Beiträge von sgo2000

    Hallo Rene,


    ja ich bin auch schon sehr lange Tolkien-Fan, eigentlich seit wir im Gymnasium den Hobbit als Lektüre in der 5. Klasse hatten, das war 1997, also lange vor den Filmen... Den Herr der Ringe habe ich mir damals auf Englisch gekauft, die deutsche Ausgabe war mir zu teuer :-). Die hab ich mir dann in den Ferien vorgelesen - so hab ich dann Englisch gelernt!


    Viele Grüße


    Stefan

    Hallo zusammen!


    Endlich habe ich mal wieder einen Beobachtungsbericht fertig, diesmal vom Tiefenbachferner hoch über dem Ötztal:


    Auch wenn die Webcam Regen anzeigte (und das auch den ganzen Tag lang machte [xx(] )– laut Satellitenbild hing keine Wolke über dem Tiefenbachferner und so habe ich kurzentschlossen den Septemberneumond genutzt, mich in luftige Höhe zu begeben und so den Sternen noch einen Tick näher zu sein….



    Nach drei Stunden und einem kleinen Abstecher, um das Abendrot zu fotografieren kam ich dann plangemäß um 23:00 Uhr auf dem Standort am Tiefenbachferner an und die Satelliten hatten nicht gelogen: Keine Wolke stört den Blick an den Himmel, die Milchstraße leuchtet hell und klar über dem Ötztaler Alpen und wie immer hier oben hört man außer dem Rauschen des Gletscherwassers rein gar nichts.



    Nur eine schnelle Bearbeitung mit dem Handy :)


    Perfekter Himmel in 2.850 m


    Die erste Messung mit dem SQM-L zeigte dann auch einen entsprechenden Wert: 21,56 mag/arc², das hat das Niveau vom Furkajoch im Winter oder der Edelweißspitze. Und dabei sollte es nicht bleiben: 2 Stunden später erreichte der Himmel sogar 21,77 mag/arc², das ist der dunkelste Himmel, den ich bisher gemessen habe und das bei lauschigen 7° C auf 2.850m. Ein echter Traum! So hab ich mich anfangs einfach nur in den Stuhl gesetzt und diesen tollen Himmel bestaunt und genossen!


    Einfach in der Milchstraße mit den Augen Spazierengehen, die man hier nicht suchen muss: Vom Schild bis Cassiopeia leuchtet sie hell und klar, Andromeda ist als deutliches Fleckchen sichtbar und ich meine sogar M33, den Dreiecksnebel erspät zu haben, wenn ich meinen heute doch etwas strapazierten Augen trauen darf.
    Überhaupt vertrage ich diesmal die Höhe nicht wirklich – oder es ist etwas anderes, auf jeden Fall laufe ich rum wie leicht besoffen, unter anderen Umständen hätte ich wohl die Nacht frühzeitig beendet, aber eine solch besondere Nacht schenkt man nicht wegen ein paar Zipperlein her! Aber großes Faint-Fuzzy-Jagen ist heute einfach nicht drin!




    Helix-Nebel (NGC 7293):


    Erstes visuelles Objekt der Nacht war selbstverständlich das Astrotreff-Objekt des Monats, der Helix-Nebel. Dieser große Planetare Nebel wurde 1823 vom deutschen Astronomen Karl Ludwig Harding entdeckt. Mit nur 650 Lichtjahren Entfernung ist er der uns am nächsten gelegene Vertreter seiner Art.
    Im Okular ist er halb so groß wie der Vollmond und zeigt sich anfangs als deutlicher runder milchiger Fleck. Bei längerer Betrachtung und mittels OIII-Filter zeigt sich nach und nach ein verdichteter Rand. Mehr Details kann ich leider nicht herauskitzeln – hier streiken heute meine Augen. Nach dem 2. Objekt im Hintergrund von NGC 7293, 2MASX 22290968-2047179, habe ich deswegen gar nicht erst gesucht.
    Auch andere kleine Galaxien suche ich in dieser Nacht vergeblich, es sollte einfach nicht sein.



