350D bei -18°C. Wo ist die Grenze?

Hi,
rein theoretisch ist der Dunkelstrom (das ist der Untergrund der kleiner wird bei tieferen Temperaturen) eine e-Funktion. D.h. man gewinnt schon beim Abkühlen. Nur, anders als bei einer professionell gekühlten CCD kühlt das Wetter ja nicht nur den Chip sondern die gesamte Elektronik. Consumerbauteile machen das meist nur bis irgendwo um -25°C rum mit bevor Funktionalität wegfällt. Genaueres steht im Datenblatt.
Viele Grüsse,
DK

Hi,
eine Garantie wird der Hersteller nciht geben wollen, aber bei üblicherweise in Mitteleuropa inklusive Alpen erreichbaren Temperaturen eherh nicht. Vor allem da man sie ja nicht schockgefriert, was den thermischen Stress halt erhöhen würde. Wenn man sie aber in flüssiges Helium werfen würde... [;)]

Mein 350D hat -25 überlebt. Mechanisch könnte der Verschluss vielleicht Schaden bekommen (Plastik erhartet bei niedrige Temperaturen und wird spröde). Die Elektronik wird wenn uberhaupt erst bei sehr niedrigen Temperaturen nicht mehr mitmachen, ähnlich wie der 'coldbug' bei Intel Prozessoren mit flüssig N2 kühlung.

Ob die Elektronik funktioniert, bekommt man wohl nur durch probieren heraus. Bei der Mechanik liegen, wie schon angesprochen, die Grenzen irgendwo bei zu zähen Fetten und der Sprödigkeit von sich verformenden Kunststoffteilen, die dann brechen könnten. Wenn das alles einigermaßen gut konstruiert ist (insbesondere wenn keine Fette benötigt werden und keine Kunststoffteile belastet werden), dann - und das wird hier vermutlich der Fall sein - ruiniert man sich bei solchen Temperaturen zuerst den Akku!
Erstens steigt sein Innenwiderstand vorübergehend stark an, sodass man mit stromhungrigen Kameras oder älteren Akkus nicht mehr fotografieren kann, aber zweitens ist irgendwo bei -20° bis -30° (vielleicht schon -15°) eine Grenze, wo man Lithium-Akkus (je nach Akku unterschiedlich) dauerhaft ruiniert.

Was die Elektronik betrifft, so vermute ich die größte Gefahr dort, wo man wieder ins Warme kommt und sich im kalten Gerät Tau bildet. Also vorher Deckel drauf und in eine möglichst dichte Tasche oder Tüte.

Also nochmal die Kurzform: Am ehesten befürchte ich Akkuschäden und Kurzschlüsse durch Tau in der Wohnung oder im warmen Auto.

Edit: also wenn ihr es ausprobieren wollt, nehmt lieber einen Nachbauakku. Dann ist der Schaden kleiner, wenn man später feststellt, dass er schlechter geworden ist.

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ringnebel</i>
<br />Was die Elektronik betrifft, so vermute ich die größte Gefahr dort, wo man wieder ins Warme kommt und sich im kalten Gerät Tau bildet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Da könnte man sich theoretisch mit einem Luftdichten Plasikbeutel behelfen.

Canon sagt übrigens (zumindest für die 450er):<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Betriebsumgebung
ca. 0 – 40 °C, max. 85 % rel. Luftfeuchtigkeit<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
... das ist also alles auf eigene Gefahr.

Ist schon klar.
(Das sind allerdings eher Standardwerte, die man in Anleitungen so immer liest, egal welche Temperaturen die Geräte wirklich verkraften. Und mal ehrlich: Welcher Fotograf hört schon bei Exakt 0°C auf, zu Fotografieren, sodass er niemals Eis oder Schneelandschaften hat, oder nimmt die Kamera nie in den Urlaub mit, wo es 41°C im Schatten sind? Da dürfte es 20% der Bilder gar nicht geben.)
Aber ob Canon da wirklich einen Temperatursensor einbaut, der mitloggt? Ich vermute nein. Und wenn Wasserschäden drin sind, ist es ohnehin klar, dass das zu Lasten des Kunden geht.
Die Canon-Garantie hält übrigens ohnehin nur 12 Monate und die gesetzliche Gewährleistung des Händlers sieht vor, dass man 6 Monate nach Kauf dem Händler beweisen muss, dass das Gerät schon ab Werk fehlerhaft war. Kurzum: Spätestens nach 12 Monaten ist eh alles auf eigenes Risiko.

Edit: Wenn man aber künstlich stark kühlt, anstatt auf kaltes Wetter zu warten, würde ich fast schon standardmäßig davon ausgehen, dass es zu Problemen mit der Feuchtigkeit kommt. Es gibt aber auch professionelle Umbauten. Das ist dann hoffentlich erprobt, kühlt gezielt nur das, was gekühlt werden muss und ist an der ein oder anderen Stelle vielleicht auch abgedichtet - und sei es nur durch die Verwendung von Klarlack und Silikon.

