Autom. Darks bei DSLR

  • Hallo DSLR Fotografen,


    verwendet Ihr den automatischen Dunkelbildabzug bei eurer DSLR und unter welchen Bedingungen?


    Ich verwende Ihn eigentlich nur bei höheren Außentemperaturen, z.B. > 10°, da bei niederen Temperaturen das Rauschen sowieso wesentlich geringer ist.
    Welche Erfahrungen habt Ihr?
    Nachteil ist halt, dass man für jedes Bild immer doppelt so lange warten muss, und das ist mir manchmal zu lang. Klar kann man sich die Wartezeit mit anderen Dingen vertreiben.


    Aber trotzdem, Auto-Dunkelbildabzug ja oder nein und wann?


    Grüße
    Robert

  • Hi,


    nein - nie!
    Automatischer Darkabzug ist immer ausgeschaltet. Der Grund:
    1. Ich brauch doppelt solange
    2. Ich weiss nicht, was die Kamera tut und ob nicht Infos verloren gehen.
    3. Man braucht sowieso nicht für jedes Bild ein Dark. Zur Erstellung eines Masterdarks reichen ein paar (ca. 10) völlig aus.


    Ich erstelle die Darks folgendermassen:
    Mein Fotorucksack ist immer mit draussen. Nach den Lights leg ich die Kamera in den Rucksack und lass den Timer eine (oder mehr) Serie(n) mit den Belichtungszeiten der Lights machen.
    Während des Abbaus rödeln die Darks auf die Speicherkarte und wenn ich fertig bin, fehlen i.d.R. noch 1 oder 2 Darks, welche dann noch auf dem Heimweg im geschlossenen Rucksack gemacht werden.
    Das ist der Grund, warum der Rucksack zum "auskühlen" draussen liegt.


    HTH

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo Robert,


    mache ich bei meiner 350D nicht. Meine Darks mache ich anschließend an die Serie (räume dann zB die Ausrüstung schon zusammen) oder nutze meinen Vorrat an Darkframes. Dafür habe ich mir in 5°C-Schritten für die wichtigsten Iso-Werte und Belichtungszeiten Darks gemacht.


    Dazu nutze ich schlechtes Wetter oder den Kühlschrank ;)


    Bei der Aufnahme hab ich dann ein Thermometer am Stativ, so dass ich weiß, welche Darks richtig sind. Außerdem hab ich so die Möglichkeit, auch deutlich mehr Darks als Lightframes zu verwenden.


    Ich finde es wichtig, dass ich bei guten Bedingungen jede Minute für das gewünschte Objekt nutzen kann, da auch meine Terrasse bzw. Balkon den nutzbaren Himmelsausschnitt stark einschränkt.


    edit: Ergänzung: Und man saugt nicht den Akku mitten in der Aufnahmeserie leer ;)


    Gruß, Anke

  • Hallo Robert (was heißt HTH), hallo Anke,


    danke für Eure Erfahrungen. Anke, Du bist ja ein richtiger Darkframe Profi und arbeitest mit allen Tricks - Kühlschrank ;)


    In letzer Zeit mache ich auch separate Darks und nutze die Automatik nicht mehr. Schade um die Zeit!


    Ich habe aber das Gefühl, dass meine Bilder mit Auto-Darks was den Hintergrund betrifft besser sind, d.h. weniger Rauschen und gleichmäßiger. Das ist aber rein eine subjektive Meinung, da die Bilder nicht unter gleichen Bedingungen aufgenommen wurden.


    Wenn ich Zeit habe, werde ich mal einen Vergleich mit und ohne Auto-Darks anstellen, bei gleichem Motiv und gleichen Bedingungen.
    Ich denke das Ergebnis wäre interessant, schon um zu sehen, ob sich die doppelte Wartezeit wirklich lohnt oder nicht.


    Gruß
    Robert

  • Hallo Kollege,


    HTH = Hope this helps.


    Ich bin übrigens ein Verfechter von viel Lights und ein paar Darks.
    Für das S/N-Verhältniss hilft nur eine hohe Anzahl an Lights.
    Darks entfernen Hotpixel u.ä. aber nicht das unerwünschte Rauschen.
    Daher kann eine zu hohe Anzahl Darks sogar das Rauschen verstärken.


    Just my 2 cents.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo Robert,


    ich habe mich ausgiebig mit dem Thema befasst. Der automatische Darkabzug kommt aus einem sehr einfachen Grund nicht in Frage: Verschwendung von Zeit die man für kostbare Lights nutzen sollte. Möglichst viele Lights zu sammeln ist bei der Astrofotografie das A und O und besonders in unseren Breiten wo die klaren Nächte rar sind sollte man sich davon nicht abbringen lassen.


