Verspiegeln: Rohling vorbehandeln

  • Hallo, Astrofreunde


    Da ich nun vor der entscheidung stehe eine Versilberung des 16" Spiegels durchzuführen, brennt mir die frage auf der Zunge, wie ich meinen Spiegel doch noch Säurefrei außer Essig und Zitronensäure[:p] ausreichend sauber entfetten und Reinigen kann. Dabei dachte ich an das übliche Zeugs zum Vorreinigen: Spüli, Ethyl-Alkohol und dann kurze Zeit in Natronlauge einwirken lassen. Kann man zusätzlich Essig und Zitronensäure verwenden? oder muss ich mir zwingend das teure 65% Salpetersäure besorgen[xx(].


    Würde mich auf Tips & Hints freuen[;)]


    Grüße,


    Y.Cetin
    http://www.ycetin.de

  • Hi Yasin,


    ich verstehe nicht ganz! Wird der Spiegel denn nicht von der Firma gereinigt, die den Rohling verspiegelt? Ist man da selber für verantwortlich? Und wenns schiefgeht hat man halt den Spiegel schlecht vorbereitet??? Urgs![xx(]


    SORRY: habe den Beitrag nicht richtig gelesen: DU bist ja selber die Verspiegelungsfirma![:)]


    Ois kloa....[:D]

  • Zwar ist die Scherbe wohl in dem Zustand dem Spiegel naeher als dem Rohling, aber um Missverstaendnisse und Schadensersatzforderungen zu vermeiden, aenderte ich den Titel von "Spiegel Reinigen" in "Verspiegeln: Rohling vorbehandeln" :)
    Gruss,
    Guido

  • Hallo Yasin,
    zum Entfetten eignet sich hervorragend Aceton.
    Das Problem ist nur: Normales Aceton als Farbverdünner ist evtl. nicht rein genug und kann selbst Rückstände hinterlassen. Ausweg: "Aceton zur Analyse" besorgen. Wir nehmen das bei uns in der Firma auch zum Reinigen hartnäckiger Verschmutzungen auf optischen Oberflächen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo, Leute


    Hallo, Guido


    Danke, das ist überschaubarer[;)]


    Hi, Jörg
    Da ich am 26.03 Verreise und den Dobs mitnehmen will, muss ich wohl da durch[:o)] Später wird es sowieso Alu- Verspiegelt... Never no Time2 Coat[V]


    Hallo, Martin
    Wo kann ich das Aceton zur Analyse denn besorgen? ich nehme an beim Baumarkt gibt es diese nicht...


    Viele Grüße,


    Y.Cetin
    http://www.ycetin.de

  • Hallo, Ullrich


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    In einer Apotheke Deines Vertrauens. Am besten ist es natürlich, man kennt eine/n Apotheker/in persönlich, der/die weiß was Du damit machst...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Au ja, da habe ich so eine "Apotheke meines Vertrauens"


    Vielen Dank[:)]


    Grüße,


    Y.Cetin
    http://www.ycetin.de

  • Hi Cosmo,
    bei meinen Versilberungsveruchen hab ich wie folgt gereinigt:
    1. Latex- Handschuhe anziehen.
    2. Spiegel ca 15 Minuten lang mit "Viss" und Wattepads kräftig abreiben. Dabei nach einigen Minuten Pads wechseln und mit dest. Wasser und frischen Pads abreiben, dann wieder mit neuem Viss- Auftrag und Watte bearbeiten. Zuletzt unter dest. Wasser gründlichst abreiben, Wasser und Pads mehrfach wecheln. Der Spiegel darf während der Reinigunhgsprozedur bis zum eingießen der Silber- Reaktionsbäder niemals trocken werden.


    Die Silberschicht haftete danach so gut, dass man sie mechanisch nur mit Poliermittel entfernen konnte. Der Versuch meinem 12" Spiegel scheiterte allerdings, weil die Schicht nicht dick wurde.


    Viel Erfolg!
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,
    ist Viss nicht ein wenig grob??? Ich kenn es halt zum Polieren von Küchenspülen. Und es fühlt sich doch recht "körnig" an.
    Ansonsten wäre es als Polieremulsion, gebrauchsfertig, mal zu testen....;-)


    Gruß


    Gunnar

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: gunnar</i>
    <br />Hallo Kurt,
    ist Viss nicht ein wenig grob??? Ich kenn es halt zum Polieren von Küchenspülen. Und es fühlt sich doch recht "körnig" an.
    Ansonsten wäre es als Polieremulsion, gebrauchsfertig, mal zu testen....;-)


    Gruß


    Gunnar
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Gunnar,
    grob isses, polieren tut es nicht, Glas verkratzen aber auch nicht, alles schon ausprobiert[:D].
    Gruß Kurt

  • Hallo, Kurt


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Versuch meinem 12" Spiegel scheiterte allerdings, weil die Schicht nicht dick wurde. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was kann die Ursache dafür sein, das die Schicht nicht dicker wird?...


