Hallo Gerd,
ich denke für ein allgemeingültiges Ergebnis sorgt die ISO normierte Empfindlichkeitskurve. Allgemeingültiger kann man nicht werden und man muss es auch nicht. Und der neue Filtersatz müsste ja nur ein mal her - genau das war ja Kurts Frage. Übrigens bekommt man bei Lieferanten wie Edmund schon eine große Auswahl, man muss ja nicht nur auf astronomische Filter zurückgreifen.
Was andere Gewichtungen angeht: Für Fotografen wäre eine Messung mit festem Abstand in Nanometern angebracht. Für alles visuelle jedoch ist es so, dass dort ja wieder diese Empfindlichkeitskurve zugrunde liegt und genau diese Messmethodik Sinn macht, weil sie die optischen Eigenschaften eben in jenen Bereichen besonders gut erfasst, die beim Sehen einen großen Anteil haben. Als Ausnahme davon könnte ich mir nur vorstellen, dass ein Gerät für die spezielle Eignung bei H-Alpha oder auf der K-Linie vermessen werden soll. Dann aber kann man zumindest für H-Alpha leicht an einen geeigneten Filter herankommen. Aber dann spricht man sinnigerweise nicht mehr von Apos und deren Vermessung, sondern dann sprechen wir eigentlich darüber, wie wir die sphärische Korrektur eines Achromaten auf die gewünschte Wellenlänge bekommen. Das ist also etwas, was primär nicht so recht mit dem Sinn von Kurts Vermessungsvorschlägen zusammenpasst.
Dabei will ich gar nicht das jetzige Vorgehen ablehnen. Ich wurde aber nach einer Idee für eine Verbesserung gefragt und - das habe ich abgeliefert. Ob man es praktisch so macht, kann man diskutieren, aber vielleicht sollte man einfach mal mit bekannten Kurven (z.B. Deiner selbst gerechneten Optiken) schauen, wie die Unterschiede zwischen beiden Methodiken aussehen. Ich meine, dass meine Methode mit weniger Filtern auskommt, was ja ein ganz konkreter Vorteil ist. Jedenfalls aber ist es nicht besonders systematisch, wenn auch pragmatisch gut, einfach erstmal das an Filtern zu verwerten, was die Bastelkiste hergibt. Ich hätte das genauso gemacht. Das zu hinterfragen ist der logisch nächste Schritt, ich finde da sollte man jetzt nicht auf "individuelles Sehvermögen" eingehen, wenn es Normkurven gibt, die von Profis als Grundlage akzeptiert werden.
Viele Grüße
Sven