    Also ist einfach nur Genußspechteln angesagt, ein paar Standardobjekte in Cassiopeia wie der Doppelsternhaufen h & x Persei oder der Crescent – und Veil-Nebel im Schwan stehen auf dem Programm – halt einfach entspanntes Gucken – das ist auch einfach nur schön. Dazwischen ein Schluckerl Sternguckerbier (das gute naturtrübe Alkohlfrei aus Kulmbach) während die Sommermilchstraße langsam im Nordwesten verschwindet, was braucht der Sternfreund mehr?



    Den Doppelhaufen wollte ich eigentlich auch mit dem Teleskop einfangen, nur habe ich wohl vergessen, den Okularauszug festzustellen – die Serie ist nicht zu gebrauchen bis auf dieses eine Bild, das Einstellungsbild mit ISO 12800 :-). Aber besser als nichts! Und was da wohl durchgeflogen ist? Es ist auf jeden Fall ein Satellit, aber welcher, keine Ahnung!


    The Heart of the Heart
    Wenn auch der Doppelhaufen nicht gelingen wollte, das nächste Objekt wenigstens hat geklappt: Das Herz des Herznebels im Sternbild Cassiopeia.
    Der Herznebel ist ein Emissionsnebel, das ionisierte Wasserstoffgas des Nebels wird durch die heißen Sterne im Sternhaufen (Melotte 15) zum Leuchten angeregt. Er befindet sich ca. 7500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Perseus-Arm der Milchstraße und wurde am 3. November 1787 von Wilhelm Herschel entdeckt und katalogisiert.
    Die Aufnahme entstand mit dem TS 130/650 QuadrupletApo (Arwen) und der Canon 60da. Insgesamt sind es 20 Aufnahmen zu je 4 Minuten bei ISO 1600.



    Während der Aufnahme bin ich einfach noch ein bisserl herumgewandert unter diesem perfekten Sternenhimmel, auch um bei 4° C wieder etwas warm zu werden – nach dem heißen Sommer sind das ja direkt arktische Temperaturen :-).
    In der Zwischenzeit stieg Orion über den Bergen im Osten empor, und zum ersten Mal in diesem Jahr und als Abschluss der Nacht gab es noch einen ausgiebigen Spaziergang in M42.


    Damit endete diese tolle Nacht im Hochgebirge auf 2.850m. Dieser Platz hier oben ist einfach spitze – wenn auch nur im Herbst und nur bis zur Eröffnung der Skischaukel in Sölden, eben solange die Ötztaler Gletscherstraße befahrbar ist. Aber ich komme auf jeden Fall wieder hier herauf!



    Den ganzen Bericht findet Ihr auch meiner Homepage:



    https://www.sgo-online.de/astr…acht-am-tiefenbachferner/
    (Bitte ganz kopieren, sollte der Link nicht funktionieren!)

    Hallo Martin,


    ja Prismen korrigieren das "versteckte Schielen" und ja, Werner hat recht, man muss sehr vorsichtig damit umgehen. Die Messung für Prismen muss sehr genau gemacht werden und sollte auch nur dann erfolgen, wenn es anders nicht mehr geht. (Aber wenn Du mit einem Visus von 120 nichts mehr scharf siehst und nur noch Kopfschmerzen hast, dann machen Prismen schon sinn)
    Werner: Wenn Prismengläser einen Farbfehler erzeugen, dann sind sie Murks. Ich habe jetzt seit gut 20 Jahren Prismen in den Gläsern und noch nie Probleme mit Farbfehlern (ausgenommen an meinem kurzen Fraunhofer ;) )


    Viele Grüße


    Stefan

    Achja und zu Deinem Bild:
    Bei der 5D Mark IV spielt diese ISO eben weil sie invariant ist eine große Rolle. 1600 geht noch ganz gut, 800 sind aber definitiv besser.
    Das gilt für die 6D übrigens ganz genauso.
    Theoretisch ist es bei entsprechender Bearbeitung wurscht, aber praktisch macht man sich das Leben deutlich leichter mit weniger ISO.

