Beiträge von suberidome

    Hi Thomas


    Klar: Dein KR ist doppelt so groß wie meiner. Da schrumpfen die Loch-Bilder bei gleichem Objektiv auf 1/4 meiner Größe. Dein 100-mm-Objektiv mildert das etwas ab. Wenn die Lochränder bei Dir so extrem ausfallen, würde ich - bin *kein* Photograph - zuerst an die Schärfe denken:


    1) Zollstock vor dem Spiegel so entfalten, daß ein Ende die Spiegelmitte bedeckt.
    2) Kamera auf <Autofokus> einstellen.
    3) Spiegelmitte plus Zollstock aus dem KM heraus photographieren
    4) Aufgenommenes Bild maximal ranzoomen
    5) Wenn jetzt die mm-Striche auf dem Zollstock erkennbar sind, ist alles ok. Wenn nicht, mußt Du Dich um die Meßfelder kümmern
    6) Auf <Manueller Fokus> umstellen. Dann kann's losgehen mit den Serien


    Diese vorbereitenden Arbeiten sind unerläßlich. Der Lohn sind Lochränder, die zumindest auf meinen Bildern nicht gestört haben. Aber die doppelte Entfernung schaft natürlich andere Bedingungen. Umso wichtiger ist das mit der Schärfe.


    Wenn die Ränder trotz optimaler Schärfe weiter stören, kann man auch mal über das Objektiv nachdenken. Ich meine mal gehört zu haben, daß es Objektive gibt, die zwar mechanisch auf die 350D passen, aber so wenig digital-tauglich sind, daß die Qualität der Bilder leidet. Was von dieser Vermutung zu halten ist, weiß ich nicht.


    Wenn das alles nichts hilft, müßten Deine Patronenhülsen gute Dienste leisten. Da fällt mir ein: Es hat beim Gewehrreinigen schon Todesfälle gegeben. Paß also auf, daß Du mit Deiner Smith-Wesson nicht versehentlich den Tester abknallst... Karl

    Hi


    Am vorigen Mittwoch haben sich wieder die Ruhrpott-Schleifer getroffen. Star des Abends war erneut Thomas mit seinem Erstling, einem 40-cm-Spiegel. Das gute Stück hat bereits eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Angefangen mit falsch zugeschliffenen Metall-Tools bis zu einer Überkorrektur, die sich aus der Verwechslung von moving und fixed source ergab, hat der Spiegel kaum ein Fettnäpfchen ausgelassen. Nachdem wir nun sorgfältig darauf achten, Figure XP mit den richtigen Parametern zu füttern, war die Polier-Arbeit jetzt soweit gediehen, daß man die Parabel wieder ins Visier nehmen konnte. Aber der Spiegel schlug erneut Kapriolen. Diesmal betraf es die äußerste Zone der Couder-Maske. Das 9-Uhr Segment zeigte eine homogene Fläche, während das 3-Uhr-Segment innen hell erleuchtet und außen pechschwarz war. Wie soll man bei einer solchen Ausleuchtung zu einer Einschätzung des Spiegelrandes kommen? Mit dem herkömmlichen Couder-Verfahren stehe ich schon lange auf Kriegsfuß - insbesondere in puncto Rand-Beurteilung. Diese Beobachtung vom Mittwoch war dann der aktuelle Anlaß, zu fragen, ob sich das Verfahren nicht so abändern läßt, daß präzise Ergebnisse zu erzielen sind. Das hier ist das Resultat:


    Ich habe die großflächigen Zonen durch kleine kreisrunde Löcher ersetzt, die ich mit einem Büro-Locher in Schreibmaschinen-Papier gestanzt habe. Daß die Löcher rechts und links die gleichen Positionen haben, erreicht man, wenn man das Papier faltet und die Löcher gleichzeitig durch beide Papier-Lagen stanzt. Wenn man dann dafür sorgt, daß die Faltlinie durch den Mittelpunkt des Spiegels verläuft, kann man sicher sein. daß die Löcher rechts und links exakt zu liegen kommen. Aus der Tester-Perspektive sieht das dann so aus:






