Traumnacht an der Schwarzen Elster

  • Am Samstagabend fand der 1. Astro-Treff am HTT Standort in Jeßnigk statt. Einen "kleinen" habe ich ja schon hier http://www.astrotreff.de/topic…=85742&whichpage=1#372183 veröffentlicht. Übrigens beobachtete ich mit meinem 8" Dobson. [:)]


    Zwar war die Transparenz des Himmels nicht so gut wie eine Woche zuvor, als ich in Radensdorf beobachtete, allerdings verriet mir Ralf, dass die Bedingungen am Vortag weitaus besser waren. Durch den aufkommenden Ostwind verbesserten sich aber die Sichtbedingungen zusehends. Die Lichterglocke über Herzberg war nicht mehr ganz so ausgeprägt. Außerdem zeigte sich die Milchstraße in 45° Höhe schon reich strukturiert.



    Ich bestimmte die Grenzgröße anhand einer Vergleichskarte im Kleinen Bären. Zuerst überprüfte ich meinen obligatorischen "Doppelstern" SAO 44582 und SAO 44573 in den Jagdhunden, dessen Sterne 6,3 und 6,5 mag leicht zu sehen waren - denn wenn ich die an meinem Beobachtungsplatz sehe, sind es auf alle Fälle schon mal 6,5 mag [:D]. Dann nahm ich mir das schwache Dreieck aus Sternen oberhalb von Zeta und Epsilon UMi vor: Der 6,6 mag Stern SAO 2556 war sehr einfach zu erkennen. Sogar die beiden 6,9 mag Sterne waren ebenfalls schon direkt sichtbar. Also muss die Grenzgröße bei 7,0 mag gelegen haben!


    Auch mit dem größten Teleskop am Platz, einen f/4,5 18 Zoll Dobson eines Sternfreundes, konnte ich beobachten. Ich kopiere deshalb mal einen Ausschnitt aus dem oben genannten Thread:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">M13 war mit Binoansatz eine Augenweide. Der Kugelsternhaufen stand plastisch im Okular und es schien wirklich so, als ob man regelrecht im Weltall schweben würde. Dann beobachtete ich M 81, die ihre strukturierten Spiralarme wie auf Fotos zeigte. Auch M 82 sah faszinierend aus: Es zeigten sich in der Scheibe zahlreiche Knoten sowie Hell- und Dunkelfilamente (auch oberhalb der Galaxienscheibe gelegen). Dann beobachteten wir den Eulennebel M 97, der seine dunklen Augenpaare schon deutlich zeigte. Auch konnte ich den Zentralstern ab und zu aufblitzen sehen. Am Besten hat mir aber die Whirlpool-Galaxie gefallen, deren Spiralarme extrem hell ausgeprägt waren und sich wie auf einem Foto präsentierten. Einfach phantastisch! Auch meinte ich die Brücke zur Begleitgalaxie andeutungsweise wahrzunehmen. Uwe sagte dann, dass er mit dem Gerät noch einige schwache Holmberggalaxien beobachten konnte. Auch zeigte sich der Ringnebel mit Zentralstern, extrem groß und reich strukturiert im Okular.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Als erstes beobachtete ich die Sombrerogalaxie M 104 in der Jungfrau. In der Scheibe zeigte sich das Staubband zwar schon direkt, aber nicht so deutlich wie eine Woche zuvor. Weiter ging es zur Blackeye Galaxie M 64 in der Coma. Hier konnte man ebenfalls schon das dunkle Staubband in der Nähe des Kerns sichten. Neben diesen Objekte beobachtete ich auch NGC 2903 im Kopf des Löwen und das Leo Triplett. Bei NGC 2903 konnte man neben hellen und sternartigen Zentrum auch einige Strukturen in der Scheibe wahrnehmen. Beim Triplett M65, M66 und NGC 3628 standen alle drei Galaxien im selben Gesichtsfeld und alle drei Galaxien zeigten bei näherer Betrachtung schon Strukturen.


