Beiträge von Thomas Engl

    Hallo


    Erstmals zum Pferdekopf: Bei einem wirklich guten Himmel ist dieser auch mit einem 6"er zu sehen (mit Filter) - aber: meine Erfahrung ist, daß dieser Dunkelnebel deutlich mehr Vergrößerung braucht (die Austrittspupille bei unseren Beobachtungen war zwischen 3 und 4mm).


    Zu den anderen Objekten:
    Californianebel, Barnards-Loop, Kokonnebel sind mit diesem Filterwirklich super zu sehen. Aber auch viele andere Nebel zeigen mit diesem Filter interessante Strukturen.


    LG
    Tom

    Hi Uwe und Daniel


    Wieder mal beeindruckende Ergebnisse - Gratulation!! Woher nehmt ihr eigentlich das Wetter??? Ich hatte seit 3 Monaten keine Möglichkeit mehr [xx(][xx(][xx(]!!


    Noch ein Wort zu Sharpless 2-71:


    Beobachter, die diesen PN über das Programm GUIDE 8.0 suchen, sollten etwas aufpassen, denn..
    Auszug aus meinen Beobachtungen zu diesen PN:


    Dieser PN war gar nicht so leicht zu finden. Warum? Nun, wie ich das DSS Foto mit Guide verglich, fiel mir auf, dass die Position nicht korrekt war. Gott sei Dank konnte ich die den PN umgebende auffällige Sternenkette im Übersichtsokular erkennen. Die richtige Position ist genau um 15 Bogenminuten Richtung Osten verschoben.


    50x: großer, elongierter Blopp an der Grenze zum direkten schauen
    108x: es bleibt bei diesem Anblick, allerdings treten Helligkeitsunterschiede in der Scheibe auf; Beobachtung mit O-III; ohne O-III kann man den Zentralstern sehr gut erkennen, auch der Nebel bleibt, wenn auch etwas schwächer sichtbar;
    133x: mit O-III: der PN ist nicht ganz 2:1 elongiert; die östliche Kante scheint etwas kräftiger zu sein; In den Momenten sehr guten Seeings ist man versucht, eine dunkle Teilung im Nebel zu erkennen, die aber an der Grenze der Legalität liegt, da man weder Anfang noch Ende der Teilung exakt bestimmen kann. Ein weiteres Manko könnte sein, dass die Kulmination zu meinem Beobachtungszeitpunkt schon 3 Stunden überschritten war..
    Beobachtung mit C11 bei fSt von 6,8mag


    Ups... beinahe übersehen


    Beobachtung zu PC24: Schon bei 50x als sternförmiges Objekt erkennbar. Ab 200x im Vergleich zu den umgebenden Sternen deutlich flächig. Reagiert sehr verhalten auf den O-III Filter.


    Habt Ihr Euch im Gebiet geirrt???


    Schöne Grüße aus Innsbruck
    Tom

    Hi Daniel


    Nein leider kann ich Dir zu Sd1 nichts mitteilen, da dieser zwar am Programm steht, aber der Wettergott derzeit was gegen mich zu haben scheint.


    So wie es ausschaut (Wettervorhersage) geht auch in dieser Neumondperiode rein gar nichts. Das wäre schon das 3. Monat ohne Beobachtungsmöglichkeit [V][V][V]!!


    Irgendwann werde ich wohl auswandern müssen [:D][:D]


    Grüße aus Innsbruck
    Tom

    Hi Daniel und Uwe!


    Da kann ich nur dasitzen und staunen [:p][:p]. Beeindruckend, was Ihr da geleistet habt.


    Allerdings (das wäre wohl nicht ich) hätte ich zu NGC7009 eine Frage bzw. Anmerkung. Ihr schreibt, daß Ihr den Zentralstern nie gesehen habt.


    Dazu ein Satz aus meinem damaligen Beobachtungsprotokoll von 2003 mit einem C11:
    "Der Zentralstern war immer leicht zu sehen."


    2 Möglichkeiten:
    - Laut Aufzeichnung hatten wir damals ein Wahnsinns-Seeing, was ja unter Umständen eine positive Sichtung ermöglichen könnte;


    - Die andere Möglichkeit wäre die, daß wir uns beide (ich und mein Mitbeobachter) getäuscht haben.


    Wie dem auch sei, eine Nachbeobachtung unsererseits wird unvermeidlich sein.


    Liebe Grüße aus Innsbruck
    Tom

    Hallo PN-Begeisterte


    (==&gt;) Mathias: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sa 4-1 sollte mit 13" und 14m5 in guten Nächten auch im Bereich des Machbaren für 10"er sein<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Unbedingt mal probieren. Anbei meine Erfahrungen, ebenfalls damals mit einem 10" SC gemacht, bei fSt von 6,5 - 6,6mag:


    Als nächstes stand Sa4-1 am Programm. Obwohl mit 15,2mag etwas schwachbrüstig, dürfte er wohl im Bereich des Gerätes liegen. Im 32mm Okular konnte die Infragekommende Stelle schnell gefunden werden, und los:
    14mm ohne Filter: Zentralstern eindeutig identifiziert; Nebel selbst nicht sichtbar;
    14mm (200x) mit UHC: Zentralstern nur noch indirekt zu sehen, dafür wird der Nebel selbst sichtbar. Wirkt kreisrund, ohne Helligkeitsvariationen und ohne jegliche Einzelheiten;
    10,5mm (267x) mit UHC: indirekt dauernd zu halten, allerdings ohne weitere Einzelheiten; gleichmäßige Helligkeitsverteilung im perfekt rund wirkenden Scheibchen; bin überrascht ob der „leichten“ Beobachtung; Zentralstern immer sichtbar;
    10,5mm ohne Filter: Einzig die Tatsache, dass der Zentralstern nicht so scharf wie umliegend Sterne wirkt, lässt auf eine winzige Nebelhülle schließen. Blitzt kurzzeitig auf, aber nie so lange, dass es für eine eindeutige Sichtung reichen würde. Filter sei Dank!!


