Beobachtungsbericht von einem Faulpelz

  • Hallöle allerseits!
    Ich bin ja meistens viel zu faul um Beobachtungsberichte zu schreiben. Die gefundenen Objekte werden nur in eine Tabelle eingetragen, zur Fachgruppe geschickt und das wars dann [:o)]
    Heute reiß ich mich mal zusammen und spitze den Bleistift oder die Tastatur [:D]


    Um 23:30 bin ich aufgestanden (ich mach vor dem Spechteln meistens noch ein Nickerchen damit sich die Augen gut ausruhen können), hab meine Sachen zusammen gepackt und bin rausgegangen.
    Erstmal den 12" Dobson aus der Hütte geholt zum Auskühlen und mich dann gemütlich eingerichtet, Okulare ausgesucht, Filter und Karten zurecht gelegt usw., was man nicht so alles macht.
    Die Grenzgröße lag so ca. bei 5m2, das war ja nicht die Welt aber auch nicht schlecht. [:)]
    Die Nachbarn haben auch bald darauf das Licht ausgeschaltet, nur die doofen Skybeamer der Disco im Nachbardorf haben gestört.[}:)]


    Da es eine wunderbar klare Nacht war, hab ich mal wieder den Versuch eines Sternfeldfotos gemacht, diesmal die Cassiopeia. Für „nur mal so eben“ gar nicht mal sooooo schlecht, sicher, die Profis können da sicher mehr rausholen. Ich üb ja noch, war ja erst der 2. oder 3. Versuch und beim nächsten Mal werd ich die Ausbeute auch stacken [;)]



    Nun gut, der Dobson war wohl kalt genug (dachte ich) und Jupiter stand da so verlockend über den Garagen. Also kurz mal nachsehen, wie es ihm denn heute so geht [;)].
    Das 30 mm LV zeigte mir schon die Wolkenbänder also schnell höher vergrößern, aber das wurde immer matschiger. Kein Wunder, Jupi zwinkert nur noch durch die Bäume hindurch [B)] So schnell kann das gehen! Und so ganz kalt war der Dobson wohl auch noch nicht.


    Na gut, dann will ich mich mal dem zuwenden, wofür ich eigentlich rausgekommen bin: DeepSky!


    Aber komisch, irgendwas fehlt doch!
    Keine Mietzekatze weit und breit, dabei kann ich sonst keinen Schritt machen ohne denen fast auf die Pfoten zu treten. Diese Nacht war wohl Mäusefangen angesagt [8D].


    Redshift7 hatte mir bei der Vorbereitung einen offenen Sternhaufen in der Lyra gezeigt, der weder im Karkoschka noch im Reiseatlas zu finden war. Nur im Skyatlas hab ich ihn gefunden: Steph1, eigentlich ganz hübsch, nur wenige Sterne, dafür in sehr unterschiedlichen Helligkeiten.
    Dann natürlich M57, den kann ich ja nicht auslassen, sonst fühlt er sich noch gekränkt [;)].
    Und wo ich gerade hier bin versuch ich mal M56: ein kleines Nebelfleckchen, ein paar Sternreihen lassen sich auflösen, nur der neblige Eindruck bleibt.


    Ooops, da guckt Jupiter zwischen Bäumen und Haus durch, also noch mal schnell drauf zu und gucken … also manchmal stimmt es wohl doch, dass Refraktoren ein kontrastreicheres Bild an den Planeten machen, denn im Dobson wird er bei hohen Vergrößerungen wieder matschig.
    Also auch noch das Skylux rausgeholt und ganz ehrlich, mit dem 5 mm Hyperion war es eine Freude ihn anzusehen, gestochen scharfe Wolkenbänder und die Monde wie am Schnürchen.
    Daran muß man sich erstmal satt sehen ….


    So, dann weiter zum Pegasus, bei dem Pferdchen hatte ich mir einiges vorgenommen.
    Ich wollte gerne mal das Stephan's Quintet versuchen, aber bis auf NGC7331 ist nix raus gekommen, das Quintet hat sich versteckt.
    Den schönen Kugelsternhaufen M15 dann noch mal angefahren, der war schön zu sehen, konnte auch aufgelöst werden.
    Aber die Galaxien haben es mir angetan, also noch nach NGC 7332 und 7448 gesucht, leider ist es beim Suchen geblieben. Eventuell war da indirekt ein Hauch von Grauschleier zu sehen (nicht mit Ariel gewaschen) aber sicher war da nix.[B)]


    So langsam wurde ich müde und es taute wie verrückt, vor jeder Neueinstellung konnte ich erst den Telrad trockenlegen. Ich muß wohl doch noch die Kartoffelchips aufessen, damit ich ihm eine Taukappe basteln kann.


    Andromeda mußte aber noch sein und die war sooooo schön, es war ein echter Hingucker! M32 und M110 waren auch sehr deutlich zu sehen so dass es ein Genuß für jeden Sterngucker war.


    Schließlich hab ich eingepackt und bin wieder ins Haus gegangen. Ein Gläschen Rotwein als Schlaftrunk und dann ab in die Heia. [|)]
    Es war eine schöne Nacht, hoffentlich kommt sowas bald wieder.

    Liebe Grüße aus dem sonnigen Norden
    Ute

  • Hallo Ute,


    schöner Bericht. An dem Quintet hab ich mich gestern ebenfalls mit 12" versucht. Die 7331 ist einfach. Hab mich dann an die Position von 7332 gehangelt. Der Weg ist ja von zwei Sternreihen markiert und mit 10% Wahrscheinlichkeit hab ich leichte Fusseln gesehen. Die sind aber im Vergelich zu 7331 sehr klein. fst war in der Ecke so um 5.5 bei sehr guter Durchsicht aber nicht so tollem Seeing. Schätze, dass man schon eine besseren Himmel braucht und auch ein gutes Seeing. Das Quintet braucht einiges an Vergrößerung.


    Gruß Dirk

  • Hallo Ute,


    Ich schmeiß dann zweimal ein "t" in mein posting :)


    Da tummeln sich die fünf Galaxien des Quintett auf der knapp der Hälfte der Fläche von NGC7331! Da ist eine möglichst hohe Vergrößerung gefordert.
    Vielleicht gibts hier ja jemanden, der das Quintett mal mit 12" gesehen und schreibt was dazu.


    Gruß Dirk

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