezent die Helligkeit abgeschwächt. Durch das H-alpha wird die Luminanz insgesamt angehoben, d.h. es verstärken sich nicht nur die Wasserstoffausläufer.

    Zum Vergleich hier mal eine Version ohne H-alpha in der Luminanz:



    Den Effekt der Aufhellung im ersten Bild sieht man sehr deutlich.

    (Eine Variante ohne H-alpha auch im Rotkanal kann ich nicht so leicht erstellen, das käme einer Neubearbeitung gleich.)


    Mich hatte letztes Jahr übrigens die Aufnahme von Rochus Hess am 1 m -Spiegel auf dem Haus der Natur in Salzburg (http://www.astrofotografie-hess.at/m82.html) fasziniert und so habe ich das H-alpha für M82 selbst probieren wollen.


    Gruß Lars

    Hallo zusammen,


    das Wetter lässt gerade keine neuen Aufnahmen zu, daher ist Zeit für die ein oder andere Neubearbeitung. Einen Kandidaten hatte ich mir heute vorgenommen, nämlich M 82 mit dieser heiklen Einbindung von H-alpha.

    Die Daten sind aus dem Frühjahr 2020 und die bisherige Version hatte doch einige Schwächen. So waren die Details im hellen Bereich der Galaxie etwas verlorengegangen. Außerdem gibt es jetzt die light-pollution-Funktion in APP, mit der ich jeden Stack neu geebnet habe.

    Das H-alpha wurde sowohl in die Luminanz gemischt als auch in den Rotkanal. Für 6 Stunden Belichtungszeit ist das Signal wie ich finde immer noch recht schwach.


    Zumindest konnte ich jetzt mehr Strukturen in der Galaxie erhalten und die Farbkanäle dürften harmonischer zusammenwirken.


    Kurz die Daten (160er Refraktor, f 1.200 mm, ASI1600mmc):

    L = 156 x 60 s (gain 100) = 2,6 Stunden

    RGB = 60 / 38 / 51 x 90 s (gain 100) = 3,7 Stunden

    Ha = 60 x 300 s (gain 200) = 6,0 Stunden


    Hier also die neue Version in 50%:



    Und größer bei astrobin:

    https://www.astrobin.com/1h1tyb/?nc=user



    Gruß Lars

    Hallo Steffen,


    hier https://bravors.brandenburg.de/gesetze/bbgbo_2016

    findest du die Landesbauordnung von Brandenburg.


    In § 61 stehen die genehmigungsfreien Bauvorhaben inkl. Bemerk zum Aussenbereich.

    Für eine Sternwarte sieht es erstmal schlecht aus. Ein 10 m hohes Windrad wäre kein Problem.


    Einen persönlicher Besuch beim Bauamt würde ich auch empfehlen, dazu am besten ein paar Astrofotos mitnehmen ;)


    Gruß Lars


    PS: Der M68-Positionskreis ist super.

    Hallo Reinhard,

    eine kleine Idee wäre, den R-Kanal als Luminanz auf das RGB zu legen; mit leichter Anpassung der Gradation bzw. Farbsättigung.

    Dann kommen die Nebel etwas kräftiger (hab es gerade probiert ;-).

    Gruß Lars

    Hallo Daniel,

    habe ich das richtig verstanden - die Aufnahme ist mit einem Duo-Schmalbandfilter gemacht und wir sehen also nur OIII und H-alpha ?

    Das H-alpha kommt jedenfalls schön heraus. Interessant wäre die Kombination mit einer normalen RGB-Aufnahme.

    Gruß Lars

    Hallo zusammen,


    in der neueren Dokumentation wird ja die Erkenntnis dargestellt, daß die Anzeige der geozentrischen Planetenörter mit ineinander laufenden Ringen aufgebaut war.


    Aber allein schon die verwendeten Zahnräder und sonstigen Einzelteile lassen doch auf "moderne" Möglichkeiten der Metallbearbeitung schließen.

    Wird das irgendwo thematisiert, also vom Gesichtspunkt der Werkstoffkunde und -bearbeitung ? Es muss doch eigentlich Drehbänke und Fräsen gegeben haben, jedenfalls würde man heute solche Bauteile mit rotierenden Werkstücken herstellen. Da stellen sich lauter unbequeme Fragen. Immerhin dürfte der Mechanismus eine "singuläre" Erscheinung unter allen bekannten Artefakten aus der griechischen Antike sein, eben nicht nur als Verkörperung astronomischen Wissens, sondern in Bezug auf die Technologie, die man zu seiner Herstellung benötigt.


    Gruß Lars

    Hallo zusammen,


    heute möchte ich noch einen Versuch zeigen, die Daten von Marco und mir zu kombinieren. Das Ausgangsmaterial sind hier ja zwei Mono-Kanäle und ein RGB-Bild. Nach dem ersten Eindruck sollte das Signal im mono-H-alpha stärker sein als im RGB und beim OIII umgekehrt.

    Zunächst habe ich das RGB zerlegt und alle fünf Rohbilder mit APP auf das mono-H-alpha registriert. Für die Vorstreckung ging es in PI mit dem Prozess arcsinstrech weiter. Dieser scheint so zu arbeiten wie die Histogrammstreckung in fitswork, also mit einem steilen Anstieg in der Tiefe.

    Die Ergebnisse wurden mit starnet++ entsternt und als 16bit-TIF gespeichert.

    Nun konnte die spannende Arbeit an den Kanälen in Affinity Photo beginnen. Das Rot aus dem RGB und das im Hintergrund liegende H-alpha wurden sorgfältig in den Tonwerten angeglichen und bei einer Relation von 25 % R zu 75 % H-alpha ergab sich das geringste Rauschen.

    Beim OIII war eine 75%ige Überlagerung des Grünkanals optimal; der ebenfalls aufgelegte Blaukanal brachte keine sichtbare Verbesserung mehr. Die Blaufilter in der Bayer-Matrix scheinen bei 501 nm noch nicht sehr durchlässig zu sein.


    Die so abgemischten Kanäle wurden dann wie oben beschrieben wegen der Halos retuschiert. Das RGB-Bild ist anschließend zur Feinabstimmung in mehreren Ebenen aufgebaut, mit den Sternen obendrauf.

    Alles in allem war die Bearbeitung sehr aufwendig, um die Daten so gut wie möglich zu verwerten.

    Die Gesamtbelichtungszeit beträgt (280 min H-alpha + 180 min OIII + 464 min RGB mit Dualbandfilter) = 15,4 Stunden.


    Der Nebel verfügt über eine diffuse OIII-Hülle, die sich schwach erkennbar rechts unten um den hellen Teil herumzieht (bei astrobin finde ich auf die Schnelle dazu keinen Vergleich). Der Wasserstoff bildet diffuse Ausläufer nach links und oben. Eine tiefere Belichtung dürfte weitere Strukturen in der Streifung rechts zutage fördern.


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    Gruß Lars