    (==&gt;) Daniel und Uwe: Was soll ich bei Euch beiden noch lange schreiben; das Update ist wiederum exzellent gelungen und es macht einen Riesenspaß, auf Euren Projektseiten herumzusurfen.


    Übrigens: "Dolidze-Dzhimshelejshvili" 3-4 Bierchen (oder auch eines mehr) und die Aussprache funktioniert absolut problemlos [:D][:D][:D]


    Liebe Grüße aus Innsbruck
    Tom

    Hi Daniel


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kommen die südlichen PN bei dir überhaupt über'n Berg??<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, wenn ich höher bin, als der Berg vor mir[:D][:D]. Mal im Ernst: Es gibt bei uns Plätze, an denen man getrost bis -30° beobachten kann (Allerdings kratzen diese dann wirklich am Berg davor). Bei diesen Objekten muß ich allerdings die Sternwarte verlassen, da diese an einem Nordhang steht und maximale Sicht auf -13° zulässt.


    Allerdings gibt es zu den Bergen auch was positives: Meist haben wir bei -30° (vor allem nach dem Durchzug einer Schlechtwetterfront) visuelle Grenzgrößen von knapp 6mag.


    Gruß
    Tom

    Servus Daniel


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hast Du eigentlich auch schon den Sd 1 im Schwan beobachtet?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein, ich wollte ihn dieser Nacht aufsuchen, aber die anderen Beobachtungen dauerten doch etwas länger wie angenommen. Bei den relativ schwachen Objekten hänge ich doch so rd. 1 Stunde/Objekt fest. Hält aber dafür die Augen in Schwung [:D][:D].


    Übrigens: Momentan bin ich gerade an den Vorbereitungen für 70 PN´s im Schlangenträger und Schützen bis max. -30° Deklination (Karten erstellen [xx(][xx(]).


    Aber darüber werde ich sicherlich an dieser Stelle berichten.


    Liebe Grüße
    Tom

    Hallo Martin und Uwe


    (==&gt;)Martin:
    ja, ja.. der 18er; Nori war Tags zuvor auch mit seinem 18er unterwegs und murmelte anderentages nur etwas von STERNSTUNDEN seines astronomischen Lebens. Wenn das Seeing passt, ist diese Geräteklasse schon der Wahnsinn.


    (==&gt;)Uwe:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">"PN der Uranometriakarte 145"<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Musst Du mir erklären (habe keinen Uranometrie).
    Cyg A kann ich Dir nur empfehlen. Alleine das aufsuchen im Sternengewimmel ist der Hammer (da liebe ich die motorische Nachführung). Visuell dürfte Cyg A wirklich 15,1mag haben, also für Deinen 16er wohl gar kein Problem.


    Gruß
    Tom

    Hallo Sternfreunde


    Die Nacht von Samstag auf Sonntag konnte wieder mal optimal für Deep-Sky Beobachtungen genutzt werden. Hatte es 2 Tage zuvor fast 24 Stunden ununterbrochen geregnet, so war wohl sämtlicher Schmutz aus der Atmosphäre gewaschen worden. Somit hatten wir auf 1500m einen extrem transparenten Himmel, wobei die visuelle Grenzgröße im Zenit locker bei 6,8mag lag. Ein weiterer Pluspunkt war das sehr gute Seeing zu diesem Zeitpunkt, das Vergrößerungen auch jenseits der 400fach zuließ. Also beste Voraussetzungen, mal wieder am Limit des C11 zu spechteln.


    Als erstes beobachtete ich einen wunderschönen Mond-Venusuntergang an den nordwestlich gelegenen Berghängen in Schmirn. Der 4 Tage alte Mond bot ein unbeschreibliches Spektakel als er zwischen den Lawinenverbauungen am Grat unterging. In diesem Moment kam Jakob am Beobachtungsplatz an. Er baute seinen Dobson noch auf der Straße auf, verpasste aber den Untergang um Sekunden………



    NGC5746, 5740 und 5738:


    Alle 3 Galaxien liegen ca. 25 Bogenminuten auseinander und können wunderschön beobachtet werden. Vor allem sticht die große Edge-One-Galaxie NGC5746 ins Auge. Wunderschöne lang gestreckte Nadel die indirekt nochmals sprunghaft länger wird. Ebenfalls indirekt kann ein schönes Staubband erkannt werden. NGC5740 erscheint ca. 2:1 elongiert und ist natürlich immer direkt zu erkennen. Dagegen muss man bei NGC5738 schon etwas genauer hinschauen, aber mit 200facher Vergrößerung ist sie indirekt immer zu sehen. Wirkt deutlich länglich (ca. 2,5:1). Alle 3 Galaxien liegen in einem wunderschönen Sternenfeld.


