Röntgenkontrolle und höchstempfindliche Filme

  • Hallo Fotofreunde,
    wer von euch hat Erfahrungen mit den Röntgenkontrollen an Flughäfen für Handgepäck und den höchstempfindlichen Filmen (Delta 3200 bzw. T-Max 3200 Push auf 25000 ASA; Provia Push auf 3200 ASA)? Gibt es einen erhöhten Schleier trotz Hama Bleibeutel?


    Vielen Dank und chemische Grüße,
    Stefan

  • Hallo Stefan.


    Frag' mal im Fotofachgeschäft (oder guck alles-foto.de), es gibt "Filmsafes", welche die Strahlung abschirmen.


    Notfalls musst Du hald den "Filmsafe" vor (oder nach) der Kontrolle öffnen um den Inhalt einem Wachmann zu zeigen (also pack'ihn nicht zu unterst in die Tasche!) aber das sollte eigentlich keine grössere oder aussergewöhnliche Sache sein.


    Viel Spass im Urlaub!


    Edit: Wenn Du die Filme von einem Wachmann begutachten lässt, und er n'guten Tag hat, kann er sie vielleicht sogar neben dem Röntgenapparat durchreichen. [^]
    (aber zieh'Dir weder Sonnenbrille noch n'Turban an, und rasier'Dich vor den Flug gründlich...)

  • Hi Slyv,
    ja, an den Filmsafe hab ich schon gedacht- den meinte ich mit "Hama Bleibeutel". Ich weiß nur nicht, ob der auch höchstempfindliche Filme hinreichend schützt.
    Auf jeden Fall versuche ich mal auf reine Sichtkontrolle zu bestehen. Und frisch rasieren werd ich mich, den Turban zu hause lassen, und auch keinen Baseballkappe aufsetzen. Vielleicht sollte ich den besten Anzug tragen, den ich habe?![;)]


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hab mal gehört, Hama Bleibeutel ist Aberglaube, da sie dann die Dosis erhöhen, um ihn doch zu durchleuchten. Hatte in der Film-Ära aber noch nie ein Problem (tp hyp oder 103aE), und werde auch keine Filme mehr zur Astrofotografie auf Reisen verwenden, so dass sich das für mich eh erledigt hat.


    Hartwig

  • Hallo,


    als die chemische Fotografie noch aktuell war, kamen fast jedes Jahr diese Fragen auf.


    Von den Filmsafes / Bleibeuteln wurde seinerzeit auch oft abgeraten. Interaktiv bediente Röntgengeräte ermöglichen es dem Bediener, auch mal die Intensität hochzudrehen, bis sie genug auf der Lampe haben, auch den Schutz der dünnen Bleiwände zu durchdringen. Die Belastung für die Filme ist dann deutlich höher, als würde man sie einfach so in den Koffer werfen.


    Der beste Weg dürfte sein, die Filme getrennt verpackt mit ins Handgepäck zu nehmen, und auch gesondert prüfen zu lassen - und möglichst den größten Andrang an der Kontrolle zu meinden. Heute werden die Kontrollen kaum auf das Durchleuchten verzichten wollen, aber so ist es ggf. möglich, die Filmpackung einzeln durch das Gerät laufen zu lassen - und das Personal zu bitten, doch "sachte" ranzugehen. So könnte sich die Strahlungsintensität auf das absolut nötigste verringern lassen.


    cu - Arndt

  • Als ich 2003 das letzte mal in Verlegenheit gekommen bin mit einem Film (TP 2415 und T-Max 3200) fliegen zu müssen, habe ich einfach den vorbereiteten Plastikbeutel kurz vor der Schleuse herausgezogen und freundlich um eine Handkontrolle des Inhalts gebeten. Dann werden vor Deinen Augen die Filme ausgepackt und eben per Hand gesichtet. Das ist allerdings ganz vom Zöllner und der Freundlichkeit Deiner Bitte abhängig, und keine "Muss-Option". Ich weiß auch nicht ob dieses Vorgehen in Zeiten von Terrorangst an den Flughäfen noch so läuft.


    Gruß,
    Daniel

  • Hallo Stefan,


    Ich kann nicht glauben, daß die Geräte zur Handgepäckkontrolle an
    deutschen Flughäfen mit Röntgenstrahlen arbeiten. Daneben stehen
    Menschen, die dann nach den Strahlenschutzregeln nen Bleimantel
    tragen müßten.


    Die scanner erzeugen zwar ein elektromagnetisches Feld, aber das
    ist einem Fernsehapparat ähnlicher als einem Röntgenapparat.
    Ich glaube, es ist eher ein Metalldetektor, wie auch der kleine
    Handdetektor, mit dem der Fluggast befummelt wird[:D].


