Leitsternsuche OAG

  • Hallo Leute,


    ich bin nicht sicher, ob ich den richtigen Thread getroffen haben. Seit neuestem bin ich Besitzer eines OAG von TS, den ich in Verbindung mit meinem Newton 200/1000 und einem ED-Refraktor 80/600 benutzen möchte. Als Aufnahmekamera kommt die EOS 350D zum Einsatz.


    Nachdem ich es nun endlich geschafft habe, die Kamera sowie ein mäßiges Fadenkreuzokular (10 mm) in den gemeinsamen Fokus zu kriegen, stelle ich fest wie schwierig die Leitsternsuche, sei es nur bei beliebten Messier Objekten, ist. Ich habe jetzt folgende Überlegung gemacht: Ist es nicht möglich, die Abweichung vom Aufnahmeobjekt zum Ziel des Fadenkreuz des OAG zu messen, um dann z.B. diesen Punkt verhältnismäßig in Cartes Du Ciel einzutragen? So könnte man die Aufnahme besser planen, wenn man sich die verfügbaren Leitsterne gleich mit aussuchen kann. Ich hoffe, das war verständlich[:I]


    Vielleicht gibt es auch andere Hilfsmittel von denen ich nichts weiss. Ich wollte mir die Anschaffung einer teuren Mintron Kamera ersparen, mit der die Leitsternsuche wohl gut möglich ist. So richte ich meine Frage an die Experten, die ebenfalls mit einem OAG arbeiten und bin für jede Anregung dankbar.


    Viele Grüße


    xeniasworld

  • Hallo,


    Deine Probleme sind leider mit einem OAG nicht selten und der von Dir angedachte
    Lösungsansatz ist gut und möglich.
    Ich benutze zwar nicht Cartes Du Ciel, sondern TheSky, und dort kann mann unter "Field of View Indicators" jede erdenkliche Chipgröße für die Kamera und den Guidingchip zB meiner SBIG Kamera für die verwendete Teleskopbrennweite definieren. Im Sternkartenbild ist dann der Indikator mit der Chipfläche der Aufnahmekamera und einem Doppelkeis rundherum zu sehen. Innerhalb der beiden Kreislinien ist der Guidingchip (Läßt sich sicher auch für ein OAG Okular berechnen) durch verdrehen an die günstigste Stelle zu positionieren.
    Schon vorher kann man so planen wie das Hauptobjekt zu platzieren ist, daß man den Leitstern im Nachführfenster hat.
    Leider gibt es aber auch da nicht immer was zu finden, aber es erspart langes suchen.


    schönen Gruß,
    Christian

  • Hallo xeniasword,


    sowas hab' ich schon für die ALCCD5 am OAG gemacht. Das hilft schon.


    Mit deinem Fadenkreuzokular kannst du mal Folgendes probieren:


    1. CCD-Feld der Kamera definieren (z.B. 180'x120')
    2. FOV des Fadenkreuzokulars definieren (z.B. 40')
    3. Versatz des Okulars zur Kamera messen (z.B. mit der Stardrift-Methode)
    bei z.B. 100' Versatz definierst du 2 weitere Okulare:
    4. innere Begrenzung des Fadenkreuz-FOV (Versatz - Okular-FOV, im Beispiel 60')
    5. äussere Begrenzung des Fadenkreuz-FOV (Versatz + Okular-FOV, im Beispiel 140')


    Wenn du jetzt deine Fotos planst, musst du dir nur den Okularkreis zwischen die Begrenzungskreise verschoben vorstellen,
    dann siehst du, wo du um das Objekt herum geeignete Leitsterne findest.


    Gruss
    Günter

  • Hallo,


    danke für die Antworten. (==>)Christian: Das hört sich gut an mit TheSky.
    Wo kann man die Software beziehen und was kostet sie?
    (==>)Günter: Deine Methode klingt sehr genau. Einige Punkte sind mir jedoch unklar aufgrund mangelnder Erfahrung.
    zu 1. ist klar.
    zu 2. Fov? Ich nehme an, das Gesichtsfeld des Okulars. Ist mir leider nicht bekannt.
    zu 3. Wie funktioniert die Stardrift-Methode?
    zu 4. und 5. Kann ich wohl errechnen, wenn die Punkte oben klar sind.


    Für Antworten danke ich schonmal...


    Viele Grüße
    Xeniaworld

  • Hallo Xeniaworld,


    ja, FOV (= field of view) ist das Gesichtsfeld.
    Mit der Sterndrift kannst du z.B. das Gesichtfeld deines Fadenkreuzokulars messen.
    Schalte dazu die Motornachführung aus und suche einen Stern in Himmelsäquatornähe (DEC ungefähr 0).
    Dieser Stern bewegt sich je Zeitsekunde um 15 Bogensekunden weiter.
    Jetzt musst du nur die Sekunden zählen, die der Stern quer durchs Gesichtsfeld des Okulars braucht.
    Beispiel: der Stern braucht 240s. Das ergibt ein FOV von 240*15"=3600"=60'=1°


    Genauso kannst du deinen OAG ausmessen :
    Dazu drehst du ihn so, dass der Stern sowohl zentral durch die Hauptoptik als auch durch den OAG geht, und dann wie oben die Laufzeit des Sterns messen und den Versatz ausrechnen.


    Gruss
    Günter

  • Hallo Xeniaworld,


    ein Name deiner seits wäre schön.....


    In CDC kann man unter "Konfiguration" -> "Okular" -> Reiter "CCD" die Daten deines Kamerachips eintragen. Zusätzlich kannst du unter dem Reiter "Okular" zwei "Ringe" definieren, die dann das FOV des Giuderchip um deinen Aufnahmechip darstellen.

  • Hallo Günter,


    Deine letzte Antwort hat mir nun klargemacht, was zu tun ist. Vielen Dank dafür. Bei der Messreihe muß ich natürlich vom Stern in der Mitte der Hauptoptik (CCD-Feld) ausgehen wenn ich den Versatz ermitteln will, oder?
    Wenn ich die Abstände erfolgreich festgestellt habe, hilft mir natürlich die Antwort von Thomas genauso weiter. Ist ja dann ganz einfach mit CDC zu bewerkstelligen. Auch hier ein Dankeschön!


    Viele Grüße
    Matthias

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