    Wie bei Verwendung der normalen Maske kommt es jetzt darauf an, die Klingen-Positionen zu finden, an denen jedes Lochpaar gleichmäßig ausgeleuchtet ist. Das ist aus einer Entfernung von mehreren Metern nicht mit bloßem Auge zu schaffen. Ich habe eine Canon 350D zuhilfe genommen. Die Lochpaare, die gerade nicht zur Messung anstanden, habe ich abgedeckt, so daß auf jedem Photo immer nur ein Paar zu sehen ist. Ich habe zunächst die Klingenposition aufgesucht, in der beim Blick durch den Sucher beide Löcher etwa gleich hell wirkten. Dann habe ich die Klinge einen Millimeter zum Spiegel gefahren und in Abständen von 1/10 mm Photos gemacht. Am Ende einer jeden Serie befand sich die Klinge immer außerhalb des KM. Irgendwann auf dem Weg vom Spiegel weg hatte ich das Photo geschossen, das die Klinge im KM zeigt - das war die Hoffnung. Es ergaben sich bei 6 Loch-Paaren und je 20 Photos pro Serie ca 120 Bilder. Aus diesen galt es nun die herauszusuchen, auf denen rechtes und linkes Loch gleich hell sind. Meine Befürchtung war, daß sich die Photos in der Nähe des KM derart gleich würden, daß eine Unterscheidung nicht möglich sein würde. Die Folge wäre, daß die Genauigkeit leiden würde, so daß sich gegenüber dem herkömmlichen Couder-Verfahren kein Vorteil ergeben würde. Die Sorge war Gott sei Dank unbegründet. Photoshop sei Dank. Dort ging es nämlich so zu:


    Ich habe jede der 6 Serien komplett ins Programm geladen und die Bilder aussortiert, auf denen nach dem Heranzoomen sofort zu erkennen war, daß zwischen rechts und links Helligkeits-Unterschiede bestanden. Das ging recht zügig. Übrig blieben von jeder Serie ca. 3, 4 Bilder, bei denen mit bloßem Auge keine sichere Unterscheidung möglich war. In dieser Situation habe ich zur Pipette gegriffen und die Bilder in den Schwarz-Weiß-Modus überführt. Heranzoomen auf 200% hat die Leuchtpunkte zu einer Größe heranwachsen lassen, bei der sich die Pipette bequem nutzen läßt. Um über die Pipette weitere Bilder aussortieren zu können, braucht man noch das Informations-Fenster. Zusätzliche Erleichterung bringt der Pixel-Parameter der Pipette. Den habe ich auf 5 x 5 Pixel eingestellt. Wenn man mit diesen Einstellungen die Löcher mit der Pipette überstreicht, zeigt das Info-Fenster die wechselnden Helligkeitswerte der überstrichenen Pixel-Areale an. 100 steht für Schwarz, 0 für Weiß. Die Entscheidung, die mit bloßem Auge kaum möglich ist, gelingt nun plötzlich ganz problemlos: Ich hatte bei meiner ersten Meß-Serie mit der als problematisch geltenden innersten Zone angefangen. Die beiden Löcher lagen auf dem Spiegel nur 3 cm voneinader entfernt - so eng, daß man, belastet mit den Erfahrungen aus früheren Couder-Sitzungen, kaum mit einem eindeutigen Ergebnis rechnet. Aber genau so kam es: Es blieb nur ein einziges Bild übrig. Das habe ich erst als Zufall abgetan. Aber in der zweiten Zone dasselbe. Und das ging weiter bis zum Rand. Immer habe ich pro Serie ein paar Bilder übrigbehalten und dann die Pipette entscheiden lassen. Und die hat alles gnadenlos bis auf eines aussortiert. Pro Zone erhielt ich immer nur ein einziges Bild. Innen, in der Mitte und am Rand.


    Das hätte jetzt bedeutet, daß die alte Unsicherheit, die dem Couder-Verfahren anhaftet, der Vergangenheit angehört. Wollte ich nicht so recht glauben. Bestätigt habe ich das so: Der Spiegel, den ich mit diesem Verfahren vermessen habe, ist auf dem Weg zur Sphäre. Daher lag es nahe, bei Figure XP als konische Konstante <Null> einzutragen. Das hat den Vorteil, daß man beim Blick auf das Foucaultbild die Kurve, die Fig XP produziert, vorhersagen kann - vorausgesetzt, man hat die Zonen präzise vermessen. Das Foucaultbild liefert gewissermaßen die Draufsicht auf die Spiegel-Landschaft, XP dagegen das Profil. Immer bezogen auf die Sphäre. Der Spiegel, den ich gewählt hatte, wies sehr unterschiedliche Deformationen auf: Krasse Fehler in der Mitte und ganz diskrete zum Rand hin. Dem abgewandelten Couder-Verfahren ist also erst zu trauen, wenn XP es schafft, die Feinheiten im Spiegel-Relief zeigt - hab ich mir gesagt. Und das tat es. Das sind die Bilder:








