Beiträge von suberidome

    Hi


    So eine Entscheidung ist nur aus einer begreiflichen Resignation heraus zu verstehen. Und die solltest Du so schnell wie möglich überwinden. Was Du da vor hast, ähnelt einer Rückversetzung aus Klasse 8 in Klasse 3. Spiegel verkaufen und so Sachen - das ist Blödsinn. Deine Nirwana-Bilder zeigen doch, daß Du Bilder schießen kannst - sogar mit festen Schnittweiten-Differenzen. Nur waren es eben die falschen Bedingungen. Und nur die solltest Du jetzt - wenn auch notdürftig - korrigieren, damit Du wenigstens einmal - und wenn auch nur kurz - den Spiegel richtig zu sehen kriegst


    Mit Wackeltischen kann man locker fertig werden. Auch meine Bilder zittern, wenn sich eine Straßenbahn nähert - noch bevor ich sie höre. Und wenn Dein Tisch und der gesamte Aufbau zu wenig Stabilität haben - darauf kann man sich einstellen: hinsetzen, Halbmond auf die Klinge, endgültige Körperhaltung einnehmen, Arme fest auf den Tisch und dann den Tester aus dem Handgelenk bedienen (nur DAS bewegt sich; alles andere bleibt ruhig) Bei mir sind im Testraum schon 10 Leute gleichzeitg herumgehüpft. Da hatte ich Deine Bedingungen. Wenn man die stillstehen läßt, kriegt man auch ruhige Bilder. Daß man bei den ersten Versuchen an der Klinge gut beraten ist, in eine mumienhafte Gesamt-Körper-Starre zu verfallen, kann jeder von uns bestätigen. Da bist Du nicht der einzige. Zur Not stell ein paar Wassereimer auf den Tisch. Auch das stabilisiert.


    Mit Coudermasken fängst Du bitte gar nicht erst an. Da wartet nur die nächste Depression auf Dich. Über Pinsticks kann man reden. Aber auch darüber ist die Zeit inzwischen hinweggegangen. Heute macht man - wie Du vor 2 Tagen - Bilder in festen Abständen, und den Rest erledigt der PC.

    Hallo Kalle66


    Schon 120 Minuten nichts mehr von Wolfgang gehört. Entweder er hat sich was angetan oder im Gespräch mit Alois ist der Groschen gefallen. Seitdem mißt er, poliert er, und mißt und korrigiert wie der Leibhaftige. Um 15:00 Uhr präsentiert er uns dann ein FigXP-Bild, auf dem sich das Spiegel-Profil mit einem Strehl von 0,999 von links nach rechts schnurgerade unterhalb der 5-nm-Linie durchzieht. Du wirst sehen: wer Foucault-Photos aus dem Nichts zaubert, schafft auch das - Karl

    Hi
    Noch ein Nachtrag: Wenn Du die Schärfe des Halbmonds nicht beurteilen kannst - das kann auf dem Metall der Klinge tatsächlich schwierig sein - halt doch einfach ein weißes Stück Papier dorthin, wo das Licht des Halbmonds auf die Klinge fällt. Auf dem Stück Papier ist die Schärfe des Halbmonds gut beurteilbar. Bis gleich - Karl

    Hi
    Das klingt jetzt schon eher nach normalen Problemen. Was mir an Deiner Beschreibung nicht gefällt ist das Wort <Lichtspalt> Könnte sein, daß Du wieder auf gedanklichen Abwegen unterwegs bist. Zur Absicherung ein paar Fragen: Man kann den Halbmond scharf auf der Klinge abbilden; es geht aber auch diffus. Wir brauchen ihn unbedingt scharf. Hast Du das? Zweitens: Wenn Du ihn scharf drauf hast, wandert er dann quer über die Klinge je nachdem wie Du die Querkurbel betätigst? Erst mal nur soviel. Auf die Antworten bin ich gespannt - Karl

    Hi


    Alles höchst seltsam, was Du da über das Zustandekommen der bisherigen Bilder erzählst. Wollen hoffen, daß Alois Dich heute telefonisch an die Hand nimmt und Dir den restlichen Weg zeigt. Einen Nachteil sehe ich dabei. Nach seinen mails zu urteilen ist Alois Optik-Wissenschaftler. Könnte sein, daß er Dich in seiner Begeisterung mit zuviel Theoretischem füttert, wo es im Moment doch eher um Komponenten-Anordnung und Handgriffe geht.


