Bildschirm kalibrieren - eine Idee...

  • Hi!


    Ich habe mir heute einen neuen Bildschirm gekauft und würde den gerne mal Farbmäßig sozusagen auf "Astro" kalibrieren. Mir kam da vorhin auch eine Idee wie ich es machen könnte, aber ich bin mir nicht sicher ob das überhaupt sinn macht :)
    Hier die Idee.
    Ich erstelle ein Bild einer einzigen Farbe, z.b. rot, also 255,0,0.
    Nun halte ich eine Kamera, z.b. die Alccd an den schirm, so das kein anderes Licht rein kommt, und mach eine Aufnahme. Nun kann ich den Bildschirm soweit einstellen, bis das Resultierende Bilder aus der Alccd im Durchschnitt genau den Wert hat, den ich in der Datei eingestellt hab (mit gewissen Toleranzen natürlich).
    Würde das funktionieren?

  • Kurze Antwort: Nein


    Du müsstest wissen, auf genau welche Farbtemperatur der Monitor eingestellt ist und dies mit der Kamera abgleichen. Die wenigsten kameras können aber stufenlos verstellt werden, meist gibts nur Sonne, Kunstlicht, Schatten mit Sonne und 2-4 Neonfarben. Damit geht es nicht.


    Gute Monitore sollten aber kalibrierbar sein, sonst macht Bildbearbeitung damit kaum Sinn.


    CS
    Winfried

  • Hmm, die Alccd hätte da überhaupt keine "Temperatureinstellung".


    ok, wenn das nicht geht, gibts irgendwelche Hilfsprogramme die Bilder anzeigen und man den Bildschirm so einstellen muss bis ein Bild so aussieht wie es soll? Sowas gibts ja oft auf DVDs für die Helligkeit und den Kontrast.

  • Hallo,


    Du kannst das Referenzbild ja auch mal selbst ausdrucken. Damit siehst Du schon mal, wie Deine Drucker eingestellt ist. Das geht ja "am Monitor vorbei" und zeigt Dir die Druckereinstellung.
    Mit dem Bild, das Du NICHT ausdrucken musst, kannst Du den Monitor so hinbiegen, daß die Farben halbwegs gut kommen. Die abgebildeten Farben sind ja bekannt.
    Himmelsblau (oben links) darf eben nicht zu grün oder zu magenta kommen, die Kanne sollte einen neutral grauen Hintergrund haben. Das reicht schon mal fürs erste.


    CS
    Winfried

  • Aaalso... Software existiert etliche, aber die Kamera wird nicht unbedingt taugen.


    Windows kann für Monitore Farbprofile verwalten, nur sind Monitore von der Farbdarstellung her nicht linear.


    Optimal ist die Verwendung eines speziellen Farbmeßgeräts. Damit werden dann die Grundfarben in etlichen Helligkeiten durchgefahren, um den Farbraum des Monitors abzubilden. Dazu dann noch ein Farbprofil der Kamera und des Druckers (mit allen verwendete Papiersorten :) ) erstellen - und die Welt sollte einigermaßen in Ordnung sein.


    Das Thema ist nicht ohne, über diesen Kram schreiben Leute Bücher. Einfach mal bei Amazon "farbprofile" suchen...


    Gruß,
    Jens

  • Hallo Jens,


    aus diesem Grund kamen wir auf diese Musterkarte, die kann noch jeder verstehen und sie sich ausdrucken. Dann weiß er wenigstens, was sein Drucker macht. Und den Monitor kann man so auch so-lala einstellen.
    Alles andere wäre übertrieben.


    Wenn ich mich hier bei mir umschaue: Barco Monitor 22" Diagonale, Röhrenmonitor, hardwarekalibrierbar mit Zubehör: € 15.000.-
    LaCie Monitor 24" Flachbildschirm, kallibrierbar, € 6800.- und noch einige mehr. Dazu Macbeth Analyser, GMG-Software (8000.-) zur Druckeransteuerung als Proofer etc.


    Braucht das ein Amateur??


    Aber anders geht es nun mal nicht, will man absolut verbindliche Farben. - Was man bei dem ganzen Krempel noch braucht: 6 Jahre Erfahrung mindestens, eine Ausbildung in Bezug auf Farben und eine Menge Frustbewältigung... Denn auch die Dinger funktionieren nicht von alleine...


