Beiträge von Galaxien-Spechtler

    hm, mit PHD2 kenne ich mich nicht aus. Ich nutze einen LAcerta MGEN.


    Schau mal 3-4 verschiedene Aufnahmen genau an: sind die zueinander versetzt, und zwar nicht immer in der gleichen Richtung? Und beutzt Du beim Stacking auch Sigma-Clipping?
    Wenn das dithern klappt und das Stacking so angewendet wird, sollten die Bilder das Muster eigentlich nicht zeigen.


    CDS
    Stefan

    servus,


    das scheint mir ein typischer Vertreter der Driftspuren zu sein. Du findest hier im Forum zahlreiche Beiträge dazu.
    Abhilfe schafft nur das Dithern, also das leichte zufällige Verstellen der Montierung zwischen den Aufnahmen. Funktioniert wirklich gut, und hat auch andere nützliche Nebeneffekte (hot pixel Beseitigung etc).
    Das dithern macht mein Autoguider, Du brauchst also normalerweise nicht per Hand die Montierung verstellen.


    CDS
    Stefan

    servus zusammen,


    danke für Euer Mitgefühl und Eure Kommentare. Das mit dem Lachen war natürlich Absicht von mir (und bin niemandem böse, wenn er es tut): ich orientiere mich beim Schreiben mittlerweile an Normans Berichten, und will Erlebtes in den Vordergrund stellen (das bleibt auch länger in Erinnerung), und weniger meine zumeist ellenlange Beobachtungsliste. Aber a bisserl Beobachtungsergebnisse müssen auch sein, ansonsten wäre es das falsche Forum. Wenn Einsteiger in die Fotografie und Beobachtung sehen, dass selbst alten Hasen wie mir (bald 40 Jahre DeepSky) solche Nächte unterkommen, könnte das sogar etwas Mut machen.
    Mittlerweile sind beide Fehler gefunden und behoben: sowohl beim Justierlaser als auch beim Telrad war die Batterie ausgelaufen. Kaum 12 Jahre, und schon ist die Batterie hinüber ....Und natürlich brauchen beide keinen 9V-Block (den hatte ich dabei). Die schwarze Aufschrift auf schwarzem Hintergrund am Telrad ("Slide here to open") ist in einer 21.4 mag/arcsec^2 Nacht natürlich auch nicht wirklich gut zu erkennen. Gott sei Dank hatte ich eben keinen Schraubenzieher dabei, ich hätte den Telrad in meiner Wut bis zum letzten Teil zerlegt.....


    Allen da draussen CDS


    Stefan

    servus ,


    für eine EInzelaufnahme ist das sehr beeindruckend, vor allem die Details in den Galaxien. Bin schon sehr gespannt auf das Endergebnis.
    Ich komme grade von "draussen", und musste aufgrund enormer gefrierender Feuchtigkeit kapitulieren, weil mein Fangspiegel hoffnungslos beschlagen war. Abtauversuche mit der Hand haben zu nix geführt (ausser zu kalten Händen). Bei Dir scheints trockener zu sein.


    CDS
    Stefan

    Servus zusammen,


    gestern war wieder so eine Nacht, in der noch mehr schiefging, als theoretisch hätte schiefgehen können.
    Nachmittags beim joggen hab ich gesehen, dass - wie vorhergesagt - die Hochnebelschwaden weniger werden, und danach kam blauer Himmel. Also das Auto mit Fotoausrüstung und visuellem Gerät beladen, Tee gekocht, Beobachtungsliste vorbereitet und ausgedruckt.
    Ab 18 Uhr zog dann ein langgestrecktes Hochnebelband genau an der Kante der ersten Berge entlang. Auf den Webcams sah es so aus, als ob es im Inntal nochmals Feuchtigkeit aufnehmen wollte, und dann umso dicker bei mir vorbeikam. Nördlich von mit (ca. 10 km) war es anscheinend klar. Das hat das Wetter sofort gemerkt, und flugs ein paar Schwaden auch weiter nach NOrden geschickt (ich konnte das vor meiner Haustüre beobachten!).
    Also warten, das Auto war ja schon fertig beladen. Ärgerlich.
    Nebenbei: wo ist meine Beobachtungsliste? Ich hab das ganze Haus auf den Kopf gestellt, aber sie war nicht mehr auffindbar. Samt einem Versuch zu einer ultimativen Auffindkarte, an dem ich gerade arbeite. Weg. Verdunstet. Ärgerlich.


