Beiträge von Galaxien-Spechtler

    Servus Uwe und Friedl,


    ganz toller Bericht, und noch viel besser die Objektauswahl. Muss schon sagen, es gehört einiges an Widerstandkraft dazu, sich mit so schwachem Fitzelkram rumzuplagen, wenn man doch daneben regelrechte "Brüllerobjekte" hat. Aber die Mischung machts.
    Wo habt Ihr denn die schwachen Objekte her? Bin zwar einigermaßen versiert im Bereich Deep-Sky-Datenbanken, aber von den meisten der Dinger hab ich bisher noch nichts gehört. Ich will mich aber gern auch mal an so schwachem Zeug versuchen - Dra Dwarf gehört da mit Sicherheit dazu.
    Ansonsten: Edelweißspitze durfte ich bisher 1x geniessen, mit 22" Öffnung war der Cirrus schlicht "unbeschreiblich".


    CS


    Stefan

    Servus Markus,


    hübsche Liste, die Du da abgearbeitet hast. Neben hellen Objekten auch etliche knifflige Sachen - die Mischung macht's.


    NGC 6791 habe ich letzte Woche nach längerer Zeit wieder beobachtet, und zum ersten Mal auch für mich beschrieben. In meinem 14.5" konnte ich den Haufen nicht auflösen, er blieb ein diffuses Fleckchen, das allerdings von etwa 15 Sternen umgeben war. Ich hatte aber den Eindruck, dass diese 15 Sterne nicht zum Haufen gehören, weil das Nebelfleckchen am Rand dieser Sterngruppe lag. Auch das DSS-Bild zeigt den Sternhaufen eigentlich frei von helleren Sternen.
    Vielleicht muss ich aber auch einfach nur besseres Seeing abwarten.


    CS


    Stefab

    Nachtrag zu den Fragen:
    Das Gerät war kein Selbstbau (soweit reichen meine handwerklichen Fähigkeiten bei weitem nicht), sondern ein ICS Dobson.


    Zu M 31 und 2° Ausdehnung: das war am Ende der Beobachtung, als bereits dünne Wolkenbschleier über den Himmel zogen. Dem geschuldet kann es sein, dass nicht mehr vom Andromedanebel zu sehen war. Ich habe aber die gesamte Größe nun nicht exzessiv festzustellen versucht, sondern nur anhand des Gesichtsfeldes meines Okulars (genau 1°) abgeschätzt. Vielmehr wollte ich NGC 206 auffinden. Die Aufhellung durch die äußeren Spiralarme von M 31 war jedoch noch über NGC 206 hinaus zu erkennen.


    Wie gesagt, das Wetter war zu Beginn recht gut, wenn auch durch den Dunst und die vielen Lichter im Rheintal der Osthimmel nicht überragend war - vielleicht muss ich doch noch weiter westlich in die Eifel, um diesem Licht und dem Dunst zu entkommen. Ohne es genau ermittelt zu haben, schätze ich die visuelle Grenzhelligkeit mit bloßem Auge bei etwas besser als 6.0 mag im Zenith.
    Schwächstes Objekt der Nacht war dabei NGC 7345 mit fotografisch 15.2 mag. Die Galaxie war eindeutig zu sehen, ohne langes Suchen. Insofern schätze ich, dass ich in der Nacht bei Galaxien bis mp unter 15.5 mag gekommen wäre. Dabei ist allerdings die dielektrische Beschichtung des Spiegels und die exzellente Spiegelqualität bestimmt hilfreich gewesen, die hier das Beobachten doch deutlich verbessert.


    CS


    Stefan

    Hallo miteinander,


    die vergangene Nacht (14.10.09) diente nicht nur dazu, am Himmel einige tolle und einige weniger bekannte Objekte zu beobachten, sondern mich mit meinem neuen Teleskop vertraut zu machen. Es war als „First Light“ für meinen 14.5“ f/4.7 Newton.


