Am Samstagabend fand der 1. Astro-Treff am HTT Standort in Jeßnigk statt. Einen "kleinen" habe ich ja schon hier http://www.astrotreff.de/topic…=85742&whichpage=1#372183 veröffentlicht. Übrigens beobachtete ich mit meinem 8" Dobson. [:)]
Zwar war die Transparenz des Himmels nicht so gut wie eine Woche zuvor, als ich in Radensdorf beobachtete, allerdings verriet mir Ralf, dass die Bedingungen am Vortag weitaus besser waren. Durch den aufkommenden Ostwind verbesserten sich aber die Sichtbedingungen zusehends. Die Lichterglocke über Herzberg war nicht mehr ganz so ausgeprägt. Außerdem zeigte sich die Milchstraße in 45° Höhe schon reich strukturiert.
Ich bestimmte die Grenzgröße anhand einer Vergleichskarte im Kleinen Bären. Zuerst überprüfte ich meinen obligatorischen "Doppelstern" SAO 44582 und SAO 44573 in den Jagdhunden, dessen Sterne 6,3 und 6,5 mag leicht zu sehen waren - denn wenn ich die an meinem Beobachtungsplatz sehe, sind es auf alle Fälle schon mal 6,5 mag [:D]. Dann nahm ich mir das schwache Dreieck aus Sternen oberhalb von Zeta und Epsilon UMi vor: Der 6,6 mag Stern SAO 2556 war sehr einfach zu erkennen. Sogar die beiden 6,9 mag Sterne waren ebenfalls schon direkt sichtbar. Also muss die Grenzgröße bei 7,0 mag gelegen haben!
Auch mit dem größten Teleskop am Platz, einen f/4,5 18 Zoll Dobson eines Sternfreundes, konnte ich beobachten. Ich kopiere deshalb mal einen Ausschnitt aus dem oben genannten Thread:
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">M13 war mit Binoansatz eine Augenweide. Der Kugelsternhaufen stand plastisch im Okular und es schien wirklich so, als ob man regelrecht im Weltall schweben würde. Dann beobachtete ich M 81, die ihre strukturierten Spiralarme wie auf Fotos zeigte. Auch M 82 sah faszinierend aus: Es zeigten sich in der Scheibe zahlreiche Knoten sowie Hell- und Dunkelfilamente (auch oberhalb der Galaxienscheibe gelegen). Dann beobachteten wir den Eulennebel M 97, der seine dunklen Augenpaare schon deutlich zeigte. Auch konnte ich den Zentralstern ab und zu aufblitzen sehen. Am Besten hat mir aber die Whirlpool-Galaxie gefallen, deren Spiralarme extrem hell ausgeprägt waren und sich wie auf einem Foto präsentierten. Einfach phantastisch! Auch meinte ich die Brücke zur Begleitgalaxie andeutungsweise wahrzunehmen. Uwe sagte dann, dass er mit dem Gerät noch einige schwache Holmberggalaxien beobachten konnte. Auch zeigte sich der Ringnebel mit Zentralstern, extrem groß und reich strukturiert im Okular.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Als erstes beobachtete ich die Sombrerogalaxie M 104 in der Jungfrau. In der Scheibe zeigte sich das Staubband zwar schon direkt, aber nicht so deutlich wie eine Woche zuvor. Weiter ging es zur Blackeye Galaxie M 64 in der Coma. Hier konnte man ebenfalls schon das dunkle Staubband in der Nähe des Kerns sichten. Neben diesen Objekte beobachtete ich auch NGC 2903 im Kopf des Löwen und das Leo Triplett. Bei NGC 2903 konnte man neben hellen und sternartigen Zentrum auch einige Strukturen in der Scheibe wahrnehmen. Beim Triplett M65, M66 und NGC 3628 standen alle drei Galaxien im selben Gesichtsfeld und alle drei Galaxien zeigten bei näherer Betrachtung schon Strukturen.
Weil ich Schwierigkeiten hatte, die Whirlpool Galaxie im Zenit einzustellen, widmete ich mich den Sommerobjekten. Als erstes wurde der Kugelsternhaufen M 13 im Herkules eingestellt. Der Haufen war bis ins Zentrum aufgelöst, auch zeigte sich die Begleitgalaxie NGC 6207. Im 25 mm Kellner stand sie mit M 13 deutlich im selben Gesichtsfeld. Wir versuchten auch noch den Planetarischen Nebel NGC 6210 im Herkules aufzusuchen. Ich hatte einige Schwierigkeiten ihn einzustellen. So zog ich mein Palm zu rate und konnte die Sterngruppe schließlich identifizieren. Im Sucher war das Objekt schon leicht flächig mit grünlich-bläulicher Farbe. Mit dem 9 mm Weitwinkelokular zeigte es sich nur als heller unscharfer Stern. Weiter ging es zum Ringnebel M 57 in der Leier. Danach stellte ich den Kugelsternhaufen M 56, ebenfalls in der Leier, ein. Im 17 mm Hyperion-Okular zeigte er sich schön aufgelöst und in einem reichen Sternfeld gelegen. Weil der Skorpion schon aufging und Antares 10° über dem Horizont lugte, stellte ich den Kugelsternhaufen M 4 ein. Der Anblick war eher enttäuschend. Trotzdem zeigte er sich aufgelöst aber ziemlich schwach im Okular. Jetzt waren M 81 und M 82 an der Reihe. Die Starburst-Galaxie M 82 zeigte sich im 9 mm mit Strukturen. Erkennbar waren knotenartige, von Dunkelgebieten unterbrochene, Knoten in der Galaxienscheibe. M 81 zeigte sich sehr ausgedehnt. Die Spiralarme konnte ich diesmal aber nicht ausmachen. Der Begleiter des Duos NGC 3077, südlich von M 81 gelegen, erschien als ziemlich helles und nahezu rundes Objekt. In Augenschein wurde auch der schöne Doppelstern Albireo genommen, der mit seinen beiden hellen und orange und blau gefärbten Komponenten einen interessanten Anblick bot. Danach wollte ich noch den Hantelnebel einstellen. Ich verfehlte mein Ziel etwas und erwischte den reizvollen Offenen Sternhaufen NGC 6830 im Füchschen. Danach schwenkte ich auf den kleinen, aber mit Sternen reichen M 71 im Sternbild Pfeil um. Südlich von M 71 befand sich auch noch den Sternhaufen Harvard 20.
Schließlich fand ich den Hantelnebel: Im 9 mm Okular und O-III Filter war die Hantel sehr hell und es zeigten sich darin schon einzelne Strukturen. Eine Hantel war sogar etwas heller als die andere. Die Ohren des Planetarischen Nebels waren ebenfalls schön ausgeprägt.
Auf zu M51, der Whirlpool Galaxie: Auch hier zeigten sich schon die Spiralarme. Der Anblick war allerdings nicht zu vergleichen wie im 18 Zöller. Danach suchte ich NGC 5198, die sich in der Nähe der Whirlpool Galaxie befand. Die Galaxie war überraschend hell aber ziemlich klein. Links daneben war ein schwächerer Stern erkennbar. Danach stellte ich M 108 und den Eulennebel und konnte sogar die Augen der Eule - natürlich mit OIII-Filter - indirekt erkennen. Als letztes Objekt war dann der Zirrusnebel mit dem 32 mm Übersichtokular und 2 Zoll O-III Filter. Der Sturmvogel war sehr hell. Die Hexenhand reich strukturiert. Zwischen den beiden Objekten zeigte sich auch das lichtschwächere Filament Pickering`s Triangular Wisp.