    Um 20.30 Uhr lösten sich endlich die Schwaden auf. Es hing noch eine mächtige Dunstglocke über den Vorbergen (und meinem Beobachtungsplatz), aber die sank zusehends zum Boden.
    Also warm angezogen (wie ein Michelin-Männchen), und losgefahren. gegen 21.10 war ich am Platz am Hocheck auf 890m Höhe. Der Himmel war klar, es war kalt, windstill, und die Wiese mit 3-4cm Schnee bedeckt.
    Der Aufbau ging flott. Als ich dann den Strom anschalten wollte: kein Strom. Die Batterie war neu, frisch aufgeladen - kann doch nicht sein. Alle Kontakte und Klemmen abgewischt, und sie da: da war der Strom. Für 2 Sekunden, dann wieder aus.
    Anscheinend hatte es einen Wackler in einer der Steckdosen. Nach viel gutem Zureden ("Glumpteil, verrecktes, was ist denn jetzt wieder") ging es dann in einer bestimmten Position, die ich nicht mehr anfassen wollte. Ärgerlich.
    Um 22:10 Uhr machte es dann das erste Mal klick auf M 82, Ziel waren 25x 8min, wobei ich wahrscheinlich früher abbrechen würde müssen (wegen Fernrohranschlag nach dem Meridian).


    Dann den Dobson aufgebaut.
    Beim Einschalten des Justierlasers: kein Mucken, nichts. Schütteln, gutes zureden (siehe oben): nichts. Offenbar war durch die Corona-Ausgangssperre die letzte Beobachtungsnacht so lange her, dass mittlerweile die Batterie leer war. Und Ersatz hatte ich dafür nicht mit.
    Also hab ich am Stern, so gut es ging, den Dobson justiert, war aber natürlich nicht annähernd gut genug. Ärgerlich.
    Als nächstes den Telrad angebaut, eingeschalten: kein Mucken, nichts. Der zeigte sich offenbar solidarisch mit dem Justierlaser Für den hatte ich aber eine Ersatzbatterie dabei - bloß keinen kleinen Schraubenzieher, um den Telrad aufzuschrauben. Also nicht mal ein Gerät zum Anpeilen heller Sterne mit dem Dobson. Ärgerlich.


    Mittlerweile war es 23 Uhr geworden. Zeit für einen Schluck Tee. Bäääh, wie schmeckt der denn? Offenbar war der Früchte-Tee in den letzten Monaten irgendwie muffig geworden. Also nix heißes zum trinken. Ärgerlich.


    Endlich hab ich dann angefangen zu beobachten, und mich im Grenzgebiet Löwe/Sextant auf ein paar Galaxien gestürzt. Die hellste dort ist NGC 3521: sehr hell, ziemlich groß, sehr länglich, mit einem sehr hellen, nicht sternförmigen Kern. An der Westseite war eine auffallend dunkle Kante zu erkennen.
    Weitere spannende Objekte:
    - Gruppe NGC 3385, 3386, 3387: schwache Galaxiengruppe, die nicht ganz auf einer Linie liegen. Die schwächste ist NGC 3387, und das ist ein Rätsel. An der Stelle ist tatsächlich ein diffuser, schwacher Fleck, der auf Aufnahmen ein Stern und eine sehr dicht dranstehende, kleine flächenhelle Galaxie sind. Ob das tatsächlich das NGC-Objekt ist? Muss ich mit sauber justiertem Teleskop nochmal nachschauen.
    - NGC 3509: im Okular sehr länglich; ich dachte erst, das ist eine edge-on-Galaxie. Auf Aufnahmen sieht man allerdings eine Galaxie, die einen Spiralarm wie einen Angelhaken hat.
    - NGC 3365: eine richtige edge-on, sehr dünn und lang, aber fürchterlich schwach.