    Hallo Gernot,


    Alex hat das eigentlich schon schön erklärt, aber ich versuche es nochmal: Der Kamera-Chip erzeugt ein Rauschen, das wir auf den Bildern nicht wollen. Wir wollen aber soviel Signal wie möglich - also Detail des Deep Sky Objekts auf dem Chip haben. Damit soviel Signal wie möglich aufgenommen wird, wird die Aufnahme "Hintergrund limitiert": Die Belichtungszeit wird also gewählt, dass der Himmelshintergrund sicher heller auf dem Einzelbild ist als das Grundrauschen der Kamera. Dann geht durch das Rauschen sicher keine Information verloren. Die Belichtungszeit ist also abhängig vom Himmelshintergrund (und damit von der Lichtverschmutzung): Je heller der Himmel desto kürzer die Belichtungszeit, deswegen "Hintergrund limitiert".
    Praktisch gehst Du mit der 6d so vor: Nimm ein Bild auf, schaue dir das Bild dann auf der Kamera an. Wenn Du jetzt INFO drückst, zeigt sie neben dem Bild das zugehörige Histogramm. Hier sollte der große Buckel - der stellt nämlich den Himmelshintergrund dar - ungefähr im ersten drittel auf der linken Seite liegen, dann ist die Belichtungszeit perfekt.
    Die ISO-Einstellungen wählst Du dann so, dass die Belichtungszeit Deinem Equipment entsprechend (Nachführgenauigkeit etc.) damit eine gute Zeit herauskommt. Für die 6d benutze ich meist ISO 800 oder wenn mal nötig ISO 1600.


    Viele Grüße


    Stefan

    Hallo Saturnbuster,


    das ist aber wirklich teuer. Was für Gläser hat sie denn?
    Ich habe auch keine ganz unproblematischen Augen, starke Zylinder und Prismen in beiden Gläsern und habe pro glas grad mal 110,- € bezahlt und nein, nicht bei Fielmann oder einer anderen Kette.


    Viele Grüße


    Stefan


    P.S: Gläser aus China ginge schon, nur wer schleift sie Dir ins Gestell? Der Mittelpunkt der Linsen muss genau über der MItte der Pupille liegen, das kann man nicht per Fernorder machen, das muss ein Optiker messen.

    Hallo Kurt,


    ich kenne jetzt zwar auf die schnelle keine Alternative, aber bei mir funktioniert die Seite! (Mit Win 10 und Chrome)


    Viele Grüße


    Stefan

    Hallo Dieter,


    das war es, was ich gemeint habe: Ich glaube das die Einstellung Speed die Swing Range überschreibt.
    Ich auch mit anderen Parametern so (bei Long Exposure Timelapse z.B.) ,auch wenn es nicht immer Sinn macht.
    Bye the way, welchen Sinn haben 300 fps?

    Hallo Dieter,


    es könnte mit der Speed-Einstellung zu tun haben?! Ich hab's selber nicht ausprobiert, aber ich könnte es mir vorstellen, da der SAM teilweise bei widersprüchlichen Einstellungen Unsinn macht.
    War dort was eingestellt und auf was stand der Swing-Count?


    Viele Grüße


    Stefan

    Hallo Volker,


    also ich werde mir die Mühe machen, und auch die Einzelobjekte aus dem allgemeinen Deep-Sky-Beobachterforum auch in eine Liste aufnehmen.
    Grundsätzlich spricht übrigens aus meiner Sicht nichts dagegen, wenn es Doppelposts in beiden Foren gibt, ich werde dann einfach beide Links mit aufnehmen und den jeweiligen anderen Link auch im Forum posten.
    Da ich gerade an der Umstellung meiner EDV arbeite wird es aber bis zur Erstellung der 2. Liste noch ein klein wenig dauern!
    Ich werde die Listen dann erstmal hier mit einpflegen, aber wenn mir ein Admin dann auch einen Sticky-Post im allgemeinen Forum einrichtet, dann poste ich beide Listen auch da!


    Viele Grüße
    Stefan


    P.S.: Version September der OdM Liste ist verfügbar!

    Hallo zusammen,


    Occulum hat heute per Mail den erfolgten Versand bestätigt:
    <i>
    Liebe Vorbesteller der Premium-Ausgabe des interstellarum Deep Sky Guide,


    die Premium-Ausgabe des interstellarum Deep Sky Guide ist versendet worden!