    Weil ich Schwierigkeiten hatte, die Whirlpool Galaxie im Zenit einzustellen, widmete ich mich den Sommerobjekten. Als erstes wurde der Kugelsternhaufen M 13 im Herkules eingestellt. Der Haufen war bis ins Zentrum aufgelöst, auch zeigte sich die Begleitgalaxie NGC 6207. Im 25 mm Kellner stand sie mit M 13 deutlich im selben Gesichtsfeld. Wir versuchten auch noch den Planetarischen Nebel NGC 6210 im Herkules aufzusuchen. Ich hatte einige Schwierigkeiten ihn einzustellen. So zog ich mein Palm zu rate und konnte die Sterngruppe schließlich identifizieren. Im Sucher war das Objekt schon leicht flächig mit grünlich-bläulicher Farbe. Mit dem 9 mm Weitwinkelokular zeigte es sich nur als heller unscharfer Stern. Weiter ging es zum Ringnebel M 57 in der Leier. Danach stellte ich den Kugelsternhaufen M 56, ebenfalls in der Leier, ein. Im 17 mm Hyperion-Okular zeigte er sich schön aufgelöst und in einem reichen Sternfeld gelegen. Weil der Skorpion schon aufging und Antares 10° über dem Horizont lugte, stellte ich den Kugelsternhaufen M 4 ein. Der Anblick war eher enttäuschend. Trotzdem zeigte er sich aufgelöst aber ziemlich schwach im Okular. Jetzt waren M 81 und M 82 an der Reihe. Die Starburst-Galaxie M 82 zeigte sich im 9 mm mit Strukturen. Erkennbar waren knotenartige, von Dunkelgebieten unterbrochene, Knoten in der Galaxienscheibe. M 81 zeigte sich sehr ausgedehnt. Die Spiralarme konnte ich diesmal aber nicht ausmachen. Der Begleiter des Duos NGC 3077, südlich von M 81 gelegen, erschien als ziemlich helles und nahezu rundes Objekt. In Augenschein wurde auch der schöne Doppelstern Albireo genommen, der mit seinen beiden hellen und orange und blau gefärbten Komponenten einen interessanten Anblick bot. Danach wollte ich noch den Hantelnebel einstellen. Ich verfehlte mein Ziel etwas und erwischte den reizvollen Offenen Sternhaufen NGC 6830 im Füchschen. Danach schwenkte ich auf den kleinen, aber mit Sternen reichen M 71 im Sternbild Pfeil um. Südlich von M 71 befand sich auch noch den Sternhaufen Harvard 20.
    Schließlich fand ich den Hantelnebel: Im 9 mm Okular und O-III Filter war die Hantel sehr hell und es zeigten sich darin schon einzelne Strukturen. Eine Hantel war sogar etwas heller als die andere. Die Ohren des Planetarischen Nebels waren ebenfalls schön ausgeprägt.


    Auf zu M51, der Whirlpool Galaxie: Auch hier zeigten sich schon die Spiralarme. Der Anblick war allerdings nicht zu vergleichen wie im 18 Zöller. Danach suchte ich NGC 5198, die sich in der Nähe der Whirlpool Galaxie befand. Die Galaxie war überraschend hell aber ziemlich klein. Links daneben war ein schwächerer Stern erkennbar. Danach stellte ich M 108 und den Eulennebel und konnte sogar die Augen der Eule - natürlich mit OIII-Filter - indirekt erkennen. Als letztes Objekt war dann der Zirrusnebel mit dem 32 mm Übersichtokular und 2 Zoll O-III Filter. Der Sturmvogel war sehr hell. Die Hexenhand reich strukturiert. Zwischen den beiden Objekten zeigte sich auch das lichtschwächere Filament Pickering`s Triangular Wisp.

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Hallo,


    da ich teilhaben durfte kann ich nur bestätigen, daß es eine phantastische Beobachtungsnacht war.


