Cat-Lüfter umdrehen? Saugen statt blasen?

  • Hallo Forum!


    Ich bin Besitzer eines "SCT Cooler", für alle, die es nicht kennen:


    Es handelt sich hierbei um ein Rohr mit blasendem Lüfter am Ende, welches man in den OAZ eines Schmidt-Cassegrain schiebt. Die kalte Luft von draussen wird reingeblasen und beschleunigt das Auskühlen.


    Nun habe ich Bedenken, dass sich auf Dauer vielleicht doch Staub und Schmutz (trotz Filter) im Tubus ansammelt.
    Wäre es eventuell ratsam den Lüfter einfach umzudrehen und die warme Luft heraus zu saugen? Spricht etwas dagegen, außer dass es so vielleicht länger dauert? Könnte im Tubus ein (auf welche Art auch immer) schädlicher Unterdruck entstehen?


    Bin für jeden Tipp dankbar.


    Gruß Paddy

    Celestron C11 XLT :small_blue_diamond: Vixen GP-DX :small_blue_diamond:ZWO ASI 290 MM :small_blue_diamond:Televue 1.8x Barlow :small_blue_diamond: Astronomik L-RGB-Filter :small_blue_diamond:ZWO ADC

  • Servus Paddy,


    ich habe mir den "Cooler" gerade auf Bildern angeschaut.
    Ein Unterdruck kann da nicht entstehen, da der Cooler durch das lange Plastikrohr hineinbläst und durch die Löcher nahe am Lüfter die Luft aus dem Tubus wieder herauskommt.


    So wie ich das auf den Bildern (http://www.cloudynights.com/documents/sctcooler.pdf) sehe, kann ich mir kaum vorstellen, das hier eine große Luftumwälzung stattfindet.
    Der Cooler wird durch den OAZ und durch das zentrale Blendrohr gesteckt.
    Am Ende des Plastikrohrs wird die Luft eingeblasen und durch das Blendrohr strömt die Luft wieder nach draussen.
    Ob es damit im gesamten System zu einer Luftumwälzung kommt, und besonders der Spiegel gekühlt wird, das kann ich mir nicht vorstellen.


    Wenn der Lüfter umgedreht ist, und saugt, wird der Effekt sicher nicht anders sein. Die Luft wird dann durch das Blendrohr angesaugt und saugt durch den entstehenden Unterdruck Luft durch das Plastikrohr in den Tubus hinein.
    Ich denke das die Luft den kürzesten Weg nimmt und nur wenig Luft im gesamten System umgewälzt wird.


    Sobalt man Luft in den Tubus hineinbläst, wird man sicher auch feine Staubteilchen mit hineinblasen, was beim Newton kein Problem sein wird, weil man da den Spiegel zum reinigen relativ leicht ausbauen kann, beim SCT ist da schon zerlegen angesagt, und es ist noch eine optische Fläche mehr zum reinigen vorhanden.


    CS
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    also verstehe ich das richtig, dass da technisch nichts gegen spricht?


    Die Nutzer des Cloudy Nights-Forums (und auch ich) haben schon überwiegend die Erfahrung gemacht, dass das Auskühlen beschleunigt wird. Aber eine Verschmutzung des Inneren des SCT ist meines Erachtens ein zu hoher Preis dafür...


    Paddy

    Celestron C11 XLT :small_blue_diamond: Vixen GP-DX :small_blue_diamond:ZWO ASI 290 MM :small_blue_diamond:Televue 1.8x Barlow :small_blue_diamond: Astronomik L-RGB-Filter :small_blue_diamond:ZWO ADC

  • Nur so ein Gedanke! Ist es nicht besser durch einen Filter die Luft einzublasen, als sie durch minimalen Unterdruck durch andere Öffnungen im Teleskop ohne Filter anzusaugen?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Janice</i>
    Ist es nicht besser durch einen Filter die Luft einzublasen, als sie durch minimalen Unterdruck durch andere Öffnungen im Teleskop ohne Filter anzusaugen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    würde ich auch so sehen - wenn man wirklich am Tubus "saugt", holt man sich ungefilterte Luft, Staub etc. durch alle vorhandenen Öffnungen, die so ein Tubus nunmal hat... Dann besser gefilterte Luft einblasen.


