Asteroiden als Scheibchen sehen?

  • Hi zusammen,


    ich habe mich gefragt, ob es wirklich möglich ist, Asteroiden als Scheibchen zu sehen. Darauf bin ich gekommen, als ich bei ALPO Aufnahmen von Ceres und Vesta gesehen habe. Hier hatte Damian Peach auch beschrieben, dass er die Form von Vesta mit einem C14 gesehen hatte.


    Also hab ich mal eben verschiedene scheinbare Durchmesser ausgerechnet:


    Ceres: 0.77"
    Vesta: 0.51"
    (Titan: 0.84")


    Wenn ich nun mit einem 35cm Teleskop beobachte, dann hat mein Airyscheibchen einen Durchmesser von 0.75". Schaut man sich allerdings das Intensitätsprofil an, so wird es unten an der Basis doch relativ schnell breiter.


    Ist es aufgrund dieser Tatsache dennoch möglich, Vesta als richtiges Scheibchen zu sehen? Ich hab nämlich auch noch die Aussage gefunden, dass das Airyscheibchen visuell kleiner ist als berechnet, was die Sichtbarkeit in den Bereich des Möglichen rücken könnte.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Hi Deneb,
    bekanntermassen ist ja nach den groben Näherungen die (theoretische) Auflösungsfähigkeit mit 35cm Öffnung deutlich besser als 0.5". Bei entsprechend guter Optik kann das also hinkommen, die grosse Hürde ist wenn man z.B. die Form von Vesta sehen will wie so oft das seeing.


    Da braucht man dann vermutlich viel Geduld für den top-Moment.


    Die Form der Besselfunktion dagegen ist kein so grosses Problem, denn Kontrast hat man ja hier genug ("Sternchen" gegen dunklen Himmel). Also, warum nicht mal versuchen? ;)


    Viele Grüsse,
    DK

  • Hallo Christian,


    sehr interessante Idee !


    aber wie DK schon bemerkte hat Deine 35cm Optik doch ca. 0".4 Auflösung ! ( Wie kommst Du auf die 0".75 ? )


    Um sicher zu gehen solltest Du Dir einen nahen etwa gleichhellen Fixstern einstellen, betrachten und mit dem KP vergleichen.
    Nur so kannst Du wertungsfrei beurteilen ob der KP flächig erscheint !


    Es ist wohl müßig darauf hinzuweisen das Du dafür Spitzenseeing abpassen und eine perfekt justierte Optik mit sehr hoher Vergrößerung nutzen musst [|)][;)]


    Viel Erfolg und lass unbedingt mal von Deinen Beobachtungen hören [:p]!


    Gruß
    Christian

  • Hi


    Schon mal danke für eure Antworten.


    Auf die 0.75" komm ich, wenn ich den Durchmesser des Airyscheibchens ausrechne. Ich mag ja die Form des Kleinplaneten erkennen und nicht z.B einen Doppelstern trennen. Daher dachte ich mir, dass ich hier nicht über das Auflösungsvermögen gehen kann, sondern eben die Größe des Airyscheibchens nehmen muss. Aber ich weiß halt eben nicht, ob dieser Ansatz der richtige ist. [:I]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es ist wohl müßig darauf hinzuweisen das Du dafür Spitzenseeing abpassen und eine perfekt justierte Optik mit sehr hoher Vergrößerung nutzen musst<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hehe, das versteht sich von selbst. [:D]


    Viele Grüße,
    Christian

  • Hi Deneb,
    das "Auflösungsvermögen" kann man eigentlich garnicht mit einer harten Zahl angeben unterhalb derer garnix mehr geht. Wenn Du Dir das Intensitätsprofil anschaust das Du in Deinem OP beschrieben hast, dann siehst Du dass das Airyscheibchen "innen" nicht uniform strukturlos hell ist, sondern die Intensität zum Zentrum hin immer weiter zunimmt. Das bedeutet, dass die Auflösungsfähigkeit immer davon abhängt den für das Auge unter gegebenen Bedingungen minimal noch verarbeitbaren Kontrast zu erreichen. Bei intrinsisch hohen Kontrasten, z.B. gleichhelle Doppelsterne vs. dunkler Spalt, oder aber heller Kleinplanet mit nicht-kreisförmiger Form, ist es also vorstellbar hier Erfolg zu haben.
    Es ist aber auch richtig dass es ab ~Abmessungen des Airyscheibchens sehr schwierig wird, daher haben die gängigen Faustformeln schon ihre Berechtigung.
    Nur sind sie eben keine Naturgesetze. Daher, ich würde es einfach mal versuchhen, und der Tipp mit dem Vergleich mit einem gleichhellen Stern ist auch sehr gut!
    Viele Grüsse,
    DK

  • Hallo Christian,
    ich hab's mal an Ceres versucht zur Opposition Anfang Mai vor ein paar Jahren (ich denke es war 2005) mit dem 20-Zöller.
    Die Optik war zwar damals noch nicht optimiert, aber ich erinnere mich, dass bei recht gutem seeing ab und zu
    ein winziges Scheibchen zu sehen war. Aber nur, wenn man seeehr genau hingeschaut hat.
    Verglichen mit einem Stern war Ceres aber deutlich flächiger!
    Verglichen mit den Jupitermonden allerdings, die sich klar als Scheibchen zeigten, war Ceres nix!
    CS
    Timm

  • Moin Christian!


    Interessantes Thema. In der englischen Wikipedia sind dazu Werte genannt. Ceres hat demnach zur Erdnähe im Feb. 2009 0,84" erreicht...
    Wikipedia: Ceres


    Anmerkung [15] in dem Artikel, Zitat:
    " Ceres Angular Size (==&gt;) Feb 2009 Opposition: 974 km diam. / (1.58319 AU * 149 597 870 km) * 206265 = 0.84" "


    Das ist IMO schon 'ne Menge, wenn auch noch sehr schwierig.
    Bei den nächsten Gelegenheiten sind die Bedingungen bei weitem nicht so gut.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!