    Mimo hat mich im einscheinern unterwiesen aber angesichts der brachialen Bildgewalt des 18-Zöllers war mir mein Telesköpchen fast egal ;)


    Auch für mich war M51 der absolute Traum. Das mit dem "wie auf dem Foto" trifft es im Kern, man hat sich fast schon gewundert nicht auch noch Farbe zu sehen. Nicht viel schlechter und immer noch imposant M81/82 und M101, ebenfalls mit sehr schön erkennbaren Strukturen.


    Daneben konnte ich am 12 Zoll Dobs eines Sternfreundes noch eine ganze Anzahl NGC Objekte "abhaken", schöne Doppelsterne beobachten und erbauliche Gespräche führen.


    Toller Himmel, nette Leute, so macht es Spaß. Dank an die Organisatoren, ich komme jederzeit gerne wieder!


    cs, Brockwitzer

  • Ja, das war schon HTT Light in kleiner geselliger Runde und für die kurze Deadline bis zum Treffen eine super Organisation.


    Warte mal ab, wenn Erhardt das nächste Mal mit seinem 42" Lichteimer kommt. Dann fallen die Sternfreunde vor Begeisterung gleich reihenweise von der Leiter. [:D]

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Hallo zusammen,


    auch von mir ein erster Bericht von diesem unvergesslichen Astro-weekend und ein herzliches Dankeschön an die Mitbeobachter: Steffi (die einzige Astro-Lady in unserer Runde), Bernhard (hatte mit 300km die weiteste Anreise), Dietrich, Eckhard, Andreas, Uwe, Mario, Michael (Dank fürs Huckepacknehmen meines MN beim Fotografieren), Dirk und Peter.
    Dank auch an HTT-Wirt Roger, die Pension Jericho und den Ortsbürgermeister Jeßnigks für ihre Unterstützung.


    Das Treffen begann ja bereits am Freitag, leider war an diesem Abend im Sportlerheim eine größere Feier, an der die meisten Jeßnigker teilzunehmen pflegten, weshalb die Straßenbeleuchtung des Dorfes nicht wie sonst um 23:00 Uhr, sondern erst um 01:00 Uhr erlosch, aber dadurch entstanden einige Nachtaufnahmen, die die Brillianz des Sternhimmels im Vergleich zu den etwas beleuchteten Bäumen und Gebäuden auf besondere Weise widerspiegeln:




    In den Bildern sieht man in der Mitte die Lichtglocke Berlins (80km Entfernung des südl. Stadtrands, 100km Luftlinie bis Berlin Mitte!), die aber bei trockener und staubarmer Luft nur wenige Grad über dem Nordhorizont Schaden anrichten kann. Im tiefen Süden Brandenburgs ist dieser Lichtmoloch in sicherer Entfernung, was auch nachfolgendes Panoramabild von der im Norden stehenden Milchstraße zeigt:



    Diese Bilder (wie auch die nachfolgenden) sollen in etwa den Himmelsanblick des optimal dunkeladaptierten Auges verdeutlichen (was natürlich je nach Monitoreinstellung schwierig ist...) Visuell war jedenfalls die Sommer- und Herbstmilchstraße als silbernes Band klar zu erkennen, was auch für die Qualität der Horizontsicht spricht, die ja sonst im Flachland häufig nur mittelmäßig ist.
    In diesen Tagen jedoch war sie für hiesige Bedingungen fast optimal:



    Der Skorpion geht über dem Schappin"berg" auf.



    Bernhards 18-Zöller und die gerade aufgehende Andromeda im NO - visuell konnte man M31 trotz geringer Horizonthöhe bereits deutlich als Nebelfleck erkennen!



    Nun zu einigen Beobachtungen im Detail.