    Nach diesem visuellen Augenschmaus schwenkte ich das Teleskop Richtung Schwan, um einige PN´s und eine berühmte Galaxie zu versuchen. Versuchen deshalb, da diese Objekte schon etwas schwächer sind.



    Anon. 20h02min (PK075+04.1); 30x27“; 16,0mag


    Mit allen Vergrößerungen -&gt; NICHTS



    K3-82 (PK093-00.1); 19“; 16,1mag


    Dieser PN bot überraschend eine nicht zu schwache, perfekt runde Scheibe. War rd. 70% der Beobachtungszeit indirekt zu erkennen. Beste Vergrößerung bei 108x und 133x. Reagiert sehr gut auf den O-III Filter. Dieser PN ist meines Erachtens sicherlich heller als die angegebenen 16,1mag. Ich schätze ihn eher bei 15mag ein.



    K4-41 (PK068+01.1); 3“; 15,9mag


    Dieser PN sollte eine etwas härtere Herausforderung werden. Aufgrund seines Durchmessers konnte ich den PN ohne Filter beobachten. Es stellte sich allerdings schnell heraus, dass hier eine höhere Vergrößerung vonnöten ist. Endlich, bei 400x konnte ich die genaue Position lokalisieren. Leider steht nur wenige Bogensekunden vom PN entfernt ein Sternchen mit ca. 14mag, der den PN beinahe überstrahlt. Nur selten tauchte dieser auch aus den Tiefen auf. Der Einsatz eines Filters brachte nichts, der PN konnte mit Filter nie gesehen werden. Der in der Nähe gelegene Haufen NGC6846 brachte auch keine richtige Erleuchtung, man konnte an der Stelle zwar ein „nebeliges Etwas“ sehen, aber dass dies ein offener Haufen sein sollte……



    M1-75 (PK068-00.1); 16x11“; 16,0mag


    Ebenfalls extrem schwierig. Eigentlich tangiert dieser PN die visuelle Grenze mit dem C11. Wirklich nur Blickweise konnte an der betreffenden Stelle eine leichte Aufhellung erkannt werden, die zu meiner Überraschung trotzdem deutlich flächig und auch rund erkannt wurde. Somit ist dieser PN der 32. im Sterbild Schwan, den ich schon gesehen habe. Mal schauen, was da noch so geht.



    PGC 63932 = Cyg A; 30x18“; 15,1mag


    Zum Beobachtungszeitpunkt stand dieses Objekt noch ca. 30° vom Zenit entfernt. So nach ungefähr 15 Minuten schaffte ich es doch noch, den richtigen Ausgangsstern zu identifizieren. Nun fuhr ich die Stelle erstmals mit 200fach an. Ein erstes aufblitzen dieses Objektes lies mich die Uhrzeit dann ganz vergessen. Bei 311x war die Sache dann ganz klar. Deutlich konnte die Galaxie von einem in unmittelbarer Nähe gelegenen Vordergrundstern getrennt erkannt werden. Sie wirkte deutlich flächig, mit einer ganz leichten Helligkeitszunahme zum Zentrum hin. Bei 400facher Vergrößerung präsentierte sich diese Galaxie einfach umwerfend. Ich erkannte einen ausgeprägten stellaren Kern, der von einer ca. 12 Bogensekunden durchmessenden Hülle umgeben ist, die diffus ins Nichts verläuft. Nun war ich wirklich glücklich, zumal ich schon 2 erfolglose Versuche hinter mir hatte Wenn man bedenkt, dass sich dieses Objekt in einer Entfernung von 790 Mio. Lichtjahren befindet und dann noch mitten in den Sternwolken des Schwanes...... einfach nur genial!!!


    Liebe Grüße aus Tirol
    Tom

    Servus Daniel


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Trend setzt sich so wohl auch die nächsten Nächte fort. Ich kann nur hoffen, dass Du viel Zeit hast!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ehrlich gesagt bin ich froh, wenn diese Wetterperiode vobei ist, denn seit Samstag Abend geht das schon so, nicht mal ein Anzeichen eines Wölkchens [:D][:D][:D]


    Dementsprechend schaue ich derzeit auch aus. Aber gerade für Dich wäre die gestrige Nacht was gewesen. Nebenbei schauten wir uns auch noch M106 an. Also, wenn Du diese zeichnen hättest müssen, dann würdest Du wahrscheinlich heute erst mit dem Südteil der Galaxie anfangen, denn eine solche Strukturvielfalt kenne ich nur von wesentlich größeren Teleskopen als dem C11 (zum Wahnsinns-Seeing kam natürlich auch noch unser 6,7er Himmel [:p][:p])


    Beispiel: die in der Nähe gelegene Galaxie UGC7325 mit 15,5mag konnten wir ohne Probleme schon bei 108 facher Vergrößerung erkennen, ohne die Augen zu verdrehen. Leider hatte ich heute morgen einen Termin, denn ansonsten hätte ich wahrscheinlich in der Sternwarte übernachtet.


    Gruß
    Tom

    Hallo Sternfreunde!