    Kurz nach Mitternacht schau ich mal mein Gerät an. Meine Güte, alles mit Reif überzogen, und alles glitzert. Ob das die Foto-Optik auch betrifft?. Es war sowieso Zeit, das Objekt zu wechseln, weil die Montierung anzuschlagen drohte.
    Ein Blick auf den Fangspiegel des 10": beschlagen. Sichtung der Aufnahmen ergab: ab der Hälfte der 2 Stunden dürfte der Fangspiegel beschlagen gewesen sein, und das trotz Tauschutz-Hülle um den Tubus. Ärgerlich.
    Ich versuche, den Beschlag durch Wärme meiner Hände zu entfernen. Nach 5 min hab ich Frostfinger, aber kein bisschen den Fangspiegel abgetaut. Das war dann für mich das Zeichen, abzubauen und heimzufahren: beschlagene Fotooptik, schlecht justiertes Beobachtungsgerät, und keine Aufsuchhilfe für hellere Sterne waren dann zuviel.


    Ergebnis der Nacht waren immerhin 15 Erst-Sichtungen im NGC, und vielleicht 10 verwertbare Einzelaufnahmen.
    Aber es macht ja alles Spaß, was wir so nachts machen [:D].


    CDS
    Stefan

    servus Markus,


    wenn ich bei mir im Hof fotografiere (was im Lockdown bei jedem schönen Wetter vorkam), hab ich auch oft Gradienten. Die bearbeite ich nach dem Stacken mit Fitswork weg, und das geht erstaunlich gut.
    Zuerst mache ich das Bild so farbneutral wie möglich. Dann
    - Funktion "Ebnen - Zeilen gleich hell" (nicht übertreiben, sond gibt es schwarze Linien)
    - Funktion "Ebnen - Hintergrund ebnen automatisch".


    Die meisten Gradienten bekomme ich sehr gut damit weg, und ich wende beide Funktionen immer an, egal wie stark der Gradient ist.


    CDS
    Stefan

    servus Alex,


    ich hab zu Anfang meiner DSLR-Fotografie auch ohne Maske fokussiert (die gab es damals noch nicht). Leider ist das Auge nie so genau, als dass kleine Fokusunschärfen erkannt werden. Das Ergebnis waren Aufnahmen, die dicht am Fokus waren, aber halt immer wieder leicht daneben. Und das trotz Vergrößerung des Bildes im Live-View auf dem Laptop oder des Gehäuse-Monitors.
    Mit einer Bahtinov-Maske passiert das nicht mehr. Und die kann man sich ganz einfach selbst herstellen. Meine erste Maske hab ich aus einer stabilen Pappscheibe (trennte im Supermarkt die Getränke-Sixpacks voneinander) geschnitten. Jetzt hab ich eine für die Optik angepasste, die ist aber nicht genauer, sondern die Strahlen sind besser und heller dargestellt.
    Bevor Du Dich über unscharfe Aufnahmen ärgerst, und die seltenen klaren Nächte nicht gut nutzt: Bahtinov-Maske :-).


    CDS
    Stefan

    servus Sebastian,


    ich denke, dass Dein Mars-Bild zunächst unscharf ist (trotz aller Mühen), und auch sehr klein bei Deiner Brennweite. Du hast ja im Primärfokus fotografiert (ohne Okularprojektion). Wenn ich richtig gerechnet habe, sollte der Mars bei 2 Meter Brennweite 0.15mm groß sein. Da wirst Du kaum Details erkennen können.
    Die Reflexe um die hellen Sterne (es sind Reflexe um alle Sterne, aber bei den schwächeren sind auch die Reflexe schwach) schauen ja grauenhaft aus. Könnten das Reflexe an der Schmidt-Platte sein? Interessanterweise ergeben sie keinen exakten Kreis, sondern so eine Eiform - vielleicht ist Deine Optik auch nicht sauber justiert? Bei einem Reflex an einem Adapterring wären diese vermutlich immer rund.


