APO 115/800 Astro Professional

  • Hallo,
    habe mir diesen Triplet-Refraktor gegönnt...


    Macht schon mal einen guten Eindruck (schön schwer für die Größe[:D])


    Paar Dinge fallen mir aber negativ auf und da wäre eure Meinung gefragt:


    - Abbildung lässt sich nicht scharfstellen[:0]
    Da war ich ganz schön schockiert, zumal ich erst dachte, dass die Landschaft einfach zu nah wäre und dann beim Himmel noch Hoffnung hatte. Ist das normal?
    Aber keine Chance, zumindest ohne Zenitspiegel. Damit geht's, etwa bei halb ausgefahrenem OAZ.
    Für Objekte in Horizontnähe, wo ich keinen Zenitspiegel brauche, ganz schön bescheiden...


    - Die Lackierung des Tubus


    Schön weiß ist sie ja, aber mit einigen mm-großen Farbklecksen, wo die Farbe etwas dicker aufgetragen ist. Bei so einem teuren Gerät hätte ich das nicht erwartet. Reklamationsgrund?


    Das First-light ist schon mal gelungen: Jupiter extrem scharf und ohne Farbe, so hab ich ihn noch nie gesehen[8D]


    Grüße

  • Moin (hier könnte Dein Name stehen),
    [?][?][?]
    Selbstverständlich brauchst Du für Geradesicht eine Verlängerungshülse. Die "Abbildung" ist 800mm hinter dem Objektiv, wie soll das physikalisch den sonst funktionieren? Ein Zenitspiegel hat ca. 140mm Lichtweg. Ist alles vollkommen normal! Für Horizontnahe Objekte drehst Du den Spiegel einfach, dann gehts wieder. Das sind so ganz einfache Dinge, damit sollte man sich doch schon befasst haben.[;)]

  • Hallo Stefan,


    dann bin ich schon mal beruhigt.
    Bei meinem Newton war das all die Jahre möglich, von daher war ich
    fälschlicherweise davon ausgegangen. Trotzdem peinlich...


    Dann bleibt noch die Lackierung. Hat da jemand ähnliche Erfahrungen bei dem Hersteller?


    Grüße,
    Frank

  • Ich will noch etwas ergänzen, was mich zu diesem kostspieligen Teleskop bewogen hat:


    2005 hatte ich in einer Sternwarte einen detaillierten Blick auf den Mars werfen können. Zuerst am Hauptinstrument, einem 60 cm Newton.
    Der Planet erschien wahnsinnig hell, hat regelrecht geblendet, und sehr groß (Vergrößerung weiß ich leider nicht mehr).
    Danach dann an einem 6 Zoll f/9 Refraktor. Damit erschien mir Mars wesentlich <u>schärfer</u> und ich meinte mit dem Refraktor mehr Details sehen zu können. Allerdings war ein störender Blausaum zu sehen und ein herbeigeholter Gelbfilter war nicht grade eine elegante Lösung.


    Von da ab war klar: Ein Linsenteleskop muss es sein, aber eines ohne Farbfehler. Von daher kann ich Optiken dieser Art nur empfehlen!

  • Hallo Frank,


    zu deiner Aussage hinsichtlich Mars mit 600mm Spiegel im Vergleich zu einem 150mm Refraktor.


    Der 600mm Spiegel hat ein theoretisches Auflösungsvermögen von 0,19", der 150mm Refraktor dagegen nur 0,77".


    Damit muss der Spiegel den Refraktor um Längen schlagen was Abbildung und Schärfe betrifft. In deinem Fall wird es wohl am zu hellen Bild gelegen haben. Da wäre wohl ein Graufilter angebracht gewesen, anders kann ich mir deine Beschreibung nicht erklären.


    Ob dein Astro Professional keinen Farbfehler hat, wirst du wohl bei entsprechend hoher Vergrößerung selbst sehen, ein Newton jedenfalls hat garantiert keinen Farbfehler [;)]- und jeder Newton ab 150mm Öffnung dürfte den APO glatt schlagen wenn er einen halbwegs vernünftigen Spiegel verbaut hat. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    ok, kann durchaus sein, dass es mit an der Helligkeit lag.
    Allerdings könnte auch das Seeing reingespielt haben. Wie auch immer, einen 60 cm Spiegel werd ich mir aus diversen Gründen nicht zulegen...


    Bezüglich Farbfehler:


    Bei 230 fach konnte ich an Jupiter keinen erkennen. Ich zumindest nicht. Höher kann ich mangels Okular nicht gehen, wenngleich schärfemäßig wohl nach oben noch Luft ist.


