Beiträge von Emil 1

    Hallo zusammen


    Wie es anfing: Spiegelschleifen war früher in der Schweiz fast ein Volkssport, also bin ich einfach nachgelaufen und habe einen 15er gemacht, dann bereits einen Kutter.


    Später haben mich die Amis, John Dobson mit seinen gigantischen Teleskopen inspiriert. Da ich erst später im Leben das Autobillet erwarb, war ich gezwungen, leichte transportable Geräte selber zu machen, so ein kompaktes Celestron mit schwerer Gussgabel wäre ja nichts gewesen für die Zugfahrt und Seilbahn. Man musste also selber Hand anlegen.

    Durch diesen Abspeckzwang entstand der Drang nach immer einfacheren Lösungen ohne Qualitätseinbusse im wesentlichen Bereich. Dieser Drang , weg vom Komplizierten, hin zum Ueberschaubaren ist fast schon einer meiner Wesenszüge. (Die Philosophie von Wittgenstein lässt grüssen) Momentan hirne ich an einer Refraktormontierung, die den Dobson topt in Sachen Simplizität. ...


    Gruss Emil

    Guten Abend Mathias,

    Die Optiken stammen aus unterschiedlicher Zeit . Fassungen kann man verbessern. Will schauen ob ich die exakten Daten der Fassung noch finde.

    Nun zur Frage, ob es eine FH-Optik ist: Der zusätzliche Parameter, den man durch den Luftspalt bekommt wird verwendet um die Koma zu verbessern. Der Farbfehler bleibt derselbe wie beim AK-Objektiv. Du könntest also am Stern prüfen, ob bei schwächster Vergrösserung am Gesichtsfeldrand ein Unterschied besteht. Das FH sollte schärfere Randsterne zeigen. Aber vermutlich ist der Unterschied minimal, denn bei kleiner Oeffnung reicht ein verkittetes Objektiv in Sachen Koma.


    Ein FH muss auch mehr Reflexe zeigen als ein AK, durch Spielen mit starkem Licht einer LED muss man einen Unterschied sehen.

    Gruss Emil

    Guten Abend

    Die FH- Objektive von Lichtenknecker beginnen alle ab 110mm Oeffnung. Was darunter ist, ist ein verkittetes AK-Objektiv. Ich vermute du hast jetzt einen Zwilling bekommen.

    Die AK-Objektive sind unvergütet im Unterschied zu den FH-Objektiven. Sieht man keine farblichen Reflexe, dann ist es klar, um was es sich handelt.

    Gruss Emil

    Hallo Stefan,

    Super Sache, die Du da hast. Minimalistischer geht kaum mehr ohne Abstriche. Einzig der horizontale Einblick könnte einer anstrengenden Bergtour noch eins draufgeben....


    Der Spiegel ist hier auf dem Bild auch drin,verpackt in einer Holzschatulle. (Auch ein Sitz vom Typ Melchstuhl ist verstaut)- Aber ja in der Praxis wäre der Spiegel in einem separaten Koffer, eingewickelt zusätzlich in Klamotten.

    Hast recht das Gepäck wird recht strapaziert. Auch ein nervöser Mitpassagier kann dir das Handgepäck zu Fall bringen, wenn er das seine herausrupft.

    Gruss Emil

    Guten Abend


    Guter Thread Stathis!

    Wichtig scheint mir der Punkt 0: Was will ich eigentlich genau und noch mehr: Was liegt realistisch betrachtet eigentlich drin, was bleibt mir noch übrig, bei all den Schranken denen man ausgesetzt ist.


    Aus diesem Grund habe ich das Fernrohr (40cm f:4,5) für den hiesigen Gebrauch und für die Flugreise konzipiert.

    Es hat im Citroën Nemo unzerlegt Platz, (Spiegel separat) und bleibt dort gelagert .Wenn der Wagen sonst beladen werden muss, schläft es kurz auf dem Garageboden.- Somit ist es ein gutes Scope, weil ich es oft ohne Aufwand brauche. (Das erste Bild ist frisch ab Presse). In der Koffer-Version ist es noch nie zum Einsatz gekommen, viel mehr als ein paar Mal wird das nie sein, realistisch betrachtet.

