65 cm Scheibe

  • Hallo Scherbensammler,


    ich habe mal bei Schott nach dickeren 65 cm Spiegelscheiben mit den Dicken 41,3mm (ca.30,5 kg) und 47,6mm (ca. 35,2 kg) nachgefragt. Das Glas heißt Supremax und ist die gewalzte Version des Borofloat, hat also die gleichen Eigenschaften.
    Hier das Ergebnis:
    Supremax 33
    Flächen naturblank - gewalzt
    Kanten Wasserstrahl-geschnitten
    Feingekühlt
    Drm. 650,0 ; d = 41,3 +- 1,6 mm
    Stück :
    1 1385.- ( 1596.-
    5 1260.- ( 1450.- )
    10 1145.- ( 1319.- ) EUR/Stück


    Die Preise in ( ) gelten für Dicke 47,6 +- 3,2 mm.
    Zu den aufgeführten Preisen kommen noch die 19% Märchensteuer und das Porto dazu.
    Ich interessiere mich für die Dicke 41,3mm. Ab 5 Scheiben würde ich eine Sammelbestellung in Erwägung ziehen. Wer macht mit?


    MfG Thomas (VdS Mat.zentr.)

  • Hallo Thomas,
    ich selbst schleife nicht mehr, aber ich weiß, dass der Trend doch zu den dünneren Spiegeln geht.
    Sie sind zwar schwerer herzustellen und auch empfindlicher, was die Lagerung angeht, haben aber den riesigen Vorteil, sich sehr schnell der Temperatur anzupassen.
    Ich beobachtete mit einen dünnen 16er (25mm), jetzt mit einem noch dünneren 18er (20mm) und bald mit einem dünnen 20er (23mm).
    Erst diese dünnen Spiegel bringen den richtigen Spass, weil man von Anfang an mit höheren Vergrößerungen loslegen kann.
    Dass meine Spiegel auch hervorragend abbilden, habe ich dem Roland zu verdanken.
    So zeigte mein 18er gleich nach dem Aufbau eine deutlich besseren Saturn, als der daneben stehende 24er vom Yves.
    Erst nach einer Stunde war der 24er besser!
    Noch ein Argument: mein 20er Spiegel wiegt 8,6 kg.
    Warum also so schwere Trümmer? Und teuer sind sie auch noch!
    CS
    Timm

  • Hallo Thomas,


    da kann ich dem Timm eigentlich nur zustimmen.


    Natürlich ist es schwieriger, einen dünnen Spiegel zu machen. Hab ich z.B. bei meinem 355er mit 22.5mm Dicke bemerkt, als ich in der Mitte ein kleines Zettelchen drunterschieben musst, um den Zentralberg wegzubekommen (Durchbiegung).


    Aber die Sache mit dem Auskühlverhalten ist einfach net zu unterschätzen. Du kommst an, baust auf, lässt den Spiegel währendessen schon mal vorkühlen und bis du fertig mit aufbauen und justieren bist, kannst du schon locker 200x verwenden. Das macht einfach fun.


    Um einen Eindruck zu bekommen, wie lange ein Spiegel zum Auskühlen braucht, kannst du ja mal auf http://www.cruxis.com gehen. Dort gibt unter: http://www.cruxis.com/scope/mirrorcooling.htm ein Progrämmchen, mit dem du mal rumspielen kannst. Als Faustregel gilt für mich nach ein paar Feldversuchen: ab einer Temp.Diff von 2K kann man 200x vergrößern. Du wirst sehen, dass der Unteschied zwischen 25mm und 41mm Spiegeldicke doch enorm ist.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo beinander,


    ich habe 560mm mit 25mm gemacht. Geht in Ordnung. Aaaber: die 25,6 Zoll welche der Thomas vorhat sind nochmal ein paar Zoll mehr. Ich glaube mich zu erinnern, daß der WR diese Größe oder eine sehr ähnliche mit 25mm schon mal probiert hat. Steinigt mich bitte nicht, aber soweit ich mich erinnern kann, war das Ergebnis nicht der Hit. Ich würde sagen, die Dinger sind ausgereizt. Recht viel mehr als 24 Zoll geht nicht mehr auch wenn das Gewicht noch so sehr reizt.