Hallo Klaus,

ich würde mal sagen: wer das eine will, der muss das andere mögen [;)] . Meine 300 D hat auch schon über Stunden bei - 17 Grad gearbeitet und das bisher gut überstanden. Sie läuft noch einwandfrei, aber man darf sich auch hinterher nicht beschweren, wenn sie nicht mehr richtig arbeitet. Tau wird sicherlich ein Problem sein, doch lasse ich meine Kamera nach dem Fotografieren in der Wärme trocknen, damit sich halt keine Feuchtigkeit in der Kamera bildet. Habe jetzt eine 450 D (leider noch nicht einsetzen können) und will mal sehen, ob sie es auch so gut wegsteckt. Mein Tip: nutze die klaren Nächte im Winter (wir hatten hier leider lange Zeit keine bzw. zu Zeiten, wo ich mich schlafen lege).

CS

Daniel

Hallo,
die 0 bis +40 Grad C dienen wohl wirklich nur der Absicherung von Canon. Ansonsten könnte man Wintersport oder Wüstenrally Reportagen wohl komplett vergessen. Ein Kollege aus dem Timesacapes-Forum der Nacht-Zeitrafferaufnahmen in der Antarktis produziert sagte mal, dass er noch nie bei Temperaturen über -18 Grad C (!) eine Aufnahme gemacht hätte. Dabei ist seine Erfahrung, dass das bis etwa -30 Grad C ganz gut funktioniert, dann aber der Verschluss irgendwann komische kratzende Geräusche macht (evtl. weil die Schmierstoffe fest werden). Sobald diese Geräusche auftreten isoliert er die Kamera, und heizt mit Taukappen und einer Stromversorgung (die absichtlich Wärme in der Kamera produziert) auf. Ab diesem Temperaturbereich ist man auch im Riskio Bereich für die Elektronik, da sich Platinen und Bauteile mit unterschiedlichen Raten zusammenziehen. So das z.B. Mikrorisse in den Schaltkreisen auftreten, oder Keramik-Kondensatoren aufplatzen können. Bis -40 Grad C hat er bis jetzt keine Elektronikprobleme geahabt, sagt aber im gleichen Satz auch, dass er es nicht viel weiter nach unten ausdehnen würde.
Für die Angaben kann ich allerdings keine Gewähr übernehmen, da muss jeder auf eigenes Riskio ausprobieren.

Gruß,
Daniel

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ringnebel</i>
<br />Aber ob Canon da wirklich einen Temperatursensor einbaut, der mitloggt? Ich vermute nein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Manche Hersteller schreiben die Sensor-Temperatur in die EXIF-Daten ... ich weiß jetzt nicht, wie es bei Canon ist.

Aber abgesehen davon stimmt es schon: Die Kamera wird bei -1° oder +41°C höchstwahrscheinlich nicht sofort den Geist aufgeben. Aber garantieren tut's keiner.

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn man aber künstlich stark kühlt, anstatt auf kaltes Wetter zu warten,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bei künstlicher Kühlung spielen dann auch so Sachen wie Eisbildung auf dem Sensor eine Rolle ...

Hallo Zusammen!

Frohes neues...ist zwar schon 6 Tage her aber besser als nie.

Zitat von notoxp: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei künstlicher Kühlung spielen dann auch so Sachen wie Eisbildung auf dem Sensor eine Rolle ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Deshalb sollte eine geregelte Kühlung eingeplant werden, damit sowas nicht passiert.

(==&gt;)Daniel:
Ich finde, wie ich gelesen habe, das deine gute alte 300D genau so ein Arbeitstier ist.
Ich nutze diese auch noch und werde erst umsteigen, wenn diese den Geist aufgibt.
Habe sie schon 6 Jahre im Astroeinsatz.
Diese DSLR´s halten schon was aus...selbst -13°C.
War ja oft genug bei solchen Temperaturen damit auf´n Acker.

Im Winter bleibt sie schön kühl und im Sommer trieft nur so das Wasser an ihr herunter
Eingetütet am OAZ habe ich sie noch nie und sie lebt heute noch.
Wenn sie denn doch mal ihren Dienst quittieren sollte, dann bräuchte ich mich nicht ärgern,
da sie dann eh ihre tapferen Dienste mehr als zufriedenstellend geleistet hat.
Aber noch lebt sie.

CS

M.f.G.
Thomas

Hallo

wegen dem tau wenn es ins Warme geht, das erledige ich auf der Autofahrt die aufgeheizte Winterluft ist unglaublich trocken und nimmt alle Nässe auf. man darf aber nicht vergessen die Warme Luft ausblasen zu lassen bevor man den Wagen parkt, sonst ist nächstes mal eiskratzen von Innen
Wer die Hitze selbst nicht erträgt gleichzeitig Klimaanlage ist noch trocknungseffektiver

Gruß Frank

morgen leute
mein arbeitstier, die eos300da hat bis jetzt bis -10 -12 grad immer funktioniert. das einzige problem waren immer die akkus. die hab ich jetzt mit einem bleiakku und dem akkuadapter gelöst. solange meine camera schön brav die arbeit, macht werde ich mir auch nichts anderes zulegen. zumindest weil man ja eine gebrauchte eos300d ja schon sehr günstig bekommt. ist der schmerz bei einen ausfall erträglicher als bei einen neuen model.
hoffentlich gibts bei uns auch mal wieder schönes wetter.....
gruss erwin