    Das Licht kommt von links. Über den Berg in der Mitte braucht man kein Wort zu verlieren - den *muß* XP bringen. Was mich erstaunt hat, war der sanfte Abfall zum Rand hin. Daß der in XP zu sehen ist, hat mich sehr gewundert. Und ganz besonders gut finde ich, daß XP am Rand nicht mehr machen kann, was es will. Das äußerste Loch ist 2 mm von der Kante entfernt. Auf diese Weise zwingt man XP, wirklich bis zum Rand zu rechnen, statt zu extrapolieren und die Kurve je nach Lust und Laune hoch- oder runterzuziehen. Der Rand, den man hier zu sehen kriegt, ist tatsächlich der, den der Spiegel wirklich hat. Wenn man bedenkt, daß ein Stanzloch 6 mm im Durchmesser mißt und man so ein Loch mit der Spiegelkante abschließen lassen kann, präsentiert XP wirklich die äußersten mm. Bei normalen Couder-Masken hatte ich da immer meine Zweifel.


    Ich behaupte hier nicht, daß jetzt für die Spiegelschleifer ein neues Zeitalter angebrochen ist. Ich habe erst zwei Meßreihen vorgenommen. Eigentlich kein Grund, sich gleich aus dem Fenster zu hängen. Aber die Ergebnisse sind für mich so überraschend, daß ich dachte, ein Erlebnisbericht müsse gestattet sein. Außerdem sind hier jetzt so viele neue Spiegelschleifer im Forum, daß man gar nicht früh genug auf Varianten hinweisen kann, die einem den Ärger vom Hals halten.


    Ein paar Anmerkungen noch: Stanzen, verkleben, Serien schießen, pipettieren... Das klingt nach einem Tagesprogramm. Die erste Messung hat tatsächlich 3, 4 Stunden gedauert. Die zweite einschließlich Auswertung schon unter zwei. Der rein zeitliche Aufwand hält sich also im Rahmen. Was anderes ist es mit der Technik. Ohne Kamera geht es wohl nicht. Und die sollte schon ein paar Megapixel haben. - Ich hoffe, ich habe dem einen oder anderen ein paar Anregungen geben können - Karl

    Hi Thomas


    Deine Frau soll mal schön ruhig sein. Die hat Dir doch schon soviel verziehen - da kommt es auf so'n bißchen Pech auch nicht mehr an. Ich selbst greife in so einer Situation gern zu dem folgenden Trick: <Schau mal Schnausibausi, wäre doch viel schlimmer, wenn es ein fremder Lippenstift auf meinem Hemdkragen wäre. Aber so sind es doch nur Pechkrümel auf Marmor-Fußboden> Achte mal darauf, wie sich nach diesem Hinweis in ihrem Gesichtsausdruck Erleichterung und Zufriedenheit ineinander mischen, wenn sie das Pech dann wegkratzt - Sehr bewegend und unvergeßlich. - Karl

    Hi
    Nein, man muß nicht unbedingt über die Sphäre gehen, um zur Parabel zu kommen. So wie Dein Spiegel im Moment aussieht, hast Du beste Chancen, nach Beseitigen des Berges ganz in die Nähe der Parabel zu kommen. Ich hatte nur den Eindruck, daß die Sphäre Dein erstes Ziel ist. Daher die Hinweise auf die beiden Korrektur-Methoden.


    Wäre schön, wenn Du uns über den Fortgang auf dem Laufenden hältst, auch wenn Du keine Fragen hast. Aktuelle Bilder sehen wir immer gern. - Karl

    Hi


    <Berg in der Mitte> stimmt. Genauso gut kann man aber sagen: <Senke bei 40%>. Diese zweite Diagnose hat den Vorteil, daß Du mit der Beseitigung der Senke(durch ringförmiges Wegpressen der Pechhaut bei 40%)ganz nah an die Sphäre kommst. Das wäre ein einziger Arbeitsschritt. Beseitigst Du dagegen den Berg, bekommst Du ein breites abgesenktes Zentrum, das Du in einem weiteren Arbeitsgang - wieder durch Wegpressen der Pechhaut - "anheben" müßtest. Wenn ich den Spiegel zu bearbeiten hätte, würde ich den ersten Weg vorziehen. Das nur als Hinweis. Viel Glück weiterhin - Karl