    <b>Alpenprofi Bernhard macht den 'Holmberg-Test'</b>[8D]
    Bernhard kann auf Jahrzehnte visuelle Beobachtungspraxis zurückblicken, war schon häufig in den Alpen, wollte es bei seiner zweiten Reise nach Jeßnigk wissen und hatte es deshalb auf Objekte abgesehen, die selbst unter Hochgebirgsbedingungen als schwierig gelten.
    Seinem umfangreichen Bericht möchte ich nicht vorgreifen, aber einige meiner Beobachtungen mit seinem 18-Zöller hier schildern:


    <b>Holmberg 9</b>
    Die Zwerggalaxie gilt als eines der visuell anspruchvollsten Objekte überhaupt (Bild zum Aufsuchen siehe hier) steht nahe M81, weshalb mich Bernhard um ein gutes Planetenokular (mit kl. Gesichtsfeld) bat (mein altgedientes Zeiss 16mm Ortho wird sich gewundert haben, was es neuerdings so für Zeug zu sehen bekommt [:D] ) - und siehe da: Holmberg 9 war indirekt sofort zu erkennen und auch direkt blickweise zu halten. Auch andere Beobachter bestätigten dies.
    Ich habe bei allen Holmberg-Beobachtungen absichtlich vorher keinen Blick auf Bernhards Aufsuchkarten geworfen, denn bei grenzwertigen Eindrücken kann schnell der Wunsch der Vater des Gedanken werden. Da Bernhards Dob recht gut positionierte, musste das Zielobjekt relativ mittig im Oku sein... und wenn man dann genau an der richtigen Stelle etwas in der richtigen Größe und Form schimmern sieht, sollte man sicher sein, dass Teil real zu sehen.


    <b>Holmberg 1</b>
    .. liegt in der Nähe von M82 und war für mich persönlich das schwierigste Objekt dieser Serie. Aber nach ca. 30 sec Suchen im Oku (wie gesagt, ohne Kartenkenntnis!), war es im indirekten Sehen eindeutig auszumachen. Ich beschrieb während des ins Oku-Blickens Bernhard Lage und Größe - und er meinte: genau da ist sie auf der Karte.
    Auch er konnte sie dort indirekt halten und meinte (wie in den beiden Nächten noch öfter); "Das ist sensationell!"


    <b>Holmberg 4</b>
    ... liegt im Großen Bären, unweit von M 101 und war für uns ein vergleichsweise leichtes Objekt. Die Spindel fällt schon nach wenigen Sekunden im Okular auf und ist auch direkt zu sehen, zumindest blickweise.


    Und nun zu einigen weiteren "gewöhnlicheren" Beobachtungen:


    <b>M 51</b>
    ...in Peters C 8 ein richtiger Genuss, wunderbar die Spiralstruktur erkennbar!
    Hier merkt man, was ein wirklich dunkler Himmel und ein optimal adaptiertes Auge schon mit kleinerer Öffnung leisten können.


    <b>M 5</b>
    ... in meinem 6" Maksutov-Newton: "versehentlich" war noch knapp 300x Vergr. (vorher Saturn beob.) eingestellt, doch in der klaren und auch extrem ruhigen Luft sah ich einen fast völlig aufgelösten Kugelsternhaufen, bis ins Zentrum glitzerten eine Unmenge von Sternen - hatte ich so mit 6 Zoll noch nie gesehen!
    Es ist ja auch selten, dass transparente Luft mit sehr gutem seeing kombiniert ist.


    <b>NGC 6888 - Crescentnebel </b>, vergl. hier
    ... der Gasnebel im Schwan war im 18-Zöller schon ohne Filter beeindruckend, offerierte eine Unmenge Details und entlockte Bernhard wieder mal den Kommentar: "...einfach sensationell" ...


    Weitere Berichte und Astrofotos dann im Bericht auf der HP.



    Nun noch zu unseren SQM-Messungen.
    Insgesamt hatten wir 3 Instrumente, ein SQM (Bernhard) und zwei SQM-L (Michael + RH.) zur Verfügung. Einige Ergebnisse sind vielleicht auch allgemein von Interesse:


    <b>Zodiakallicht wirkt sich messbar aus</b>
    Obzwar der abendliche Zodiakallichtkegel Ende April schon etwas flacher steht, beeinflusst er die SQM-L-Messungen sogar im Zenit! Freitag und Samstag und auch am vorherigen WE (Sonntag bis Dienstag-Nacht) stiegen die SQM-Werte bis 01:00 Uhr CEST kontinuierlich an, blieben bis ca. 03:30 Uhr konstant um dann mit der beginnenden astronom. Dämmerung wieder zu fallen. Die Differenz lag im Zeitraum 0:15 Uhr - 01:00 Uhr konstant in allen 5 Bächten bei 0,03 mag/arcsec2, un 23:00 betrugt die Abweichung jeweils 0,1mag.
    Nicht viel, aber wer die Bestwerte eines Standorts ermitteln möchte, sollte diesen Fakt berücksichtigen, vor allem in südlichen Gefilden, wo der Zodiakallichtkegel viel steiler in den Himmel hineinragt.