    Aber ich befürchte wie einige Vorposter schon, daß ohnehin nur die Luft im Blendrohr umgewälzt wird, womit das ganze Verschmutzungsrisiko nicht einmal eine Gegenleistung bietet...


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hi,


    also den Einwand von Janice sollte man auf jeden Fall bedenken.


    Zur Frage der Wirkung des Teiles- auf dem Bild ist ja zu sehen das dieses Rohr doch relativ weit nach innen ragt. Damit dürfte auf jeden Fall genügend Luft im Tubus verwirbelt und durch das Blendrohr nach außen gedrückt werden.


    Das Problem des temperierten Spiegels bleibt aber da er wenig Luftströmung abbekommt. Es fehlt hier ein direkter Luftstrom, der über den Spiegel streicht.


    Schnelleres Auskühlen wohl ja, weil die aufgewärmte Luft nach außen kommt, ob der Spiegel deutlich schneller abkühlt, bezweifle ich aber.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    danke für Eure Beiträge!
    Auf das Umdrehen des Lüfters werde ich wohl verzichten. Der Punkt mit der ungefilterten Luft, die man sich hereinsaugt, ist überzeugend.


    Zur Funktionsweise kann ich höchstens noch ergänzen, dass das Blasrohr weit über das Blendrohr hinaus ragt und die Öffnungen, wo die Luft herausströmt, an den Seiten des Blasrohrs liegen. So wird die Luft im Tubus sicherlich deutlich schneller abgekühlt. Inwieweit das aber beim Spiegel hilft, weiß ich nicht. Wie gesagt, man subjektiver Eindruck war bisher, dass es schon etwas bringt. Aber man hat ja leider nie den direkten Vergleich.


    Viele Grüße!
    Paddy

    Celestron C11 XLT :small_blue_diamond: Vixen GP-DX :small_blue_diamond:ZWO ASI 290 MM :small_blue_diamond:Televue 1.8x Barlow :small_blue_diamond: Astronomik L-RGB-Filter :small_blue_diamond:ZWO ADC

  • Hallo Paddy,


    sorry habe den Fred erst heute gelesen, auch nur zur Ergänzung, die Strömungsverhältnisse an der Saug- und Druckseite sind nicht vergleichbar, auf der "Blasseite" wird die Strömung i. d. R. turbulent sein und sich deshalb mehr oder weniger gut mit der Luft im Tubus mischen und zur Abkühlung führen. Auf der Saugseite ist die Strömung i. d. R. laminar und wird nur in der näheren Umgebung der Ansaugöffnung beschleunigt. Wenn du den Lüfter jetzt rumdrehst, wird die Luft nicht mehr "eingeschossen", sondern nur laminar abgezogen, was zu einer Kurzschlusstrümung führen wird - schlechte Kühlung.


    Vorstellen kann mann sich dass im bildlichen Vergleich: Wasser das aus einem Behälter (Badewanne) ausläuft bildet im Wasser einen kleinen Strudel, lässt den Rest aber relativ ruhig, halte ich hingegen den Gartenschlauch in die Wanne und spritze Wasser ein, so kommt es zu einer kräftigen Durchmischung.


    Grüße & CS


    Klaus

  • Hallo Klaus,


    vielen Dank für die Erklärung! Dann gibt es jetzt wirklich keinen Grund, meine Idee in die Tat umzusetzen!


    Viele Grüße!
    Patrick

    Celestron C11 XLT :small_blue_diamond: Vixen GP-DX :small_blue_diamond:ZWO ASI 290 MM :small_blue_diamond:Televue 1.8x Barlow :small_blue_diamond: Astronomik L-RGB-Filter :small_blue_diamond:ZWO ADC

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