Einschlag Himmelskörper?

  • Hallo Zusammen


    Ich bin neu hier.
    Ich habe mich aus folgendem Grund hier angemeldet.
    Ich Arbeite bei einer Firma die in der Nacht vom 21.7.2009 auf den 22.7.2009 in Iserlohn regelrecht Explodiert ist. Die Firma destilliert organische Lösungsmittel (Hochentzündlich in der richtigen Konzentration mit Sauerstoff auch Explosiv). Die Nacht selbst hat es recht stark gewittert. Jedoch wurde ein Blitz seitens der ermittelnden Behörden ausgeschlossen. In einem der 4 Destillationsblasen wurde bei den Aufräumarbeiten ein etwa 10-Mark-Stück großes Loch entdekt. Die Destillationsblase selbst besteht aus 10mm Starkem V4A-Edelstahl (Meiner Meinung nahc recht stabiles Zeug). in der Destillationsblase sind nicht mal kleinste Stellen korodiert.


    Nun zu meinen Fragen warum ich mich hier angemeldet habe.
    Kann es sein das in diese Destillationsblase ein Himmelskörper eingeschlagen hat?
    Werden solche Einschläge irgendwo detektiert bzw. wo kann man Auskunft darüber bekommen?
    Was wären Indizien dafür dass ein Himmelskörper eingeschlagen hat. (Metalklumpen? Was für eine Zusammensetzung(Eisen, Nickel, Kobalt, Mangan...)?


    Es wäre Super hier ein paar antworten zu bekommen. auch ein totaler ausschluss wäre für mich kein Problem ich will nur wissen wie es zu dieser Explosion gekommen ist. Leider gibt es keine Aufzeichnungen vom ersten Knall. Es gab ein ganz kurzes Zischen/Fauchen und dann hat es gerummst.


    Vielen Dank


    Sven

  • Ohne den Vorfall im Detail zu kennen würde ich das mal ans allerhinterste Ende der Wahrscheinlichkeit rücken. Wenn dort ein Meteorit eingeschlagen wäre hätte es, da in dicht bewohntem Gebiet, mit höchster Wahrscheinlichkeit Sichtungsmeldungen einer sehr hellen Feuerkugel gegeben, zudem verlieren kleine Körper die in die Atmosphäre eindringen in den hohen Luftschichten den allergrößten Teil ihrer Geschwindigkeit und geben ihre Energie als Licht und Schall ab, so dass ich mir kaum vorstellen könnte das ein solcher Körper zunächst das umgebende Gebäude durchschlagen und dann eine 10mm starke Nirosta-Wandung durchschlagen könnte, vor allem wenn dort nur eine ca. 5cm messende Öffnung vorhanden ist. Frei fallende Körper erreichen ~ 200 - 300 km/h Geschwindigkeit, viel schneller wäre so ein Teil auch nicht.


    LG Jörg

  • Hallo Sven,


    passieren tut das immer wieder mal das etwas von oben herunterkommt- guckst du hier- aktuellvon heute


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=92683


    Wenn also bei euch so ein Teil runtergekommen wäre sollten Beobachtungen vorliegen. Außerdem- die von dir beschriebene Beschädigung müsste dann ja auch am Gebäude vorhanden sein- oder stehen diese Destillationsblasen im Freien?


    Außer den Teilen der Blase selbst müssten dann innen Reste des Meteoriden zu finden sein. Eisen/Nickel ist meines Wissens nach häufig vorkommend. Die Reste sollten sich deutlich von anderen Teilen unterscheiden- der Meteorit wäre ja vorher mit hoher Geschwindigkeit durch die Lufthülle gezischt und hätte dabei sehr hohe Temperaturen erreicht- also glasartige Oberfläche, spezielle Strukturen im inneren Aufbau die auf Schmelze rückschließen lassen.


    Gibt es keine anderen Untersuchungsergebnisse zu dem Vorfall? In direkter Umgebung der Destillationsblase etwas hochgegangen und ein Trümmerteil hat das Loch erzeugt?


    Gruß
    Stefan

  • Die Destillationsblasen waren in einem Turm der mit Trapezblechen verkleidet war. Die wurden durch die Wucht der Explosion weggerissen. Die Erste Explosion war so stark, dass ein 8,5m langer Stahlträger mitsamt Brüdenrohr (das ist das Übergangsstück zum Kondensator) knappe 70m weit geflogen ist. Selbst wenn müsste man das durchschlagene Trapezblech im Bauschutt beim Entsorger suchen. Es wurde wohl ein geschmolzenes Teil in der Blase gefunden, was nicht mit dem Stahl der Wandung oder der Verstärkerringe und auch nicht mit dem Metall der Rührwelle übereinstimmt. Die Zusammensetzung ligt wohl bei annähernd 99% Fe wobei ich das Teil nciht selbst gesehen habe noch weiß Wie es untersucht wurde.
    Wie kann ich hier ein Foto einfügen?