    <b>Offenbar gute Eichung der SQMs vom Hersteller</b>
    Das konnten wir schon beim HTT feststellen, wo auch mehrere präsent waren. Hier zeigten die beiden SQM-L voneinander null Abweichung im Mittelwert und auch Bernhards SQM war - zu den Zeiten als Zodiakallicht und Wintermilchstraße im NW abgetaucht und die Sommermilchstraße im SO noch nicht hoch stand - fast identisch mit unseren Werten.


    <b>Beste Mittelwerte 21,7 bis 21,75</b>
    Bernhard maß als besten Mittelwert 21,7 - er meinte, dies noch nirgendwo erreicht zu haben. Schneebedingt war er seit Anschaffung des SQM stets nur im Spätsommer/Frühherbst in den Alpen, wo jahreszeitlich die Milchstraße die Messungen massiv beeinflusst.
    Dies wurde auch hier deutlich, in der Fr-Nacht konnte ich gegen 03:00 mit 21,74...75 die bislang höchsten Zahlen für Südbrandenburg ermitteln, aber hier stand die Milchstraße schon teilweise im Messfeld des SQM ohme Linse, dessen Messwerte zunächst 0,05 und dann schließlich 0,1 mag niedriger waren.


    <b>Vergleich 21,5er und 21,7er Himmel innerhalb einer Stunde !</b>
    Nach der fantastischen Freitagnacht reisten die meisten Beobachter (außer Bernhard und Dietrich) erst am Samstag an und ich ärgerte mich zunächst sehr, dass hohe dünne Schleierwolken am Himmel standen. Auch wenn die sich mit Beginn der Nautischen Dämmerung weitgehend auflösten, die Transparenz blieb gebremst, die Milchstraße war im Norden über Berlins Lichtglocke kaum mehr zu erkennen, Dietrich meinte: "gestern sah man. das die Cassiopeia inmitten des Milchstraßenbandes steht, heute sieht man das nicht!"
    Die SQMs maßen zunächst nur Werte knapp über 21,5...
    ... doch dann kam nach 01:00 Uhr plötzlich der Ostwind (des Vortages) zurück und fegte den Himmel blank:

    innerhalb kurzer Zeit gewann der Himmel, besonders die Milchstraße an Brillianz, eindrucksvoll war insbesondere die Gegend um den Nördl. Kohlensack, der stand wie ein diffuses schwarzes Loch am Himmel, also keine seitliche Einkerbung der Milchstraße, sondern er stand mitten in ihr und nach außen setzte sich das breite Milchstraßennband weiter fort.
    Die SQM-Werte erreichten am Sonntagmorgen gegen 02:30 mit 21,73 fast die höchsten Mittelwerte der vorherigen Nacht. Andreas bestimmte die Grenzgröße - siehe oben - zeigte auch mehreren Mitbeobachtern die betreffenden Sterne in UMi.


    Und was astrofotografisch an diesem Himmel ging, hatte Micha (mimo) bereits einige Tage zuvor realisiert, denn er war bereits am Dienstag für eine Nacht mal aus dem über 100 km entfernten Chemnitz angereist und hatte dabei dieses
    -&gt; atemberaubende Bild aufgenommen.


    Alles in allem:
    ein Wochenende, das viel Lust macht auf mehr. Tolle Bedingungen, nette Leute, prächtige Stimmung... viele weitere "Astrotreffs Schwarze Elster" werden folgen.

