Hi,
heute früh ab 0:00 Uhr war ich zusammen mit einem Spezl mal wieder unterm Sternhimmel unterwegs. Beobachtet wurde mit einem 10" f/5 Dobson und einem 60mm f/15 Refraktor. Grenzgröße habe ich so auf ca. 6m geschätzt im Zenit.
Los gings mit Jupiter im 10"-er, der zwar waberte (wie sich rausstellen sollte lags aber am Spiegel), aber den Roten Fleck ganz am Rand zeigte mit einem 7mm Okular. Für mich war das das erste Mal, dass ich den GRF gesehen haben, beeindruckend. [:D] Dann noch Jupiter im 60mm mit einem 10mm Okular angeschaut, hier waren die beiden Wolkenbänder zwar zu sehen, aber kein GRF.
Mit dem 60mm gings dann weiter zu h&chi Persei meinem Lieblingssternhaufen, sehr hübsch anzusehen mit 25mm Okular.
Dann aber schnell weiter in eine sehr schön strukturierte Milchstraße, die hier selten so gut aussieht. Da als erstes mein ganz persönliches Jagdobjekt aufgesucht, den Nordamerika-Nebel (ewig gesucht und nie gefunden). Ich sehen durchs 30mm Okular im 10"-er und was sehe ich da: Die Bucht von Mexiko! Endlich habe ich den auch mal gesehen mit eigenen Augen und OIII-Filter!! Ich bin ganz aus dem Häusschen vor Freude und lasse also erst mal meinen Spezl gucken, ob ers auch wirklich ist. Der zeigt mir dann auch noch den kleinen Orion und den Pelikannebel, der auch direkt zu sehen ist. Ich gucke mir dann nochmal Nordamerika an, es ist der Wahnsinn wie deutlich der zu sehen ist, ich meine sogar einige Strukturen gesehen zu haben. [8D]
Weiter gehts mit dem Cirrus-Komplex mit dem 10"-er. Im 30mm Okular mit OIII-Filter ist der Sturmvogel sehr schön detailreich zu sehen, ich finde es immer wieder schön, wie das Nebelband an dem Stern vorbei läuft. Die Knochenhand ist auch wunderbar zu sehen, sehr schöne Filamente, ich kömmte das stundenlang ansehen. Nun sollte aber zentrale Segment des Cirrus noch gesucht werden. Leider ist es ja im Karkoschka nicht verzeichnet, aber aus dem Nigth Sky Observer's Guide wusste ich so ungefähr wo es zu finden ist. Und ein kleiner Schwenk und es war im Okular. Zwar schwächer als der Rest, aber direkt zu sehen. Wow, ein Objekt im Okular, dem nichtmal ne NGC-Nummer zuteil wurde. Den Cirrus haben wir uns dann nochmal kurz angesehen, dann gings schon weiter.
Der OIII blieb gleich wo er war und es kam M27 an die Reihe. Der Hantelnebel ist immer schön mit 10", heute aber besser als sonst, die Nacht war einfach klasse. M27 zeigte die Hantel und die Ohren, am besten aber mit dem 25mm Okular. Wir hielten uns aber nicht lange auf, es ging weiter zu M13. Der Zeigte schon im 30mm Okular einzelne Sterne, sehr schön aufgelöst dann mit 5mm. Und was für kein Kugelsternhaufen. Ich bin immer hin und weg wenn der vor mir im Okular schwebt, es ist einfach immer wieder schön.[:)].
Einen kurzen Zwischenstopp legten wir ein bei M81/81, meinem Lieblingspaar am Himmel. Hier blieb es allerdings bei einer Übersicht, aber trotzdem nett.
Dann kam M31 dran. Welch ein Anblick. Zu sehen war sie ja schon mit bloßem Auge und direkt und mit 10" und 30mm Okular immer wieder ein Fest. Zusehen war ein Staubband und natürlich der Kern und die beiden Begleiter. Leider war der Himmel in der Andromeda etwa lichtverseucht, sonst wäre sicher noch mehr gegangen.
Weiter gings mit Albireo, immer wieder hübsch, aber nur Zwischenstopp zu M56 einem Kugelsternhaufen. Laut Karkoschka sollte dieser schwierig aufzulösen sein, aber mit 10" gehts ja vielleicht. Dort angekommen zeigte er sich als recht mickrig, aber es waren schon einzelne Sterne mit 6mm auszumachen. Da wir ja schon in der Gegend waren haben wir und dann noch Epsilon Lyrae angesehen. Die vier Sterne waren alle zu trennen, und ich kam zu der jähen Erkenntnis, dass Doppelsterne auch schön sind und durchaus was hermachen. Deshalb habe ich meiem Spezel gleich mal noch Eta Cassiopeae gezeigt, auch ein schönes Doppel.
Jupiter wurde dann nochmal kurz begutachtet, leider war der GRF schon weg, aber dafür waberte Jupiert nun deutlich weniger.
Dann gings weiter zu NGC404, einer Galaxie, welche ich aus O'Mearas Hidden Treasures kenne. Allerdings habe ich mich zuerst im Stern geirrt, denn diese Galaxie ist gleich bei Beta Andromedae zu finden. Im Okular war aber ein Doppelstern zu sehen, der mich in ernsthafte Zweifel stürzte, weil er Albireo verdächtig ähnlich sah.[:D] Es handelte sich um Gamma Andromedae oder auch Alamak, den muss ich mir merken.
NGC404 kam dann aber als nächstes dran. Diese Galaxie wird von O'Meara als "Mirach's Ghost" bezeichnet, eine treffende Benennung wie ich finde. NGC404 ist einfach ein Nebelfleck, der ziemlich nah an Mirach steht und das ganze somit ein schönes Paar abgibt. Zu beachten ist allerdings, dass NGC404 höhere Vergrößerungen braucht um sichtbar zu werden, wir haben die mit 8mm betrachtet.
Weiter gings nochmal zu NGC7000, ich wollte sichergehen, dass der immer noch da ist...[:D]. Er war noch da. Cirrus kam auch noch mal dran, weil der immer wieder schön ist.
Der abnehmende Mond war nun schon recht hoch gestiegen, also mit 30mm und nicht rausgeschraubtem OIII dem Mond einen Besuch abgestattet. Ein grüner Mond[:D] hat auch seinen Reiz. Da ich selten den abnehmenden Mond beobachte war das also auch mal was neues, mein Spezel kennt sich außerdem auf dem Mond ganz gut aus, deswegen war das auch sehr schön.
Leider war aber schon lange der Sucher vom Dobson zugetaut, der Fangspiegel zeigte auch schon erste Symptome. Es zog nun auch Nebel auf, deshalb bauten wir also ab. Aber es war dennoch eine sehr schöne Nacht, mit vielen schönen Objekten.
Vielleicht wirds heute wieder so, dann werde ich sicher nochmal raus gehen.
Gruß und CS
Stefanie