    CDS
    Stefan

    servus,


    bei Fitswork kannst Du eine ganze Menge mehr rausholen.
    - zunächst brauchst Du ein besseres Flat. Die Folie ist in der Tat zu hell, sodass Du das Licht abschwächen musst. Ich mache das, indem ich zwischen Folie und Optik/Kamera-Kombination noch zusätzlich 2-3 Lagen Papier (groß genug für Deine Öffnung, DINA A3 müsste reichen) hänge. Dann kann ich etwa 1/4 Sekunde lang belichten. Davon mach ich 25-35 Einzelbilder, die ich dann zu einem Master-Flat (mit Sigma- oder Median-Mittelung) wandle. Zu kurz solltest Du auch nicht belichten, da sonst sich Effekte der Folie (z.B. 50Hz-Netzspannung) als ungleichmäßige Ausleuchtung bemerkbar machen.
    - in Fitswork kannst Du Dir ein Master-Dark erzeugen, dass Du immer wieder verwenden kannst. Dazu bei der Kalibrierung den Haken auf "Temperaturausgleich" setzen. Wichtig: Du muss von Deinem Master-Dark und dem Master-Flat das Master-BIAS abziehen, sonst skalierst Du das BIAS mit hoch/runter, was Du ja nicht willst.


    Mein Workflow zur Kalibrierung der einzelnen Bilder in Fitswork sieht also wie folgt aus:
    - Bildserie angeben
    - Schritt 1: von jedem Bild das Master-BIAS abziehen
    - Schritt 2: von jedem Bild das Master-Dark (von dem Du vorher das Master-BIAS abgezogen hast) abziehen, Häkchen bei Temperaturausgleich und Hotpixelkorrektur
    - Schritt 3: von jedem Bild das Master-Flat dividieren (von dem Du vorher das Master-BIAS abgezogen hast), Häkchen bei Automatische Skalierung
    - Debayern mittels Deiner Bayer-Datei. Bei DSLR-Fotografie solltest Du bei der Erzeugung der Bayer-Datei das Häkchen "Kamera-Profil" deaktivieren, ansonsten passieren da im Farbraum unerwünschte Dinge.


    Erst wenn Du alle Bilder kalibriert hast, kannst Du sie in einem zweiten Durchgang dann stacken. Das Ergebnis sollte einen fast flachen Hintergrund ergeben. Nach der Farbkorrektur (Deine Methode ist ein guter erster Schritt, man könnte noch mehr machen) versuche mal zunächst "Ebnen - Zeilen gleich hell" mit Werten um 35, und dann "Hintergrund ebnen automatisch". Das sollte einen gleichmäßigen Hintergrund erzeugen, und auch Fargradienten gut entfernen. Funktioniert nur nicht bei sehr großflächigen Nebeln, bei Deiner NGC 2903 klappt das bestimmt.


    Würde ich über ein Feedback freuen, ob das so bei Dir zum Erfolg führt.


    CDS
    Stefan

    servus zusammen,
    bei den derzeitigen Außentemperaturen muss man sein Fernrohr rechtzeitig rausstellen, damit es sich an die Kälte gewöhnen kann, und das Flimmern vor dem Spiegel sich reduziert.
    Gestern Nacht hat sich's gelohnt. Obwohl es zunächst auch dunstig aussah wie in den Tagen vorher, hat der schneidend kalte Ostwind doch den Dunst etwas weggeblasen, sodass es recht gut war bei mir im Dorf, wenn auch nicht so glitzerklar wie sonst im Gebirge.
    Die Nacht war wieder saukalt, morgens gegen -15°C. Das ließ den Chip der Kamera ein sehr niedriges Dunkelsignal hergeben. Mein RC brauchte aber bestimmt 1 Stunde zum Auskühlen, und selbst dann musste ich noch zwischen den Objekten den Fokus leicht korrigieren, bis er dann um 1 Uhr früh konstant blieb.
    Insgesamt hab ich letzte Nacht 10 Stunden Belichtungszeit sammeln können.


