15.-16.8.09: Gasnebel +/- 10 Zoll :) u.a.

  • Hi zusammen,


    ich wollt grad kurz von vorneherein sagen, dass sich in meinem Bericht keine exotischen Objekte oder sowas finden, nur meine persönlicher Eindruck von Objekten, die jeder schon mal gesehen hat und die Beschreibung von einer wirklich schönen Beobachtungsnacht [:)].



    Eigentlich hatte ich ja vor, ein Paar Objekte von meiner Herschelliste abzustreichen. Aber da Schütze gerade so schön vor meiner Nase lag, entschloss ich mich dann doch, mich mal mit den großen Gasnebeln dort zu beschäftigen. Hab die nämlich erst einmal selber angeguckt, und das war unter Rheinstettener Himmel vor 2 Jahren => hab nur große Blops gesehen.


    Da man M8 so schön mit bloßem Auge sieht, hab ich dort angefangen. Der hellste Teil fällt sofort ins Auge, ebenso wie der Sternhaufen direkt daneben, der vom anderen Teil durch eine Staubbrücke getrennt fröhlich vor sich hinglitzert. Die Staubbrücke verbreitert sich nach unten hin stark.
    Um diesen zentralen Teil findet sich noch mehr Nebel, der jedoch schwächer ist.


    Weiter gings zu M20, der berühmte Trifidnebel. Auf den ersten Blick scheint er ja weniger spektakulär zu sein, deutlich schwächer als M8 und kein hübscher Sterhaufen. Ich finde ihn trotzdem interessanter, es muss einem schließlich nicht immer alles anspringen. Indirekt konnte ich dann gut die Staubschläuche ausmachen, die die Nebelmasse in 3 Teile unterteilen. Einer davon war irgendwie besser zu erkennen als die anderen.


    Mit einem 18Zoll in direkter Nachbarschaft ist es natürlich schwierig, bei den eigenen Sachen zu bleiben, ohne mal kurz abtrünnig zu werden und sich 10 Zoll mehr zu geben [:D].
    Jupiter in groß war schon beeindruckend. Hier erwartete mich eine Premiere, der große rote Fleck, der allerdings auf dem riesigen Jupp gar nicht mal so groß aussieht. Sehr schön abgegrenzt zog er seine Runde und ich konnte mir irgendwie nicht vorstellen, dass unsere Erde da tatsächlich mehrmals reinpasst. Was da wohl so geht? Letzt hab ich was über diese riesigen Tornados in den USA gesehen und die fand ich schon arg, da kann man sich gar nicht vorstellen, wie es im GRF aussieht.


    Jetzt interessierte mich aber doch, was 10 Zoll mehr bei den Gasnebeln zum Vorschein bringen würden.
    -> Natürlich einiges, da könnte man glatt neidisch werden. Trifidnebel präsentierte seine Staubschläuche nun direkt und zeigte viel mehr Details. Ein Schlauch schien, wie auch bei 8Zoll dunkler, die anderen hatten eine geschwungene Form, die ich vorher nicht entdeckt hatte. Sah ein bisschen aus, wie das Klingonenemblem aus StarTrek, so von der Form her [;)]. Die Dreiteilung war wie ausgestanzt... Öffnung ist schon was schönes.



    Naja mit etwas Fantasie...


    Auch Lagunennebel hatte sich ziemlich verändert und wartete mit mehr Details auf. Sogar die Staubbrücke hatte einen strukturierten Rand. Im übrigen war der Nebel auf geheimnisvolle Weise gewachsen [:)], ich konnte viel mehr Nebelmassen um den zentralen Teil erkennen.
    Ich hab mal den Sternhaufen NGC 6530 nachgeschlagen, weil mich interessiert hat, ob der dazugehört und wenn ja, ob er wohl den Nebel wegbläst, so wie der Haufen im Rosettennebel. Zu letzterem hab ich leider nichts gefunden.


    Zeit zu meinem kleinen Wall-E zurückzukehren, ich konnte es schließlich nicht die ganze Nacht lang versetzen [;)]. Außerdem wollt ich noch Schwannebel angucken, und wenn man den direkt vorher im 18 Zoll gesehen hat, macht das dann nicht mehr so viel Spaß.


    Ich glaub der Schwan gefällt mir von allen am besten. Die Form war sehr schön erkennbar. Er schwebte einfach im All herum und zog einen Nebelschweif hinter sich her. Der Teil, wo der eingeklappte Flügel sein müsste, erschien mir am hellsten.
    Ich finde auch die Sterne im Kopf und Halsbereich sehr passend, einer könnte das Auge sein.
    Eventuell muss ich mir das dann doch mal mit mehr Öffnung angucken.


