Hartpapiertubus als ersatz für Aluminium?

  • Hallo
    Da schein ich echt nicht der erste gewesen zu sein mit der idee ;)
    Daniel:
    Ja ich denke da die Lightbridges nur umgebaute Galaxys sind ist das auch die gleiche Spiegelzelle
    Ich könnt natürlich auch die Schrauben durch längere ersetzen und mit Muttern befestigen oder is das zu labil?


    CS
    Valentin

  • Ok dann werde ich mir mal die Sachen die ihr mir geraten habt merken.
    Es wird wohl in nächster <zeit auch beim Merken bleiben, da ich meine Kohle erst mal ins Verbessern meiner Okularsammlung Stecken werde, weil der geplante f/5 12 Zöller nicht mit einem 38mm erfelähnlichen betrieben werden wird, und die AP sowieso zu groß wär, da kann ich die 100€ die für die Hartpappe rausgehen würden gut für ein Nagler (welches mit dem 12 Zöller ins Haus einzug halten soll) gebrauchen!


    CS
    Valentin

  • Hallo Stefan,


    danke für die Info.


    Und an alle - macht mir ja nicht den Mund wässrig bzgl. Eigenbau von einem Teleskop[;)] [}:)]


    Schöne Grüße


    Fritz

  • Moin Astros,


    ich habe mir auch überlegt, ob ich meine Stahlblechtuben gegen Neumannsche Hartpapiertuben tauschen soll. Desweiteren habe ich mir die Frage gestellt, ob es beim aktuellen Eigenbauprojekt und einem künftigen etwas größeren Projekt Sinn macht statt Aluminium Hartpapier zu verwenden.


    <b>Die vorläufige Antwort ist ganz klar: Nein, auf keinen Fall.</b>


    Warum? <b>Weil der Längenausdehnungskoeffizient sämtlicher gängiger Hartpapiersorten mit 20 bis 40*10^-6 K^-1 keinesfalls kleiner ist als Aluminium (ca. 23), sondern mindestens genau so groß bis doppelt so groß!</b> Warum wird eigentlich ständig das Gegenteil behauptet? Wer zuerst was behauptet hat Recht?!? Dabei kann man das für gängige Sorten ganz einfach nachlesen, z.B. hier: http://www.durolaminat.ch/file…_upload/Duroplaste/HP.pdf


    Lediglich für die Sorten EP GC 2, EP GC 4 und SI GC 2 habe ich Werte unterhalb von Aluminium (und hier tatsächlich bis zur Hälfte) gefunden. Für diese Sorten wird statt Papier aber Glasfilamentgewebe verwendet.


    Ich habe bezüglich dieser Tatsachen auch Herrn Neumann angeschrieben und gefragt, ob er mir ein Datenblatt zu der von ihm verwendeten HP-Sorte schicken kann oder eine definitive Aussage zum Längenausdehnungskoeffizient schriftlich gibt (eine Internetseite gilt nicht als schriftlich). Mal sehn, was kommt. Wenn nicht, ist zumindest für mich klar was ich von einem Hartpapiertubus halten soll.


    Als Alternative werde ich dann Cr-Ni-Stahlrohr verwenden, da CFK ja leider sehr teuer ist. Warum Stahlrohr? Weil der Längenausdehnungskoeffizient von Stahl fast auf der Häfte von Aluminium liegt. Hochlegierter Cr-Ni-Stahl ist da nicht besser, rostet aber unter normalen Einsatzbedingungen nicht.


    Noch ein entscheidender Vorteil ist der Elastizitätsmodul, der für Stahl ca. 3x so hoch ist wie für Aluminium und ca. 30x so hoch wie der von den gängigen Hartpapiersorten. Damit ist ein Stahlrohr im direkten Vergleich (gleiche Abmessungen) ca. 3x so steif wie Aluminium und ca. !30!x so steif wie Hartpapier.
    Deswegen darf die Wandstärke des Tubus bei Stahlrohr auch deutlich geringer ausfallen, womit das Gewicht auch nicht wirklich größer wird als bei Al oder HP.


    Warum (mal abgesehen von der Bearbeitbarkeit mit Hobbymitteln) also HP für Teleskoptuben nutzen?


    fragt sich
    Eike

  • Hallo,


    kurz noch n´ paar Tipps:


    1) Zur Wärmeausdehnung scheint das meiste schon gesagt.


