Preise zu den Kameras DMK , Atik

  • Hallo zusammen,


    warum sind die Preise von den S/W Kameras Atik und DMK so hoch?
    Sind darin so besondere Bauteile verbaut die wertvoll sind?
    Oder ist es die Software in den Industriekameras?
    Mit diesen Kameras kann man etwas länger belichten und ist glaube ich auch eine andere Geschwindikeit in der Aufnahme der Bilder?
    Ich würde mir gerne eine kaufen.Alleine wenn ich diese Mondbilder sehe
    von diesen Kameras.Will halt versuchen das Regolit so abzulichten wie
    ich es durch das Okular sehe.Meine SPC 900 hat als Auslaufmodell 60.- Euro gekostet.


    Gruß Bernd

  • Hallo Bernd,


    da kommen vermutlich verschiedene Dinge zusammen. Als Besitzer von DMK und ToUcam kann ich schon mal sagen: Die DMK ist sehr viel wertiger verarbeitet. Man hat ein sehr robustes Metallgehäuse, das Plastikei Philips 740K ist ein Spielzeug dagegen. Nicht, dass das besonders schlimm wäre. Aber man merkt nun mal den Unterschied auch im Preis.


    Dazu kommt, dass die Philips Webcam ein Produkt für den Massenmarkt ist/war, und wahrscheinlich in entsprechend großen Auflagen hergestellt wurde. Das senkt die Stückkosten (abgesehen vom billigen Material und Verarbeitung) weiter. Die DMK's sind spezieller und werden garantiert in viel kleineren Stückzahlen hergestellt.


    Was jetzt die Kosten des Innenlebens der Kameras betrifft, kann ich Dir nichts näheres sagen. Mag sein, dass der lichtempfindliche s/w-Chip in der DMK ein bischen teurer ist. Aber das sind vermutlich eher Centbeträge...


    Meine Erfahrung mit beiden Kameras hat mir zumindest gezeigt: Was die Leistung betrifft ist der Preisunterschied gerechtfertigt.


    Gruß Paddy

    Celestron C11 XLT :small_blue_diamond: Vixen GP-DX :small_blue_diamond:ZWO ASI 290 MM :small_blue_diamond:Televue 1.8x Barlow :small_blue_diamond: Astronomik L-RGB-Filter :small_blue_diamond:ZWO ADC

  • Hallo Bernd


    Die beiden Kameras dienen unterschiedlichen Zwecken - Atik sind 16bit, gekühlt und langsam auslesend, DMK's dagegen ungekühlte 8bit-Kameras dafür schnell auslesend. Längerbelichtete DeepSky-Aufnahmen geht zwar auch einigermassen mit den DMK's, die von Atik sind aber im allgemeinen besser geeignet. DMK's werden vor allem für Sonne, Mond und Planeten verwendet. Was möchtest Du denn machen?


    Edit: Patrick, "Was die Leistung betrifft ist der Preisunterschied gerechtfertigt.", die DMK's sind technisch veraltet, verwenden veraltete Sensoren die fast nichts mehr kosten, deshalb halte ich sie für überteuert.


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">die DMK's sind technisch veraltet, verwenden veraltete Sensoren die fast nichts mehr kosten, deshalb halte ich sie für überteuert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das mag durchaus so sein, mit den technischen Details kenne ich mich nicht so perfekt aus. Meine Aussage sollte nur die Leistung der DMK ins Verhältnis zu Preis und Leistung der ToUcam setzen. Die hat damals auch über 100 Euro gekostet, bildet unschärfer ab, hat ein billiges Äußeres und läuft über USB1.1


    Ich korrigiere meine Aussage mal: "Für mich persönlich ist die DMK21 den Mehrpreis zur ToUcam allemal Wert." [:)]


    Was mich bei der DMK schon etwas stört, sind die nur 8 Bit. Die 12 Bit der Lumenera Skynyx 2.0 würde ich gern mal ausprobieren, auch wenn Vergleichsbilder die ich gesehen habe, absolut das Gleiche zeigen... Der Vorteil ist wohl eher, dass man weniger Bilder stacken muss, um eine ausreichende Dynamik (=mehr als 256 Graustufen) zu erzielen. Aber dafür 1.000 Euro ausgeben?! Nee....


    Wo bleibt die 16 Bit-DMK? Wäre diese eigentlich mit USB2.0-Übertragung realisierbar? Kann jemand ausrechnen, wieviel Bilder/Sekunde bei USB2.0 bei 16 Bit-Videos theoretisch möglich sind?


    Gruß Paddy

    Celestron C11 XLT :small_blue_diamond: Vixen GP-DX :small_blue_diamond:ZWO ASI 290 MM :small_blue_diamond:Televue 1.8x Barlow :small_blue_diamond: Astronomik L-RGB-Filter :small_blue_diamond:ZWO ADC

  • Hallo Jan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TheCCDAstronomer</i>
    <br />die DMK's sind technisch veraltet, verwenden veraltete Sensoren die fast nichts mehr kosten, deshalb halte ich sie für überteuert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Na wenn sie so überteuert ist, wieso bietet dann niemand eine günbstigere Variante an? ;) Ich meine - der Markt ist ja da (Industrie~, nicht Astro~), Know How steckt auch nicht großartig drin bzw. das haben viele viele Firmen.