    Hi


    Ich habe den Eindruck, Du bist mit beiden Bildern zu weit vom KM entfernt. Beweg die Klinge mal solange entlang der optischen Achse, bis der Schatten sich schlagartig über die Fläche legt. So wie Deine Klinge postiert ist, wandert der Schatten von einer Seite des Spiegels zur anderen. Da kann man die Fehler zwar ahnen, aber sehen kann man sie wesentlich besser, wenn der Schatten beim Hineinneigen der Klinge keine bevorzugte Bewegungsrichtung mehr hat. Zum Vergleich mal ein Bild aus meinen Beständen. Der schwache Zentralberg ist ebenso eindeutig zu erkennen wie die schlimme Zone bei 80%. (Klinge von rechts)



    Ich hoffe, das hilft Dir weiter - Karl

    Hi


    Bei einer derart schematischen Zeichnung habe ich größte Bedenken, mich zu einer Diagnose durchzuringen. Trotzdem und mit allem Vorbehalt: Wenn es stimmt, daß der rechte Rand dunkel ist und der linke hell, dann hast Du einen breiten abfallenden Rand. Gegenmaßnahmen findest Du auf Stathis' Seite und im Archiv dieses Forums.
    Zur Mitte möchte ich nichts sagen. Da gibt die Zeichnung zu wenig her.
    Warte mit Deinen Gegenmaßnahmen bis sich andere insbesondere zu Deinem Rand geäußert haben. Witer alles Gute - Karl

    Hi


    Ich hoffe, ich bin hier bei Euch an der richtigen Adresse: Ich bin dabei ein Video zu einem Astro-Thema zu erstellen. Allerdings ist eine Besonderheit dabei, mit der ich nicht zurechtkomme. Der fertige Film soll eine Sequenz enthalten, in der auf dem Bildschirm gleichzeitig zwei Szenen nebeneinander ablaufen - in der linken Hälfte des Bildschirms eine Szene und gleichzeitig in der rechten Hälfte eine andere. Ohne Überlagerung oder Überblendung. Könnt ihr mir sagen, welche Programme so eine Funktion bieten? Schon mal im Voraus vielen Dank - Karl

    Hi
    Hier spricht der infizierte Gynäkologe. Thomas hat recht. Komm wenigstens einmal bei uns vorbei, und Du beginnst unter ganz anderen Bedingungen. Und Düsseldorf ist nun wirklich keine Entfernung. Wir hatten schon Teilnehmer dabei, die aus Düsseldorf kamen. Nur mal einen Abend bei uns reinschnuppern, und schon nächste Woche könntest Du Dich mit dem Gefühl an die Arbeit machen, der Sache wirklich gewachsen zu sein. Grüße - Karl

    Hi


    Die Scheibe, mit der ich mich gerade beschäftige, hat in der Mitte ein Loch von einem Zoll Durchmesser. Hat ein paar Wochen gedauert, bis die Handgriffe saßen, die nötig sind, damit so was nicht zum Problem wird. Ich drücke das Pech an der entsprechenden Stelle immer weg, arbeite also mit einem zentralen Pechhaut-Defekt und achte darauf, daß sich der Rand des Defekts beim Anpassen nicht zu weit nach innen ausdehnt. Denn wenn der zentrale Defekt im Durchmesser kleiner ist als das Loch im Rohling, handelt man sich im Nu ein tiefes Loch im Spiegel ein, weil die zu weit nach innen ragenden Pech-Anteile nicht mitgepreßt werden und das Glas dann besonders intensiv bearbeiten.


    Die gegenteilige Sorge, daß nämlich der zentrale Pechhaut-Defekt einen Berg im Spiegel bewirken könnte (das erwartet man ja), ist unbegründet. Habe ich jedenfalls noch nicht beobachtet. Auch dann nicht, wenn ich mal 15 Minuten lang mit zentralen kurzen Strichen gearbeitet habe. - Das sind meine Erfahrungen mit einem durchbohrten Rohling. Ob die auf Deinen Rohling (womöglich mit einer größeren Bohrung?) übertragbar sind... Käme auf einen Versuch an.


    Eine Idee, die ich anfangs zu diesem Problem hatte, die ich aber noch nicht weiterverfolgt habe: Wenn die Bohrung so groß ist, daß der Pechhaut-Defekt zu Zonen führt, könnte man die Pechhaut so gestalten, daß sie viele derartige Defekte aufweist. Dazu müßte man die Kanäle so verbreitern, daß an den Kreuzungsstellen freie Flächen etwa von der Größe der Bohrung entstehen. Auf diese Weise wäre der zentrale Defekt kein singuläres und damit Zonen-trächtiges Phänomen mehr sondern eine von mehreren Leerstellen, so daß die Pechhaut das Glas dann wieder über die ganze Fläche in gleicher Intensität angreift.