  • Hi Ralf,


    Warum in die Ferne schweifen, wenn das schöne liegt so nah. Das Bild der Milchstraße sieht ja wirklich hammergeil aus. [:0] Im ersten Moment dachte ich, hier eine Namibia-Aufnahme vor mir zu haben. Auch das "normale" Bild unserer Galaxis mit der Beschriftung "Lichtglocke Berlin" (welche Lichtglocke? Diese ist jedenfalls kaum erkennbar [:D]) ist sehr gut, weil diese Dunkelwolke (Le Gentil 3 - Nördliche Kohlensack) im Bereich Kepheus/Deneb wie ausgestanzt erscheint.


    Mein "langer" Bericht folgt übrigens demnächst... [:D]

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Hi Andreas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...wenn Erhardt das nächste Mal mit seinem 42" Lichteimer kommt. Dann fallen die Sternfreunde vor Begeisterung gleich reihenweise von der Leiter. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    kein Problem, füe eventuelle Flug- und Aufprallschäden kommt unsere Vereinshaftpflichtversicherung auf.[:D]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> diese Dunkelwolke (Le Gentil 3 - Nördliche Kohlensack) im Bereich Kepheus/Deneb wie ausgestanzt erscheint.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau, wenn man längere Zeit diese Region betrtachtete, hatte es irgendwie etwas düsteres an sich, rundum der helle Milchstraßenhimmel und mittendrin ein dunkles Loch... wirkte fast bedrohlich... das kann so wirklich nur bei sehr guten Beobachtungsbedingungen gesehen und empfunden werden.

  • Hey..nur mal ne Frage am Rande. Die Bilder der Milchstraße sehen aber nur dank langer Belichtungszeit so aus, ne? Die konnt man nicht annähernd so in Wirklichkeit sehen? Geht das überhaupt? Sorry für die Störung..

  • Hallo Michael,
    mit dem Auge sieht man natürlich keine Farben.
    Abgesehen davon habe ich die Milchstraße visuell schon oft prächtiger gesehen als auf den Fotos oben, wenn auch selten so nahe am Horizont. Ein normaler Computer-Monitor bei normaler Raumbeleuchtung kann die Schwärze eines dunklen Nachthimmels überhaupt nicht richtig wiedergeben, egal wie gut das Foto ist.
    Falls Du noch nie nachts bei klarem Himmel in einer richtig dunklen Gegend warst, solltest Du das unbedingt mal machen!


    Den Beobachtungsort dieses Threads kenne ich noch nicht selber, aber von der Besiedlung her dürfte er zu den am günstigsten gelegenen in Deutschland zählen. Ich selbst habe schon unter guten Bedingungen ca. 100 km nördlich von Berlin beobachtet, das habe ich genauso beeindruckend in Erinnerung. Beim direkten Vergleich war Alpenhimmel in 1400 m Höhe nicht besser, vermutlich vor allem wegen der mittlerweile ziemlich störenden Lichtverschmutzung dort.


    Ich habe den Eindruck, selbst viele Hobbyastronomen können sich nicht wirklich vorstellen, wie katastrophal sich die nächtliche Beleuchtung auf die Himmelsbeobachtung auswirkt!


    Gruß,
    Martin

  • Hallo an alle hier,


    das war mal wieder so ein richtig gutes Beobachtungswochenende. Leider war ich erst am Samstag angereist, hatte die Nacht davor aber südlich von Dresden mit ein paar Sternfreunden den klaren Himmel geniessen können.
    Erst mal mein Dank an Ralf, der sich wieder in Zeug gelegt hat, alles zu organisieren.



    Während der Sternfreund Bernhard aus Hannover sich erfolgreich an exotischen Holmberg-Galaxien versuchte, hatte ich mir vorgenommen, mal so richtig auf Galaxienjagt im Virgo- und Coma-Haufen zu gehen. Dafür hatte ich zu hause ein paar Ausdrucke aus dem Toshimi Taki Atlas angefertigt. Jede eindeutig identifizierte Galaxie konnte ich so gleich markieren.
    Nach den übliche "Verdächtigen" in den beiden Haufen hangelte ich mich dann im Laufe der immer besser werdenden Bedingungen auch zu schwächeren Exemplaren durch. Die schwächste Galaxien waren NGC4310 und 4733 mit 13mag.
    Daheim kam ich beim Häkchen zählen dann auf 53, ich war begeistert!