    Da es aber keine Alternativen gibt bzw. diese ein mehrfaches der DMK kosten, kann man doch eigentlich davon ausgehen, daß sie nicht so hoffnungslos überteuert ist. Ich empfand die ToUCam für 60 Euro oder mehr als eindeutig überteuert!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Paddy777</i>
    <br />Kann jemand ausrechnen, wieviel Bilder/Sekunde bei USB2.0 bei 16 Bit-Videos theoretisch möglich sind?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kommt auf die Auflösung an. Eine DMK31-16bit z.B.:
    (480 * 1024 * 1024) bit/s : (1024 * 768 * 16) bit = 40 1/s (fps)


    Grüße,
    Michael

  • Hallo zusammen,


    Ich wage einmal den Versuch eines systematischen Vergleichs, wobei ich der Meinung bin, dass man die ToYou cam am ehesten mit der DBK 21 vergleichen kann, da in beiden der gleiche CCD-Chip verwendet wird, nämlich ein Farbchip mit Bayer-Maske. Auch die DBK ist ein Mehrfaches teuerer als die ToYou cam.


    Die bessere Verarbeitung der DBK Kamera ist augenfällig, ich hatte bei meiner bisher eingesetzten 740 ToYou (das Ei) bisher aber keinen Grund zur Klage wegen der billigeren Qualität. Deutlich weniger Gewicht am Okularauszug eines Newton ist auch nicht zu verachten.


    Wie die hier auch bekannten Herren Wellmann in Ihrem Artikel in Sterne und Weltraum mit entsprechenden Bildern gezeigt haben, bringt die DBK aufgrund der besseren Elektronik schärfere Bilder als die To-You Cam (wohlgemerkt bei gleichem Chip).


    Zudem liefert die DBK Rohdaten ab, während die ToYou Cam die Bilder vorher mit den Nachteilen eines Informationsverlustes komprimiert. Das kann man ihr zwar austreiben, die Folge ist dann ein auf 5 fps reduzierter Datenstrom. Bei Jupiter z. B. bedeutet dies, dass man für 1000 Bilder ca. 3 ½ Minuten braucht, für Teleskope mit höherem Auflösungsvermögen grenzwertig bis nicht mehr brauchbar. Eine Bilderzahl von 2000, die bei Planeten in der Regel angestrebt wird oder sogar mehr wird mit der modifizierten To You cam keine befriedigenden Ergebnisse mehr bringen (persönliche Erfahrung).


    Nicht zu vergessen die Möglichkeit, die Belichtungszeit in einem weitaus größerem Rahmen zu bestimmen, was auch den Einsatz von Filtern in bestimmten Bändern ermöglicht, die eine längere Belichtungszeit erfordern.


    Will man Ergebnisse erzielen wie die im Forum zuletzt gezeigten Bilder von Jupiter sind Rohdaten bei hohen Frameraten erforderlich, hierfür sind die DBK 21 die günstigste bekannte Alternative. Ob deren Preis nun als überteuert anzusehen ist, ist für mich eine subjektive Einschätzung, die hinter der Frage nach günstigeren Alternativen zurückstehen muss. Nachdem es sich hier um eine Kamera für industrielle Zwecke handelt, gehe ich davon aus, dass der Markt hierfür den Preis schon reguliert. Es hat sich scheinbar noch niemand gefunden, der in der Lage ist, diese Kamera (oder eine ähnliche) günstiger (nachzu)bauen bzw. es war noch kein noch so gewiefter Astrohändler in der Lage, ein solches Produkt auf dem Markt aufzutreiben.


    Die DMK-Kameras mit den monochromen Chips kann man nicht mehr direkt vergleichen. Der Preis ist etwas höher als bei den DBK-Varianten. Der Chip bringt wegen fehlender Bayer-Maske einen deutlichen Qualitätssprung (auch hier verweise ich wieder auf die Herren Wellmann). Die höhere Lichtempfindlichkeit lässt auch kürzere Belichtungszeiten zu.
    Ob man eine DMK eine DBK vorzieht, hängt vom Einsatzgebiet ab. Vorzuziehen ist sie bei Mondaufnahmen (und vermutlich auch Sonnenaufnahmen), da die Farbe hier eine äußerst untergeordnete Rolle spielt. Wenn man sich bei Planeten nicht nur auf die Luminanz beschränken will (und wer will das schon), muss man bei den DMK auf (L)RGB Technik setzen, das zieht weiteren Sachaufwand und eine aufwändigere Bildbearbeitung nach sich.
    Auf die (noch teureren) größeren Chips der 31- und 41-er Serie will ich hier nicht mehr eingehen, das sprengt den Rahmen des Vergleichs.


    Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, welchen Aufwand er für welche Möglichkeiten treiben will. Vergleicht man sich aber mit den hier im Forum gezeigten Spitzenleistungen, fällt es aber wohl schwer, sich auf Dauer mit der ToYou cam zufrieden zu geben, eine nur allzu menschliche Eigenschaft, welche die Existenz der einschlägigen Handelsbranche wohl längerfristig sichern wird[:D].