    Und noch eine Möglichkeit gibt es. Die habe ich ein einziges Mal ausprobiert, und sie hat funktioniert: 1) Pechhaut mit zentralem Defekt gießen. 2) Pechhaut anpassen 3) Warten, bis alles Zimmer-Temperatur angenommen hat. 4) Zentralen Defekt mit Pech ausgießen (dabei darauf achten, daß keine Pechfäden auf die bereits angepaßte Fläche gelangen) 5) Spiegel exzentrisch (!) auflegen und das nachträglich ausgegossene Zentrum anpassen. - Bei der so hergestellten Pechhaut habe ich in der Folgezeit auf das Kaltpressen verzichtet und immer nur nach leichtem Erwärmen angepaßt. Das warme Anpassen gelingt nur, wenn man den Spiegel dabei immer unter leichtem Druck in kreisender Bewegung hält. Denn preßt man bei ruhendem Spiegel, drückt sich sofort das Pech durch die Bohrung nach oben. Im schlimmsten Fall (hat mich etliche Grübeleien gekostet) nur einen Hunderstel-Millimeter. Der genügt aber, um tiefe Foucault-Löcher zu reißen.


    Du siehst: Deine Probleme sind lösbar. Ich glaube, jetzt hast Du Anregungen genug. Viel Glück bei der Umsetzung - Grüße, Karl

    Hi
    Die Bilder 2 und 2.5 bieten den Anblick, der am ehesten eine Beurteilung der Oberfläche erlaubt. Die ist aber erst möglich, wenn man weiß, wie der Tester aufgebaut ist: Lichtquelle links und Klinge rechts oder umgekehrt. Wenn Du uns das noch sagen könntest... - Grüße, Karl

    Hi ratman


    Das sind typische Bilder, die jeder von uns schon mal gesehen hat. Daß Du bisher noch keine Antwort bekommen hast, hängt sicher damit zusammen, daß Deine Frage ohne zusätzliche Angaben zu Deiner Test-Vorrichtung nicht eindeutig zu beantworten ist.


    1) Wenn Du hinter dem Tester hockst und die Foucault-Bilder auf dem Spiegel siehst, ist dann die Lichtquelle links und die Klinge rechts oder umgekehrt?


    2) Was meinst Du, wenn Du schreibst, daß Du die Schneide in den Brennpunkt hinein verschoben hast? Nach den Bildern habe ich den Eindruck, daß Du zwischen zwei aufeinander folgenden Bildern ein Stückchen auf den Spiegel zu gefahren bist und dann jeweils ein neues Bild <geschossen> hast. Also: Hatte die Klinge bei jedem der Bilder immer denselben Abstand zum Spiegel oder bist Du mit dem Tester zum Spiegel hin oder vom Spiegel weg gefahren?


    Grüße - Karl

    Hi
    Die JPG-Bilder meiner 350D kommen in Adobe-Premiere völlig verzerrt an: In der Höhe gedehnt und in der Breite gequetscht. Was ist da zu tun? Weiß jemand Rat? Danke - Karl

    Hi - Ich bin in der Fotografie blutiger Anfänger. Habe kürzlich in PS 7 meinen ersten Versuch mit einem Darkframe gemacht: Das Foto in die erste Ebene, weitere Ebene erstellt, Darkframe da mit CTRL-C und CTRL-V reinkopiert und dann auf Subtrahieren geklickt. Dann habe ich mir die unterste Ebene angeschaut und keinen Unterschied entdecken können. Hab sicher 'ne Menge falsch gemacht. Nur was? - Karl

    Hi


    Mir ist bei Figure XP die Funktion des Schiebereglers für den RoC nicht ganz klar. In den letzten Wochen hat es in Nachbar-Themen zwei kurze Kommentare gegeben, die ich zum Anlaß nehmen möchte, hier mal Klarheit zu bekommen. Es geht um dieses Bild:





    Dazu schrieb Marty: <Hier habe ich den Schieberegler in der Mitte so weit verändert und damit den Bezugspunkt so verschoben, daß er im Kugelzentrum des Randes zu liegen kommt. Die Kurve zeigt, daß der ganze Spiegel im Bezug zum Rand zu tief liegt, nicht nur das Zentrum. Du kannst so jeden beliebigen Bezugspuunkt wählen. Der gesammte Spiegel ist überkorrigiert, und muß zurückkorrigiert werden.>


    Das verstehe ich so: Marty hat eine Parabel über den Spiegel gelegt, die sich am Rand orientiert. Das bedeutet, daß die Parabel so verläuft, daß der Rand-Bereich Teil dieser Parabel ist. Dort ist der Fehler also nahezu Null. Die Kurve, die das Programm produziert, zeigt die Fehler der übrigen Spiegelfläche aus der Sicht dieser Parabel. Genau so gut hätte man die Parabel durch jeden anderen Punkt des Spiegels legen können. Die Abweichungen der übrigen Spiegelfläche wären dann andere gewesen, so daß das Programm dann auch eine andere Kurve produziert hätte.