    Eigentlich beobachte ich die Planeten sehr selten und meist auch nur so auf die Schnelle. Aber was sich gestern Abend bei uns am Himmel abspielte, das war die Nacht des Lebens. Doch der Reihe nach:
    An der Privatsternwarte angekommen, fiel meinem Beobachtungskollegen Jakob und mir auf, daß die Sterne wie festgenagelt am Himmel standen. Das kommt bei uns im Gebirge (Standort auf 1480m) äußerst selten vor.
    Also, Saturn in die Mitte gestellt, erstes fokussieren und.... Wahnsinn, nicht die geringste Bewegung am Planeten zu erkennen (verwendetes Gerät war ein C11). Nachdem wir so ein wenig geschaut hatten, war ich aber noch nicht ganz zufrieden. Ich überprüfte die Justage, und siehe da, diese stimmte nicht 100%ig. Rd. 20 Minuten benötigte ich, das Teleskop exakt zu justieren. Nach getaner Arbeit wieder Saturn rein, und dann kippte mir der Unterkiefer wirklich Richtung Boden. Saturn hing bei 200x wie auf einem Foto im Okular. Die Cassinsche Teilung war immer als harter, dunkler Strich zu sehen und wir glaubten es kaum, auch umlaufend um den Ring zu sehen. Ich glaubte zwar erst an einen optischen Effekt, aber mein Kollege hatte dasselbe Erlebnis. Dann vergrößerten wir weiter. Bei 400x traten deutlich blasse Strukturen auf der Planetenoberfläche hervor. Jetzt ließ es uns keine Ruhe und wir vergrößerten 620x. Zu unserem Erstaunen konnten wir immer noch den exakten Fokus finden, obwohl Saturn nicht mehr so "hart" definiert war. Trotzdem konnten alle zuvor gesehenen Details weiterhin ohne jegliche Bewegung erkannt werden. Der Mond Enceladus war zu diesem Zeitpunkt etwa 7 Bogensekunden vom Ring entfernt und konnte ohne großen Schwierigkeiten beobachtet werden. Das Encke Minimum war ebenfalls absolut kein Problem, die Teilung selbst kann ich nicht sagen, da mir dafür einfach die Erfahrung fehlt, was mich aber nicht unglücklich macht. Kann man diese Beobachtungen noch steigern? Man glaubt es kaum, aber das geht...
    Der Hammer war Titan. Zwischenzeitlich waren wir mit der Vergrößerung auf 311x zurückgegagen, da die höheren Vergrößerungen keine zusätzlichen Details erkennen ließen. Und bei exaktem Fokus war Titan sehr deutlich als winzige Fläche zu erkennen, die in einem leichten Orangeton leuchtete. GUIDE sagte mir heute, daß Titan derzeit einen Durchmesser von 0,85 Bogensekunden hat und somit tatsächlich im Bereich des Auflösungsvermögen des C11 steht.


    Übrigens: Die letzte Nacht mit einem solchen Seeing war am 3.11.2001 bei der Saturnbedeckung durch den Mond.


    Auch wenn ich sonst beinahe ausschließlich DS-Objekte betrachte, werde ich diese Nacht wohl nie vergessen.


    Grüße aus Innsbruck
    Tom

    Servus Daniel!


    Habe diese PN´s ebenfalls schon erleben dürfen:


    Hu1-1 mit C8:
    Ohne Filter eindeutig identifiziert. Hier ist allerdings durch den enormen Sternenreichtum eine
    genaue Aufsuchkarte unumgänglich. Der PN stellt sich als schwaches, leicht unscharfes
    Sternchen dar. Trotz des schlechten Seeings konnte aber eine sichere Flächigkeit gesehen
    werden. Details waren nicht zu erfassen.



    Hu2-1 mit 10“-SC:
    56mm ohne Filter: heller Punkt, ohne Farbe, spricht super auf Filterblink an
    32mm ohne Filter: heller Punkt, ohne Farbe, spricht super auf Filterblink an
    10,5mm ohne Filter: in Momenten ruhigen Seeings erkennt man unter Vergleich der Umgebungssterne, dass der PN etwas flächiger (verschmierter) wirkt, als diese; dürfte erstes Anzeichen von Flächigkeit sein; Zentralstern trotz einer Helligkeit von 13,3mag traue ich mich zu sagen, dass ich ihn eindeutig erkannt habe;
    10,5mm mit UHC: hier scheint die Helligkeit dieses winzigen Scheibchens vom Zentrum nach außen dunkler zu werden; kann aber auch an meiner Müdigkeit liegen!!


    Hu1-2 mit C11:
    Schon bei 50x leicht direkt als „Stern“ zu erkennen. Bei 311x deutlich flächig, allerdings ohne jegliche Details. Der PN reagiert sehr heftig mit dem O-III Filter. Details siehe Seeing!



    Wäre doch gelacht, wenn wir nicht alle schaffen würden [:D][:D]


    Gruß
    Tom

    Hallo Uwe


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zu Jones 1. Meist du mit "keiner Unterbrechungen im Ring" die schwächeren Bogenabschnitte im sonst grob runden PN?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    genau das meinte ich, nur etwas unglücklich ausgedrückt!


    Zur Beobachtung mit dem 400er: An diesem Abend waren wir leider 4 Personen an 1 Teleskop, wodurch ich natürlich nicht wie gewohnt schauen konnte. Ist aber egal, werde ich so oder so mit dem neuen 470er meines Kumpels nachholen.


    [V][V]2 der 3 damalig anwesenden Personen: etwa 3-4 Sekunden den PN betrachtet und sofort die Frage: "Was schauen wir jetzt an??".[V][V]


    Das ist sicherlich mit ein Grund, weswegen ich bei meinem Projekt PN300+ gerne alleine am Teleskop bin.