    Daher ein Tipp von mir: Stell die Skizzen-Situation her, sorg dafür, daß sich der Halbmond SCHARF auf der Klinge abbildet und dann fahr die Klinge so wenig - ein klitzekleines bißchen nur - zur Seite, daß vom Halbmond etwas Licht an der Klingenkante vorbei in die Kamera fällt. Ein paar Photonen genügen - dann hast Du die Bilder. Und zwar in der Anordnung, die wir alle benutzen. Die Anordnung ist wichtig, denn nur dann sind unsere weiteren Tipps für Dich verwertbar. Versuch das ruhig schon vor dem Telefonat. Ich denke, das Gespräch mit Alois wird danach sehr kurz ausfallen - Karl

    Hi


    Ja, das bleibt rätselhaft. Kann nur so gelaufen sein, wie Du es im PS schreibst. Normalerweise hat man das umgekehrte Problem: Anordnung und Handhabung - alles richtig, trotzdem kriegt man die Bilder nicht hin. Aber so wie Du: alle Anleitungen zum Test offenbar falsch verstanden zu haben und dann trotzdem richtige Bilder zu produzieren - das macht Dir so schnell keiner nach. Du bist offenbar in die Foucault-Situation reingestolpert, ohne zu wissen, was Du tust. Und dann noch gleich eine Serie hinzulegen, so daß man als Zuschauer glaubt: der hat's drauf - auch das ist in der europäischen ATM-Szene ohne Beispiel. Genau genommen mußt Du als Schatten-Genie gelten: Null Ahnung und trotzdem super Bilder. Ich HOFFE, daß Du jetzt in der Spur bist und bleibst und daß wir ab jetzt die gleiche Sprache sprechen und keiner mehr gedanklich eigene Wege geht. - Es stimmt: würde mich wirklich interessieren, wie Du an Deine Bilder gekommen bist. Aber das wirst Du kaum rekonstruieren können. Vielleicht versuchst Du's ja doch und hältst den Artikel bis zum nächsten 1. April zurück.


    Was jetzt zu tun ist: Sag uns erst mal, ob's vom Spiegel aus so aussieht wie auf der Skizze oder spiegelverkehrt. Und dann stellst Du uns morgen hier die 5, 6 Bilder rein - mit Angaben zu den Schnittweiten-Differenzen. Über die ganze Meßstrecke, die Alois Dir schon vorgerechnet hat. Dann machen wir ne Auswertung nach unseren Verfahren und Du eine mit Deinen Programmen. Und sag uns, ob Deine Lichtquelle mit der Klinge mitfährt oder unabhängig vom Tester fest montiert ist. Ganz weit hinten im Hinterkopf rechne ich mit der Möglichkeit, daß Du uns wieder mit einem dicken Klops konfrontierst. Bitte nicht: mögen Deine und unsere Kurven identisch sein. Bis dann - Karl

    Hi Wolfgang


    Die Bilder, die Dir fehlen hast Du genau richtig identifiziert. Da Du bis dahin alles richtig gemacht hast - die bisherigen Bilder beweisen es ja - bist Du auf dem letzten Meter. Normalerweise wüßte ich nicht, was ich jemandem in Deiner Situation noch erklären sollte. Wäre da nicht das leidige Problem mit dem Lichteinfall. Daher meine ich, ist es gut, sich noch mal auf einen gemeinsamen Ausgangspunkt zu bringen. Hier schematisch die Test-Situation aus der Spiegel-Perspektive:



    Erkennst Du die so wieder? Klingenkante verdeckt LED zur Hälfte. Vertikaler Halbmondrand auf Klingenkante, der Halbmond auf der Klingenfläche. Halbmond in Höhe der Mitte des Kamera-Objektivs.