    Das Bild hier ist der bekannte Krebsnebel M1. Ich hab es tatsächlich geschafft, eine dritte Aufnahmeserie (nach November 2020 und Anfang Februar 2021) nachzulegen. Gestern kamen dann 20x 8min dazu, sodass ich jetzt auf insgesamt 50x 8min = 6h 40m komme. Das reicht mir für M1, und mein nächstes Fotoprojekt ist abgeschlossen - gerade noch rechtzeitig vor Saisonende.



    Aufnahmedaten:
    - Optik RC 10" f/8 + CLS-Filter
    - Kamera: Canon EOS 6D(mod)(==>)ISO 2.500
    - 50x 8min (=6h 40m) belichtet in drei Nächten im November 2020 und Februar 2021 (2 Nächte)
    - Aufnahmeorte: Hocheck/Lkr. Miesbach, und "dahoam"


    Das Feld um M1 ist weniger interessant ist weil (bis auf die Sterne natürlich) leer, deswegen habe ich hier nur die Ausschnittsvergrößerung eingestellt.

    CDS
    Stefan

    servus Raul,


    Lcithverschmutzung, egal ob nah oder fern, kannst Du nicht effektiv durch mehr Bilder ausgleichen, oder durch kürzere Belichtungszeit. Das Signal-Rausch-Verhältnis wird immer viel schlechter sein als dort, wo Du einen dunklen Himmel hast. Und da sich das S/N-Verhältnis nur mit der Wurzel der Bildanzahl verbessert (um ein doppelt so gutes S/N-Verhältnis zu haben, brauchst Du 4x so viel Bilder. Um ein 4-faches S/N dann 16x so viel Bilder usw.), bringt das effektiv nichts - lieber eine dunkle Ecke aufsuchen und dort fotografieren. Bedingt hilft ein Filter wie der CLS-Filter.


    Das Stacken von Bildserien aus mehreren Nächten muss ich, seit ich mit f/8 fotografiere, mittlerweile immer machen. Ich mach das mit Fitswork. Voraussetzung ist natürlich, dass der jeweilige Bildausschnitt aller Serien so einigermaßen identisch ist.
    Ein Master-BIAS brauchst Du nicht jedesmal zu machen, denn das verändert sich aufgrund der sehr kurzen Belichtungszeit nicht durch die Temperatur.
    EIn Master-Dark brauchst Du auch nicht jedesmal machen, sofern Du in Fitswork ein skalierbares Dark benutzt. Fitswork passt das Dark dann an Deine jeweilige Bildserie an.
    Flats solltest Du natürlich schon jedesmal machen.
    Dann die Serien jeweils einzeln kalibrieren, und dann alles zusammen stacken. Bei Sigma-Clipping wird das bei großen Serien den Rechner schon belasten - hier wäre SIRIL evtl. eine interessante Alternative.


    CDS
    Stefan

    servus Andre,


    danke für Deine Nachforschung.
    Habe mir gerade auf der Seite JPL Small-Body Database die Ephemeriden für den Aufnahmezeitpunkt berechtet - und siehe da: das passt sehr gut zu meinen ermittelten Koordinaten. Damit dürfte das Rätsel gelöst sein. Nur merkwürdig, dass die Seite MPChecker dieses Ergebnis nicht geliefert hat.