    Grüße aus Innsbruck
    Tom

    Hi Daniel und Uwe


    Es scheint so, als hätte ich Euren Bericht verschlafen. Nicht nur Eure Beobachtungen sind spitze, sondern auch die Ausführungen zu den Entdeckern. Da auch ich mich sehr oft mit diesen Objekten beschäftige, möchte ich Euch Auszüge aus meinen Beobachtungsprotokollen zu manchen der hier beobachteten Objekte geben, die aber mit 1 Ausnahme nur mit Öffnungen von 10 bzw. 11" gemacht wurden. Allerdings sollte man dabei nicht vergessen, daß ich im Gebirge wohne und so auch sehr gute Bedingungen vor der Haustüre habe (im Regelfall beträgt meine visuelle Grenzgröße zwischen 6,5 und 7mag).


    So, nun kommt viel Text, aber vielleicht interessiert es den einen oder anderen:


    Baade 1 (2002 mit 10“-SC)


    Das Auffinden dieses PN´s ist nichts im Vergleich zu der Beobachtung. Nach einem vorsichtigen herantasten an die betreffende Stelle, war natürlich ohne Filter nichts zu sehen. Auch mit dem 21er Okular nichts. Mit dem 14er konnte ich in das erste mal für Sekundenbruchteile sehen, aber nicht sagen, ob rund oder wie oder was. Also probierte ich das 10,5mm Okular. Nach ca. 25minütiger Beobachtung war ich sicher, eine strukturlose, sehr schwache, aber tatsächlich rundlich wirkende Aufhellung gesehen zu haben. Auch hier musste ich zwischen den Beobachtungen immer wieder eine Pause machen, denn ohne diese absolut keine Chance. Trotzdem gelang mir die beste Sichtung, als ich wieder auf das 14er wechselte. Damit konnte ich 2x den Nebel so aufblitzen sehen, dass auch seine runde Gestalt deutlich zutage trat. Wirklich „Deep-Sky“ vom feinsten für den 10er.


    Beobachtung 2005 mit C11:


    Geändert zu damals hat sich nur, dass anstelle des 10ers das C11 in der Sternwarte steht. Bringen die 26mm mehr an Öffnung und eine verbesserte Verspiegelung tatsächlich so viel mehr.........
    Mit dem 21mm Okular war mein Eindruck gleich wie damals. Nur für Sekundenbruchteile blitzte der PN auf. Auch das 14er brachte keinerlei weiteren Erkenntnisse. Den O-III vergaß ich ganz schnell, denn damit war überhaupt nichts zu sehen. Eigentlich mehr aus Spaß schnallte ich das 31er Nagler mit dem O-III in den Auszug. Und siehe da, auf einmal war dieser PN eigentlich recht leicht zu sehen. Er scheint wirklich extrem auf den Filter anzusprechen, allerdings nur in Kombination mit der richtigen Austrittspupille. Ich schaffte es, diese schwache Scheibe durchgehend für ca. 7 Sekunden zu halten und das mehrmals. Jetzt war ich wirklich sehr erfreut, denn diesen PN zählte ich bis jetzt zu den schwierigsten Objekten, die ich je beobachtet hatte. Diesen Status hat er aber nach dieser Nacht verloren. Allerdings wäre es vermessen, Details zu erkennen. Trotzdem konnte ich beide Sterne, zwischen denen der PN eingenistet ist, bei gutem Seeing erkennen.




    Hu 2-1 (Beobachtung 2002 mit 10“-SC)
    Die Gegend war schnell gefunden, und schon konnte es los gehen:
    56mm ohne Filter: heller Punkt, ohne Farbe, spricht super auf Filterblink an 32mm ohne Filter: heller Punkt, ohne Farbe, spricht super auf Filterblink an
    10,5mm ohne Filter: in Momenten ruhigen Seeings erkennt man unter Vergleich der Umgebungssterne, dass der PN etwas flächiger (verschmierter) wirkt, als diese; dürfte erstes Anzeichen von Flächigkeit sein; Zentralstern trotz einer Helligkeit von 13,3mag traue ich mich zu sagen, dass ich ihn eindeutig erkannt habe;
    10,5mm mit UHC: hier scheint die Helligkeit dieses winzigen Scheibchens vom Zentrum nach außen dunkler zu werden; kann aber auch an meiner Müdigkeit liegen!!




    BV 5-1 (Beobachtung 2003 mit 10“-SC)
    Nach diesem für mich tollen Erfolgserlebnis wollte ich den PN BV5-1 beobachten. Trotz der Brechstangen-Methode (1,8fach Barlow + 9mm Nagler = 560fache Vergrößerung) sah ich nur für ca. 2-3 sec. Irgendetwas aufblitzen, das aber nie gehalten werden konnte. Somit stufe ich diesen PN als „Nicht – gesehen“ ein.




    (Beobachtung 2005 mit C11)
    Rein von den Daten her nicht für ein C11 geeignet. Allerdings lernte ich mit der Zeit, dass die visuellen Helligkeiten von Planetarischen Nebeln sehr mit Vorsicht zu genießen sind. So auch in diesem Fall. Wiederum wurde das 21er Okular zum PN-Knacker. Mit indirektem schauen war ein kleiner schmaler, aber deutlich länglicher Nebel zu sehen, der eher an eine schwache Edge-One Galaxie als an einen PN erinnert. Trotz der angegebenen 15,7mag war dieser PN nicht wesentlich schwieriger wie Abell 77.