    Geröntgt wird nur, was in den Gepäckraum der Maschine kommt.
    Daß ein gepushter Film in einem Bleibeutel durch das elektromagnetische Feld eines Metalldetektors gegraut[;)]wird,
    kann ich mir nicht vorstellen. Da hätte ich eher Bedenken, was
    die Strahlung mit einem ungeschützten Film macht, der sich 8 oder
    14 oder sonst wieviel Stunden im Handgepäckfach eines Flugzeugs
    in 10 km Höhe tummelt.
    Heutzutage kriegt man wohl eher Probleme wegen des giftigen Bleis,
    das man mit sich rumschleppt[:0].
    Wenn die Zweifel bleiben sollten, nimm Beutel im Beutel und zeig
    dem Kontrollierenden was drin ist.
    Oft hilft auch ne gute Erklärung, die das Mißtrauen besänftigt.
    Z.B.: Da sollen nur schwache Galaxien drauf und keine schwarzen
    Löcher! [:D][:D].


    viel Glück, viel Erfolg, clear skies, clear for take off
    und allways happy landings


    Burkhard

  • Hallo Stefan,


    schön daß Filme noch für dich nicht erledigt sind und du in die "Verlegenheit" kommst, welche in den Urlaub mitzunehmen.
    [;)]


    Da vielfach nur spekuliert werden kann, welche Intensität die Röntgenscanner aufweisen, bleibt wohl tatsächlich nur die Methode, diese Filme in die Handgepäckkontrolle mitzunehmen.


    Das wäre mir auch am sichersten.


    Viel Erfolg!

  • Hallo Burkhard, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich kann nicht glauben, daß die Geräte zur Handgepäckkontrolle an deutschen Flughäfen mit Röntgenstrahlen arbeiten. Daneben stehen Menschen, die dann nach den Strahlenschutzregeln nen Bleimantel tragen müßten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die Geräte zur Handgepäck-Kontrolle arbeiten definitiv mit Röntgenstrahlung. Sie enthalten sogenannte Zeilensensoren. Die Röntgenstrahlung wird durch Schlitzblenden so abgeblendet, daß möglichst wenig Strahlung daneben geht. Zusätzlich ist der ganze "Kasten" verbleit und am Ein- und Ausgang gibt es bewegliche Bleigummi-Schürzen. Das Bedienpersonal an diesen Geräten bekommt so wenig Strahlung davon ab, dass die nicht mal ein Dosimeter tragen müssen, d.h. es ist deutlich weniger als unsere natürliche Strahlenbelastung.
    Ganz anders sieht's übrigens beim fliegenden Personal, speziell auf Interkontinentalrouten in Polnähe aus. Die sammeln jährlich schon mal das 5- bis 10-fache unserer natürlichen Strahlendosis ein.


    Was die Sache mit der Bleiabschirmung angeht: Ich vermute, dass ein Bleibeutel für die Filme wenig hilfreich ist. Die Kontrolleure wollen auf jeden Fall sehen, was drin ist. Zur Erhöhung der Dosis gibt's eine simple Methode: langsamer scannen, d.h. die Belichtungszeit und damit die Bestrahlungszeit erhöhen.


    Separate lose Filmpatronen (ohne Dose) im durchsichtigen Beutel wären eine Option. Ich würde versuchen, damit durch die Personenschleuse gelassen zu werden. Wenn das nicht klappt, den Plastikbeutel flach in eine der bereitgestellten Kunststoffschalen legen, alle Filmpatronen waagerecht und <s>quer</s>längs zur Bandrichtung ausrichten. Damit ist ein eventueller Grauschleier durch die Röntgenstrahlung wenigstens gleichmäßig auf allen Bildern zu sehen.

    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ganz anders sieht's übrigens beim fliegenden Personal, speziell auf Interkontinentalrouten in Polnähe aus. Die sammeln jährlich schon mal das 5- bis 10-fache unserer natürlichen Strahlendosis ein. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Davon hab'ich auch schon gehöhrt. Ein Atlantikflug soll soviel Strahlenbelastung sein wie 1x kompletter Brustkasten Röntgen. (Röntgen, nicht CT!) Wobei da nicht vom "normalen" Flugpersonal die Rede war, sondern von Piloten. Ich weiss nicht, ob's die Scheiben ausmachen; das "normale" Flugpersonal ist ja in der Metallröhre ohne Fensterplatz - oder ob's an der "Betriebsdauer" liegt, die bei Piloten höher ist als bei Flugbegleitern.. (letztere sind ja selten über 35...[;)]).
    Oder anders gesagt: zeig'mir einen Interkonti-Piloten, der mit 60 nicht deutliche Spuren von Haarausfall zeigt...[^]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich würde versuchen, damit durch die Personenschleuse gelassen zu werden. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Selber durch die Personalschleuse, das geht wohl kaum (oder nur nach einer "Sillikonhandschuh-Pozedur"). Aber ein Wachmann mit den optisch kontrollierten (nicht gescannten) Filmen durch die Personalschleuse, das halte ich nach wie vor für möglich.