    Gegen 4 Uhr kroch ich dann in mein Zelt, bekam aber noch im Halbschlaf mit, wie einige unentwegte den Aufgang der Venus "feierten".


    Gruß aus Dresden
    Mario (Weidner)

  • Hi Mario,


    ich konnte leider ebenfalls nur am Samstag, aber es hat sich wirklich gelohnt. Hast du dir nicht mein Chesire ausgeliehen? [:D] Wenigstens bin ich auf deinem Foto drauf und zwar derjenige der ganz im Bild steht.


    Btw. Mein "langer" Bericht nebst Bildergalerie ist nun online.


    http://astrofan80.as.funpic.de…chte_09.html#1_AstroTreff

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Gruß an alle Teilnehmer des 1. Astro-Treffs am HTT Standort in Jeßnigk! Danke Volker und Ralf, dass Ihr an mich gedacht habt - war ein super Abend - vor allem der Anblick durch den 18 Zoll Dobson hat mich umgehauen - WOW.
    Von diesen Treffen bitte mehr [:D] Liegt ja fast vor der Haustür - praktischer geht's ja kaum.
    Uwe / Andreas - danke, dass ich auch mal bei Euch mitspechteln konnte und ihr mir beim Einstellen so mancher Objekte geholfen habt - überhaupt, dass ihr mir so viel geholfen habt - war super lieb von Euch - bin eben doch noch so'n bisschen Anfänger. [:I] Dafür gibt's spätestens zum HTT einen ausgegeben (Uwe ich schulde Dir ja eh noch, nech... [;)]
    Habe ganz schön gestaunt, was man an Deep-Sky-Objekten auch durch meinen 4,75 Zöllchen Refraktor beobachten kann, hab meinen bunten Refi eben gern [;)] - allerdings der Blick durch den 18 Zöller war'n Traum! Ach, schwärm - komme gar nicht drüber weg, wie schön das spechteln war! Tolle Nacht, super nette Leute... ich bin zwar müde und durchgefroren, aber vollends zufrieden und glücklich nach Hause gefahren... so freu' ich mich schon auf's nächste mal!
    Bis zum nächsten Spechteln in Jeßnigk und CS an Euch
    Steffi [:)]

  • Hallo Andreas, hallo Ralf, hallo zusammen,


    vielen Dank für den ausführlichen Bericht von dem 1. Astro-Treff in Jeßnigk im Süden Brandenburgs. Es müssen tolle Bedingungen gewesen sein, auch die Fotos der nördlichen Milchstrassse finde ich sehr aufschlussreich. Sie zeigen, ganz deutlich, dass es jenseits von 21.5 mag/arcsec^2 noch Unterschiede gibt. Bei den Bedinungen muss es ein Traum gewesen sein, M51 und M101 im 18-Zöller gesehen zu haben.
    Hattet ihr dass Treffen eigentlich angekündigt, vermutlich ja, ich habe es wohl bloß übersehen? Vielleicht wäre ich auch dazu gestoßen, aus Berlin ist die Anfahrt auch kurzfristig möglich.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    wir hatten den Beo.treff angekündigt, im Astrotreff z.B. hier, aber bei der Vielzahl der Szene-Events an diesem WE konnte man das leicht übersehen.
    Aber ich kann Dich gern in unsere Mailingliste aufnehmen und Dich das nächste Mal direkt informieren.
    An jedem klaren Neumond-WE werden wir künftig ein kl. organisiertes Treffen veranstalten und es wäre schön, wenn Du bei uns im Süden öfter mit dabei bist - brauchst ja nicht immer so alleine mit Deinem tollen Bino in der Kyritz-Ruppiner Heide herumzustehen [8D]

  • Hallo Spechtler,


    hier mal das Leo-Triplett vom 1.ATS.