    Jones 1: (Beobachtung 2004 mit 10“-SC)
    Dieser steht in meiner persönlichen Hitliste aller PN´s sehr weit vorne. Als erstes beobachteten wir ihn mit dem 40mm Pentax und O-III Filter. Man sieht sehr deutlich einen großen Ring, dessen innerer Teil aber immer noch deutlich nebelig erscheint. Im Ring selbst sind mehrere Details zu sehen. Auffallend ist eine kleine Unterbrechung im Ring, die auf der genau gegenüberliegenden Seite ebenfalls auftritt. Ebenso sind deutliche Helligkeitsunterschiede im Ring auszumachen. Extrem wird es dann mit dem 56mm Okular. Hier wird dieser PN zu einem richtigen Vorzeigeobjekt. Vor allem der Ring ist schon an der Grenze zum direkten schauen. Ohne Filter sind mehrere Sterne im Nebelinneren zu sehen, wobei der Zentralstern mit 16,13mag nicht identifiziert werden kann.


    (Beobachtung 2004 mit 400mm RC)
    Als letztes Objekt in dieser Nacht kamen wir nochmals in den Pegasus, um den Planetarischen Nebel Jones 1 (PK104-29.1) zu sehen. Bewaffnet mit dem 31er Nagler und O-III Filter absoluter Wahnsinn. Es präsentiert sich eine sehr große Scheibe, die von einer hellen äußeren Schale umgeben ist. Diese Schale ist westlich und östlich kurz unterbrochen, bietet aber mit geduldigem schauen nochmals eine große Strukturvielfalt. Ohne Filter war der PN dann nur noch sehr schwach zusehen, allerdings waren jetzt dafür mehrere Sterne im Nebel zu erkennen. Den Zentralstern mit 16,13mag haben wir nicht eindeutig identifizieren können, da 5 ungefähr gleich helle Sterne im Zentrum stehen.


    JnEr1 (Beobachtung 2001 mit 10“-SC)
    Dieser PN sollte sich hinterher als ein Grenzobjekt für den 10“er erweisen, da sein Kulminationspunkt noch rd. 5 Stunden entfernt war (=75° von der höchsten Stellung entfernt!!). Obwohl von gleicher Größenklasse wie vorher beobachteter, verteilte sich das Licht aber immerhin auf eine Größe von 405x360“. Das Gebiet war schnell
    eingestellt und los gings:
    56mm Plössl mit O-III = NICHTS!!!
    56mm Plössl mit UHC = nur durch leichtes antippen des Fernrohres schälte er sich blickweise aus der Dunkelheit
    32mm Plössl mit UHC = jetzt konnte er indirekt dauernd gehalten werden, aber wirklich extrem schwach (lt. meinen Aufzeichnungen wesentlich schwieriger als Abell 33 mit dem 150mm Refraktor; siehe BB-4/2001);
    mit leichtem antippen des Fernrohres konnte ich erstmals einen zarten, dünnen, aber nicht perfekt geschlossenen Ring erkennen; Originalzitat lt. Diktiergerät: “Mei isch der schwach“
    32mm Plössl mit OIII = größere Scheibe mit 2 gegenüberliegenden Verdichtungen, aber lt. Aufzeichnung „EXTREMST“ schwach!!
    32mm Plössl ohne Filter = die Verdichtung zwischen den 2 markierten Sternen (13,5 bzw. 13,2mag konnte auch ohne Filter eindeutig gesehen werden, aber extrem schwierig;
    14mm Pentax + OIII = NICHTS
    14mm Pentax mir UHC = NICHTS
    14mm Pentax ohne Okular = NICHTS


    (Beobachtung 2003 mit 10“-SC)
    Als erstes stand mein neues Lieblingsobjekt, der PN JnEr1 auf dem Programm, da er seinen Kulminationspunkt zustrebte. In Verbindung mit Telrad + Sucherfernrohr war das Gebiet sofort gefunden.
    56mm mit UHC: eine nebelige, runde Masse konnte erstmals gesehen werden;
    21mm mit O-III: der PN ist nicht mehr so kontrastreich zu sehen, aber wird eindeutig von 2 gleichhellen Sternen begrenzt, die noch in den äußersten Nebelbereichen liegen; trotzdem habe ich jetzt eine etwas zu kleine Austrittspupille, also wieder zurück zum:
    56mm mit UHC:
    ich betrachtete den PN rd. ½ Stunde, wobei immer mehr Details zutage traten; erstmals konnte ich einen geschlossenen Ring sehen, der 2 gegenüberliegende Verdickungen hatte. Auch trat das dunkle Zentrum deutlich zutage. In Verbindung mit dem tollen Sternenfeld in unmittelbarer Nähe ein wirklich grandioses Bild. Leider habe ich derzeit das 41mm Okular noch nicht da, aber ich vermute, dass dies das optimale Okular für diesen PN wäre.


    Grüße aus Innsbruck
    Tom

    ......die Lichtsammelleistung eines 4-zöllers unter dunklem Himmel.


    Eigentlich wollte ich gestern Abend im Eridanus mit dem C11 rumsurfen, aber schon bei meiner Ankunft hatte ich keine große Lust, das C11 auf die Montierung zu setzen. Machte ja nichts, da ein 4“ APO ebendort angebracht ist. Grundsätzlich hätte ich diesen für fotografische Anwendungen und Rich-Field-Beobachtungen vorgesehen, aber in dieser Nacht kam es etwas anders als erwartet.