    Grüsse Emil

    Hallo Marcus

    Ja, wenn man etwas selber macht, das funktioniert, stellt es das Gekaufte in den Schatten. Hab ein 100mm Tak erfolgreich und simpel verdobst: Beobachte damit nur wegen der Montierung :P

    Das Kern Swiss Tele 15x57



    Guten Tag


    Die Firma Kern Aarau hat in den Jahren 1988-90 für die interne Ausbildung von Jugendlichen eine Spektiv-Serie angefertigt, die in ihrer Art einmalig ist: Es handelt sich um ein Gregory-Maksutov System mit umgestülpter Meniskus Frontlinse, und aufgedampftem hohlen Fangspiegel. Die Idee stammt von A. Bouwers und die Durchrechnung machte Walter Zürcher.






    Man hat 2 Vorteile: Aufrichtiges Bild ohne Prismen und bessere Verblendung am Fangspiegel, weil der Strahlengang im Unterschied zum Cassegrain vor dem Fangspiegel konvergent ist. Die wichtigsten Nachteile sind die Bildfeldwölbung und die ausseraxialen Fehler.

    Von einem Astro-Kumpel konnte ich ein Gerät mit nach Hause nehmen anlässlich der letztjährlichen Gurnigel-Starparty: Man kommt mit einem Teleskop und geht mit zweien.

    Die Firma hat das Beste daraus gemacht: Es wiegt nur 395g und passt mit allem drum und dran in einen Tele-Lederköcher. Die Verblendung ist hervorragend. Langes gerilltes Blendrohr am HS und FS. Ein Blick durch das Okularende zeigt das eindrücklich. Pechschwarz auch am Tageshimmel. Das Okular hat ein kleines Bildfeld und wurde so gewählt, dass die Petzval-Summe sich aufhebt.(Mitteilung von Wiedemann). Leider fehlt jegliche Gravur am Fernrohr. Alle Daten sind unbekannt. Vermutlich ist es ein Mittenzwey-Oki. Die Reflexe schliessen Planflächen aus, also ein Huygens ist es nicht. Fokussiert wird am Aussenring des Meniskus. Der geht allerdings recht zäh. Die Vögel sind meistens schon weg bevor sie im Fokus sind.






    Am Himmel wird man beglückt durch eine kontrastreiche Abbildung , vergleichbar mit dem 60mmTak. Die Bildschärfe ist über das ganze Bildfeld homogen. Die Definition ist aber nicht exakt beurteilbar bei schwacher Vergrösserung. Das Spektiv will noch nicht ins Museum noch in den Estrich oder gar in die Mülltonne. Die Beschichtungen zeigen noch keine Mängel. Mit einem handlichen Stativ versehen, schwabbelt es mir zu stark, also hab ich etwas ersonnen, um der unschlagbaren Handlichkeit noch eins draufzugeben. Entstanden ist ein Baum-Stativ oder böse ausgedrückt ist es nun ein Affen-Teleskop:






    Schön mit Teflon bewegbar




    Mit 600g Gesamtgewicht kann es überall dabei sein, hat bestens Platz im Velorucksack. Bei der Festlegung des Abstandes der 4 Halteschrauben habe ich gar Wegweiser- und Verbotstafelstangendurchmesser mitberücksichtigt. Wenns pressiert oder man sich nicht viel erhofft kann man den Stativkopf auch nur an den Baum drücken. Um den Hals geworfen hat man eine Sicherungsleine. Erste Erfahrungen damit sind positiv.



    Schönen Sonntag

    Emil

    Guten Abend


    Zitat

    Ich dachte mir damals: "Gibt es für einen Astroamateur einen schöneren Tod als Genickbruch nach Trennung einer Gravitationslinse? " =O :saint:

    Es gibt Teleskope, Horoskope und Horrorskope.😀

    Der grösste Fan von Horrorskopen war der Amerikaner Lightholder . Er lehnte Optiken unter f6 strikte ab und stieg im hohen Alter in Pantoffeln und Sandalen hinauf zum Oki.


    Ich würde ein Fernrohr aber auch nicht kürzer bauen als man lang ist: Man überschätzt sich in Sachen Parabolisieren und Kollimieren meistens etwas.