    Sie sollten Ihr(e) Exemplar(e) in den nächsten Tagen erhalten. Sollte es ein Problem mit der Lieferung geben oder Ihre Sendung ausbleiben, wenden Sie sich bitte direkt an den zuständigen Kundenbetreuer bei unserer Auslieferung Brockhaus Commission:


    Hr. Duchardt
    Telefon ++49 (0) 7154/13 27-28
    Telefax ++49 (0) 7154/13 27-13
    e-mail: duchardt(==&gt;)brocom.de
    Ich hoffe sehr, dass Ihnen das Ergebnis zusagt!


    Ich möchte mich noch einmal persönlich für Ihre Vorbestellung bedanken, die dieses Produkt erst möglich gemacht hat.
    Clear skies,
    Ronald Stoyan
    </i>


    Dann bin ich mal gespannt, wann er eintrifft!


    Viele Grüße


    Stefan

    Hallo Sabine,


    zum Adapter für den Kasten auf 2 Zoll:
    den gibt's unter anderem auch bei Teleskop-Austria:
    https://teleskop-austria.at/PS…-PST-Keil-in-einen-2-Zoll


    zum Abschrauben des Etalon vom Rohr, wenn sich die falsche Seite löst (also das Etalon vom schwarzen Kasten, statt das goldene Rohr vom Etalon):
    Vorsichtig den Gummiring vom EInstellring runterziehen. Darunter findest Du eine kleine Senkkopfschraube. Diese rausdrehen und den Drehring nach vorne über das goldene Rohr abziehen. Jetzt hast Du eine gute Grifffläche für Zange bzw. Boa oder Ölfilterschlüssel (Das Etalon liegt geschützt, da kann nichts passieren.)


    zu den ETF / ITF-Filtern:
    Die ersten Serien des PST hatten einen Enery Rejection Filter auf der Frontlinse aufgedampft (die goldene Schicht, die Lochfraß hatte). Beim Tausch oder bei neueren Serien wurde diese weggelassen und dafür ein kleiner Filter vor den Blockfilter gesetzt. (wenn Du die Okularhülse ganz unten am schwarzen Kasten abschraubst und umdrehst, siehst du den neuen Filter (silbrig-grün-rötlich schimmernd. Den Blockfilter sieht man von oben, er ist viel kleiner und rötlich.) Dieser ITF-Filter rostet auch so manches Mal, er kann durch den ITF von Beloptik ersetzt werden.
    Bei einem Umbau auf größere Öffnungen (PST-Mod) reicht dieser kleine ITF nicht aus, es muss zwingend noch ein ERF <b>vor</b> die Linse des großen Teleskops, an den der PST adaptiert wird.


    Hier noch ein Link zu meinem PST-Umbau:
    https://www.sgo-online.de/astro/das-sgo-solarscope-entsteht/


    Viele Grüße


    Stefan

    Hallo Xeno,


    meine Seite läuft seit Jahren auf Wordpress, allerdings selbst verwaltet, der Hoster ist 1und1. Warum Wordpress?
    1) Gut gepflegt, gut dokumentiert und nicht schwer zu bedienen. Viele gute Plugins für Nicht-Web-Programmierer. Updates seit Jahren kein Problem (im Gegensatz z.B. zu Joomla)
    2) Baukästen: Ist mir zu unsicher. Wenn ich den Hoster wechseln will, fängt man von vorne an. Mein Wordpress lade ich samt Datenbank runter, beim neuen Hoster hoch und die Seite ist in weniger als 2 Stunden wieder online (reine Down und Upload-Zeit)
    3) Von WIX und Wordpress.com und ähnlichen rate ich ab: Die halten sich in vielen Bereichen nicht an den Datenschutz (DSVGO) und sind so potenziell gefährlich (Abmahnungen). Daher empfehle ich auch unbedingt einen Deutschen Hoster!


    Zu Mettling und CloesterianusMaximus: eine Webseite zum dokumentieren seiner Fortschritte ist doch nicht verkehrt, hatte ich auch so gemacht. Am Anfang halt nur, um Verwandten und Bekannten die ersten Bilder stolz zu präsentieren (ja es muss nicht immer Facebook sein!) Und warum sollst Du Deine ersten Gehversuche nicht dokumentieren? Also lass Dich nicht von ein paar alten Hasen verunsichern. Ganz nebenbei lernt man eine Menge über Webseitenerstellung, mir hat das viel geholfen, auch wenn es am Anfang nur Spielerei war, heute spare ich mir so viel Geld, weil ich alles selber gestalten kann nicht nur für meine Praxis sondern sogar für Kollegen!