    Ist nur meine Meinung. Ich kann auch falsch liegen.


    Grüße,


    Harry

  • Bei der Größe würde ich auf keinen Fall mit 25mm Dicke anfangen. Es kommt ja auch drauf an, wie schnell das teil werden soll. Da wird der in der mitte so dünn, daß man echte Probleme bekommt. Ich denke 41mm sind schon ok, auch was das Auskühlverhalten angeht. Wir haben ein 24"Cassegrain mit ähnlicher Spiegeldicke auf unserer Sternwarte und das macht da keine Probleme.


    Übrigens war ich letzte Woche am Keck-Teleskop auf dem Mauna Kea. Die haben das Auskühlproblem mit ner Klimaanlage gelöst. Die Kuppeln werden tagsüber auf die prognostizierte Nachttemperatur gekühlt. Damit ist das Teil sofort einsetzbar wenn es dunkel wird ;)

  • Hallo,


    die genannten Argumente für extrem dünne Spiegelscheiben sind sicher nicht von der Hand zu weisen. 4 cm Dicke bei 65 cm Durchmesser entspricht einem Verhältnis von ca. 1:16, was ja nun auch nicht so ganz zu verachten ist. Diese Verhältnis verlangt auch schon einiges ab, wobei die Wahrscheinlichkeit des Gelingens auch noch relativ groß ist.
    Das für und wieder sollte eigendlich jedem, der sich an diese Spiegelgrößen wagt, bekannt sein.
    Meine ursprüngliche mail war deshalb nur als Angebot oder eine Anfrage an eventuell Interessierte gedacht. Aber es scheint z.Z. kein großes Interesse dafür zu bestehen.


    MfG Thomas

  • Hi Thomas,


    interesse besteht generell schon. Nur gibt's sicherlich nicht sooo viele unter uns, die gerade jetzt 65 cm anfangen wollen. Desweiteren ist das eine größe, welche verglichen mit dem was zur Zeit so von ziemlich allen produziert wird (20 - 24 Zoll) nicht gerade die wahnsinnige Steigerung. Die meisten, welche sich an große wagen, machen irgendwas um die 22 Zoll, plus minus 2 Zoll. Wenn der nächst-größere ansteht, dann schon richtig. Deine 65 cm enstprechen etwas über 25 Zoll. Die wohl nächste vernünftige Steigerung wäre um die 32 Zoll, also ca. 81cm.



    Grüße,


    Harry

  • [quote]<i>Original erstellt von: FHarry</i>
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    Ich glaube mich zu erinnern, daß der WR diese Größe oder eine sehr ähnliche mit 25mm schon mal probiert hat. Steinigt mich bitte nicht, aber soweit ich mich erinnern kann, war das Ergebnis nicht der Hit. Ich würde sagen, die Dinger sind ausgereizt. Recht viel mehr als 24 Zoll geht nicht mehr auch wenn das Gewicht noch so sehr reizt.


    Ist nur meine Meinung. Ich kann auch falsch liegen.


    Hallo,


    der o.g. Spiegel hat 64,5cm Durchmesser. Er ist schon gut geworden. Das Problem ist eher, dass er eine gut funktionierende Lagerung braucht. Bei dieser Größe ist auch meiner Meinung nach die Grenze des Sinnvollen für 25mm Borofloat erreicht. Wenn größer, dann auch dicker. Da gibts ja mitlerweile einige Möglichkeiten.
    Noch eine Bemerkung zur Größe!
    65cm ist ungünstig, da viele Beschichter ab 65cm einen neuen Preis verlangen. Das sind dann schnell ein paar hundert Euro mehr als bei z.B. 64,5cm zu zahlen.


    Werner

  • Hallo Werner,


    die 65 cm waren bei der Preisnachfrage für mich auch nur erst mal ein Richtwert zur Kostenabschätzung. Ein paar mm mehr oder weniger sind da durchaus noch drinn.


    MfG Thomas

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