    Wahrscheinlich ist bei Dir alles spiegelverkehrt - aber das ist nicht von Bedeutung. Schau Dir die Skizze genau an. Sie sollte Dir nichts Neues bieten, da Du ja schon F-Bilder produziert hast. In der Situation, die die Skizze wiedergibt, genügt ein winziger Dreh an der Quer-Kurbel, und das Licht am geraden Rand des Halbmonds fällt an der Klingenkante vorbei in die Kamera (man zieht gewissermaßen die Klinge unter dem Halbmond weg) Diese Situation MUSST Du gehabt haben. Dann verstehe ich nicht, wo jetzt unvereinbare Forderungen entstehen sollen. Sag's bitte noch mal ausführlicher - Karl

    Hi


    Ich war gerade an meinem Tester und haben versucht, durch falsches Anschneiden des Lichkegels die Beleuchtung des Spiegels umzukehren. Hat auch gleich beim ersten Versuch geklappt. Damit hast Du für ein absolutzes Novum in der Geschichte der europäischen Spiegelschleifkunst gesorgt. Es ist halt wie immer: die Neuerungen kommen immer von außen. Dein Pech, daß es diesmal eine unbrauchbare ist.


    Was heißt hier: die Nerven liegen blank! Ich finde das alles sehr entspannt. Deine Bilderserie beweist, daß Du den Beginn der Meßstrecke gut einschätzen kannst. Nur mit dem Ende hapert es noch ein wenig. Das ist aber eine Kleinigkeit. Vom Hirnkrebs bist Du meilenweit entfernt.


    Die 2 Tipps, die man Dir in dieser Situation geben muß sind diese: Damit das Licht nicht wieder springt, mußt Du darauf achten, daß der Halbmond während der Meß-Sitzung auf der Klinge sichtbar ist. Ich habe mir daher in meiner Anfangszeit die dem Spiegel zugewandte Seite der Klinge mit weißem Papier überklebt, damit ich den Halbmond auch immer schön sehen kann. Wenn man ihn dort plaziert hat, kommt es nur noch darauf an, die Klinge seitlich so zu bewegen, daß der vertikale GERADE (darauf liegt die Betonung) Rand des Halbmonds an der Klingenkante vorbei in die Kamera scheint. Wenn Du so verfährst, kriegst Du die gewünschten Bilder.


    Zweitens: Wieweit sollte man die Klinge reinneigen? Wenn Du Dir die Bilder Deiner zweiten Serie anschaust, erkennst Du von 3 Uhr über die Mitte nach 9 Uhr insgesamt 3 Licht-Schattengrenzen - nämlich eine in der rechten Spiegelhälfte, eine nahe der Mitte, und eine dritte in der linken Spiegelhälfte. Achte mal auf die zentrumnahe Licht-Schatten-Grenze. Die ist auf dem obersten Bild rechts vom Zentrum, nähert sich auf den folgenden Bildern dem Zentrum und steht auf dem letzten Bild links vom Zentrum. Diese Wanderung liegt daran, daß Dein Tester nicht perfekt zur optischen Achse ausgerichtet ist. Das muß er auch nicht. Man kann von Bild zu Bild die entsprechende Korrektur vornehmen, indem man die Klinge soweit reinneigt, daß die Zentrum-nahe Licht-Schatten-Grenze in etwa durch den Spiegel-Mittelpunkt verläuft. Dann ist das Bild perfekt.