    Frage 1: Ist diese Deutung richtig?


    Frage 2: Wie erkennt man beim Verschieben des Schiebers, welcher Teil des Spiegels gerade Referenz-Punkt ist? Anders gefragt: In welchem Moment hat Marty den Schieber losgelassen?


    Frage 3: Im Zusammenhang mit dem Integrieren des Randes in die Parabel hat FrankH vor kurzem mal geschrieben, daß sich ein abfallender Rand dann in die Parabel integrieren läßt, wenn es gelingt, den Rand über das Verschieben des RoC-Schiebers flachzulegen. - Das verstehe ich so: Wenn sich die Frage nach der Integriebarkeit des abfallenden Randes stellt, ist der Spiegel meist nahezu sphärisch. Man vermißt dann den Spiegel mit der Zonen-Maske, stellt die konische Konstante auf -1 und schaut dann, ob sich die Rand-Zone über das Verschieben des RoC-Reglers flachlegen läßt. Habe ich das so richtig verstanden?


    Ich weiß: Drei ziemlich verwickelte Fragen auf einen Schlag. Ist ein bißchen üppig. Wäre trotzdem schön, wenn ich die eine oder andere Antwort bekäme. Nach meinen Eindrücken bei unseren Spiegelschleif-Treffen sind das Fragen, die nicht nur mich beschäftigen. Danke schon mal im Voraus - Karl

    Hallo Harry
    Das Thema <KR> mußt Du Dir unbedingt klar machen. Es ist üblich, bei Foucault-Bildern die Angabe zu machen <Klinge im KR der 60%-Zone..., Klinge im KR der Zone 1...> Diese Ausdrucksweise ist nur deshalb legitim, weil der Spiegel viele Zonen mit unterschiedlichen KR's hat - solange er nicht sphärisch ist. Lies Dir noch mal durch, was Rosenstein gestern um 21:36 zu dieser Frage geschrieben hat. Da steht es noch mal, Nur mit anderen Worten. Weiter gutes Gelingen - Karl

    Hallo Harry


    Mir scheint, Du kannst im Moment zwei Hinweise gebrauchen, die Dir das Verständnis der Bilder erleichtern. Erstens: Du schreibst, daß Bild 1 im KR entstanden ist. Dazu ist zu sagen: Es gibt bei Deinem Spiegel nicht DEN KR. Dein Spiegel ist im Bereich von 0 bis 40% annähernd sphärisch, hat dort also einen einheitlichen KR. Für den Rest der Spiegelfläche trifft das aber nicht zu. Von 40% bis zu Kante werden die Radien immer länger - und zwar ohne Abstufungen. Das bedeutet, daß jeder weiter außen gelegene Punkt einen größeren KR hat als der benachbarte, weiter innen liegende Punkt. Man übertreibt also nicht, wenn man sagt, daß der Spiegel so, wie er sich augenblickliech präsentiert, unendlich viele KR's hat. Das ist kein Unglück. Meine ersten Spiegel haben alle so ausgesehen. Das kriegt man wieder hin. Man muß nur lernen, die Bilder richtig zu lesen.


    Zweitens: Jedes Deiner 4 Bilder hat rechts einen sichelförmigen Bereich, der den Rand und die Kante abdunkelt - sehr breit bei Bild 1, ziemlich schmal bei Bild 4. Solange Du diesen Schatten im rechten Rand-Bereich siehst, bist Du mit der Klinge innerhalb der KR's. Du müßtest nach meiner Schätzung noch weitere 5 mm vom Spiegel weg, ehe der Schatten rechts verschwindet. Versuch mal, diese Klingen-Position zu finden. Die Differenz zwischen der Klingen-Position, in der der Schatten gerade nicht mehr erscheint, und der von Bild 1 ist die Schnittweiten-Differenz zwischen Rand und Zentrum. Sie gibt Auskunft über den Schweregrad des abgesunkenen Randes und erlaubt Dir, zu beurteilen, ob sich dieser Fehler im Laufe der Polier-Sitzungen verbessert oder verschlimmert. Grüße - Karl

    Hallo Harry


    Zu 1) Nee, die Seitenwahl der Klinge ist jedem selbst überlassen. Ich habe allerdings den Eindruck, daß die Tester in der Mehrzahl die Klinge rechts haben.


