Beiträge von niki

    Hallo Joe,


    super, dass Du Freude hast mit dem Abenteuer und Deinem Entdeckergeist - was Du schreibst klingt für mich erst mal nicht dramatisch. Kugelsternhaufen "bis ins Zentrum aufgelöst" kann (überspitzt formuliert) die ESO in Chile, aber ich kann es hier nicht. Andromeda sieht wohl meistens so aus, wie Du es beschreibst, wenn man in etwa Deine Voraussetzungen hernimmt. Was alles hineinspielt:


    - lokales Seeing: Balkon, aber vor allem die Hausfassade erzeugt durch ihre Temperatur, die nicht der Umgebungstemperatur entspricht eine Thermik, vor allem, wenn sie im Sommer aufgeheizt, oder im Winter von innen erwärmt wird.
    - Justage des Fernrohrs: Die Spiegel müssen gut aufeinander ausgerichtet sein
    - Das Seeing in der Atmosphäre: die Luftunruhe macht sich bei zunehmender Vergrößerung zunehmend bemerkbar, dadurch wird das Bild nicht so gut aufgelöst, wie es theoretisch sein könnte.
    - Himmelshelligkeit: wenn der Himmel dunkel ist, treten Deep Sky Objekte besser hervor, als wenn Du durch eine Lichtglocke schaust. Hier können auch Filter helfen.
    - Dunkeladaption Deiner Augen: die sollten natürlich ausgeruht und "lichtfrei" sein, schon 30 Minuten vor dem Gucken.
    - Indirektes Sehen: auch das Sehen am Teleskop muss man lernen und sich daran gewöhnen. Da ist Geduld angesagt! [:)]


    Wenn also alles stimmt, dann siehst Du M13 in den Randbereichen in Einzelsterne aufgelöst, aber nicht im Zentrum, wie es ja auch auf Fotos nicht zu sehen ist - auf Fotos kann man jedoch näher am Zentrum noch Einzelsterne sehen. Andromeda "aufzulösen" mit 200mm Öffnung und f/5 ist schwer... bei einer Supernacht und Super-Seeing und Super-Augen kann man vielleicht einen Hauch von den dunklen Bändern erahnen, aber da braucht man sicher Geduld.


    Vielleicht hat ja hier auch jemand einen 200/1200, der kann Dir sicher aus Erfahrung noch viel mehr dazu sagen!


    lg
    Niki

    Hallo "Kuuh" (?),


    super, ich denke, da ist sogar der Flammennebel drauf! Links neben Alnitak, dem "linkesten" Gürtelstern, seh ich einen Nebelfleck, durchbrochen von einer dunklen Zone. Der Pferdekopfnebel ist am jpg nicht zu erahnen, aber ich bin sicher, irgendwann wird auch der zum Ziel der Foto-Begierde, wenn auch wahrscheinlich mit einer etwas längeren Optik... :)


    lg
    Niki

    Hallo Kai,


    interessantes Buch und interessante Ausführungen von Dir über Schwarzschild! Ich sehe das Fernrohr, an dem Schwarzschild seinen "Exponenten" entdeckt hat, fast wöchentlich vor mir, es ist am Großen Refraktor der Kuffner-Sternwarte in Wien montiert, noch mit dem originalen Halter für Bildplatten. Ich liebe diesen 130 Jahre alten Repsold-Refraktor, das war eine aufregende Zeit damals, bei Kerzenlicht und damals gutem seeing nahe der Stadt Astronomie zu machen!


    Siehe auch: http://kuffner-sternwarte.at/sternwarte/vks_ksw_instr1.php


    lg
    Niki

    Naja, die Milchstraße sieht man schon gut, auch wenns am Horizont Richtung Wien deutlich hell ist - so bis 25° ALT... darüber ist es eigentlich fein. Weiters ist die Anströmung sehr laminar wenn man mit dem Fernrohr auf dem offenen Feld steht, und so hab ich schon ein sehr gutes seeing dort gehabt.


    Für die Nähe zur Stadt finde ich es schon ganz gut, dort zu beobachten. :)


    lg
    Niki

    Ich bin aus Wien und deshalb kenne ich Großmugl. Irritierend ist der Satz: "Unlängst zeigte sich ein japanisches Reisebüro sehr interessiert am Sternenweg Großmugl, sagte Project-Nightflight-Gründerin Mrazek."