  • Hallo Martin,
    danke für den Wink. Ich hätte schreiben sollen:
    "Ich m ö c h t e mir nicht vorstellen..." - das traf bei mir wohl
    eher zu.
    Meine Information kam nämlich aus einem sensiblen Bereich - der
    Schwangerenberatung. Die Damen mit Flugabsicht hatten Sorgen um
    ihr ungeborenes Leben und verstrahlte Babynahrung.
    Ich habe deshalb eine zuverlässige Quelle angenommen. Mein Fehler[:I].


    Nach weiteren Recherchen im Internet gehe ich davon aus, daß der
    Autor die "Torbögen" mit Handgepäckscanner gleichgestellt hat.
    Denn die Torbögen sind die Metalldetektoren.
    Die Handgepäckdurchstrahlung soll nur 0,001 Gamma ray betragen,
    (hoffentlich fehlt jetzt keine null),damit wäre sie unbedenklich.
    Allerdings habe ich auch gelesen, daß nach Umsetzung der
    Strahlenschutzbestimmungen für Flughafenpersonal in EU-Recht
    diejenigen die berufsbedingt häufig durch diese Sicherheitsschranken
    wechseln, mindestens einmal täglich (im medizin. Sinn) untersucht
    werden müssen.
    Ob die wohl vor Freude strahlen? Man weiß es nicht.


    Schade ist, daß die eigentliche Frage, wieviel von welcher Strahlung
    schadet hochempfindlichen Filmen und was nützt ein Bleibeutel,
    nicht abschließend geklärt ist[V].
    Gut ist aber, daß Martin mich zurück auf den Boden geholt hat[:)].
    Ich schau jetzt mal, wie die Sonne so strahlt. Das PST zappelt schon.


    Grüße an alle
    Burkhard

  • Hallo Leute,
    schade, dass wir die Ausgangsfrage nicht abschließend klären konnten. Aber es sind auch so jede Menge guter Tipps zusammen gekommen.


    Ja, ich bin eben noch ein Nostalgiker- deshalb kommt der Provia auch in eine Ihagee Dresden Baujahr um 1940! Oder evtl. in eine Exakta Varex aus den 60ern. Im Gegensatz zu den modernen Kameras haben die einen Lichtschacht- ideal für Astro! Und die berühmten Mittelformatsonnare von Zeiss (die es mittlerweile sehr günstig bei ebay gibt) lassen sich direkt anschließen....randscharf auch bei Offenblende 2,8 bzw. 4!


    Viele Grüße,
    Stefan

  • ein bißchen googeln hilft weiter:


    http://www.tsa.gov/travelers/a…stant/editorial_1035.shtm


    Specialty Film


    At the passenger security checkpoint, you should remove the following types of film from your carry-on baggage and ask for a hand inspection:


    * Film with an ASA/ISO 800 or higher
    * Highly sensitive X-ray, medical or scientific films
    * Film of any speed which is subjected to X-ray surveillance more than 5 times (the effect of X-ray screening is cumulative)
    * Film that is or will be underexposed
    * Film that you intend to 'push process'
    * Sheet, large format and motion picture film


    also: Astrofilme auf keinen Fall durchleuchten lassen! Auf jeden Fall früh genug am Flughafen sein, um Zeit für eventuelle Verhandlungen mit dem Sicherheitspersonal zu haben. Am besten eine Digitalkamera mitnehmen ;)


    übrigens: das eingecheckte Gepäck wird mit deutlich höherer Strahlungsdosis durchleuchtet, das macht die Filme praktisch sicher ubrauchbar.

  • Hallo,


    also, die H... Filmsafe funktionieren definitiv.
    Beim letzten mal (Sofi06), als ich noch mit Film unterwegs wollten die Jungs
    unbedingt wissen, was in den Schachteln war, wo der Scanner nicht durchkucken konnte.....
    (Dadurch hääte ich fast noch den Anschlussflug verpasst....)
    [:D][:D][:D]


    Thomas

  • Ne Exakta? Sowas hab ich in den 70ern auch mal benutzt.
    Wenn man mal neugierig fragen darf: Was gendenkst Du denn zu fotografieren?



    Mit besorgtem Gruß
    Hartwig

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!