    Zu 2) Ja, die Pechhaut scheint nicht in allen Bereichen zu greifen. Den Kontakt über die ganze Fläche kriegst Du durch Pressen. - Du hast tatsächlich ein zentrales Loch. Ist aber nicht nennenswert. Das kriegt man schnell wieder weg.


    Zu 3) Genau so ist es. Wenn Du mal Zweifel hinsichtlich Berg/Tal hast, halt einfach mal für 5 Sekunden die Fingerspitze auf den Spiegel. Das produziert einen Berg, der nach 30 Sekunden wieder zurückgesunken ist. Ein Loch hat dann die umgekehrte Schatten-Verteilung. Weiter viel Erfolg - Karl

    Hi Arnold


    Ja, genau diese Zipfel meine ich. Sie sind auf dem Bild allerdings nur im Ansatz - aber dennoch zweifelsfrei - erkennbar. Deutlicher werden sie, wenn Du den Abstand des Testers zum Spiegel um einige mm variierst und die Licht-Schatten-Grenze mehr Richtung 3 Uhr verlagerst. Mit diesen beiden Parametern solltest Du ein bißchen spielen, um mit dem Zipfel-Effekt vertraut zu werden. Aus meiner Sicht gibt es für jemanden, der gerade erst zum Spiegelschleifen gekommen ist, keinen einfacheren Test für die Prüfung des Randes.


    Achte vor allem mal darauf, was in dem hellen Bereich passiert, wenn Du den Schatten ganz nah an die 3 Uhr bringst: Bei einem vollkommen sphärischen Spiegel passiert das, was man erwartet: Eine bis zur Kante schnurgerade verlaufende Linie bleibt schnurgerade und deckt den hellen Bereich übergangslos immer mehr zu. Beim abfallenden Rand hingegen ist nahe bei 3 Uhr nichts mehr schnurgerade und schwarz-weiß, sondern die Linie ist vollkommen verbogen, und in dem eigentlich weißen Bereich sieht man allerlei Grautöne. Auch bei dieser 3-Uhr-Variante nicht vergessen, den Abstand Tester - Spiegel innerhalb weniger mm so zu variieren, daß der Effekt möglichst deutlich wird.


    Damit hast Du die Diagnose. Was ist mit der Therapie? Es stimmt: Der Spiegel muß nicht sphärisch sein, wenn man zum Parabolisieren übergeht, und ein gegenüber den weiter innen gelegenen Bezirken abfallender Rand ist typisch für die fertig entwickelte Parabel, ist dort also erwünscht. Man kann einen abfallenden Rand also so lassen und schauen, daß er sich in die Parabel einfügt. Die Frage, die sich dann stellt ist: Wie stark darf der Rand denn abfallen, wenn er später Bestandteil der Parabel werden soll? Und bewegt sich Dein Rand innerhalb der erlaubten Grenzen? Wenn Du diese Fragen beantworten willst, stehst Du vor der Aufgabe, einige anspruchsvolle Messungen vorzunehmen. Und Du hast ja gesehen, daß Meß-Anweisungern per Internet gar nicht so leicht zu vermitteln und zu verstehen sind.


    Ich würde an Deiner Stelle einen anderen Weg gehen und den Spiegel erst mal zur Sphäre führen. Dazu hast Du weiter oben schon einige Tipps bekommen (...Sphäre nach außen entwickeln, Rand zurückdrängen...) Die sind brauchbar und führen auch zum Ziel. Ich halte sie dennoch für unpraktikabel. Denn wenn Du dann den Erfolg Deiner Bemühungen beurteilen willst, mußt Du abfallende Ränder miteinander vergleichen: Ist der Saum wirklich schmaler geworden? Oder vielleicht nur scheinbar? Habe ich in Wirklichkeit nur die Schneide weniger hineingeneigt...?