    CDS
    Stefan

    servus zusammen,


    danke für Eure Beiträge und Hinweise.
    Aufnahmedatum: 07.12.2020; erste Aufnahme 17:57 - 18:05 UT; wobei die Unsicherheit 2-3 Minuten beträgt: die Uhr in meiner 6D geht etwas vor


    Koordinaten des Objektes bei der ersten Aufnahme:
    Rekt. 01h 42m 42.7s Dekl +51° 37' 25" (etwas nordöstlich von M 76)
    Rektaszensionsänderung: -1.8s/h = -7"/h
    Deklinationsänderung: -18"/h
    Diese Werte sind allerdings nicht mit einem Astrometrieprogramm ermittelt, sondern als Koordinaten aus Wikisky ausgelesen und errechnet.


    Das Gesichtsfeld der einzelnen oben gezeigten Aufnahmen ist etwa 5.'5 x 2.'75.


    CDS
    Stefan

    Servus zusammen,


    bei der Auswertung einzelner Aufnahmeserien des gleichen Objektes fiel mir bei einer Serie vom Dezember 2020 ein diffuser kurzer Strich auf, der auf den anderen Serien (jeweils nach dem Stacken) nicht zu sehen war. Bei der Kontrolle der einzelnen Original-Aufnahmen der Serie war eindeutig ein "wandernder Stern" zu erkennen, der dann durch das Sigma-Clipping beim Stacken abgeschwächt und zu besagter diffusen Spur aufsummiert wurde.


    Der Stern hat im Laufe der Serie (9x jeweils 8min Belichtungszeit) deutlich seine Position verändert. Supernova oder Veränderlicher Stern scheidet damit aus.
    Einen Satelliten schließe ich aufgrund der langsamen Bewegung (bei LEO/MEO-Orbits) und der deutlichen Abweichung von der geostationären Bahn (Deklination +51°) ebenfalls aus.
    Also habe ich auf der Seite des MPC nach dem Kleinplaneten (der es dann sein dürfte) eine Abfrage zur Position während der Aufnahmezeit gestellt. Ergebnis: im Umkreis von 15 Bogenminuten war kein bekanntes Objekt (Kleinplanet, NEO, Komet) an dieser Stelle.
    Das interessante daran:
    - die Deklination war mit +51° sehr weit über der Ekliptik, ein solches Objekt hätte also wahrscheinlich eine erhebliche Inklination
    - die Helligkeit habe ich mit 15.m3 bestimmt, was für einen unbekannten Körper sehr hell sein dürfte.


    Hier die Aufnahmeserie mit dem jeweils markierten Objekt:


    Optik: RC 10" f/8
    Kamera: Canon EOS 6D
    Einen Bildfehler kann man auch ausschließen.


    Meine Frage dazu:
    wo könnte man noch nachschauen, welcher Kleinplanet es denn gewesen sein könnte? Oder kommt Ihr auf andere Lösungen?
    Und: wenn es kein bekanntes Objekt ist: wohin wende ich mich mit meinem Problem?[:D]


    CDS
    Stefan

    servus Andreas,


    sehr schöne Aufnahme, auch wenn das Grün deutlich von der normalen oder natürlichen Farbgebung abweicht.


    Ganz unten, nahe der linken Ecke, ist sogar Maffei 1 mit auf der Aufnahme. Das ist eines der Objekte die ich gerne noch visuell und fotografisch beobachten möchte.


    CDS
    Stefan

    servus Michael,


    ich hab mir mal die Mühe gemacht, auf der Seite dieses Typen herumzustöbern, was er denn so alles "Entdeckt" haben will auf den NASA-Curiosity-Bildern. Als er dann einen Präriehund entdeckt zu haben glaubte, hab ich aufgehört. Soweit meine Einschätzung zur Seriosität der Seite.