    Sicher nicht ganz unproblematisch, wenn Reisebusse vielleicht wirklich einmal an unseren dunklen Orten abends Touristen ausspucken... Großmugl ist nämlich kein großer Ort! Das müssen die Einwohner auch mal verkraften. Generell sollte man meines Erachtens möglichst vielen Menschen die Milchstraße und die Sterne zeigen, und Verbündete im Kampf gegen die Lichtverschmutzung gewinnen. :)


    lg
    Niki

    Hallo Günter,


    für mich lässt obiges Beispiel ("guiden auf den Mittelpunkt des Kamera-Gesichsfeldes") außer acht, dass das Bildfeld des Leitrohrs eben woanders liegen kann. Es kann links oder rechts und/oder oberhalb oder unterhalb des Gesichtsfelds der Kamera liegen, dementsprechend beschreibt es auch andere Kurven in Relation zum Kameragesichtsfeld. Je nachdem, ob ich mit der Kamera dann nach Westen oder Osten schaue, kann das Bildfeld des Leitrohrs (und damit der Guiders) daher voreilend oder nachlaufend sein, es kann höher und tiefer liegen, weshalb die Driftgeschwindigkeit am Foto je nach diesen Verhältnissen dann leicht unterschiedlich sein kann.


    Dazu kann eben die Polausrichtung der Montierung in RA und/oder DEC falsch sein, und ich denke, je nachdem wie all diese Komponenten zusammenwirken, entsteht innerhalb einer gewissen Zeit ein gewissen Ausmaß und eine gewisse Ausrichtung der Bildfelddrehung.


    Zu der gegebenen Missweisung der Polachse und dem Versatz des Guidungfeldes kann man jetzt auch noch nach West oder Ost oder Nord oder Süd fotografieren, und das Leitrohr kann dabei voreilend, nachlaufend, zu hoch oder zu tief zum Bildfeld der Kamera stehen. Ja nachdem, wo ich am Himmel fotografiere, kann also die Bildfelddrehung nach meinem Verständnis bei einer bestimmten Belichtungszeit stärker oder schwächer auftreten.


    lg
    Niki

    Alex,


    ich stells mir halt so vor, dass das Werkel läuft (schlecht eingenordet) und dass dann jemand plötzlich einen Nagel einschlägt, der außerhalb des Bildfeldes liegt. Und während das Werkel weiterläuft, hält der Nagel als Drehpunkt alles fest (obgleich: ja, der Nagel dreht sich ebenfalls mit dem Himmel mit, aber halt mit einer langsamen Verschiebung relativ zum Bildfeld, da er eine etwas andere Bahn hat, und so verschiebt/dreht sich zwangsläufig das Bildfeld langsam, weil der Nagel (der Guidestar) fix ist).


    Und: ich verstehe die halbe Astronomie nicht restlos. ;)
    Oberflächlich ist fast alles klar, aber im Kopf 3D-Modelle laufen zu lassen ist nicht so leicht.
    Die meisten Menschen meinen mit "verstehen" oft "zur Kenntnis genommen". :)


    lg
    Niki

    Hallo Alex!


    Die Bildfeldrotation bei einer azimutalen Montierung kommt natürlich von der "absolut schlechten Polausrichtung", da die Achse nicht zum Himmelspol zeigt, sondern zum Zenit. ;) Insoferne kannst Du Dir eine AZ-Montierung als unglaublich schlecht eingenordete parallaktische Montierung vorstellen, die lediglich einen großen Fehler in der Polhöhe aufweist.


    Bei einer schlecht eingenordeten parallaktischen Montierung kommt es ja auch drauf an, ob nur die Polhöhe (DEC) verstellt ist, oder auch die Stundenachse (AZ) verdreht. Insoferne wird eine Bildfeldrotation von diesen beiden Faktoren beeinflusst - auf jeden Fall ist es nicht ganz leicht, sich das als Ablauf vorzustellen!


    lg
    Niki

    Ein einfaches Video zur Abweichung des Bildes von der korrekten Bahn hilft vielleicht ein wenig, sich mal die Bögen der Abweichung vorzustellen.


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    Dazu muss man sich jetzt vorstellen, dass das Bildfeld (der Lichtkreis der Taschenlampe) bei unkorrekter Einnordung auf dieser "falschen" Bahn entlangläuft. Was passiert, wenn man währenddessen einen Punkt auf der "korrekten" Bahn anvisiert?


    Der Guider folgt also einem Punkt auf der korrekten Bahn, weil sich die Sterne ja auf diesem (und parallelen Breitenkreisen) bewegen! Da die "falsche" Bahn immer abweicht, weichen auch die Sterne im Bildfeld ab. Nicht ganz leicht, sich das so vorzustellen, aber vielleicht klappt es damit anschaulicher?


    lg
    Niki

    Mgen arbeitet beispielsweise mit Sub-Pixel-Genauigkeit, hier wartet der Guider nicht, bis ein Pixel "verlassen" wird, sondern wertet die Helligkeit der Pixel viel feiner aus. Deshalb spielt die Brennweite heute weniger Rolle. ,)


    lg
    Niki

    Hallo Leon,


    man ist immer überfordert, weil es 100 Meinungen gibt.
    Und weil es - wie in der Marktwirtschaft üblich - viele Marken und Preissegmente gibt.
    Und: weil 70% davon aus China kommen und teilweise baugleich sind.