    Viele Grüße und CS


    Stefan

    Hallo Rene, danke für Deine Rückmeldung!


    Hallo Volker, Deine Idee ist im Prinzip gut, ich weiß nur nicht, ob ich für eine Liste mit beiden Foren Zeit finde. Ich schau es mir mal an!


    Viele Grüße


    Stefan

    Hallo Rudi,


    Grundsätzlich stimmt das, oder aber auch nicht. Es kommt oft auf den einzelnen Beobachter an. Ich habe 20 Jahr mit einem Farbwerfer-Refraktor (80/560 Vixen) nur mit Plößl-Okularen (außer den Plastik-Kellnern das billigste was es gibt) beobachtet und der Farbfehler hat mich nie gestört. Ähnlich ist es mit den Koma bei kurzen Spiegel-Teleskopen. Da ist jeder Beobachter anders. Und ich habe auch Anfänger erlebt, die mit den super tollen teuren Highend-Okularen gar nicht zurecht kamen, weil der Einblick auch gewöhnungsbedürftig ist! Darum ist das mit der Teleskopfrage auch immer erst mal eine Frage des Geldes, der persönlichen Vorliebe, der Objekte die man beobachten will - das lässt sich also wirklich schwer in Kurzform auf den Punkt bringen. Hier hilft oft nur eins, durch alle Typen mal durchschauen - bei Teleskoptreffen oder bei einer Sternwarte oder einfach mal in die Runde Fragen, ob ein Astrokollege einen Mal durch seine Röhren gucken lässt.
    Der einzige Punkt, der immer stimmt: die Montierung muss halbwegs passen, denn wenn alles wackelt und zittert, wird es auch für den Anfänger nicht leichter, irgendwas im Okular zu erkennen, geschweige denn überhaupt ordentlich scharf zu stellen. Und hier bestimmt definitiv die Teleskopart (länge und Gewicht) die Stärke der Montierung und damit ihren Preis.
    Viele Grüße
    Stefan

    Hallo Rudi,


    das ist ein relativistisch korrigierter Mittelwert auf Quantenebene :) - Nein, einfach nur getippter Bödsinn. Im bafk ist von 8000 Lichtjahren die Rede und zwischen 3500 und 8000 liegen die 5000 wirklich ganz gut in der Mitte!

    Hallo zusammen!


    Meine beiden ODMs finden sich diesmal im Sternbild Adler (aus der Gegend hatten wir noch gar kein ODM) und beides sind wieder kleine Scheißerchen, nämlich Planetare Nebel. Beide sind nicht besonders hell, aber mit Filtern sollten sie auch bei moderater Lichtverschmutzung zu sehen sein.
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    NGC 6781: die Schneekugel


    Die Schneekugel (engl. Snowglobe Nebula) ist eigentlich leicht zu finden, liegt sie doch fast genau auf der Verbindungslinie zwischen Gamma und Zeta aquilae. Entdeckt wurde der kleine planetarische Nebel am 30. Juli 1788 von William Herschel.


    In meinem 16“ Teleskop erscheint er mit OIII-Filter als kleiner heller Schneeball, wenn man länger beobachtet, erkennt man einen verdichteten helleren Ring, der nicht ganz geschlossen zu sein scheint (also wie ein C), das Innere ist etwas aufgehellt. Er ist mit 1,6 Bogenminuten etwas größer als der bekannte Ringnebel (1,3‘) M57. Wie auch beim Ringnebel sehen wir praktisch von oben auf den eigentlich uhrenglasförmigen Nebel. Daher auch die geringere Dichte im Inneren des Nebels.


    Der Zentralstern (14m9 - 17m8) soll Teleskopöffnungen jenseits der 20“ erfordern, mit 16“ ist er jedenfalls nicht zu erkennen. Er strahlt ca. 385x heller als die Sonne. Sein Vorläufer, aus dem der planetare Nebel entstand hatte ca. 1,5 Sonnenmassen.


    Über die Entfernung herrscht noch Unklarheit, deswegen ist auch kein Durchmesser angegeben. Je nach Messmethode schwanken die Angaben für die Entfernung zwischen 1200 Lichtjahren, 2000 Lichtjahren oder sogar 3000 Lichtjahren.