    CS
    Winfried

  • BILLIGLÖSUNG:


    spyder express colorimeter mit autokalibrierungssoftware für jeden monitor, 89,-


    liefert gute ergebnisse.


    die "vergleiche mit einem ausdruck" - methode ist nicht "objektiv", weil der ausdruck ja in kalibrierten farben sein muss und der vergleich von monitorbild und ausdruck(selbst wenn man einen farblich perfekten hat)daran scheitern muß, das der monitor farben emittiert und das bild farben reflektiert, man kann ganz einfach gesagt den print nicht direkt mit dem monitorbild vergleichen, weil das aus dem monitor austretende licht zu einer falschen farbempfindung des prints bei gleichzeitiger betrachtung führt.
    lieber messen,
    tom

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: dorito</i>
    <br />lieber messen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sehe ich ebenso. Auch hochwertige Colorimeter gibts schon unter 200 Euro. Also etwa 1/3 Ethos und das sollte die Sache dem Astrofotografen schon wert sein. [;)]


    mfg
    Torsten

  • Ich würde auch ein Spyder empfehlen. Es ist schnell, für Amateurzwecke mehr als genau und kostet verhältnismäßig wenig (je nach Version). Einmal den Monitor auf Standard-Umgebungslicht eingestellt, profiliert und dann alle 3 Monate mal nachkalibrieren/profilieren. Fertig.


    Da Du schreibst "auf Astro kalibrieren" noch ein Hinweis: Du kalibrierst Deinen Monitor auf das Umgebungslicht, unter dem Du die Bilder bearbeitest. Denn optimalerweise zeigt Dein Monitor die Farben so, wie Du sie mit dem Auge in Deiner Umgebung wahrnimmst. Das ist immer dann schwierig, wenn Du unter extremen Lichtbedingungen arbeitest, also z.B. abends bei molligen 2700 Kelvin oder tagsüber bei voller Sonneneinstrahlung. Gute Ergebnisse erzielst Du, in dem Du eine 6500K Lampe (gibts von Megaman) in der Nähe des Monitors plazierst und den Raum von direktem Sonnenlicht abschirmst.


    Deine Kamera nun wird wohl im sRGB Farbraum ihre Bilder liefern. Durch obiges kalibrieren/profilieren ist dann sichergestellt, dass 255/0/0 der Kamera auch dem gesättigsten Rot Deines Monitors entspricht. Welchen Weißpunkt sie dabei hat ist zunächst egal, denn den korrigierst Du Dir ja per EBV nach Geschmack (oder wissenschaftlich genau, wie auch immer...)


    Übrigens muss in jedem Fall die EBV-Software das Farbmanagement unterstützen. Also Photoshop oder GIMP für die finale Bearbeitung. Für Bildbetrachter gilt das gleiche. Das beliebte Irfanview z.B. hat ein unvollständiges Farbmanagement integriert und zeigt die Farben z.T. grob falsch.


    Grüße,
    Harry

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Winfried Berberich</i>


    Aber anders geht es nun mal nicht, will man absolut verbindliche Farben. - Was man bei dem ganzen Krempel noch braucht: 6 Jahre Erfahrung mindestens, eine Ausbildung in Bezug auf Farben und eine Menge Frustbewältigung... Denn auch die Dinger funktionieren nicht von alleine...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Winfried,


    Nun, wir machen sowas fast ausschließlich für Druckausgabe. Da gibt es schon sehr schöne, halbautomatische Lösungen. (Nicht so toll wie bei Heidelberg, wo ich als Option die Druckmaschinen sich selbst kalibrieren lassen kann - 16 Bogen und die Farben stimmen).


    Aber klar, das mit "Wir messen mal eben 256 winzige Farbflächen per Hand einzeln aus", was man mit einfacher Ausstattung machen kann, ist für den Amateur zu viel.


    Auch wenn jeder den vorher/nachher-Unterschied beim Druck sieht :)


    Gruß,
    Jens

  • Hi Jens,


    mal off topic: ist das eine neue Speedmaster oder die Digitale von Heidelberg? Ich arbeite (lasse arbeiten..) meist auf der Roland 700, da braucht`s schon noch seine 300 Bögen bis alles paßt.
    "Von Hand" messe ich auch schon lange nicht mehr, das macht der Macbeth automatisch, der zieht sich den Proof rein und misst die Farben aus. Aber ohne diesen "Kladderadatsch" könnte ich bei meinen Büchern den Druck in die Tonne treten. Man glaubt kaum, was da alles dabei rauskommen kann.


    Nun denn, ist zu weit daneben, back to the amateurcolours...


    CS
    Winfried


    So, bin dann bis kommenden Wochenende weg. Wo wohl, - auf der Buchmesse natürlich....

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