Hallo Martin,
Ich bin ebenfalls Brillenträger, allerdings mit deutlich weniger Dioptrien. Die größten Probleme habe ich meist beim Einnorden weil man wechselnd auf den freien Himmel und durch den Polsucher blicken muss (Brille an, Brille ab). Wenn das Teleskop erstmal steht, lasse ich für visuelle Beobachtungen die Brille ganz weg. bei der Astrofotografie arbeitet man heutzutage ja nur noch am Bildschirm, da ist die Brille kein Thema
Es ist möglich, in die Astronomie gleich mit dem Schwerpunkt Fotografie einzusteigen ... habe ich auch gemacht! Allerdings musste ich etwas "Lehrgeld" bezahlen. Rückblickend war meine bisher größte Fehlentscheidung, als erstes Teleskop ein C8 AS-GT zu kaufen...
Um es kurz zu machen - es ist für den Einstieg in die Astrofotografie nicht wirklich geeignet, da ist Frust vorprogrammiert. Ich wurde sogar vorgewarnt, aber dachte: "lass die nur reden!" ... Inzwischen weiß ich es besser.
Je nach Budget würde ich Dir folgendes empfehlen:
- Pass' auf beim Setkauf. Die meisten angebotenen Mont./Tele.-Kombinationen sind eher grenzwertig belastbar. Kaufe lieber die Einzelteile, aber dafür gezielt auf Deine Bedürfnisse.
- Montierung: investiere in eine gescheite und zukunftssichere Montierung. Die AS-GT ist nicht schlecht für den Einstieg. Du musst aber bedenken, dass sie fotografisch nur bis ca. 6-8Kg Tragkraft belastet werden sollte. (PS: ich verkaufe meine AS-GT gerade *wink wink*) Die meisten Astrofotografen landen zurecht früher oder später bei der EQ6/CGEM-Klasse, die hat in diesem Bereich das beste Preis/Leistungsverhältnis. Wer einen Goldesel hat, kauft sich natürlich Geräte von 10micron, Losmandy und Konsorten
- Teleskop: Hol Dir erst mal ein Teleskop mit einer Brennweite <1000mm. Entscheidend ist eine ausreichende Lichtstärke, eine gute Feldebnung und Farbkorrektur. Jeder Teleskoptyp hat so seine Stärken und Schwächen. Viele fotografieren mit einem "schnellen" Newton (f/5), ich selbst fühle mich eher zu Linsenteleskopen hingezogen. Cassegrains und Maks haben fotografisch verschiedene Nachteile in der DSO-Fotografie, deren Stärken liegen eher in der Planetenfotografie.
- Zubehör: neben einer schon vorhandenen(?) Kamera (DSLR?) brauchst Du noch diverses Zubehör wie Adapter, Flattener, Netzteile, Guiderkamera etc. die auch ziemlich ins Kontor schlagen.
---> Alles in allem musst Du für den Anfang sicher ca. 2000-3000 Euro in die Hand nehmen.
Herzliche Grüße, Mario