    Bei M16 hab ich nur kurz vorbeigeschaut. Ich konnte die Adlerform so in etwa erkennen. Leider ging mir bei weiterer Vergrößerung das Licht aus und der Sternhaufen nahm überhand.
    Schon in der Gegend musste M22 als Kugelsternhaufen natürlich auch noch sein. Gasnebel sind zwar toll, aber sie werden KHs als meine Lieblingsobjekte wohl nicht so schnell ablösen.(was sich allerdings als öffnungsabhängig erweisen könnte [:D]).
    Ein netter Haufen, der sich bei Vergrößerung immer mehr glitzernde Sterne entlocken ließ. Trotzdem blieb ein nebliger Hintergrund, aus dem es hervorglitzerte.
    Ich fand ihn sehr konzentriert im Vergleich zu anderen, erst bei höherer Vergrößerunjg wurden Ausläufer deutlicher. Was ich merkwürdig fand, war ein kleines Gebiet, das von Anfang an besonders hell und konzentriert aussah, aber das wird wohl eher an einem Vordergrundstern oder so gelegen haben.


    Nun beschloss ich, mir mal selbst Jupiter anzuschauen, hier geht mir immerhin nicht das Licht aus.
    Eigentlich hatte ich mir den noch nie so richtig angeguckt, auch im Vergleich zu 18Zoll bot sich mir ein schönes, wenn auch kleineres Bild.
    Das Seeing war echt gut und somit hatte ich fast immer ein scharfes Bild. Voll cool. Da waren so viele Details zu sehen, Streifen mit Dellen oder kleinen Ausläufern und Strukturen, helle und dunkle Gebiete und einfach insgesamt so viele Farbnuancen, und der GRF war auch noch da.
    Planeten sind interessanter, als ich gedacht hab. Freu mich schon auf Mars.
    Schade, dass ich in der Nacht nur ein bisschen mit Kuli rumgezeichnet hab, wäre eine gute Gelegenheit gewesen.


    Nach dem ganzen großen Zeug, widmete ich mich wieder dem kleineren Krimskrams. Ich entschied mich für 6818, ein kleiner PN im Widder. Ein bisschen rumgerührt und tada -> da klebte er an der Unterseite eines Sterndreiecks. Sehr putzig, aber Farbe zeigte er leider keine.


    Auch Saturnnebel NGC7009 reizte mich, bot jedoch einen enttäuschenden Anblick. Ein Scheibchen ohne Farbe und „Saturnringe“ ... Das wollte ich mir nicht gefallen lassen und rückte ihm mit 18 Zoll zu Leibe!
    Das sah doch schon ganz anders aus. Das Scheibchen entpuppte sich als richtige Scheibe in einem tiefen Flaschengrün. Die Ausläufer mussten auch dran glauben. Ich konnte beide nicht permanent halten, aber sie schienen, je nachdem wo ich hinsah, immer wieder an den Seiten herauszuwachsen und wieder zu verschwinden.
    Na also, geht doch![^]


    Nach einer kleinen Sternführung, bei der ich den Kometen Christenson und den Fliegenpilzhaufen zu Gesicht bekam, gings wieder zu 8 Zoll. Letzteren fand ich übrigens ziemlich lustig, ein hübscher Sternhaufen, der den Pilz darstellt und ganz klein findet sich unten am Stiel eine Minigalaxie, die Ameise, die gerade raufklettert.


    Nachdem sich M72 als sehr langweiliger KH entpuppte, wollte ich dann doch lieber noch was Großes angucken, das ich noch nie selbst beobachtet hatte. NGC7293 Helixnebel, der Zaubernebel [;)]. <- ohne Filter war überhaupt nix zu sehen, aber mit erschien plötzlich ein großes Nebelfeld. Leider rannte mir nun die Zeit davon, beziehungsweise der Mond kam...


    Da ich so viel Spaß gehabt hatte, musste ich jetzt dann doch noch ein bisschen was arbeiten [8)].
    Also schnappte ich mir meine Herschelliste um Wassermann abzugrasen. Alle drei Galaxien waren, wie erwartet, langweilige Blops, die sich nur in Helligkeit und ein bisschen in der Ausdehnung unterschieden. Aber Probleme bereiteten sie keine und jede bescherte mir ein kleines Kreuzchen.
    Ich glaub im Vergleich zum Anfang oder auch schon zu letztem Jahr, bin ich besser geworden. Ich kann mittlerweile viel mehr sehen und finde die Sachen auch schneller.


    So endete diese Nacht relativ unspektakulär, aber obwohl die kleinen Blops fast alle gleich aussehen, macht es trotzdem irgendwie Spaß, sie zu suchen und vor allem zu finden.



    Grüßle, Katharina

  • Hi,
    dankeschön [:)]. Der Unterschied ist sogar noch größer, ich hab ja nur 8 Zoll. Aber das reicht mir eigentlich vollkommen.
    Wenn ich mal unbedingt was genauer angucken mag, kann ich das trotzdem mit dem 18er machen. [;)]


    Katharina

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