    Ich denke, wen die Silbernitratlösung ausreichend bemessen wurde müsste die Versilberung dicht genug werden.Für meinen 16" Zöller habe ich bei einem Volumen von 3.142dm^3 ca. 23g Silbernitrat berechnet, fals die Fläche zu dünn wird, könnte man ja noch einige male Versilbern bis eine ausreichend gleichmäßige Schicht erreicht wird.


    Da müsste ich einen Foucault Test durchführen um die gleichmäßigkeit der Oberfläche zu überprüfen.


    Gruß,


    Y.Cetin
    http://www.ycetin.de

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cosmo</i>
    <br />Hallo, Kurt


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Versuch meinem 12" Spiegel scheiterte allerdings, weil die Schicht nicht dick wurde. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was kann die Ursache dafür sein, das die Schicht nicht dicker wird?...


    Ich denke, wen die Silbernitratlösung ausreichend bemessen wurde müsste die Versilberung dicht genug werden.Für meinen 16" Zöller habe ich bei einem Volumen von 3.142dm^3 ca. 23g Silbernitrat berechnet, fals die Fläche zu dünn wird, könnte man ja noch einige male Versilbern bis eine ausreichend gleichmäßige Schicht erreicht wird.


    Da müsste ich einen Foucault Test durchführen um die gleichmäßigkeit der Oberfläche zu überprüfen.


    Gruß,


    Y.Cetin
    http://www.ycetin.de
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Cosmo,
    sorry, Schreibfehler! Die Schicht war bei dem 12" dick genug aber nicht gleichmäßig, was man mehr als deutlich im Foucault- Test sehen konnte. Da sah man so etwas wie eine "Dünenlandschaft" und der Rand war erheblich aufgesteilt. Um Reaktionslösungsmenge zu sparen, hatte ich den Spiegel mit einem wasserdichten Rand versehen. Das muss wohl die Beweglichkeit der Flüssigleit in der Randzone beeinträchtigt haben. Letztendlich war mein Forscherdrang in diesem "Fachgebiet" erschöpft und ich hab den Spiegel ganz normal mit Alu+Schutzschicht belegen lassen.
    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cosmo</i>
    Spüli, Ethyl-Alkohol und dann kurze Zeit in Natronlauge einwirken lassen. Kann man zusätzlich Essig und Zitronensäure verwenden? oder muss ich mir zwingend das teure 65% Salpetersäure besorgen[xx(].
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ethanol oder das hier vorgeschlagene Aceton würde ich nicht
    in der abschliessenden Reinigung einsetzen.
    Denn diese Lösungsmittel enthalten oft selbst in analysenreiner
    Qalität (p.a.) noch geringe Mengen Schmutz (Fettspuren), die
    Probleme bereiten können.


    Entweder Du bleibst bei einer kurzen Reinigung mit Kalilauge
    oder Du probierst 65% Salpetersäure, die übrigens nicht teuer
    ist, jedoch für eine vollständige Reinigung im Unterschied
    zur teuren wasserfreien (100%) Salpetersäure nicht ausreicht
    oder Du besorgst Dir etwas konz. Schwefelsäure und etwas
    Kaliumnitrat oder Natriumnitrat und lässt beides gemischt
    für einige Minuten auf das Glas einwirken, was ähnlich gute
    Ergebnisse wie 100% Salpetersäure bewirken sollte.


    Ich würde die letztere Möglichkeit (konz. Schwefelsäure plus
    Nitrat) nehmen, wenn ich nicht andere Möglichkeiten hätte.


    Zur Reinigung mit Salpetersäure eignet sich übrigens
    Verbandwatte gut. Bei konz. Schwefelsäure könnten sich
    allerdings Probleme ergeben, da die Cellulose verestert
    wird und sich in Kleister verwandeln könnte.

  • Hallo, Amateurastronom


    Puuh, [xx(] war die letzten Tage intensiv damit beschäftigt eine halbwegs ordenltiche Verspiegelung durchzuführen auch mit Acton und zichfach mit nur 25% Salpetergereinigtem Spiegel, leider immer mit vielen "Inseln" anstandt einer gleichmäßigen Verspiegelung[V].


    Ich sehe das Problem im grunde genommen an der Sauberkeit des Spiegels.