    Obwohl der Hersteller ja geunkt hatte ("Neues Teleskop = 4 Wochen schlechtes Wetter"), wars richtig gut zum Beobachten.


    An Okularen standen mir zur Verfügung:
    40mm Plössl (43x), 24.5mm SWA (70x), 16mm Nagler (107x),
    8.8mm UWA (194x), sowie zu Test- und Vergleichszwecken ein 6mm Ethos (285x) und ein 5mm Nagler (341x).


    Beobachtungsort lag auf 555m Höhe 10km südwestlich von Ramersbach in der Eifel.
    Das Wetter war sehr klar, kaum Dunst, etwas Tau/Frost, sowie ab 22.45 Uhr Wolken.


    Zu den Objekten:
    <font color="blue">M 57:</font id="blue"> sehr heller Ring, der Stern 12.5m direkt am Nebel ist sofort sichtbar. Bei hoher Vergrößerung erscheint das Zentrum nicht schwarz, sondern leicht aufgehellt. Der Zentralstern wird bei 341x sofort sichtbar, wenn auch nur indirekt.


    Cirrusnebel: das beste Objekt der Nacht ! <font color="blue">NGC 6960</font id="blue"> auch ohne Filter direkt, ebenso wie <font color="blue">NGC 6992</font id="blue"> und <font color="blue">6995</font id="blue"> sichtbar. Mit OIII sehr hell, stark strukturiert, und in voller Ausdehnung zu sehen. <font color="blue">NGC 6974 </font id="blue">(Pickering’s triangular Whisp) mit Filter einfach, ohne Filter andeutungsweise zu sehen. Von der Form richtig dreieck-förmig.
    <font color="blue">NGC 6979</font id="blue"> auch ohne Filter schwach sichtbar, mit Filter einfach.
    20’ südlich von NGC 6995 ist mit Filter ebenfallsein einsamer Fleck, klein, und nicht ganz rund, zu sehen, der losgelöst vom Rest des Cirrus steht.
    Zwischen Sturmvogel und NGC 6974 sind ebenfalls etliche ausgedehnte Filamente sichtbar.
    Nördlich und südlich des 7mag Sterns bei 20h 53m / +29° 40’ auch ein dünnes Filament, das wie ein kleiner schwacher Sturmvogel aussieht.


    <font color="blue">NGC 7013:</font id="blue"> recht hell, klein, ziemlich länglich, diffuses, gleichmäßig helles Halo mit sternförmigem Kern. Steht zwischen zwei schwachen Sternen


    <font color="blue">NGC 6791:</font id="blue"> zuerst nicht gesehen, dann beim Schwenken als diffuser kleiner Fleck, der mit Sternen durchsetzt ist, erkannt. Auch bei hoher Vergrößerung werden nicht mehr Sterne sichtbar, der Haufen bleibt unaufgelöst, sieht man von den etwa 15 Sternen 10mag und schwächer ab, die herausblinken bzw. an seinem Rand stehen.


    <font color="blue">NGC 6792:</font id="blue"> schwache Galaxie, recht klein, aber sehr länglich, sonst keine Struktur; ein Stern 10mag steht etwa 2’ nordwestlich der Galaxie


    <font color="blue">NGC 7331:</font id="blue"> sehr hell, groß, länglich, mit einem Staubband, das nicht über die gesamte Länge der Galaxie reicht.


    <font color="blue">NGC 7335:</font id="blue"> recht schwach, klein, etwas länglich, ohne Struktur


    <font color="blue">NGC 7340:</font id="blue"> sehr schwach, sehr klein, diffus


    <font color="blue">NGC 7315:</font id="blue"> recht schwach, klein und rund, gleichmäßig heller Kern; ein sehr schwaches Sternchen steht dicht an der Galaxie


    <font color="blue">NGC 7342:</font id="blue"> schwach, klein, rund, ohne Struktur