    Irgendjemand hat hier im Forum mal geschrieben: Wenn man die TouYou Cam wirklich im Griff hat, ist sie schwer zu toppen, was ich grundsätzlich so stehen lassen will für alle Fälle, in denen die wesentlich langsamere Bildübertragung keine Einschränkungen mit sich bringt (was vor allem bei Jupiter gegeben ist). Im Griff haben heißt für mich auch, dass man mit der Bildverarbeitung so weit vertraut ist, um man das maximale aus der jeweiligen Aufnahme herauszuholen. Das setzt einen längeren Lern- und Erfahrungsprozess voraus. Der Sprung von der ToYou cam zur DBK oder DMK ist meiner Meinung nach erst sinnvoll, wenn man auf diesem Prozess ein beachtliches Stück weit vorangeschritten ist.


    Scheint wohl so zu sein, dass die DMK/DBK-Kameras momentan „State of the Art“ sind, die auch von 12- Bit bzw. 16-Bit Kameras nicht (zumindest nicht merklich) übertroffen. Ich stelle die Frage abschließend in den Raum, was 12 oder 16 Bit bringen, wenn das Summenbild von 8-Bit diese Bittiefe schließlich doch enthält. Lässt sich die Zahl der zu steckenden Bilder bei 12 oder 16 Bit wirklich reduzieren oder brauchen wir nicht doch die gleiche Anzahl an Bildern, um das Rauschen in den Griff zu bekommen?


    Viele Grüße




    Oskar

  • Hallo Oskar,


    Deinen Vergleich finde ich bestens gelungen, vielen Dank! Ich bin ja eine der wenigen user von 16bit an Planeten und Mond, es gilt auch da je mehr Bilder desto besser ...


    Eine Frage hätte ich noch zu [während die ToYou Cam die Bilder vorher mit den Nachteilen eines Informationsverlustes komprimiert. Das kann man ihr zwar austreiben, die Folge ist dann ein auf 5 fps reduzierter Datenstrom.], wie hast Du das erreicht? Ist mir bislang nicht bekannt!


    Viele Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,


    auf die Möglichkeit zum Modifizieren der Web-cam bin ich in diesem Forum gestoßen, letztendlich ist alles hier http://www.astrosurf.com/astrobond/ebrawe.htm zu erfahren.


    Zum Umbau auf einen s/w Chip habe ich micht nicht durchringen können, alles was mehr als zwei Drähte braucht, rühr ich nicht an.


    Aber auch mit dem Farbchip war es eine deutliche Qualitätsverbesserung, was die Schärfe anbelangt, aber zu den Ergebnissen mit den DBK/DMK komme ich nicht ran, auch wenn ich mir einbilde, bei Mondaufnahmen die Bildverabreitung mittlerweile im Griff zu haben. Hoffe nach Prüfung des folgenden Bildes um Zustimmung[8)]



    Na ja, auch bei mir liegt jetzt eine DMK 41 und wartet auf den ersten Einsatz [:)].


    Viele Grüße


    Oskar

  • Zum "Austreiben" GuggsDu mal unter


    http://www.astrosurf.com/astrobond/ebrawe.htm
    Zum Thema DMK oder ToUcam kann ich alles, was Oskar schreibt, unterschreiben. Die ToUCam ist allerdings natürlich billiger, und es ist keineswegs so, dass man mit ihr keine Planeten fotografieren könnre. Ich hab noch ne ToUcam im Okularkoffer, aber obwohl das Aufnehmen von Filter-Serien mit der Monochrome DMK viel aufwändiger ist, habe ich wenig Neigung, der Einfachheit halber auf die ToUCam zu wechseln.


    Cheers


    Hartwig

  • Hallo Oskar und Hartwig


    Ok, danke für den link. Die Modifizierung der Toucam wenigstens in den 'OPTIMIZED COLOR (NON RAW) Mode AND Special Factory Settings' ist eine Notwendigkeit, die ich selbstverständlich anwende.


    Ganz unkomprimiert sendet deshalb die Philips-Webcam nicht, und das macht sich leider fast immer in einer leichten Restunschärfe bemerkbar. Oskar, das ist ein sehr schönes Mondresultat; der Einsatz der DMK41 wird Dir sehr viel Freude bereiten [:)] .


    Viele Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,


    ich habe die Variante "Set COLOR RAW Mode and Special Factory Settings", bei der werden echte RAW-Daten versprochen. Das anschließende decodieren übernimmt AVIRAW locker, wobei man sogarn noch verschiedene Möglichkeiten hat. Ich verwende statt des voreingestellten De-Bayer Filter den Filter Edge-Sensing2, bring meiner Meinunung nach noch einen Kick Schärfe dazu.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,


    leider passen die Bilddaten für 640x480 bei USB1.1 nicht durch die Leitung, auch bei 5fps muß vor der Übertragung (verlustbehaftet) komprimiert werden. Daran ändert der RAW-Modus leider nichts.


    Grüße,
    Michael

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