    CDS
    Stefan

    servus Carsten,


    klasse Aufnahme, klasse Verarbeitung und tolles Objekt. Wir kennen ja alle die gefühlte fünfhundertachtundsechzigste Auflage des Orionnebels als Motiv. Da tut es gut, mal etwas fast Unbekanntes zu sehen. Die Gruppe kannte ich tatsächlich nicht, mit dem hellen Stern mittendrin ist das ein wirklich prächtiges Motiv.
    Und die lange Belichtungszeit bei f/4 hat sich auch ausgezahlt.
    Danke fürs zeigen!


    CDS
    Stefan

    servus Markus,


    wenn der Himmel es nicht hergibt, dann bringt mehr ISO eben keinen Vorteil in punkto Ausleserauschen. Erstaunlich, dass trotz Filter der Hintergrund so schnell "volläuft" - der Dunst und die vielen Lichter im Rheingraben scheinen wirklich schauderhaft zu sein.


    CDS
    Stefan

    servus Markus,


    ja, die Vignettierung in der Kombination lichtstarker Hyperstar/Vollformatkamera sieht man, da helfen nur Flats.
    Wie hell Dein Bild ist, schaust Du Dir am besten im Histogramm an der Kamera an. Ist das Histogramm recht der Mitte (also über 50%), solltest Du Dir überlegen, ob Du kürzer belichtest, oder einen CLS-Filter verwendest, oder an einen dunkleren Ort fährst. Das hängt natürlich auch von der verwendeten ISO-Zahl ab. Optimal für die 6D ist eine ISO-Zahl von 1600 - 2500, dabei ist das Ausleserauschen am neidrigsten. Aber wenn Dein Hintergrund schlecht ist, hilfte eine Reduzierung des Ausleserauschens auch nur sehr begrenzt.
    Ist Deine Kamera astro-modifiziert? Das hätte auch Auswirkungen auf die Sättigung des Rot-Kanals.


    CDS
    Stefan

    servus Ben,


    danke für den Beobachtungsbericht, und vor allem die netten Fotos, die das Ganze auflockern und richtig gut zu lesen machen. Auch der Wechsel der Textfarbe ist da stimmig [;)]


    Ich war nie zum Beobachten, dafür sehr viel zum Bergsteigen im Graswangtal, und kenne da viele Parkplätze von früher her.
    Ich glaube, dass diese Regelung bzw. das Bußgeld deswegen zustande kommt, weil es eine unglaubliche Anzahl von Leuten gibt, die es in die Berge zieht (jedes Jahr 30.000 Zuzüge in den Großraum München - und die fahren am Wochenende nicht nach Freimann oder Erding!).
    Gar nicht wenige übernachten mit Campern, Bussen, oder auch im Auto, einfach so. Längst nicht alle haben eine Toilette dabei. Auch dürften so manche ihre Hinterlassenschaften einfach da lassen, wo sie gerade übernachtet haben (werde ich nie verstehen: man sucht die Natur und verdreckt dann genau das, was man so gerne haben wollte).
    Bei meinen beiden Sudelfeld-Nächten im November war ich regelrecht erschüttert, wieviele Leute da oben übernachten.
    Die Folge ist dann ganz einfach: es wird übertrieben, und dann müssen auch die wenigen, die keinen Dreck machen und nur sehr selten dort sind, mit leiden.

    Wir hatten das vor vielen Jahren am Beobachtungsplatz am Sudelfeld unterhalb der Lacher-Alm (der Platz an der Seilbahn). Die Almleute haben sich bei uns beschwert, weil so viel Dreck liegenblieb. Der kam aber nicht von uns, sondern von anderen an gleicher Stelle: Grill mit Asche und Kohle ausgeleert, Plastikverpackungen lagen im Gras, Leergut, Kronkorken usw.

    Insofern verstehe ich die Regulierungen: die Leute verbrauchen zu viel Natur, und führen sich auf, dass es "der Sau graust".

    Bleibt nur mehr, sich andere stille Plätze zu suchen, die die Facebook-Gemeinde noch nicht entdeckt und tausendfach geliked hat.