    Du siehst: Du brauchst keine langen Online-Anleitungen. es genügen wenige Hinweise, um Dir den letzten Schliff zu geben. Das Einzige, was wir Dir nicht abnehmen können, ist Üben, üben... Wenn Du das beherzigst, bedienst Du Deinen Tester bald so traumhaft wie Dein Auto: Kurbelst Dich innerhalb von Sekunden in die Schattenwelt und weißt am Ende gar nicht mehr, wie Du dorthin gekommen bist. - Karl

    Hi


    Deine Fotoserie sieht weiterhin typisch aus. Und die Bilder wirken schärfer und kontrastreicher. Darum geht es aber nicht. Ich habe mir wieder das Bild vorgeknöpft, das Du am weitesten außen aufgenommen hast. Die Licht-Schatten-Grenze liegt wieder bei 55 bis 60%. Wahrscheinlich stammen sie aus derselben Meß-Serie wie die vorige Sequenz. Wenn Du heute mißt, sorg dafür, die Klinge schrittweise so weit rauszufahren, daß der dunkle Rand-Saum bei 3 oder 9 Uhr ganz schmal wird (auf der gegenüberliegenden Spiegelseite ist derselbe Spiegelbereich hell)


    Und damit zu dem Phänomen, das ich überhaupt nicht einordnen kann: ich habe dir ja schon vor Tagen die Frage gestellt, ob du Klinge und LED ständig vertauschst. In der Tat ist es auch diesmal wieder so, daß das Licht auf der letzten Serie die Seite gewechselt hat. Ein solcher spontaner Wechsel ist mir vollkommen neu. Gibt es an deiner Knipse vielleicht einen Knopf, der die Bilder dreht? Oder hattest du die Bilder vor dem Posting in der Bildverarbeitung, die sie unbemerkt gedreht hat? Irgendwas stimmt da nicht. Oder willst du vielleicht die alten Hasen zur Verzweiflung treiben? Eine ganz aktuelle Idee, die ich jetzt nicht überprüfen kann: Manche Deiner Bilder zeigen doch ein Bücherregal als Hintergrund. Wenn die Bilder versehentlich gedreht sein sollten, hätte das Bücherregal auf den Bildern die Drehung mitgemacht. Schau doch da bitte mals als erstes nach. - Karl

    Hi


    Und noch was: Ich lese gerade, daß Du die Programme offenbar mit den 6 Bildern gefüttert hast, die Du hier ins Forum gestellt hast. Damit ist keine sichere Spiegel-Analyse möglich, weil die Licht-Schatten-Grenze auf dem letzten Bild bei ca 55% des Radius verläuft - von der Spiegelmitte aus gezählt. Die Analyse-Programme liefern umso sicherere Spiegel-Profile, je näher die äußerste Licht-Schatten-Grenze am Rand liegt. Also: Noch ca 4, 5 zusätzliche Bilder im Abstand von 0,2 mm, und die Aussagen der Programme über Deinen Spiegel fallen wesentlich zuverlässiger aus. - Karl

    Hi


    Schön, daß Du wieder zurück bist und Dich nun wieder dem eigentlichen Leben zuwendest. Hab die Bilder erst spät abends entdeckt und muß mich daher kurz fassen.


    Das sieht gut aus. Der Rand macht einen ordentlichen Eindruck und die Mitte entwickelt sich in die gewünschte Richtung. Ob man der Kurve des Diagramms trauen darf, kann ich nicht beurteilen. Hängt davon ab, ob Du vorher im Setup alles richtig eingetragen hast. Kritisch ist z. B. die Angabe, ob sich die Lichtquelle mitbewegt oder ob sie feststeht. Diese Eingaben solltest Du also nochmal überprüfen.


    Die Sequenz entspricht dem, was wir sehen wollten. Fazit ist - auf der Basis dieser Bilder: an dem Spiegel gibt's nichts auszusetzen. Kannst so weitermachen auf dem Weg zur Parabel. Nur schade, daß Du nicht noch ein paar Bilder weiter außen gemacht hast. Dann hätte ich sofort eine eigene Oberflächen-Analyse vornehmen können, und Du hättest was zur Kontrolle gehabt.


