WL Sonne AR 1029 v. 29. 10. inkl. Zeichnung

Heute war das Wetter prima. Ich habe mit der Webcam angefangen, und einige Videos bei noch mäßigem Seeing aufgenommen.

Danach habe ich dann das Zeichenzeug rausgeholt und den Fleck bei etwa 200x gezeichnet. Mit den Fackelgebieten habe ich mich schwer getan, die waren bei 125x besser zu sehen. Immerhin erkennt man gewisse Ähnlichkeiten zwischen Zeichnung und Webcambild [;)]

Während des Zeichnens wurde das Seeing immer besser, als ich dann die Webcam wieder angehängt habe, waren auf Anhieb viel feinere Strukturen zu sehen.

Hier also die Zeichnung:

5mm UWA 1,25" - 2", teils mit eingeschraubtem TS 2x Barlow Element

Cretacolor Monolith 8B Graphitstift, Tusche-Pinselstift aus Japan für die Dunkelstrukturen und den Rand

Und das Webcambild mit iCam Tracer und TS 2x Barlow:

Gruß, Anke

Die Videoaufnahme hab ich wie folgt gemacht:

ca, 90sec in Giotto aufgenommen, dann in Registax v5 gestackt, etwa 100 Frames von ca. 2500 (lowest quality 96%)

Geschärft in Registax.

Webcameinstellungen der icam: Schärfe, Sättigung, Kontrast je 50%, Gamma 0% Belichtung 30-50 (je nach Teleskop und Bedingungen)
Weißabgleich Outdoor.

Genaueres müsste ich jetzt nachschauen.

Gruß, Anke

Danke für die Kommentare.

Der Kontrast beim visuellen Beobachten war extrem schlecht, daher hatte ich auch bei der Penumbra Probleme, sie korrekt zu zeichnen. Daher kommt wohl dieser Effekt, dass es irgendwie plan aussieht. Auch die Randverdunklung ist in der Zeichnung nicht berücksichtigt - müsste ich noch überarbeiten. Vielleicht korrigiert ja das Hirn auch die Perspektive - wer weiß.

Jedenfalls zeichne ich nicht sehr oft, meine Technik ist da noch unausgereift.

Ich habe zunächst die komplette Fläche schraffiert und verwischt, dann den Sonnenrand eingezeichnet. Als nächstes die Fleckengröße und den Abstand zum Rand grob markiert. Dann mit den dunkelsten Strukturen angefangen. Zum Schluß kamen die Fackelgebiete, für die ich auf geringere Vergrößerung gewechselt habe. Die Fackeln sind dann in die Schraffur radiert worden, das ging erstaunlich gut.

Den Rand und die dunklen Strukturen habe ich dann mit Tusche geschwärzt; am Mond nutze ich die Tusche für die Schatten auch gern.

Gruß, Anke

Hey Ingmar,

sieht doch gut aus! Das ist übrigens ein gutes Training, einfach Fotos abzuzeichnen. Am Okular ist es natürlich schwieriger, die Detailerkennung fällt viel schwerer als auf so einem gestackten und geschärften Bild.

Der Knackpunkt beim Zeichnen ist ja nicht das Ergebnis (das können wir ja heute mit Kameras viel besser dokumentieren), sondern das "Seh-Training", sich nämlich mal länger als 30 Sekunden mit einem Objekt zu befassen. Die Detailwahrnehmung steigt ganz enorm an, und das bringt dann auch später bei anderen Beobachtungen Vorteile.

Man lernt einfach, genauer hinzuschauen, auch mal länger auf den Moment mit gutem Seeing zu warten, oder bei Deepskyobjekten Das Teleskop und das eigene Auge richtig "auszureizen".

Gruß, Anke