Bauphase Gartensternwarte Teil 1 mit 45 Bildern!

  • Hallo liebe Astronomiefreunde,


    wer kennt das nicht, am frühen Abend ist der Himmel super klar und man freut sich schon auf das spechteln. Man schnappt seinen ganzen Krempel rein ins Auto und düst aufs Feld oder räumt es in den Garten, baut alles auf und hofft das man alles dabei hat.
    OK alles da, noch einnorden und es kann losgehen.
    Gerade beim ersten Objekt angekommen ziehen Wolken auf und ehe man sich versieht ist der ganze Himmel bedeckt. Das war´s ENDE, abbauen und den ganzen Kram gefrustet wieder heim / rein bringen.


    Dem wird Abhilfe geschaffen, aber wie?.............................................. Na klar, eine eigene Gartensternwarte.


    Tada!! DAS PROJEKT GARTENSTERNWARTE ist geboren.


    Hier ist ein Bildbericht von der Bauphase. Die Fotos sind alle mit der Handyknipse entstanden.


    OK aber wie, wo, wann, und nicht zu vergessen wie teuer wird das wohl werden?! Fragen über Fragen. Also musste ein Plan her, kaum war er fertig gab es auch schon Version 2..3...4….usw.


    Nun Wurde das Internet kräftig durchforstet und sich mal hier mal da etwas rausgepickt. An dieser Stelle danke ich allen die ihr Bautagebuch mit Bildern im Internet (Astrotreff) veröffentlicht haben!


    Ok, der aktuelle Plan steht, die Frage ist nur ist es auch der finale? Das wird sich im laufe der Arbeiten zeigen.


    Als erstes sollte die Säule entstehen. Da kein Baumarkt diese Größenordnung im Sortiment hat, bin ich zum Baustoffhandel gefahren. Dort angekommen ist mir die Kinnlade runtergefallen als er mir sagte das so ein „kleines“ Röhrchen 70EUR kostet. Man man man so nicht, nur das die Angie (Frau Merkel) sich wieder über Steuereinnahmen freuen kann, nicht mit mir dachte ich und beschloss am nächsten Tag mal die Baustelle neben meiner Arbeit zu besuchen. Also bei der Baustelle angekommen die Lieben Kanalarbeiter mal angequatscht (es war an diesem Tag echt verdammt heiß =O)) das sie so verdurstet ausschauen. Das End vom Lied war ein 250 KG Rohr für 15EUR und ein Sixpack Bier abgestaubt =O)


    Das Material zu meinem Projekt sollte nur aus Angeboten gekauft werden oder man bekommt es geschenkt. Da ich keinerlei Eile habe ist das natürlich ein Vorteil für mich.


    Als nächstes brauchte ich Beton. Da ich mir für alles 50 Säcke ausgerechnet hatte (Säule + Fundamente für die Hütte) konnte ich gleich Palettenweise einkaufen und zahlte so nur 1,99EUR statt 2,59EUR pro 25kg Sack Trockenbeton. Der Vorteil ist so das man spart, falls es aber doch zuviel gewesen ist, kann man den Rest ja zurück bringen.
    OK Rohr, Trockenbeton, fehlt noch Armiereisen, Draht und ein paar Dachlatten um die Säule auszurichten und stabilisieren. Diese wurden auch noch aus dem Baumarkt besorgt.


    Hänger voll -> Geldbeutel leer, also dann mal schnell heimfahren.


    Als nächstes musste ich mir was als Adaption zwischen Säule und Polhöhenwiege überlegen. Da sah ich auch schon eine super Lösung im Astrotreff, Bremsscheiben! Klingt komisch, ist aber so =O)


    Gesagt, getan. Da mein Bruder eine kleine KFZ Werkstat hat, war ja klar wo ich die Bremsscheiben beziehe. Hier sind die guten Teile, echte ausgediente Mercedes Benz Bremsscheiben!



    Diese wurden dann gesäubert und der Grad auf der Unterseite „plan“ gemacht (wenn man das entfernen mit einer Flex so bezeichnen kann).




    Nun über Nacht noch schön in Öl einlegen das sie nicht schon wieder Rost ansetzen.



    Am nächsten Tag waren die Löcher zur Befestigung der Polhöhenwiege zu bohren.



    Auf der Unterseite schweißte ich noch drei M8 Muttern an, da man später nicht mehr zum anschrauben hinkommt.


    Nun musste noch ein „Ausleger“ für die Verstellung der Wiege in Azimut angeschweißt werden.
    Diesen habe ich aus einer 4mm dicken Stahlplatte ausgeschnitten.



    Hier mein Bruder beim endgraden des Schweißübergang´s. Schweißtreibend *grins*



    Nachdem wir mit der Arbeit wieder fertig waren, die Scheiben wieder in Öl wegen dem Rost.


    Am nächsten Tag mit Bramsenreiniger das Öl entfernt und eine Schicht nach der anderen verzinkt.
    Anschließend immer gut trocknen lassen.