    Ich muss dazu sagen, dass mein William FLT132 ein Verspannungsproblem(Optik) hat, drum ist die Schärfeleistung nicht optimal, der WO geht an Wolfi Ransburg zurück und wird an WO zur Korrektur eingeschickt...



    Eine größere Version bei mir im Album http://mimo-sys.de/linpha/view…lbid=94&stage=2&imgid=781


    M81/82 gibts noch hier, da muss ich allerdeings nochmal etwas nachbearbeiten: http://mimo-sys.de/linpha/view…lbid=94&stage=2&imgid=779


    cs mimo

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mimo</i>
    <br />
    M81/82 gibts noch hier, da muss ich allerdeings nochmal etwas nachbearbeiten: http://mimo-sys.de/linpha/view…lbid=94&stage=2&imgid=779
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Micha,


    die erste Version sieht doch schon ganz gut aus. Hast du neben dem Leo Triplett und M81/M82 noch weitere Fotos von Objekten auf dem Treffen aufgenommen?

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Hi Andreas,


    nein, nur 2 Bilder...
    Obwohl ich auch 3 geschafft hätte, wenn ich nicht so abgelenkt worden wäre, Du weisst ja, wie das auf Spechteltreffs ist...


    Freu mich schon auf eines der kommenden ATS, allerdings beim kommenden Ende Mai bin ich nicht dabei, da ich im wohlverdienten Urlaub bin :)


    Und dann ist da noch mein Sternwartenprojekt im Land der schwarzen Elster, damit man diese idealen Nächte auch ohne das lästige Auf/Abbauen nutzen kann, Ziel ist die komplette Fernsteuerung der Sternwarte(Baader-Kuppel), in der dann der ASA16N auf der neuen ASA DDM85 in Aktion sein wird [:D]


    cs und baldiges Wiedersehen
    mimo

  • Hallo,


    gerade hat ja Ralf die Seite zum 1. AstroTreff im April fertig gestellt und ich muss sagen, dass die Bilder recht gut die Stimmung auf dem Treffen wiedergeben, besonders visuell. Übrigens ist das Mouseover-Bild der Milchstraße von Michael echt geil. [:D]


    Das eine Bild der Milchstraße in Richtung NO zeigt tatsächlich den visuellen Anblick unserer Galaxis eine halbe Stunde vor Dämmerungsbeginn (3.00 Uhr) recht gut. Genau so, wie ich es in Erinnerung hatte.


    Also das "kleine HTT" lohnt sich wirklich und macht Freude auf Mitte September. [:)]

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Hallo Ralf


    Das ist ja wirklich ein toller Beobachtungsbericht, aber euer Südbrandenburger Himmel ist ja schon legendär,
    deshalb freuen wir uns auch schon auf das 10. HTT, (habe extra Urlaub genummen).


    viele Grüße aus dem lichtüberflutetem Berlin Guido und Karsten

  • War denn nun das 2. ATS am vergangenen Samstag (23.5.)?

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Hallo Karsten und Guido,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">freuen wir uns auch schon auf das 10. HTT, (habe extra Urlaub genommen).


    viele Grüße aus dem lichtüberflutetem Berlin Guido und Karsten<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wenn ihr eurer Berliner Lichthölle schon vor dem HTT mal entrinnen wollt, seid ihr herzlich eingeladen, unsere Astro-Oase bereits zum August-Neumond mal zu besuchen.[8D] Vielleicht sieht man sich...


    Hallo Andreas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">War denn nun das 2. ATS am vergangenen Samstag (23.5.)?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, letzten Fr.+ Sa. traf sich eine kleine Runde, Bernhard aus Hannover war wieder dabei, sowie Frank aus Berlin und Volker aus Radeberg.
    Leider konnten wir nur Freitag nach 01:00 Uhr etwas beobachten, dort war der Himmel (Rückseitenwetterlage nach Gewitterfront) sogar sehr gut, u.a. nahmen wir Palomar 5 ins Visier - doch schon bald kam wieder neues Wolkenzeug angeschwebt... aber was solls, bald gibt es hier den nächsten Spechteltreff.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!