    Grüße,
    Frank

  • Moin,
    letztes Teleskoptreffen hatte ich erstmal die Gelegenheit, durch einen Skywatcher (jawoll) Newton 152/1200 F8 zu schauen. Ich war sehr positiv überrascht, Testobjekt Epsilon Lyrae. Sehr sauber getrennt, refraktormäßige Abbildung. Die 2 200 F5 Newtons von Orion daneben haben das nicht geschafft. An Jupiter ein knackscharfes, kontrastreiches Bild. Nach dieser Erfahrung würde ich statt dem 115/800 lieber den Newton Tubus 6" F8 (170,- Euro), eine EQ-6 dazu (die gehört unbedingt darunter), mechanische Verbesserungen am Newton sprich OAZ ausführen, anständige Okulare nehmen. Das Ganze ist dann immer noch billiger wie der 115er alleine.

  • Hallo Frank, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei 230 fach konnte ich an Jupiter keinen erkennen. Ich zumindest nicht. Höher kann ich mangels Okular nicht gehen, wenngleich schärfemäßig wohl nach oben noch Luft ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Glaub ich nicht das noch Luft nach oben ist [;)]


    Bei 115mm Öffnung hast du mit 230-fach eine AP von 0,5mm- und jede höhere Vergrößerung ist damit eine leere Vergrößerung- du wirst nicht mehr Details erkennen, eher weniger und das Bild wird deutlich dunkler werden.


    Ich hatte dieses Jahr mit meinem 105mm William Triplett Saturn beobachtet und ging auch ans Maximum, also etwa 0,5mm AP. Das Bild war nicht mehr schön und gefiel mir nicht.


    Also meinen 12" Dobs rausgeholt und der zeigte mir (auch ohne Auskühlung) bei gleicher Vergrößerung ein wunderbar helles und im Vergleich zum Refraktor deutlich schärferes Bild- nach dem direkten Vergleich würdest du den Refraktor dafür nicht mehr nutzen wollen.


    Nach ca. 1/2 Stunde konnte ich problem noch deutlich höher vergrößern.


    Einziges Manko- beim Dobs bist du halt ständig am schubsen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,#


    so schön - so gut. Aber ich kann auch die Erfahrungen und Beschreibungen bzw. Resulatate von Frank gut
    nachvollziehen. Ein Refraktor bildet wirklich knavkscharf ab - auch bei mäßigem Seeing. Da benöigt selbst mein 10"f8 LOMO
    (mit wirklich erstklssigem HS und FS) schon wirklich gute äussere Bedingungen.


    Gruß


    Copernicus

  • Hi Copernicus, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...auch bei mäßigem Seeing..<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, aber dabei nicht vergessen das du Refraktor und Reflektor dabei mit gleiche Vergrößerung vergleichen musst.


    Das ist ja der Denkfehler der da meist gemacht wird. Das Seeing macht sich nicht bei mehr Öffnung bemerkbar. Egal wie groß deine Öffnung ist wird bei gleicher Vergrößerung die Auswirkung gleich sein.


    Nur steckt man bei dem großen Newton halt gern ein Okular rein mit dem auch mehr Vergrößerung rauskommt- und stellt dann fest das eigentlich das Seeing zu schlecht ist- bzw. das im kleineren Refraktor daneben (mit weniger Vergrößerung) das Bild doch viel besser ausschaut.


    Seeing beschränkt eben die mögliche max. Vergrößerung- und bei einem 300/1500 Newton ist halt entsprechend mehr Vergrößerung möglich als bei einem 115/800 Refraktor- und das mehr wollen auch viele ausnutzen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Frank,


    ich habe den AP115/800 auch zum Test gehabt. Mein Exemplar war leider nicht so prickelnd. Es hatte eine verspannte Optik und die mechanische Ausführung war auch nicht so toll (an den Ecken abgeplatzte Lackierung und ein ziemlich labiler Koffer). Für den Preis hätte ich mehr erwartet. Nun habe ich einen von W. Rohr geprüften Equinox ED120/900 und der ist sowohl optisch als auch mechanisch einwandfrei. Und er hat zudem ein Drittel weniger gekostet.


    Gruß
    Andreas

  • [quote]<i>Original erstellt von: Copernicus</i>
    <br />...Ein Refraktor bildet wirklich knavkscharf ab - auch bei mäßigem Seeing. Da benöigt selbst mein 10"f8 LOMO
    ...
    [quote]


    Hallo,
    So pauschal würde ich das nicht sagen, es kommt schon auch etwas auf die Qualität der Optik an, und die kann bei ein und demselben Hersteller auch streuen. Auf jeden Fall muß man beim direkten Vergleich sehr darauf achten dass man zumindest die gleiche Vergrößerung und Bildhelligkeit verwendet.
    Bei der Beobachtung von Planeten sind Refraktoren schon etwas im Vorteil, zum Teil einfach wegen dem nicht vorhandenen Tubusseeing.
    Nicht jeder beobachtet aber ausschließlich den Jupiter. Bei Deep Sky Objekten, Nebeln und Gallaxien sind Spiegelfernrohre mit größeren Öffnungen (visuell) dann doch meist im Vorteil. Beim Fotografieren ist es wieder was anderes.
    Grüße marty

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