    So nun ist es Zeit für das Loch der Säule. Ich entschied mich für ein Fundament von 80cmx80cmx100cm l/b/t wegen der Frostsicherheit ist auch extra Trockenbeton zum Einsatz gekommen der auch zum Erstellen von DIN relevanten Bauteilen genutzt wird.



    Ja ja, ein schönes Loch! Nur doof das nach 20cm schon Lehm kam der mit sehr sehr vielen Kieselsteinen durchsetzt war (nein nicht schon wieder ein Stein…verflucht! Wie konnte ich nur auf diese blöde Idee kommen).



    Das Loch ist fertig, die Hände auch =O) „Heute wird nix mehr gearbeitet, wir gehen zu die Maurer´s die geben einen aus“ (Werner beinhart)


    Am nächsten Tag setzte ich die Eisen.
    Die vier Torstahlstäbe in der Mitte schlug ich 1,5m tief in die Erde und sie stehen dann auch noch bis über die Hälfte in das 250KG Rohr.



    Erst mal eine Schicht Beton rein und hart werden lassen.



    Über Nacht noch schön zu decken nicht das ich noch eine Katze oder Ähnliches einbetoniere auh weija =O)



    Am nächsten Tag die Plane entfernt und……. Puh kein Viech im Loch!
    So nun ist es Zeit für die Säule!!
    KG Rohr reingestellt mit den Dachlatten fixiert und per Wasserwaage ausgerichtet.



    Dies habe ich dann 2 Stunden antrocknen lassen und goss dann auch die Röhre aus.



    IMMER SCHÖN VERDICHTEN NICHT VERGESSEN !! Sonst bilden sich noch Luftblasen die der Stabilität entgegenwirken.


    Nun meine Adapterkonstruktion reingesetzt und mit Dachlatten auf Position gehalten. Ausgerichtet wurde mit Kompass und einer Markierung von der Vornacht des Polarsterns.




    So nun noch mal verdichten und hart werden lassen. Hier ein Bild vom nächsten Tag. Die Betonspritzer an der Säule würden gleich wieder beseitigt.



    Hier noch ein paar Detailbilder.




    Da es zurzeit sehr viel geregnet hat, habe ich immer alles gut abgedeckt, damit die nicht Edelstahlteile (Bremsscheiben) nicht das Rosten anfangen.



    Da die Säule nun ja fast fertig war, bereitete ich gleich die Stellfläche für die spätere Rolldachhütte vor.
    Oh man der Haufen wird immer größer =O(



    So sieht es nun aus. Die Löcher für die Fundamente der tragenden Balken wurden erstellt und die Rasenfläche unter der Hütte entfernt.
    Da ich unter der Hütte den Boden mit Plastersteinen auslegen möchte, benötige ich auch noch ca. 1,5m3 Kies. Auf dem Bild ist gut zu erkennen das die Rasenfläche von links nach recht abfällt. Dies muss ich natürlich noch ausgleichen.



    Hier ein Fundamentloch für eine spätere Standsäule.



    Da das Verzinken des Adapters von Säule und Wiege alleine auf Dauer nicht reicht um dem Rost zu entgehen und nicht wirklich schön aussieht, habe ich diesen noch schwarz lackier.




    Hier nun ein frisch gegossenes Standfundament für die Träger der Rolldachhütte.
    Diese wurden mit einem 160 KG Rohr erstellt die zur Stabilität bis fast zum Boden des Lochs reichen.



    Wäre das auch geschafft! So sieht es nun im Moment aus, Säule und Trägerfundamente stehen und der Lehmhügel misst schon über 2m3, na toll, ausbuddeln ist das eine, wegschaffen wieder was anderes =O(




    Mein Guckrohr durfte schon mal Probesitzen.






    Und ? Ist es euch schon aufgefallen? Ich bin auch mal zu Rasenmähen gekommen!!


    Das Herzstück der zukünftigen Warte in Sicherheit gebracht, ging es auch schon weiter mit dem Ausgleichen des Bodens.
    Hierzu per Wasserwaage die Oberkante der betonplatten mit einer Allzweckschnur gekennzeichnet.



    Da ich ja noch einen riiieeeesen Lehmhaufen übrig habe, verarbeitete ich diesen. Er wird immer kleiner!



    Da mein Onkel gerade seine Fassade daheim erneuert, fliegen in dem Zuge auch die alten Wegplatten raus. Sehr gut für mich, wieder was gespart und er freut sich über jede Platte die er nicht wegfahren muss. =O)



    Nun habe ich bei einer Ortsnahem Sandgrube noch Split geholt um die Platten gerade verlegen zu können und damit das Wasser besser abfließen kann.
    Eine ganze Anhängerladung kostete gerade mal 10EUR.



    Dann wurde der Split schön verteilt und mit einer Wasserwaage/Richtscheit abgezogen.
    Nun wurde Platte für Platte verlegt.






    Unglaublich!! Ich bin Fertig! Nicht nur Sachlich sondern auch körperlich =O(


    Da ich jetzt aber immer noch einen RIESIGEN Haufen Erde übrig hatte musste dieser ja auch noch weg.
    Also verteilte ich ihn rings rum um die Astroterrasse, damit der Übergang flacher wird. Als dies erledigt war, habe ich die Erde noch gegossen damit sie sich setzt.