    NGC 6751: das glühende Auge


    Auf Fotos leuchtet mitten im Sternbild Adler ein kleines, glühendes Auge: Der Glowing-Eye-Nebula. Er findet sich an der Schwanzspitze des Adlers und bildet mit Lambda und 12 Aquilae ein Dreieck. Bei 60x wirkt er sehr klein und ohne Details, ab 12“ zeigt er sich als klassischer Planetarer Nebel mit Zentralstern. Der UHC-Nebel ist unbedingt nötig! Die namensgebende „Augenstruktur“ zeigt sich erst auf hochauflösenden Fotos.

    Der Zentralstern des glühenden Auges passt zu seinem Namen: Mit einer Oberflächentemperatur von ca. 140.000° C jagt der heiße Stern Unmengen von heißen Sternwinden in den Nebel, was vermutlich seine inhomogene Struktur auf den Hubble Bildern erklärt.
    Die Entfernung des glühenden Auges beträgt ungefähr 6.500 Lichtjahre, daraus ergibt sich ein Durchmesser von 0,8 Lichtjahren.


    Alberth Marth, ein deutscher Astronom, der an verschiedenen Observatorien in England und Malta arbeitete und 1882 zum Venustransit ans Kap der Guten Hoffnung reiste, entdeckte den kleinen PN am 20. Juli 1863.



    So dann viel Spaß beim Beobachten und immer einen klaren Himmel!


    Viele Grüße


    Stefan



    P.S.: Und sorry für das etwas verspätete Posting ;)

    Wenn das gut belüftet ist, passiert da gar nichts. Hatte mein SC Jahrelang wochenlang unter einer unten offenen Folie auf dem Balkon - das DIng ist jetzt mehr als 20 Jahre alt und schaut Glastechnisch noch aus wie neu. Den Okularkoffer nehme ich mit rein und lasse ihn solange offen, bis alles abgetrocknet ist. Ein Packerl Silika-Gel (die kleinen weißen Tütchen, die gern mit Elektronik ausgeliefert werden) kann auch nicht schaden.
    Beschlagen hat bei mir am Balkon noch nie was, auf freiem Feld v.a. im Herbst aber schon. Und zur Eingangsfrage: klar wird im Winter gespechtelt: Hier Ende Dezember bei -8°C auf dem Furka-Joch:

    Ordentliche Schuhe und Kleidung sind natürlich Pflicht. Übrigens im Winter ist es meistens trocken, am schlimmsten ist die Feuchtigkeit meistens im Herbst (Oktober/ November) zumindest hier in Bayern!
    Zur Auswahl Deines Teleskops: Dobson am Balkon ist Unfug, wie Du schon selbst erkannt hast. Die Exos-2 (oder andere Monti der Eq5/GP-Klasse) sollte es mindestens sein. Zum Tubus: F5 ist noch nicht so Okularkritisch - zumindest nicht für mich, andere mögen das anders sehen. F5 ist kompakter und lichtstärker - du hast auch ein größeres Aufsuchfeld.F8 ist leichter in der Kollimation, für Planeten besser geeignet als F5, ist aber deutlich unhandlicher (gerade auf beengtem Raum). Gerade beim Newton, bei dem man vorne seitlich reinschaut hat man nicht immer den perfekten Zugang zum OAZ auf dem Balkon, je länger der ist umso heftiger wird das!


    Viele Grüße und CS
    Stefan

    Hallo kleiner Sternegucker - eigentlich sprechen wir uns hier alle mit Vornamen an, aber wenn Du uns den nicht verraten willst, dann ist das Deine Sache.
    Wie beobachten wir: ich kann hier nur für mich sprechen: ich werde mit ein paar Leuten auf eine leichte Anhöhe fahren mit 2 Teleskopen im Gepäck: Meinem guten alten 200/2000 SC zum fotografieren und einem 104/714 Refraktor zum Durchgucken. Je nachdem wie viele Leute mitkommen nehme ich vielleicht noch ein letztes Mal den 8" Newton mit, bevor er verkauft wird.
    Kamera mit Tele kommt natürlich auch mit...
    Viele Grüße
    Stefan