    Mit den von Dir genannten Programmen bin ich nicht vertraut. Da müssen andere ihre Tipps geben. - Wir begleiten Dich weiter - Karl

    Hi


    Geh doch einfach mal auf Stathis' Seite und schau, was der dazu sagt. Zur Frage der Oberflächen-Beurteilung äußert er sich doch sehr ausführlich.


    Ich selbst würde so verfahren: Eine Pit-Gruppe mit dem Edding am Rand markieren, damit sie nach einer Polier-Sitzung wieder auffindbar ist. Das Aussehen würde ich mir einprägen, dann polieren und im Anschluß schauen, ob sich die Pits verbessert haben. Solange das der Fall ist, ist Polieren nicht verkehrt. - Karl

    Hi


    Noch ein paar Anmerkungen zur Strichführung - falls das Bild von 18:11 Uhr wirklich den aktuellen Stand widerspiegelt. Mein Tipp mit dem Überhang betraf MOT. Alternativ könnte man auch parabolisierende MOT-Striche machen. Die tragen den Berg ab, und bevor sie das zentrale Loch buddeln, hörst Du auf und genießt die Sphäre. Aber jetzt keine langen Sitzungen mehr auf dem Weg zum ersten Zwischenziel. Es ist wirklich eine Sache von wenigen Minuten - Karl

    Hi


    Mann, macht ihr das kompliziert. Spiegelschleifen ist EINFACH!!! Es geht nicht um irgendwelche Reflexe sondern um die Seitenbeziehung von physischer LED und physischer Klinge: Man stelle sich dorthin, wo der Spiegel zum Testen befestigt wird und schaue auf den eingeschalteten Tester. Dann hat man in Wolfgangs Fall links das Licht und rechts die Klinge - aus der Spiegel-Position betrachtet. Da die Seitenangaben sich aber immer auf die Kamera-Perspektive und eben nicht auf die Spiegel-Perspektive beziehen, muß man diese eben getroffenen Angaben umkehren: Links die Klinge, rechts die LED. Wenn man unter diesem Aspekt das Bild von 18:11 Uhr begutachtet, hat er einen inzwischen recht flachen Zentralberg und einen sehr guten Randbereich. Von der Sphäre ist er mit der richtigen Strichführung 3 Schleif-Minuten entfernt. (Wenn's mein Spiegel wäre, würde ich mit starkem, wechselndem seitlichem Überhang schleifen. Aber nur kurz. Zwischendrin chaotische Striche) - Karl

    Hallo Wolfgang


    Damit es in dieser entscheidenen Frage keinen Irrtum gibt: Die Seitenangaben zu Klinge und Lichtquelle legt man aus der Kamera-Position fest - nicht aus der Spiegel-Perspektive. Denk also scharf nach und sag Bescheid. Es wäre fatal, wenn wir in diesem wichtigen Punkt aneinander vorbeireden. Und nicht böse sein, wenn ich hier so hartnäckig bin. Das ist leider nötig, denn sonst landest Du mit Deinem Spiegel in der Prärie. - Karl

    Hi Wolfgang


    Wenn sonst niemand Stellung zu Deinen Bildern nimmt, tu ich es eben:


    Ich muß nach wie vor darauf bestehen, daß Du uns eine Serie von 4, 5 Bildern zeigst. Kann nämlich sein, daß Du noch kein Gefühl dafür hast, welche longitudinale Klingenposition für die Bewertung des Spiegels die beste ist. Auf Deinem letzten Bild ist auffällig, daß der Berg von 0 bis 80% reicht. Natürlich kann man so einen Berg ohne weiteres ins Glas zaubern, wenn man's drauf anlegt. Eine andere Ursache für so eine Deformation kann aber auch eine zu weit intrafokale Klingenposition sein. Bevor wir Dir also falsche Tipps für das weitere Vorgehen geben, müßten wir die Bildserie sehen.


