Hallo Jo,
wie ich sehe, beschäftigt dich mein gezeigtes Ergebnis sehr. Daher vielleicht von mir noch ein paar erklärende Worte.
Zunächst einmal muss ich Ralf voll und ganz recht geben. Mein Bild ist kein Referenzbild für einen 6"Newton und sicher ist nach oben noch immer Luft. Das liegt zum einen an den Aufnahmebedingungen des Tages und dem Standort und natürlich daran, dass ich weit davon entfernt bin ein Profi zu sein, was Planetenfotografie angeht.
Hier im Forum gibt es etliche andere, die mit einer erstaunlichen Konstanz Bilder auf hohem Niveau abliefern. Zu diesem Kreis zähle ich mich nicht.
Ich betreibe Planetenfotografie seit ca. 4 Jahren und bin jetzt erst an einem Punkt, wo ich halbwegs zufrieden bin mit den erzielten Ergebnissen.
Das wichtigste was ich gelernt habe, ist die Frustrationsgrenze ganz weit nach oben zu setzen. Wie oft habe ich mich nächte lang rumgeschlagen und abgefroren, um am nächsten Tag bei der EBV zu erkennen, dass mal wieder nicht das erhoffte Ergebnis erreicht wurde.
Wichtig ist, sich davon nicht entmutigen zu lassen. Schritt für Schrittlernt man dazu, durch fragen, lesen und eigenes experimentieren.
Angefangen habe ich durch den 10" Refraktor unserer Sternwarte. Die ersten Ergebnisse sahen gruselig aus. Von der Auflösung her, glich es dem eines 4" Instruments und der Farbsaum war eschreckend.
Erst nach und nach wurden die Ergebnisse besser.
Abschließend vielleicht noch kurz ein paar Worte zur Aufnahmetechnik mit dem 6" Newton.
Das Instrument war gut eine Stunde ausgekühlt
ein Orionfilterrad war verschraubt mit dem Okularauszug.Darin befand sich ein günstiger RGB-Filtersatz.Ins Filterrad war eine 1 1/4 " 2fach Barlow gesteckt. In die Barlow wiederumhabe ich die DMK gesteckt. An dieser Steckhülse befand sich die verschraubbare 2,25 Barlow von Baader.
Als Aufnahme-Software benutzte ich IC-Capture, einfach weil ich es gewöhnt bin. (Firecapture ginge natürlich auch).
Da ich momentan versuche, alle Bilder zu derotieren, Filme ich pro Farbkanal zwischen 3 und 4 min mit 30 fps. Warum 30fps? weil ich die Erfahrung gemacht habe, bei guten Bedingungen länger belichten zu können und damit ausserdem das Histogramm voll ausnutzen zu können. Dies geht aber nur bei recht guten Bedingungen.
Ach ja eines noch: zusätzlich zu den RGB Filtern benutze ich noch einen IR/UV-Block. der ist wichtig bei den verwendeten Barlows, denn die Fokusdifferenz im Roten und blauen ist gravierend. Das merke ich zum Beispiel daran ganz deutlich, wenn ich z.B. vom Rotfilter auf meinen 742nm IR-Filter wechsel. Da muss ich deutlich nachfokussieren. Wenn man bedenkt, dass jedoch der Rotfilter des RGB-Satzes erst weit hinter 742nm zu macht, so erklärt es sich warum ein zusätzlicher IR/UV-Blockfilter zum RGB-Filterset Sinn macht.
So, ich hoffe das war jetzt nicht zu viel Gerede von mir...
viele Grüße,
Thomas