    So sah das dann am nächsten Morgen aus.



    Nun fehlt nur noch Quarzsand für die Fugen und tada FERTIG!!


    Da ich beruflich zurzeit ziemlich eingespannt bin, muss der Bau der Rolldachhütte auf nächstes Jahr verschoben werden. Dies ist aber wiederum gar nicht schlecht, da ich nun wieder genug Zeit habe mich auf die Lauer zu legen nach echten Schnäppchen. Z.B. habe ich bei unserem Sonderbaumarkt ein Kaff weiter schon 50 Schwerlastwinkel 90mmx60mm und 50 Schwerlastwinkel 100mmx80mm vollverzinkt für nur 60 EUR erstanden. Mal sehen was sich sonst noch so ergibt.


    Das war Teil eins von meinem PROJEKT GARTENSTERNWARTE. Ich hoffe es hat euch gefallen und ich konnte dem einen oder anderen von euch auch einen kleinen Tipp/Anregung für sein eigenes Projekt geben.


    Danke fürs lesen, schöne Grüsse und CS wünscht


    Christian
    <font color="red"></font id="red"><font size="6"></font id="size6">

  • He, schöner Baubericht.


    Hast ja mehr fotografiert als gearbeitet.


    Aber saubere Arbeit.



    Aber so schauts bei mir auch noch aus, denn das obendrüber lässt nun schon seit fast 1,5 Jahren auf sich warten.




    Als übergangslösung habe ich neulich mal diesen Kasten hingestellt, damit ich da den ganzen Geraffel einsperren kann.



    Bin schon auf deine Hütte gespannt, ich bau mir ne Kuppel ( Eigenentwicklung ) drüber.



    Gruß Jogi

  • Klasse Bericht! Klasse Astro-Terrasse! [8D]


    Da bekomme ich wieder den tiefen Wunsch doch auch nur an einem dunklen Ort zu wohnen..


    Bin gespannt auf die Rolldachhütte


    CS,
    Patrick

  • Hallo Christian,


    da hast du dir was vorgenommen! Und schon ganz schön viel geleistet. Bin ja schon gespannt, wie es weitergeht.


    Und den Montierungsflansch, den setzt du ja wohl noch tiefer, oder?[;)]

  • Hallo,


    =&gt;Ralf
    auf der Säule unter der schwarzen Folie sitzt schon die eingenordete Polhöhenwiege. Schaut deshalb wahrscheinlich ziemlich hoch aus. Das mit dem richtigen Maß für die Säule war gar nicht so einfach, da ich ja jetzt erst mal eine Zeit lang auf der Terrasse arbeiten würde, aber nächstes Jahr ja die Hütte kommt, die ja nochmal ca.20cm höher sitzt. Der Adapter von Säule zur Wiege sitzt jetzt im Moment 10cm höher als auf dem Stativ, wenn die Hütte dann fertig ist 10cm tiefer als mit dem Stativ. Das war beabsichtigt, da mir persönlich das Stativ immer ein Stück zu hoch war (bin 1,79m).


    Muss für die Übergangszeit halt jetzt kräftig Fruchtzwerge essen.
    [:D]


    =&gt; Jogi


    Mann muss halt ab und zu mal ne Pause machen, da das Wasser immer gleich neben dem Handy lag hab ich halt lieber ein Bild mehr als zu wenig gemacht


    Grüsse


    Christian

  • Hallo Christian,


    hammermäßig goil!
    Besonders gefällt mir das spacige 'Ufo' der Wiegenaufnahme aus den ausgedienten Bremsscheiben! Das könnt man sich auch anders weiterdenken: Untertasse ganz runter an die Säule, Obertasse mit Justierschrauben nivellierbar, also quasi ein Nivelliertopf.


    Man sieht im Hintergrund der Bilder parkende Autos...wie schauts denn da aus mit Strassenbeleuchtung?


    Dir auf alle Fälle jetzt schon nach Bauphase 1 viel Spaß mit der neuen Survey-Location [;)]

  • Hallo Leute,


    danke für euere netten Worte, diese sind echt aufmunternd nach dem ganzen geschleppe. Mit meinen gerade mal 24 Jahren ist dies mein erstes Astro Selbstbauprojekt.


    =&gt; Toni
    Die Lichtverschmutzung ist für die Nähe nach Nürnberg und Airport eigentlich echt gut. Die Straßenlaternen gehen pünktlich um 1:30 aus, wenn es früher gewünscht ist muss man halt selbst nachhelfen. [B)]


    Da Nürnberg von mir aus im Osten liegt, diese Seite aber von meinem Wohnhaus verdeckt wird ist mir das ziemlich schnurz.
    In den Nächten ohne Wolken und bei halbwegs gutem seeing ist die Milchstraße mit bloßem Auge leicht ausmachbar.


    Grüsse


    Christian

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!