    <font color="blue">NGC 7345:</font id="blue"> ziemlich schwach, ziemlich klein, rund; ein sehr schwaches Sternchen steht dicht an der Galaxie, ein weiterer 9mag Stern liegt 3’ südlich


    <font color="blue">M 15:</font id="blue"> sehr heller Kugelhaufen, bis ins Zentrum aufgelöst; das Zentrum ist dabei wesentlich stärker konzentriert


    <font color="blue">M 31:</font id="blue"> gut 2° Ausdehnung, mit gut sichtbarem Staubband


    <font color="blue">M 32:</font id="blue"> sehr helles und rundes Objekt, das bei 70x gut mit der großen M 31 ins Bild passt


    <font color="blue">NGC 205:</font id="blue"> schwächer aber größer als M 32, länglich


    <font color="blue">NGC 206:</font id="blue"> im Spiralarm von M 31 gelegen, sofort bei 70x auffällig als etwas hellerer Bereich, länglich und diffus


    <font color="blue">NGC 404</font id="blue">: helle Galaxie nahe bei ß And, rund, mit hellem Kern


    Sternfreundliche Grüße


    Stefan

    Servus miteinander,


    ich habe gerade zum Testen ein 5mm Nagler und ein 6mm Ethos für meinen 14.5" Dobson. Testen kann ich beide natürlich erst bei gutem, mondlosem Wetter, da ich vor allem Deep-Sky mache und weniger Planeten.
    Nun ist das 6mm Ethos ja fast doppelt so teuer wie das Nagler, was bei mir natürlich die Frage aufkommen lässt, ob ich soviel Geld investieren will. Klar, das Ethos hat das deutlich größere scheinbare Gesichtsfeld, was bei der etwas kleineren Vergrößerung fast das doppelte Gesichtsfeld am Himmel bedeutet. Aber das sehr große Eigengesichtsfeld der Nagler (nenne ein 16mm mein eigen) erschien mir bisher eigentlich ausreichend.
    Hat einer von Euch da schon Erfahrungen gemacht? Ich will gerne eine 2. Meinung einholen, bevor ich mehr als 500 Euronen zahle, wo 260 auch ausreichen würden.


    CS


    Stefan

    Hallo miteinander,


    obwohl es schon ein paar Tage (23.08.09) her ist, wollte ich doch über meine erste Deep-Sky-Nacht in der Eifel kurz berichten.
    Beobachtungsplatz war etwa auf 600m Höhe am Waldrad ca. 15 km südlich von Ahrweiler. Obwohl ich kein störendes Licht in der näheren Umgebung hatte, war das Rheintal doch sehr hell, und der Himmel im Osten nach meinem persönlichen Eindruck recht unbefriedigend. Im SÜden und Südwesten dagegen wars dagegen gut. Die Milchstraße war bis weit nach Süden hinein zu sehen.
    Teleskop war mein orangenes C8 (30 Jahre alt), bei den Vergrößerungen 80x, 125x und 220x.
    Hier meine "Jagdstrecke":
    bekannte Objekte waren M 8 (auch mit bloßem Auge sichtbar), M 20, M 21, M 22, M 24, m 16, M 17; Cirrusnebel, NGC 7000 (mit OIII-Filter
    und bloßem Auge!), M 15
    Dann zog ich mein Beobachtungsprogramm heraus und machte mich an seltener beobachtete Objekte:
    - NGC 6140: mäßig helle Galaxie im Drachen. Bei 125x erscheint sie schwach, recht groß, rund, mit leicht aufgehellten Zentrum. Ein Stern 11m steht nur 2' nördlich
    - NGC 6223: ziemlich schwache Galaxie, klein und rund, aber recht heller Kern
    - NGC6232: sehr schwach, ziemlich klein und rund, heller Kern, nahe einem Stern 12m
    - NGC 6236: ebenfalls sehr schwach, aber etwas größer, und leicht länglich
    - NGC 6735: offener Sternhaufen im Adler, recht schwach, länglich, mit einem Stern 6m in der Mitte, insgesamt 20 Sterne 12m und schwächer
    - NGC 6837: sehr schwacher Haufen, sehr klein, armselig, insgesamt nur 6 Sterne erkennbar
    - NGC 6858: recht schwacher Haufen, groß, länglich, 18 Sterne erkennbar
    - NGC 6906: Galaxie im Adler, schwächstes Objekt des Abends (13.0m visuell); sehr sehr schwach, recht klein, länglich?, etwas helleres Zentrum
    - NGC 7058: recht heller Haufen im Schwan, klein, sternarm, nur 8 Sterne
    - NGC 7067: kleiner schwacher Haufen, nur 6 Sterne erkennbar
    - NGC 7127: Sternhaufen, recht schwach, klein, sternarm, 8 Sterne