    Ich werde jetzt Folgendermaßen vorgehen:


    1. 15 Min. Rummscheuern mit Viss wie Kurt es vorgeschlagen hatt,
    2. Einige Minuten Reinigen mit Aceton.
    3. Paar Minuten in Kalilauge (geht Natronlauge?)
    4. 15 Minuten mit 25% Salpetersäure Reinigen.
    5. Zusätzlich mit Salpeter 65%, wenn ich es in kürze habe...


    Und wenn der Spiegel dann noch da ist, kann ich endlich Versilbern[:o)]


    PS: Eine Frage noch bezüglich der Silberreste, Wie kann ich das gelöste Siber in Salpetersäure wieder Aufarbeiten?


    Viele Grüße,


    Y.Cetin
    http://www.ycetin.de

  • Cosmo schrieb:


    &gt;2. Einige Minuten Reinigen mit Aceton.


    Diesen Schritt würde ich weglassen. Ich habe schon
    selbst mit reinsten p.a. Lösungsmitteln negative
    Erfahrungen gemacht.


    &gt;3. Paar Minuten in Kalilauge (geht Natronlauge?)


    Ja, so reinigen Elektrochemiker Elektroden für Untersuchungen
    mit Anionen. Die Lauge greift allerdings das Glas langsam an.


    &gt;4. 15 Minuten mit 25% Salpetersäure Reinigen.


    Die ist viel zu verdünnt und eignet sich nur zur Entfernung
    alten Silbers.


    &gt;5. Zusätzlich mit Salpeter 65%, wenn ich es in kürze habe...


    Auch die 65% Salpetersäure ist eigentlich zu schwach.
    100% wäre angemessen aber wie gesagt könntest Du mal eine
    Mischung von konz. Schwefelsäure (Vorsicht, stark ätzend,
    Schutzbrille und Handschuhe, nie Wasser in die Säure geben)
    und Kaliumnitrat probieren.


    Das sollte allerdings wie alle Reaktionen, bei denen
    nitrose Gase (braunes NO2) entstehen, bei guter Lüftung
    gemacht werden. Diese Mischung sollte theoretisch genauso
    gut reinigen wie 100% HNO3, denn aus dieser Mischung
    wird im Labormaßstab per Vakuumdestillation in einer Normschliffapparatur die wasserfreie Salpetersäure hergestellt.


    &gt;Und wenn der Spiegel dann noch da ist, kann ich endlich Versilbern


    Hast Du mal die Anleitung von Brashear im Buch von Twyman probiert,
    die ich wiedergegeben hatte? Mit der hatte ich bisher noch nie Probleme.


    &gt;PS: Eine Frage noch bezüglich der Silberreste, Wie kann ich das
    &gt;gelöste Siber in Salpetersäure wieder Aufarbeiten?


    Das habe ich mir schon überlegt und angesehen, da das allermeiste
    Silber sonst im Abfall landen würde. Bei ca. 13 Gramm Silbernitrat
    pro Versilberung wäre das Verschwendung.


    Ich würde das Bad abgiessen und erstmal ein paar Stunden stehenlassen
    (aber nicht länger, da sich sonst Berthellot'sches Knallsilber bilden kann) und das feste Silbermetall abfiltrieren. Im Labor würde man dazu am besten einen Glasfiltertiegel G4 und eine Saugflasche mit Wasserstrahlpumpe benutzen. Dann braucht man kein ggf. störendes Filterpapier.


    Den Filterrückstand kann man dann mit dest. Wasser waschen und
    in chloridfreier Salpetersäure (ggf. mit Silbernitratlösung testen)
    auflösen und auf einem Wasserbad die Lösung eindampfen, um Silbernitrat zurückzugewinnen.


    Das obige Filtrat (also das, was beim obigen Filtrieren des
    alten Silberbades durchläuft) soll nach Jander/Blasius mit halbkonzentrierter (6 mol/l) Salzsäure
    versetzt werden, um Silberchlorid als weissen Niederschlag auszufällen, bis zum Zusammenballen des Niederschlages erhitzt,
    filtriert und mit heissem dest. Wasser gewaschen werden.
    Der Niederschlag wird in halbkonz. Salzsäure aufgeschlämmt und
    mit Zinkgranalien im Überschuss versetzt. Nach ca. 12 Stunden wird
    alles Zink mit zusätzlicher Salzsäure restlos gelöst,
    das Silbermetall abfiltriert und mit so viel dest. Wasser
    gewaschen, dass mit Silbernitratlösung im Waschwasser kein
    Chlorid mehr nachweisbar ist.


    Das Silber kann dann wie oben in konz. oder halbkonz.
    chloridfreier Salpetersäure gelöst und die Silbernitratlösung
    auf dem Wasserbad eingedampft werden.

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