  • Hi,


    Foto hochladen entweder oben in der Kopfleiste "Astro-Galerie" anwählen und dort auf "upload" klicken. Das Bild wird dann von den Moderatoren freigeschaltet und du kannst es hier in den Beitrag verlinken.


    Schneller geht es wenn das Bild auf einer Webseite liegt- Homepage oder Bilderservice- dort das Bild anwählen, Eigenschaften anzeigen lassen und die Bildadresse kopieren- dann im Beitrag oben das Symbol für Kamera anklicken, URL einfügen- fertig.


    Sollte nicht übergroß sein, Nachteil im zweiten Fall- wird das Bild an der originalen Stelle gelöscht ist es auch hier weg, über Uploade wird es hier gespeichert.


    Stefan

  • Hallo


    Bilderupload geht aber erst ab 5 Beiträge?


    wenn was geschmolzenes Eisen drin war das nicht vom Behälter ist wird es wohl durchs Loch eingeschlagen sein, eine Alkohlexplosion ist wohl von der Hitze nicht geeignet Eisen aufzuschmelzen.


    Foto... aber womit will man das vergleichen? die Art des Einschlags ist ja mehr wie ungewöhnlich.


    ich glaube schon die meisten Boliden mit Rauchspur waren doppelt so schnell wie ein Verkehrsflugzeug.
    Gewitter hält aber vom Sterne gucken ab, dichte Wolken lassen einen Boliden auch nicht erkennen, würde ja wie ein Wolke-Wolke Blitz aussehen?


    Gruß Frank

  • Hallo Leute -


    kriegt euch mal wieder ein!


    <b>Kein Meteorit schlägt ein so kleines Loch in ein so starkes Material!</b>


    Wie schon geschrieben wurde: Kleine Meteoroide, die den Sturz durch die Atmosphäre überleben, kommen höchstens im freien Fall herunter zur Erde. Die Energie reicht keinesfalls, um so einen Stahlmantel (von 10 mm Stärke - hört-hört!) zu durchschlagen.
    Alles, was mit kosmischer Geschwindigkeit bis auf den Boden gelangt, hat mindestens etwa 100 t Masse, und so ein Brocken schlägt garantiert ein "etwas größeres" Loch - in was auch immer, das ist dann auch egal...

  • Moin Sven,


    wenn du ein Bild zeigen willst - unter http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=6649 steht wie's geht. Das mit den "Bilderservice"-Webseiten die Stefan erwähnt sehen wir hier im Astrotreff nicht so gerne. Kostenlose Bilderhoster löschen die von dir hochgeladenen Bilder nämlich gerne mal unangekündigt, und dann ist dein Bild einfach weg und der Thread hier sinnbefreit. Und Frank scheint auch irgendwie in den letzten dreieinhalb Jahren kein Bild mehr hochgeladen zu haben, da haben wir nämlich die Beitragsbeschränkung aufgehoben.


    Ach ja. Herzlich willkommen im Astrotreff [:)]


    Gruß,
    Caro

  • Hallo :)
    Als alter Behälterbauer kann ich andere Szenarien als möglich rausfinden.
    Es ist so, das gasblasen die beim Guss entstehen können, wenn diese nicht rauskommen, das sie durch das Walzen scheibenförmig werden. Sowas sollte normalerweise beim Ultraschall sichtbar sein und zum Ausschuss kommen.
    Sowas bekommt man dann als 'Sonderangebot' für kleinteile.
    Wenn sowas dann gewölbt wird, gibt es starke Kerbkräfte, die dann zu einem kreisrunden 'ausschuss' führen.
    Das fehlende Material ist dann in einigen 100 metern zu finden :)


    Das Ergebnis ist dann wie ausgestanzt mit scharfkantigen Rändern.


    Welchen Durchmesser hat die Rührwelle? diese könnte auch sehr stark beschleunigt werden:-)
    Bei so einer Gasexplosion ist was geboten.


    Ich kenn das von Erzählungen meines Vaters, in Neunkirchen / Saar ist mal ein 'leeres' Gasometer bei schweissarbeiten explodiert.