    Schönen Abend

    Hallo Jürgen,


    Zitat

    (*) Gregory meint hier einen US-amerikanischen Optiker, der auf die Idee kam, einen Fleck auf der Korrekturplatte zu verspiegeln, anstatt einen separaten Fangspiegel justierbar einzubauen. Diese Systeme sind sehr beliebt - die Sky-Watcher/Celestron-Teile sind nicht alleine: Meade ETX, das originale Celestron C90 und das Questar (ein nicht billiges Edelgeraet) oder auch das russische MTO11CA sind so aufgebaut. Dieser Gregory ist nicht mit mit dem schottischen James Gregory zu verwechseln, der im 17. Jahrhundert ein Cassegrain-aehnliches System mit zwei Konkavspiegeln erfand.

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    besten Dank für diese Info. Hab mich immer gefragt, was das mit dem Gregory-System zu tun hat.


    Die Firma Kern hat aber vor 40 Jahren einen echten Gregory-Mak. angeboten, also mit umgekehrter Meniskuslinse und entsprechend konkavem Fangspiegel.


    Seit einem Monat habe ich einen solchen. Leider nur 58mm Oeffnung, dafür unheimlich praktisch mit nur 400g Gewicht. Ein Spektiv mit automatisch aufrechtem Bild. Werde einmal davon berichten.


    Grüsse Emil

    Hallo Robert

    Um nicht zu verwässern sag ich nur noch das:

    Zitat

    Ausserdem: kein Leichtbau-Dobson dürfte vernünftig funktionieren, wenn das ein grundsätzliches, nicht lösbares Problem ist.

    Bei grosser Apertur spielt das tubus seeing nicht so eine Rolle, weil man schwach vergrössert im Verhältnis zur Apertur. Beim Schmalvieh benutzt man in der Regel stärkere Vergrösserungen, um überhaupt

    Details zu sehen. Schwächen zeigen sich erst bei starker Vergrösserung bezogen auf die Apertur. - So fertig , ... Gruss Emil

    Hallo Robert

    Ich will mich nicht zum Thema hier äussern, aber zuerst hätte ich eine kleine Frage , warum ein Einarm und nicht ein (teilbares) Rohr bei einem handlichen 15cm f6. Mit offenen Spiegeln handelst du dir 2 Nachteile ein:

    1. Das Seeing ist schlecht, wenn der Spiegel von feuchter Luft umspült wird. Und obendrein ist Metall extrem schlecht. Solche offenen Konstruktionen bräuchten trockene Wüstenluft. (Texereau) Ich weiss das aus Erfahrung mit einem Kutter. Hab den deswegen demontiert. Dauernde Schlieren um den HS.


    2. Die Lichtverschmutzung mit der immer stärker werdenden Aufhellung der Teleskopumgebung ruft nach einer perfekten Verblendung. Und die erreichst du am besten mit einem durchgehenden Tubus.

    In meinen Augen ist so ein kleiner Einarmling weder Fisch noch Vogel. Wenig Photonen und schwacher Kontrast. ( Ein kleiner Apochromat in offener Bauweise: Pfui.)

    Ich möchte diesen Thread nicht verwässern, ist ein eigenes Thema, aber der Hinweis scheint mir wichtig bevor mit der Materialbestellung begonnen wird.

    Geüsse Emil

    Hallo Konrad

    Ja, die Deklination ist nicht motorisiert.

    Ohne Frequenzwandler kannst du nicht Gas geben bzw. nicht die Geschw. ändern. Ansonsten reicht ein Trafo für 12/ 24 V. mit der Netzfrequenz.

    Irgend einen Umwandler kannst du nicht verwenden . Die techn. Daten des Motors brauchst du. Wahrscheinlich ist es ein SAIA-BURGESS Murten CH Synchronmotor.

    Also wenn du nur die 12V Kabel Anschlüsse dabei sind, kommt etwas auf dich zu bis es läuft....

    Gruss Emil

    Hallo Konrad

    Diese Bader-Montierung wurde mehrmals in Kleinserie hergestellt von Leuten aus dem Umfeld der BBC heute ABB in Baden unter Leitung von Herrn Bohnenblust und Aufsicht von E.Ziegler. Wir haben für den Club im Jahre 1974 eine erworben. Sie trug klaglos einen schweren und langen 18cm Newton. Sie ist optimiert auf Schwingungsarmut bei relativ geringem Eigengewicht.( Kurze Deklinationsachse). Die Nachführgenauigkeit für Langzeitaufnahmen reichte aus für die Celestron-Schmidtkamera f: 300mm. Es gelangen mir damit gute Sternfeldaufnahmen bei 15min Belichtung. Für unzählige Beobachtungsnächte leistete sie einen guten Dienst. Kurzum es war ein Erfolgsmodell für den Club.


