So, nun kam ich auch mal wieder dazu, den Nachthimmel über Korsika abzuknipsen. Dank der Astrotrac war das Gepäck dazu ja sehr überschaubar. Doch lief nicht alles so glatt, wie ich mir das vorgestellt habe. Am ersten Abend fuhr ich zur ausgesuchten Stelle mit gutem Horizontblick. Nachdem ich alles ausgepackt habe, stellte ich erst mal fest, dass die 1/4“ Schraube im Stativ-Gewinde verkantet war und sich danach nicht mehr ohne Zange reinschrauben ließ. Hinzu kam noch, dass die Klemmzangen für den Batterieclip viel zu großen waren und dadurch einen Kurzschluss verursachten (ich hätte gleich mir 9V-Clips besorgen sollen). Die Folge war, dass ich den Batterieclip danach wegschmeißen konnte. Also alles wieder eingepackt und wieder nach Hause gefahren.
Am nächsten Tag bin ich wieder abends raus zur Beobachtungsstelle. Die Wetterbedingungen waren leider nicht mehr ganz optimal, da ca. 50km entfernt größere Waldbrände auf Korsika wüteten und der Himmel entsprechend weniger transparent war. Wegen der Stromversorgung hatte die AT ja noch das Kabel mit dem Zigarettenanschluss, jedoch war das Kabel schon verdammt kurz. Unser Espace hatte aber hinten im Kofferraum einen 12V Anschluss, das reichte dann gerade so. Nachdem alles lief und die Serienaufnahmen beginnen konnten, war plötzlich alles still an der AstroTrac. Der Grund: Das Auto hatte nach ca. 30 min den Strom an der Steckdose automatisch abgeschaltet, so ein Schwachsinn! Nachdem ich die Innenstromversorgung wieder eingeschaltet habe, lief die AT wieder zurück in die Parkposition und ich konnte wieder von vorne beginnen. Die Innenstromversorgung habe ich natürlich angelassen, das Radio auch (sonst zu langweilig) und die Lüftung war auch an (sonst zu warm). Die Folge: Nachdem die Innenraumbeleuchtung verdächtig flackerte, sprang doch das verdammte Auto nicht mehr an (ich weiß, Anfängerfehler, aber bei der Batteriegröße hätte ich das nicht gedacht) und ich konnte mit den wichtigsten Sachen nach Hause trampen. Die Ausbeute an diesem Tag war entsprechend nur mager:
Antares-Region
Canon 350da, 19x120s, 400ASA, Canon 200L(==>)f3.5:
Der Himmel war in dieser Richtung bereits sehr aufgehellt gewesen (ca. 20 mag), entsprechend war das Hintergrundrauschen hoch. Bei einem 21.7mag Himmel wie in Namibia hätte man das gleiche Ergebnis in nur 1/5 der Zeit bekommen...
Nach den vielen Missgeschicken (mir fiel auch ein paar mal der Polsucher auf dem Boden und dejustierte sich dadurch; hier muss ich mir unbedingt noch eine Sicherheitsbefestigung überlegen), klappte es am Ende doch ganz gut, wie die Bilder es belegen. Die Dachterrasse von unserem Ferienhaus zeigte auch einen vergleichbar dunklen Himmel (ca. 21 mag), so dass ich alles dort aufgebaut habe.
Hier die Ergebnisse:
Antares-Region
Canon 350da, 4x240s, 400ASA, Takumar 55mm(==>)f2.8:
M8 und M20
Canon 350da, 17x120s, 400ASA, Canon 200L(==>)f3.5 :
Umgebung von M8 und M20
Canon 350da, 7x240s, 1600ASA, Takumar 55mm(==>)f2.8
Milchstraße
Canon 350da, 9x240s, 1600ASA, Tamron 18-250mm(==>)18mm,f4
Sommerdreieck
Canon 350da, 5x240s, 1600ASA, Tamron 18-250mm(==>)18mm,f4
Und hier noch eine Kombination von zwei der oben gezeigten Bildern in einem Bild (beides mit 55mm Takumar Objektiv):
Die Astrotrac Montierung ist auf Urlaubsreisen super praktisch. Innerhalb wenigen Minuten ist sie aufgebaut und dank Polsucher schnell eingenordet. Bis 200mm Brennweite ist ein einfaches Stativ auch voll ausreichend.
Für Kommentare und Anregungen bin ich wie immer dankbar.
LG
Christoph