    CS


    Stefan

    Hallo Nico,


    vielen Dank für Deinen Beitrag, der mir wieder etwas Mut macht. Natürlich hab ich immenses Interesse an Deinem Beobachtungsplatz südlich Ahrweiler, schreib mir dochmal eine PN, wo das genau war.
    In Kesseling war ich nicht, sondern weiter südöstlich. Ich bin von Ramersbach nach Süden gefahren, und dann in Hannebach nach Nordwesten bis an den Waldrand gefahren. Die Ortschaft Spessart, die genau im Süden lag, störte überhaupt nicht. Allerdings gab es von dort natürlich das ganze Rheintal im Überblick. Der dortige Dunst und die Lichter habe ich aber als sehr störend empfunden, und hatte den Eindruck, dass die gesamte östliche Hälfte des Himmels davon betroffen war. Richtung Süden und Südwesten wars jedenfalls deutlich dunkler. Aber das alles resultiert natürlich nur von einer einzigen Nacht.
    Um mal für den brandenburgischen Himmel eine Lanze zu brechen: an meinem Platz (nördlich des Truppenübungsplatzes Lehnin, etwa 20 km südlich Potsdam) habe ich zweifelsfrei mehrfach Galaxien mit visuell angegebener Helligkeit von 14.0 mag mit meinem C8 gesehen. Eigentlich sollte sowas gar nicht möglich sein. Vielleicht war die helligkeitsangabe ja falsch, aber das müsste dann mehrfach der Fall gewesen sein. Dort wars wirklich sehr gut....
    Übrigens: ich wohne auch in der Grafschaft, da sollten wir wirklich mal gemeinsam losziehen (mein 14.5" Dobson ist in 2 Wochen zur Abholung fertig, bin sehr gespannt auf das "First Light".


    sternfreundliche Grüße


    Stefan

    Hallo miteinander,
    bin seit kurzem Mitglied hier im Forum und auch seit kurzem an den östlichen Rand der Eifel gezogen (Lkr Ahrweiler). Und wie's der Zufall will, war doch neulich sehr gutes Wetter zum Deep-Sky-Spechteln. Also bin ich mit meinem C8 rausgefahren und hab mich etwa 15 km südlich von Ahrweiler auf fast 600m hingestellt.
    Was soll ich sagen: ich war etwas enttäuscht von der Transparenz und der Helligkeit des Himmels. Trotz Abwesenheit von direktem Licht, kaum Dörfer aussenrum und 500 Höhenmeter Differenz zum Rheintal war der Himmel nicht besonders dunkel. Visuell war da deutlich weniger drin als bei meinem bisherigen Beobachtungsplatz im Brandenburgischen. Dort konnte ich Objekte sehen, die 0,5 bis 1 mag schwächer waren als das Limit in dieser Nacht.
    Jetzt meine Frage: wohin sollte man in der Eifel fahren, um einen guten Himmel zu bekommen? Kennt vielleicht jemand einen dunklen Platz, der noch gut zu erreichen ist ? Irgendwelche stundenlangen Wanderungen mit dem Fernrohr im Rucksack scheiden aus..[:D].


    Sternfreundliche Grüße


    Stefan