    Ist bei deinem Modell der Frequenzwandler für den 12V Synchronmotor dabei, sonst wirds schwierig sie zum Laufen zu bringen?

    Trag Sorge zu dem Ding.......

    Gruss Emil

    Eine andere Lösung: Ein langes Rohr mit 3 Stahlseilen fixieren. Mit einem vollmotorisierten steuerbaren Hebearm die Monti bei Gebrauch oben anschrauben.

    Wenn eine Fahnenstange rechtlich erlaubt ist, ist es zulässig. Nachteil sind die hohen Kosten für den Hebearm. Vermutlich müssen solche Geräte auch amtlich gewartet werden wie Hauslifte. Also es wird nochmals kosten....

    Hallo Peter

    Du brauchst 2 Hebebühnen: Eine für die Monti , die andere für den Beobachter. Die Erschütterungen multiplizieren sich mit der gewählten Okularvergrösserung und vervielfachen sich nochmals mit der gewählten Bühnenhöhe.


    Für die Instrumente ausziehbare Rohre (analog dem Stativbein) und ringförmig darum herum die Hebebühne für den Beobachter.

    An sich eine gute Idee, aber viel Planungsarbeit kommt auf dich zu.

    Wie hoch sollte die Bühne werden? 5m oder noch höher?

    Grüsse Emil

    Hallo Axel

    Die Person Waldmeier , sein Wirken Walten und Schalten war immer von Sagen umwoben. Er hat Amateure in Bann gezogen dank seiner grossen Ausstrahlungskraft wie kein anderer vor und nach ihm. Er übertraf fast die Sonne in dieser Hinsicht


    Der Koronograph galt als gestohlen! Man diskutierte dieses Thema unter Zürcher-Amateuren bei der vorletzten Gurnigel-Starparty beim gemeinsamen Frühstück immer wieder.Und wärmte andere Legenden wieder auf.


    Die genaue Geschichte, alle Hintergründe rund um diesen Koronographen werden für immer im Dunkeln bleiben. Aber das Wichtigste ist und bleibt, dass er wieder da ist und jetzt im neuen Glanz strahlt, hoffentlich wie die Sonne. Ich danke dir.

    Gruss Emil

    Hallo Guntram


    Zitat

    Allein schon die Verwendung von zwei Spannschrauben lässt Probleme erahnen: Wie soll die Spannung exakt gleich eingestellt werden?

    es gilt actio gleich reactio streng nach Isaac Newton. Somit müssen die Schrauben nicht exakt gleich stark angezogen werden.

    Ich sehe eher bei der Justierung einen Nachteil gegenüber der Kurtschen Version.

    Man könnte mit dem Masstab nachmessen, ob grobe Fehler bei den Wippen vorliegen. Die Wippen sind zu kurz um für leichte Konstruktionsfehler verantwortlich zu sein, sagt das Bauchgefühl.

    Gruss Emil

    Beat mach weiter bei diesen Spannungsversuchen, ist ja etwas Neues.

    Hallo Rainer


    Zitat

    Auf dem Bild der Verspannvorrichtung kann ich das nicht klar erkennen .

    Ist mir auch aufgefallen, die senkrechte Krafteinleitung ist irgendwie anders gemacht als die horizontale.

    Sonst bliebe als dritte Variante für das Trefoil nur die unwahrscheinliche Inhomogenität der Elastizität im Glas oder der Glasdicke [Keil].


    Gruss Emil

    Hallo Jürgen

    Zitat

    Ich fand das mit dem Staender immer sehr kompliziert gedacht und schwierig durchzufuehren.

    das muss man aus der Zeit heraus verstehen: In den Schleifclubs wollten bis zu 20 Personen sofort einen Spiegel machen. Da reichten die Tische mit Kontaminationsgefahr nicht. Also entstanden diese Opferstöcke .


    Gleiches gilt für das Rillenholz, man konnte damit Pechhäute erstellen ab Stange.

    Gruss Emil