    2) Wer mal längere Tuben braucht, als Gerd Neumann anbietet, und nicht stückeln möchte, frage mal bei Dieter Martini nach (obwohl er sich selbst nur mit Gitterrohren aus dem Fenster hängt).


    3) Franks Tipp zu der Anti-Reflex-Farbe von Andreas Berger kann ich unbedingt zustimmen. Ich mag Veluor nicht, doch auch wenn ihr darauf schwört, so lohnt es sich zumindest bei Newtons die Fangspinnen damit zu schwärzen. Ein 16"er mit der Farbe hat weniger Spikes als ein 10"er ohne diese.


    Grüße,


    Hubertus

  • Lieber Eike,


    ich bin froh, Pertinax als Newton-Tubus verwendet zu haben, da Alu, schlimmer noch Stahl sich bei Sonneneinstrahlung extrem aufwärmt. Nun beobachte ich stationär und wenn ich am Tage Sonne mit Refri gucke, steht der Newton in der knalligen Sonne daneben. Der "glühte" am Abend, wenn er aus Stahl wäre.


    Grüße,


    Hubertus

  • Die Sonneneinstrahlung dürfte nur tagsüber ein entscheidender Faktor sein. Wer sein Teleskop für Sonnenbeobachtung nutzen möchte, sollte es zumindest weiß streichen, da dies ( in der Rangordnung nach spiegelnder Oberfläche) gut reflektiert.


    Aluminium bietet übrigends eine sehr, sehr gute Reflektion von Wärmestrahlung. Deswegen würde ich Al nicht gleich verteufeln.


    Wie stark sich sich HP, Al oder Stahl aufheizen liegt an der Fähigkeit zur Strahlungsabsorption und -emission. Ich möchte hier nicht näher auf das kirchhoffsche Strahlungsgesetz eingehen, führe aber gerne bei nächter Gelegenheit (es regnet grade und das wohl auch noch länger) einen Praxistest durch: Man nehme ein paar Stücke Pertinax, Aluminium, Stahl und Cr-Ni-Stahl zuzüglich einer Wärmebildkamera und der korrekten Emmissionskoeffizienten.
    Die Materialien werden nebeneinander min. 1 Stunde direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Während dieser Zeit werden in regelmäßigen Zeitabständen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Emissionskoeffizienten jeweils die Temperaturverteilungen im Material aufgezeichnet (geht nicht mit spiegelnder Oberfläche). Danach besteht wohl halbwegs Klarheit was sich wie schnell aufheizt. Immer dran denken - die Oberflächenbeschaffenheit hat einen starken Einfluss.


    Das ein Pertinaxtubus nach langer Sonneneinstrahlung kühler erscheint liegt aber auch an der geringen Wärmeleitfähigkeit. Die liegt bei den gängigen HP Sorten bei ca. 0,2 W/m*K, bei Al (99,5%) dagegen hat 236, Stahl ca. 50 und Cr-Ni-Stahl ca. 15 ... deswegen fühlt sich HP bei gleicher Temperatur kühler an. Praxisbeispiel: Holzlöffel vs. Metalllöffel im Kochtopf. Stell mal beide in kochendes Wasser, warte eine halbe Stunde und faß dann beide (abgetrocknet) an dem Ende an, das unter Wasser war. Beide Löffel haben die gleiche Temperatur, am Holzlöffel gibt's aber keine so heißen Finger.


    LG
    Eike

  • Ich habe von Herrn Neumann eine Antwort bekommen. Die günstigen HP-Tuben sollen bezüglich der Wärmedehnung auf dem Niveau von Aluminium liegen. Seine Aussage wegen der Wärmedehnung des HP will er überarbeiten, so dass künftig Missverständnisse vermieden werden. Die Aussage, dass der Längenausdehnungskoeffizient nur halb so groß ist, gilt nur für seine Tuben mit Glasfasergewebe und nicht für die aus Papier. Die Preise für erstere sind allerdings doch etwas hoch.


    Eigentlich hatte ich nicht vor für einen 1,5m langen 150mm Tubus 500 Euro auszugeben. Da bleibe ich lieber bei Cr-Ni-Stahl und lasse den Tubus weiß Pulverbeschichten. Dann gibt's auch keine großen Probleme mit Sonneneinstrahlung ...

  • Hallo Eike


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da bleibe ich lieber bei Cr-Ni-Stahl<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wo bekommt man denn solche Tuben her?


    Viele Grüße,
    Christian

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!