    Das ist im derzeitigen Stadium Deiner ATM-Karriere übrigens eine gute Übung für zwischendrin: mal ne halbe Stunde an der Schneide sitzen, den Tester von innen nach außen und wieder zurück fahren und dabei beobachten, wie sich der Anblick der Spiegel-Oberfläche ändert. In der Regel ist diejenige Klingenposition die richtige, die quer über den gesamten Radius ein moderat ausgeprägtes Relief zeigt - ohne Extreme. Und eben daran hapert es bei Deinem letzten Bild: Der breitbasige Berg,der bis 80% reicht ist nicht moderat sondern extrem, und der flache Rand, der sich nach außen hin anschließt, ist ebenfalls ein Extrem.


    Sollte sich aber herausstellen, daß der Spiegel wirklich so aussieht wie man ihn hier sieht, schleifst Du falsch. Denn die Neigung zum Zentralberg ist schon auf einem früheren Bild erkennbar. Insofern hättest Du seitdem einen systematischen Fehler beibehalten, der den Spiegel immer mehr in dieselbe Richtung - den Zentralberg - deformiert. Wäre kein Unglück: so einen Berg kriegt man mit den richtigen Strichen in 10 Minuten wieder weg. Ich hab aber am ehesten Deine Pechhaut in Verdacht. Stell bitte sicher, daß sie überall Kontakt hat. Wenn sie von 0 bis 70% keinen guten Kontakt hat, produziert sie Berge wie Deinen.


    Die Licht-Schattengrezne verläuft schräg. Steht Deine Klinge vielleicht auch schräg? Senkrecht wäre wünschenswert. Und noch etwas ist mir aufgefallen: Kann es sein, daß Du mit Licht und Klinge rumspielst? Also Licht mal von rechts und auf anderen Bildern wieder von links? Die Deutung <Breiter Zentralberg> setzt voraus, daß das Licht auf dem letzten Bild von links kommt - Karl

    Hi Wolfgang


    Überhaupt nichts wird kompliziert. Im Gegenteil: Du bist ganz nah am Niveau derer, die Du bisher immer beneidet hast.


    Zu den Schnittweiten-Differenzen: Du fährst den Tester in eine spiegelnahe Position, in der sich so etwas wie ein Relief - also erste Schatten - zeigt. Diese Klingen-Position liest Du auf dem Meßschieber ab und machst ein Bild. Dann fährst Du die Klinge 0,1 (oder 0,2) mm weiter vom Spiegel weg und machst ein weiteres Bild. Dann wieder ein Stück weiter weg und wieder ein Bild usw. Irgendwann bist Du mit der Klinge so weit vom Spiegel weg, daß der Spiegel keine verwertbaren Schatten mehr zeigt. Auf diese Weise erhältst Du mehrere Bilder mit 0,1 (oder 0,2) mm Klingen-Abstand (= Schnittweiten-Differenz). Merkmal so einer Serie ist also der von Bild zu Bild konstante Klingen-Versatz. Aus dieser Serie zeigst Du uns diejenigen Bilder, die so richtig schön schattig sind - zusammen mit den mm-Ablesungen auf der Meßskala. Und dann sehen wir weiter - Karl

    Hallo Wolfgang


    Wenn man bedenkt, daß Foucault gestern noch ein Fremdwort für Dich war, ist das Bild wirklich erstklassig. Meine Deutung lautet: Licht kommt von rechts, Klinge von links. Kann sein, daß die Klinge ruhig noch was weiter vom Spiegel weggefahren werden könnte, denn die inneren Spiegel-Areale scheinen etwas vorgewölbt. Sicher ist, daß die Mitte etwas vertieft ist und daß der Rand-Bereich ab 70% etwas abfällt. Wenn man es überspitzt ausdrücken möchte, könnte man sagen, daß Du der Parabel näher bist als der Sphäre.