    In 20km Entfernung sind noch Fensterscheiben geborsten.
    Ist sogar bei Wikipedia erwähnt
    http://de.wikipedia.org/wiki/Neunkirchen_(Saar)


    Hier ein zeitgenössisches Bild
    http://einestages.spiegel.de/s…e_gasometerexplosion.html


    Also das das Loch eher eine Folge der Explosion war und nicht eine ursache.




    viele Grüße Bernd

  • Mach einen Nickeltest von dem verdächtigen Teil. Wenn kein auffällig hoher Nickelgehalt vorhanden ist, hast Du Deine Hypothese zu 99% widerlegt. Ich glaubs eh nix.


    Man muss sich so einen Einschlag auch nicht so vorstellen, dass ein Meteorit leuchtend oder auch nur heiß auf die Erde semmelt, wie man es immer in Videos sieht. Die Idee, ein Haus wäre durch einen Meteoriten angezuendet worden, gab es neulich schon mal, gehört aber immer ins Reich der Legenden.



    Hartwig

  • Danke für eure Antworten.
    Ich selber glaube auch nicht wirklich an einen Meteoriten aber ich wollte halt meine Fragen auch mal diesbezüglich klären und scheine hier an eine gute Adresse geraten zu sein.
    Das mit der eingeschlossenen Blase hört sich recht interessant an. Leider habe ich kein Bild vom eigentlichen Loch und von dem Teil aber ich wered meine Arbeitskolegen mal Fragen ob sie welche haben. da ist bestimmt was dabei.
    Das komische an dem Loch ist auhc, dass an der einen Stelle etwas nach Innen gebogen ist jedoch das eigentliche Loch einen Konus nach außen hat.
    Ich habe mir das, als Metallbauerlaie, so erklärt. Es muss an der Stelle einen Schwachpunkt gegeben haben der durch das Vakuum im Kessel eingebrochen ist (das Stück nach Innen) durch den Bruch ist Sauerstoff in den Behälter gekommen und ich habe mein Explosives Gemisch und wenn es jetzt knallt und der Druck auch durch dieses Loch entweicht bildet sich der Konus nach außen. Jedoch weiß ich nicht wo die Zündquelle her kommt. Klar ist das gemishc durch den Destillationsvorgang auch aufgeheizt aber kann die einströmende Luft das auf den Zündpunkt erwärmen?? das konnte mir auch noch keiner erklären.


    Vielen Dank


    Sven

  • Ist schwierig ohne eingehende Analyse zu klären, aber viele organische Stoffe sind in bestimmten Temperaturbereichen instabil, es könnte auch eine spontane Reaktion gewesen sein, wenn z.B. der bearbeitete Stoff eine unerwartete Verunreinigung enthalten hat.


    LG Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Thruscher</i>
    <br /> In einem der 4 Destillationsblasen wurde bei den Aufräumarbeiten ein etwa 10-Mark-Stück großes Loch entdekt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was ist denn ein 10-Mark-Stück? und wie groß soll das sein? [:D]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: herbert00</i>
    Was ist denn ein 10-Mark-Stück? und wie groß soll das sein? [:D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Also ich besitze zwei 10-DM-Stücke. Sondermünzen eben wie sie regelmäßig geprägt wurden. Da gab es jedes Jahr verschiedene von. Einen Tick größer als das 5-DM-Stück sind sie.

  • Hallo Sven,
    manche Lösungsmittel (Aceton, THF, Deithylether) bilden Peroxide, die sich im Destillationssumpf anreichern. Sie können auch durch Schlag zur Explosion gebracht werden.


    Möglich ist auch die Entzündung von Alkalimetallen (Kalium, Natrium), die zur Trocknung zugesetzt werden oder sogar eine Entzündung durch elektrostatische Aufladung beim Verspritzen der Flüssigkeiten durch Zusammenbrechen des Vakuums.


    Gruß, Anke

  • Ja das mit den Peroxiden hatte ich auch schon im Kopf. Das konnte aber ausgeschlossen werden. Aceton war zwar in dem zu destillierenden LM-Gemisch aber keine Ether. Bei ethern kenn ich das. Soweit ich weiß wurden Peroxidtests aber bei der eingangskontrolle gemacht.
    Ich bin ja mal auf den Abschlussbericht der Pol gespant. Ich möchte nur wissen was es genau war weil man nur so vorkehrungen treffen kann, das soetwas nicht wieder passiert.


    Gruß, Sven

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