    Mit -11°C war es schon eher auf der kälteren Seite, dafür war aber eine ausgezeichnete Transparenz des Himmels zu verbuchen. Die Wintermilchstraße trat deutlich strukturiert zutage und war quer über den gesamten Himmel zu sehen. Die visuelle Grenzgröße im Sternbild UMi lag bei 6,7mag.


    Los legte ich mit 2 Dunkelnebeln im Orion:


    Barnard 35:
    Auffällig längliche Tropfenform. Im 26mm Okular (31,5fach mit 2,2° Gesichtsfeld) fällt er anfangs nicht so richtig auf, da mehrere dunkle Stellen zu sehen sind. Ganz anders bei 91facher Vergrößerung. Hier kann man die Tropfenform tatsächlich genau Nachverfolgen. Im Nebelgebiet sind wirklich absolut keine Sterne zu erkennen. Leider ist die Sterndichte zu den Rändern nicht all zu hoch, weswegen man die Lage von B35 genau kennen sollte. Dazu gibt es aber eine ausgezeichnete Homepage: http://www.library.gatech.edu/bpdi/search.php?search=0


    Barnard 224:
    Sehr große und auffällige Dunkelwolke; leicht ovale Form; bei 91x füllt sie beinahe das gesamte Gesichtsfeld aus und erscheint wirklich schwarz. Eigentlich ein unnatürlicher Eindruck, wenn fast das gesamte Gesichtsfeld absolut schwarz erscheint und nur an den Rändern Sterne wahrgenommen werden können.


    Nun zog es mich in die Zwillinge, um mal 3 eher unbekannte Sternhaufen zu beobachten.


    NGC2266:
    Wirkt bei 31,5x dreieckig; dominiert wird er von einer gebogenen Sternenkette, die sich vom hellsten Stern im Süden ausgehend nach Osten biegt. Schon bei dieser Vergrößerung grießelt es im Hintergrund; bei 91x können ca. 25 Sterne aufgelöst werden, aber mit einem immer noch nebeligen Hintergrund;


    NGC2420:
    Im Übersichtsokular ein wunderschöner, runder und dicht gedrängter Sternhaufen; ca 7 Sterne lassen sich eindeutig vom nebeligen Hintergrund trennen; bei 59x treten nur wenig mehr Einzelsterne aus dem Hintergrund; bei 91x ändert sich allerdings nichts mehr;



    NGC2304:
    Beim aufsuchen bin ich 2x am Ziel vorbeigefahren, da dieser Sternhaufen schon sehr unscheinbar wirkt. Es ist bei 31,5x nur eine sehr zarte und vor allem sehr kleine Aufhellung zu bemerken; beste Beobachtung bei 59x – hier kann man erahnen, dass es sich um einen runden und dicht gedrängeten Sternhaufen handelt; nur ab und zu blitzen mit indirektem schauen Sterne hervor;


    Mit dem Hexenkopfnebel (IC2118) stand nun ein etwas schwierigeres Objekt am Programm. Beim ersten schauen mit 15facher Vergrößerung war mal rein gar nichts zu erkennen. Bei 31,5fach konnte man wenigstens den nordöstlichen Bogen dieses Nebels auf ca. 1,5° Länge erkennen. Weiter nach Süden war überhaupt nichts zu erkennen. Etwas ernüchtert überlegte ich, was ich mit dem 4er noch anstellen könnte. Beim anschauen der vorbereiteten Sternkarten dieses Gebietes mit dem C11 fielen mir mehrere Galaxien auf. Also, da ich schon mal da bin, probierst Du halt die hellste, dachte ich und suchte den Ausgangsstern für


    NGC1726:
    Mit 12,7mag eine Herausforderung für das Teleskop. Umso überraschter war ich, als ich schon bei 59x indirekt ein deutlich flächiges Nebelchen erkannte. Die Galaxie erscheint genau Nord-Süd ausgerichtet und ca. 1,5:1 elongiert. Am südlichen Ende scheint sie ein Vodergrundstern zu berühren. Nochmals besser wurde die Erkennbarkeit bei 91x. Hier war die Galaxie indirekt dauernd zu halten. Natürlich können keine Einzelheiten erkannt werden, aber trotzdem war ich schon ein klein wenig überrascht, ob dieser leichten Beobachtung. Jetzt wollte ich doch etwas genauer wissen (obwohl meine Finger schon leicht angefroren waren) und steuerte das Teleskop in die Richtung von


    NGC1752:
    Mit 13,3mag rechnete ich mir eigentlich gar nichts mehr aus. Was ich aber dann im Okular sah, trieb mir beinahe Freudentränen in die Augen. Ein wunderschöner ca. 3:1 elongierter Strich, der im Norden von 2 gleich hellen Sternen die etwa 45 Bogensekunden Abstand haben, begleitet wird. Natürlich ist diese Bild ausschließlich indirekt zu sehen, aber meine Hochachtung vor dem 4“ Refraktor steigt gewaltig. Ich beobachtet diese Szenerie wohl über 30 Minuten, da ich es immer noch nicht richtig glauben konnte. Beste Vergrößerung war 91x.