    Zwei Auswege:
    - einfach kaufen, was einem gefällt in der entsprechenden Preisklasse, z.b. Hyperions
    - einfach doppelt so viel ausgeben und mit Sicherheit keinen Schrott besitzen, z.b. Delos


    Mehr fällt mir dazu auch nicht ein. :)
    Man kann auch alle Beobachtungsberichte und Vergleichstests lesen, wenn es Spaß macht.
    Letztlich ist es sehr subjektiv. Das Auge, das Fernrohr, der Himmel, alles spielt bei Tests eine Rolle.


    Meine Delos sind übrigens super, mir fehlt leider jeder Vergleich mit TS oder Baader Okularen, aber ich bin absolut glücklich und voll zufrieden damit - bei den irren Preisen sollte ich das allerdings auch sein. ;)) Ich denke jedoch, wesentlich anders oder schlechter sind Hyperions sicher nicht. Alle kochen nur mit Wasser, und überall sind Linsen drinnen, auch TeleVue fertigt nicht in USA. ,)


    lg
    Niki

    Der Lacerta 72/432 ist ausnehmend gut. Ich habe einen und er zeigt einen billanten Himmel mit nadelfeinen Sternen. Eventuell braucht man eine längere Schiene unter der kurzen Originalschiene, um ihn samt einem schwereren Okular oder Spiegel auszubalancieren.


    Ich habe einfach eine Vixenschiene mit Fotoschraube druntergesetzt, allerdings kann man dann den Refraktor nicht mehr in seiner Manschette rotieren. Es gibt bei Teleskop Austria aber auch eine spezielle Distanzschiene - extra für dieses Problem.


    Der Refraktor ist optisch absolut empfehlenswert, das Dublett wurde früher auch bei einer anderen, bekannten Marke verbaut.


    lg
    Niki

    Hm... Ob man da zum 80ED nicht doch die Vixen Porta II nehmen sollte... ich hab eine hier, die ist bei meinem 72/432 Lacerta in Ordnung, bei hohen Vergrößerungen neigt sie langsam zu leichtem Zittern beim Scharfstellen, das ist aber ok... ich würde eine "Mini" vielleicht eher mit Vorbehalt wählen - ich kenne die kleine Variante aber leider nicht.


    lg
    Niki

    Hallo Rudi,


    beim einem Fernrohr betrachten wir sozusagen einen Kanal für ein Auge. Wenn man bei einem Kanal dann das Lichtsammelvermögen ausrechnet, kommt man auf einen bestimmten Wert. Der sagt, wieviel mal mehr Licht das Fernrohr mit der großen Linse/Spiegel sammeln kann, als das menschliche Auge.


    Berechnung (kennst Du) Lichtsammelvermögen = Fläche Fernrohr / Fläche Pupille des Auges


    Das gilt für ein Auge. Wenn es 200x ist, dann eben zB 200-fach.


    Wenn Du nun 2 solcher Fernrohre kaufst und mit beiden Augen je durch eines davon schaust, wird das Bild in keinem der beiden Fernrohre heller. Es wird für jedes Auge diese 200x liefern.


    Deine Frage war, kann man das addieren?
    Rein rechnerisch nein, weil jedes Auge 200x mehr Licht bekommt, und wenn Du eines zu machst, dann bleiben immer noch 200x für ein Auge übrig.


    Aber: wir empfinden beim beidäugigen Sehen das Bild trotzdem detaillierter und heller, weil sich die Bilder in unserem Gehirn in der Wahrnehmung überlagern. So erkennen wir mit 2 Augen mehr Details und deswegen machen Doppelfernrohre Sinn, ebenso ein Binoaufsatz.


    Beim Bino wird aber das Licht von einem Fernrohr auf 2 Lichtwege für 2 Augen aufgeteilt, da wird es dann pro Kanal tatsächlich DÜNKLER, während beim fernGLAS und beim DOPPELfernrohr jedes Auge mit demselben Durchmesser der Optik versorgt wird.