    Einfacher geht es mit der Daumen-Methode: Spiegel auf den Schleif-Bock, Wölbung nach oben. Den Rand-Bereich ringsum mit Poliermittel bestreichen. Daumen bei 8 Uhr tangential so auf den Rand setzen, daß man die Kante noch deutlich spürt. Dann den Daumen in einer einzigen gleitenden Bewegung mit mäßigem Druck über 12 Uhr nach 4 Uhr führen. Diesen Strich ca 20 mal. Dann den Spiegel 120 Grad gegen den Uhrzeigersinn drehen und die Prozedur wiederholen. Nach zweimaligem Weiterdrehen sind alle Rand-Bereiche in gleicher Weise bearbeitet. Dauer: höchstens 10 Minuten. Der Foucault-Test zeigt Dir jetzt die rechte Kante (Die verschwindet bei abfallendem Rand im Schatten des Rand-Bereichs. Sie ist auch auf Deinen Bildern kaum zu erkennen) und ca 2 cm innen eine deutlich ausgeprägte Stufe. Die gilt es nun zu beseitigen. Das Rezept dafür lautet: MOT, ganz kurze, zentrale Striche und viel Wasser.


    Zu der Strichführung noch einige Hinweise: Je kürzer man die Striche wählt, desto schneller handelt man sich Zonen ein. Daher würde ich die Striche beibehalten, die Du bisher benutzt hast und diese kurzen MOT-Striche zu 30% beimischen. Die wirken vor allem im Rand-Bereich, beseitigen also die Stufe. Unerläßlich ist jedoch, daß Du das Tool - und hier besonders den Rand-Bereich - nicht nur feucht sondern richtig naß hältst. Naß heißt: Spätestens alle 5 Minuten Wasser zugeben. Bleibt das Tool nur feucht statt naß, handelst Du Dir allein dadurch wieder einen abfallenden Rand ein. - Wenn Du so verfährst, kannst Du an der Schneide beobachten, wie die Stufe von Test zu Test weniger wird, die Kante jedoch erhalten bleibt. Viel Erfolg - Karl

    Hallo Arno
    Doch, doch, wir lesen schon bis zum Ende. Haben Deine Bilder auch nicht anders verdient. Zu Deinem Spiegel: Meiner Meinung nach hast Du einen klassischen abfallenden Rand. Am einfachsten überzeugst Du Dich so davon: Bring die Schneide in die Position, in der Deine Bilder entstanden sind. Dann fährst Du den Tester ein Stück weit vom Spiegel weg - eine kleine Strecke zwischen 5 mm und 2 cm. Anschließend bringst Du die Schneide in den Strahlengang und neigst sie soweit rein, daß der Schatten die ganze linke Hälfte des Spiegel verdeckt und seine Grenze von 1 Uhr bis 5 Uhr verläuft. Dann schaust Du Dir die Grenze zwischen Hell und Dunkel an. Einen abfallenden Rand hast Du, wenn die Schattengrenze nicht geradeaus bis zum Spiegelrand verläuft sondern im Rand-Bereich des Spiegels <übergreifende Hörner> bildet: Die Grenzlinie zwischen Hell und Dunkel biegt sich oben weg von der 12 und unten weg von der 6. - Berichte mal, was dabei rausgekommen ist. Grüße, Karl

    Lieber Thomas
    Ich hoffe, ich sage Dir hier etwas völlig Überflüssiges: Mit dem Sphärometer jongliertst Du ja offenbar wie ein Weltmeister. Ich vermisse allerdings in Deinem Bericht den Begriff, der normalerweise in dieser Phase mit im Fokus der Aufmerksamkeit steht - das Wort <Pit> nämlich. Du weißt: Den Rand absuchen, das größte Loch markieren und erst dann zur nächsten Nummer übergehen, wenn von der vorherigen nichts mehr übrig geblieben ist. - Daran denkst Du doch wohl hoffentlich auch, oder? Grüße - Karl

    Hi Thomas
    Nett, daß Du Dich hier einklinkst. Wenn Deine Box weiterhelfen könnte, wäre das toll. Ich habe aber meine Zweifel. Ich erinnere mich, was das vor 5 Jahren bei meiner ersten Video-Ausstattung für eine Rennerei war: Habe ich RAM genug, ist die Platte für Video schnell genug, welches Programm...? Wenn man dann bedenkt, daß das Lifebook mindestens 4 Jahre alt ist und nicht mit 800 sondern - habe ich jetzt im Bios entdeckt - nur mit 300 MHz getaktet ist, dann glaube ich, wird es sich an den Video-Datenmengen verschlucken. Aber versuchen können wir es ja mal. Vorbeizubringen brauchst Du es mir nicht. So eilig ist es nicht - Weiter viel Erfolg und Danke für das Angebot - Karl