    Als letztes Objekt (vor die Finger endgültig abfielen [:D][:D]) begab ich mich auf die Suche nach


    NGC1779 (13,0mag)
    Wider Erwarten war dies das schwierigste Objekt in dieser Nacht. 3x bin ich am Zielgebiet vorbeigeschossen, aber letztendlich konnte ich das Gebiet genau lokalisieren. Nur hin und wieder konnte man einen deutlich flächigen Klecks erkennen, aber genau so schnell verschwand er auch wieder. Nach kurzer Überlegung kam ich zum Schluss, dass es eventuell an der Flächenhelligkeit liegen konnte. Also, 1 Vergrößerungsstufe zurück (59x) und siehe da, jetzt war sie wirklich leichter zu sehen, auch wenn sie indirekt nicht dauern zu halten war.


    Der zwischenzeitlich schon aufgegangene Löwe erinnerte mich daran, dass ich morgens doch noch zur Arbeit sollte, obwohl ich nach dem erlebtem eigentlich gar keine Müdigkeit mehr verspürte. Insgesamt kann ich behaupten, dass ich nach nun schon über 20 Jahren visueller DS-Beobachtung doch etwas vom 4zöller überrascht wurde.


    Somit wünsche ich noch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Liebsten


    Schöne Grüße aus Innsbruck
    Tom

    Hallo Sternfreunde!


    anbei ein kleiner Beobachtungsbericht vom letzten Wochenende:


    Das war wieder mal eine sehr gute Deep-Sky Nacht mit von mir noch nie beobachteten Objekten. Eigentlich denkt man beim Sternbild Zwillinge wohl eher an die bekannten offenen Sternhaufen oder den Eskimonebel, aber es gibt in diesem Gebiet auch eine Reihe von Galaxien, die für die meisten visuellen Beobachter wohl eher unbekannt sind.


    Beobachtungsbedingungen:
    Allem voran steht eine visuelle Grenzgrößenklasse von 6,7mag im Zenit (Beobachtungsort auf 1500m). Leider liegt an dieser Stelle schon Schnee, so dass die Umgebung nicht so dunkel wie gewohnt ist. Die Temperatur liegt bei angenehmen -4°C, die Luftfeuchtigkeit bei unglaublichen 25%. Einziger negativer Punkt ist bei uns, wie so oft, das Seeing.


    Die Objekte:
    NGC2274 und NGC2275:


    NGC2274 fällt interessanterweise schon bei 50facher Vergrößerung als indirekt zu haltendes „Nebelchen“ auf. Die 2. Galaxie, die nur rd. 2 Bogenminuten nördlich steht, ist erst ab 200facher Vergrößerung indirekt zu halten. Sie wirkt wesentlich schwächer, dafür kann man erkennen, dass sie eine Spur „länglich“ wirkt (Elogation geschätzt auf ca. 1:1,2). Beiden Galaxien haben keinen ausgeprägten Kern, sondern weisen nur einen sehr leichten Helligkeitsanstieg Richtung Zentrum auf. Zwar kein Hingucker, aber ein durchaus interessantes Paar. Erwähnenswert ist vielleicht der Umstand, dass nach rd. 20minütiger Beobachtung bei 108x NGC2274 direkt gesehen werden kann und auch deren Begleiter an der Grenze zum direkten schauen erscheint.


    NGC2289, 2290, 2291 und 2294


    NGC2289 und 90 sind sehr schnell erkannt worden, wogegen sich die beiden anderen noch etwas bitten ließen. Alle 4 Galaxien liegen in einem Umkreis von 6,5 Bogenminuten (wäre sicher eine interessante Gruppe für Öffnungen ab 400mm). Nachdem ich die Vergrößerungen desöfteren hin und her wechselte, waren letztendlich alle 4 Galaxien eindeutig auszumachen, wobei NGC2294 die mit Abstand schwächste ist.
    Einzeldarstellung:
    NGC2290: deutlich länglich, nur marginaler Helligkeitsanstieg Richtung Zentrum
    NGC2289: eine Spur schwächer als 2290, aber exakt dieselben Merkmale
    NGC2291: kreisrund mit deutlichem Kerngebiet; wird von 3 schwachen Sternen eingerahmt
    NGC2294: die schwächste im Bunde erscheint nur Blickweise indirekt, wirkt aber ebenfalldeutlich elongiert (ca. 1,5-2:1)


    NGC2341 und NGC2342:


    NGC2342 fällt sofort auf und ist beinahe direkt zu sehen; Allerdings wie so viele Galaxien (bei dieser Öffnung und Helligkeit) ohne jegliche Strukturen. Erscheint ebenso kreisrund wie die 2. Galaxie, die sich rd. 2,5 Bogenminuten südöstlich befindet.



    NGC2365:


    Das ist am heutigen Abend die auffälligste Galaxie. Schon bei 50x deutlich als länglicher Schimmer zu erkennen. Bei 200facher Vergrößerung scheint ein schwacher Vordergrundstern die Galaxie am südwestlichen Ende zu berühren. Weiters wirkt die Galaxie von der Helligkeit zweigeteilt. Das südliche Ende erscheint mir deutlich heller als der Rest der Galaxie. Vielleicht lässt sich dieser Effekt auf einem Foto der Galaxie erklären.


    Grüße aus Innsbruck
    Tom

    Hallo Ulrich


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">und bietet von allen genannten Okularen an f/6 das größte voll korrigierte Gesichtsfeld<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie groß ist dieses Feld im Vergleich zum Meade-Okular?


    Und hast Du vielleicht Vergleiche dieser beiden Okulare an f/8 oder f/10[?][?]


    Grüße aus Innsbruck
    Tom