    CDS
    Stefan

    Servus Helmut,


    die Straße und den Parkplatz kenne ich sehr gut. Ich war dort früher öfters, habe dort 1986 (sic!) mein erstes Astrofoto vom Halley'schen Kometen geschossen. Auch die kleine Plattform bei der Lacheralm kenne ich.
    Wie Wolfi schon gesagt hat: mittlerweile ist da eine Schranke. Wahrscheinlich haben irgendwelche Leute nächtens vergessen, sich zu benehmen, was auch früher schon mal vorkam. Die Almleute oben haben immer wieder von Mengen an Plastikabfällen und Kohleresten vom Grillen berichtet, die einfach so in die Wiesen geschmissen wurden. Da kann ich es verstehen, wenn die irgendwann die Nase voll von solchen Idioten haben...
    Der Parkplatz war immer besonders wertvoll: keine "Tretminen" = Kuhfladen, die man nachts natürlich nicht sieht, aber dann spürt und riecht :-).


    CDS
    Stefan

    Servus zusammen,


    gestern Nacht war ich an meinem "ruhigeren" Beobachtungsplatz am Hocheck. Die Durchsicht war anfangs gar nicht gut, wurde aber ab so 22 Uhr deutlich besser, bis sie morgens wirklich erstklassig war.


    Neben einer ganzen Reihe Futzelzeug hab ich mich etwa eine Stunde mit der Galaxiengruppe um NGC 70 im Sternbild Andromeda beschäftigt. Hilfreich war da eine detaillierte Aufsuchkarte, da die Galaxien zum Teil sehr dicht beieinander stehen.
    Von dem nördlich der Gruppe stehenden Stern 8.m6 hab ich mich zuerst an das Feld herangetastet. Sofort auffallend war eine größere neblige Aufhellung, in der auch mehrere schwache Sterne rausblinkten.
    Die genaueren Beobachtungen:
    - NGC 70: Hauptgalaxie der Gruppe, die für das "Leuchten" um die oben genannten schwachen Sterne verantwortlich ist; recht schwach, klein, rund, ohne Kernstruktur.
    - NGC 68 und NGC 71: beide ziemlich schwach, klein und rund; und auch bei höherer Vergrößerung nicht leicht von NGC 70 abzulösen; die Abstände der drei Galaxien untereinander sind jeweils 1'.
    - ein klein wenig weiter südlich sind NGC 69 und NGC 72: sie bilden mit NGC 71 ein gleichseitiges Dreieck, Abstände 2' untereinander. NGC 69 ist dabei deutlich schwieriger, und an der Wahrnehmungsgrenze. NGC 72 ist etwas heller, und deutlich länglich.
    - Östlich von NGC 72: NGC 72A. Sehr schwach und klein, länglich, mit hellerem Zentrum. Ob ich da die kleinere Begleitgalaxie zusammen mit NGC 72A gesehen habe, lässt sich schwer sagen.
    - Noch weiter östlich: NGC 74 und weiter abgesetzt NGC 76. NGC 74 ist auch sehr schwach, die 76 ist gar nicht schwer zu sehen.
    - etwa 8' nordwestlich der Gruppe ist ein Stern 8.m7. Dort direkt dran ist CGCG 499-101, die mit einem weiteren schwächeren Stern ein Dreieck bildet: extrem schwach und sehr klein, rund, aber direkt gehalten und für mich als gesehen markiert.
    - weiter nordwestlich UGC 166: sehr schwach und klein, leicht länglich, mit auffallend hellem Zentrum; ein echter Augen-Rauskucker.
    noch weiter westlich: MCG 5-1-61, bei der ein Stern 10m südlich davon das Auffinden erleichtert. Die Galaxie ist leicht länglich, aber auch ziemlich schwach, und ohne Strukturen.


    Weitere Galaxien in der Gruppe hab ich probiert, aber nicht gesehen. Das Seeing war auch recht bescheiden, sodass es schwierig war, kleine Galaxien von schwachen Sternen zu unterscheiden.


    CDS
    Stefan