    Um die Beurteilung auf eine sicherere Basis zu stellen, ist es ratsam, eine Sequenz mehrerer Bilder reinzustellen - mit festen Schnittweiten-Differenzen. Und bitte mal überprüfen, ob die Lichtquelle über die ganze Fläche homogen abstrahlt. Die Überbelichtung am rechten Rabnd stört etwas. Butterbotpapier vor der LED wirkt da Wunder. - Karl

    Hallo Wolfgang


    Eine andere Methode, die bei Verwendung von Kreuztischen fast zwangsläufig zu den Schattenbildern führt, geht so:


    Den Tester so plazieren, daß das zurückgeworfene LED-Bild ganz in die Nähe der Klingenkante zu liegen kommt. Dann die Klinge seitlich so verfahren, daß der Klingenschatten den Spiegel ziemlich genau halbiert. Ab jetzt arbeitest Du mit beiden Kurbeln gleichzeitig: Eine Hand bedient den Längs-Vorschub, die andere den Quer-Vorschub. Mit dem Längs-Vorschub arbeitest Du Dich langsam in Richtung ROC vor - die Annäherung erkennst Du daran, daß die Kante des Klingenschattens auf dem Spiegel immer unschärfer wird. Gleichzeitig sorgst Du mit dem Quer-Vorschub dafür, daß die Kante des Klingenschattens den Spiegel weiterhin schön halbiert. Wenn Du auf diese Weise durch den ROC fährst (Klingenkante immer in der Mitte des Spiegels!), breitet sich die Klingenkante plötzlich über den gesamten Spiegel aus und Du findest Dich urplötzlich in der Schattenwelt wieder. - Karl

    Hi


    Du bist mit der Klingenkante seitlich zu weit von der optischen Achse entfernt. Diesen Abstand würde ich als erstes variieren - solange, bis Du siehst, wie die Klingenkante durch das seitliche Verschieben des Testers über den Spiegel wandert. Ist dieses erste Ziel erreicht, varrierst Du zusätzlich den Abstand der Klinge zum Spiegel und wiederholst das seitliche Verschieben. Irgendwann - meinst innerhalb weniger Minuten - bekommst Du dann die berühmten Halbschattenbilder.
    Noch ein Tipp: Wenn die Klinge erst mal den richtigen Abstand zum Spiegel hat, mußt Du die Klinge eher feinfühlig in den Lichtkegel hineinneigen. Gehst Du dabei zu stürmisch vor, verdunkelt sich der Spiegel schlagartig und die Halbschattenphase bleibt unbemerkt. Viel Glück - Karl

    Hi
    Bin grad beim Ausmisten meiner Schleifmittel-Reste auf ein unbenutztes Tütchen gestoßen mit der Aufschrift 100 Gramm NK 220. Weiß jemand, was das ist? Eine Variante von normalem Karbo 220? Der Farbton ist etwas rötlich. Schon mal Danke für die Antworten - Karl

    Hallo Wolfgang


    Zwei Bilder, die hoffentlich Licht ins Dunkel bringen. Im ersten siehst Du zweimal denselben Pechhaut-Ausschnitt. Rechts bei flachem Lichteinfall, so daß die Randwülste besser erkennbar sind. Sie fallen hier etwas zierlich aus, weil das Lineal, mit dem ich die Rillen gepreßt haben, ziemlich dünn war. Man bekommt auch eine Ahnung von der Tiefe der zusätzlichen Messer-Rillen. Auch die 9 Vierecke sind gut erkennbar.


    Im zweiten Bild siehst Du, wie und wo ich das Messer ansetze, ehe ich es durch eine Facetten-Reihe führe. Jetzt alles klar? - Grüße, Karl