    Also rechnerisch addieren kann man das so nicht, aber wahrnehmungspsychologisch und physiologisch kann man sagen, man sieht mehr und brillanter.


    siehe auch:
    http://www.svenwienstein.de/HT…e_mit_haken_und_osen.html
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=190279&whichpage=3


    lg
    Niki

    Ohne Dir nahe treten zu wollen: warum guckst Du nicht bei TS oder einem anderen Händler rein, und schaust Dir die verfügbaren Teleskope an? Ist doch einfacher, dort die am Markt befindlichen Öffnungsverhältnisse zu durchforsten, also hier zu fragen, was es alles gibt? ;)


    lg
    Niki

    Ich hab mal durch das Terra durchgesehen, die Qualität war beeindruckend.
    Auch die Zentrierung war perfekt.


    Das Conquest war vielleicht noch eine Spur brillanter.
    Und ebenso perfekt. Aber absolut nicht billig.
    Sonst hätte ich das gleich mitgenommen...


    lg
    Niki

    Nur kurz mein Sermon zu Okularen: ich denke meist ist es besser, einmal ein ordentliches Okular zu kaufen, als zweimal ein günstigeres. Okulare begleiten uns - gut gepflegt - ein Leben lang und hochpreisige Produkte verlieren insgesamt nicht so viel an Wert - etwa 1/3. Deshalb demonstriere ich immer dafür, für Okulare viel Geld auszugeben, wenn das irgendwie möglich ist. Der qualitative Unterschied und die Freude mit guten Okularen sind es Wert! :)


    lg
    Niki

    Frage ist generell Spiegel oder Prisma... Spiegel: problemlos, weil Licht wird nur reflektiert. Prisma: Licht läuft durch Glas. Bei einem sehr guten Prisma sollte das eigentlich nichts ausmachen. Auch Takahashi verkauft Prismen zu seinen Geräten. Ich denke, bei dem, was wir uns ansehen in einem Mak und bei unserem seeing sollte man keinen Unterschied sehen. Außer, dass das Bild beim Prisma nicht am Kopf steht. ;)


    lg
    Niki

    Interessante Überlegung - wenn jeder eine Autobahn in seiner Nähe hätte, könnte das Verfahren vielleicht ein Kriterium werden... :) aber im Ernst: ich denke schon, dass sich etwas über die Windverhältnisse aussagen lässt, aber komplexe Luftschichtungen wird man wohl schwer "heraushören" können. Interessant aber allemal, darüber mal nachzudenken!


    lg
    Niki

    Hallo Günni,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> "Takahashi FS128 entsorgt, ES127 behalten. Keine Sekunde bereut.
    Sagt eigentlich alles."<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dein späterer, ausführlicherer Bericht gefällt mir besser, weil die obenstehende Kurzformel ist für mich eher irreführend. Wenn jemand einen Tak weggibt weil ein günstigeres Teil angeblich besser ist, dann macht mich das misstrauisch. Zumindest was die Zentrierung/Justage der Linsen angeht. Da sollte kein "Billigsdorfer" so deutlich besser sein können als ein guter, alter Tak.


    Also "sagt das für mich nicht alles", weil das würde generalisiert bedeuten: Tak Gacke, ES super. Und das kann´s ja wohl auch nicht sein. ;)


    Ich hab übrigens einen TSA 120 aber auch Tak 2-linser, und ich denke das Schlechteste in der optischen Kette sind wohl meine Augen. Du scheinst aber einen dejustierten Tak mit einem außerordentlich guten ES vor Dir gehabt zu haben, denke ich. Wie auch immer, ich wollte nur dem Tak ein wenig beispringen, weil in der Regel machen Sternenfreunde sicher andere Erfahrungen mit den Taks, als Du.


    Im übrigen bin ich wie Du kein "Sparer", wenns um Qualität geht, und ja, ich wäre wohl auch enttäuscht, wenn ein teurer Tak auf der Wiese weniger bringt, als ein guter ES. Insofern verstehe ich es, dass Du Dich fragst, warum ein Tak so schweineteuer ist und es dann nicht wert scheint.


    lg
    Niki

    Hallo Dominik,


    ich hab verschiedenes drauf gehabt, auch im Feld bei Ausflügen von der Sternwarte aus. Meist den ED 72/432, zu Hause auch mal 60/355, einen 127er Mak (der ist mit f=1500 mm nicht mehr sinnvoll auf der Porta), der Arm ist einfach zu instabil, auch das Alu-Stativ schwingt gern.


    Für schnell im Feld und leicht: ja, ist akzeptabel, aber eine Vixen GP oder auch eine EQ-3 ist wesentlich angenehmer, wenn man nicht grad Alt/Az haben will. Es genügt ja, das Fokusrad anzufassen, dass sich das Bild im Okular merklich bewegt - bei meiner ist das zumindest so. ;)


    lg
    Niki