    Die Darks kannst du dann wie beschrieben beim zusammenpacken, im Kühlschrank oder auf dem Balkon/Terasse unter ähnlichen Temperaturbedingungen machen. Temperaturunterschiede von mehr als sagen wir mal 5 Grad solltest du hierbei vermeiden.


    Wichtig ist das zwischen deinen Lights ein geringer Versatz ist sonst kann es zu unschönen Mustern und Datentiefe Verlusten kommen bei Aufnahmen mit externen Darkframes. Dieser Versatz kommt bei den meisten ganz automatisch durch eine nicht perfekte Poljustage der Montierung zustande. Solltest du deine Montierung fest installiert und/oder sehr gut eingescheinert haben solltest du für diesen Versatz sorgen. Bei Guidingprogrammen erledigt das die Dither Funktion automatisch.


    CS Frank

  • Hallo,


    ich finde es toll, daß ihr euch so dermassen den Kopf über den Gewinn? von Aufnahmen macht, aber lohnt sich der Aufwand wirklich? Ein echter Vergleich würde Klarheit bringen. Selbst, wenn ich 4 Stunden inkl. Autodark belichte ist das Ergebnis nicht viel schlechter als mit einer gekühlten CCD-Kamera. Ich möchte immer noch Spass haben, was mir z.B. bei der H-alpha-L-RGB Photonensammlung völlig abgeht. Ich finde meine ST2000XM nur zum Autoguiden äußert praktisch.


    Aber jeder soll unbenommen das machen, was er am Besten findet, schließlich sind wir Amateure oder etwa nicht? [;)]


    Bruno

  • Bruno deinen Beitrag verstehe ich nicht? Was für Vergleiche meinst du?


    Ich verstehe auch nicht die Frage ob wir alle Amateure sind, was soll dieser Beitrag denn? Dein Beitrag steckt doch voller Zynismus oder täusche ich mich da? Vor allem was bringt es den Fragesteller weiter?


    Erklär es mir.


    CS Frank

  • Hallo Frank,


    das habe ich SO nicht gemeint. Ich denke, jeder soll das machen, was er für die beste Methode hält. Ich habe meine positiven Erfahrungen mit Autodark gemacht und habe andere Aufnahmen mit gleichen Kameras gesehen, die darauf verzichtet haben und dann sehr große Schwierigkeiten hatten, aus ihren "verglühten" Aufnahmen noch etwas hervorzeigbares zu machen. Dieses zu beschreiben, ist kein Zynismus, sondern ein Beschreiben von Erfahrungen.


    Somit gilt immer noch der Satz: das jeder unbenommen das machen kann.....


    Es ist ja das Positive eines Forums, wenn Erfahrungen ausgetauscht werden, die man sonst mühselig machen müsste. Aber wie so oft gibt es zu einer gestellten Frage 10 verschiedene Antworten. Ich hoffe, deine Bedenken somit zerstreut zu haben.


    [;)] Gruß: Bruno

  • Na gut klang aber ganz anders:-) Natürlich kann jeder machen was er will. Für mich ist Astrofotografie eine Passion, wenn mal klares Wetter ist kann ich an nichts anderes mehr denken. Das ist meine Einstellung, andere Einstellung fallen mir schwer zu verstehen geb ich zu. Ich würde alles dafür tun um bessere Bilder zu machen. Deshalb ist bei klarem Wetter einen Deckel auf die Kamera machen (im übertragenen Sinn) für mich tabu.


    Natürlich können Probleme auftauchen wenn man externe Darks macht aber das sind Probleme die man umgehen kann. Ich surfe immer mal wieder auf Seiten von Astrofotografen und die machen alle Darks. Keines meiner Vorbilder benutzt den internen. Wenn man fragt warum kommt die Antwort die ich auch schon gegeben habe.


    Aber jeder soll es so machen wie er meint.


    By The way: Es wundert mich schon das du eine ST2000XM mit integriertem Guidingchip zum Guiden benutzt. SBIG hat ja das Patent auf den integrierten Chip und du benutzt ausgerechnet den großen zum guiden? Kleiner Tauschvorschlag ich kauf dir ne Alccd5 und du gibst mir die St2000!?:-) Ich würde einen riesen Spaß mit deiner Kamera haben kann mir sowas aber im Moment nicht leisten und quäle mich nun mit der DSLR rum:-)


    CS Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: frasax</i>
    <br />Ich würde einen riesen Spaß mit deiner Kamera haben kann mir sowas aber im Moment nicht leisten und quäle mich nun mit der DSLR rum:-)


    CS Frank


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Quälen sollte man sich aber nicht grad. CCD-Fotografie ist mit der DSLR nicht zu vergleichen und stellt auch ganz andere Anforderungen.
    Meine Meinung ist sogar, dass die CCD-Fotografie noch aufwändiger ist, wie die DSLR. Ich hab meine Wahl getroffen (fürs erste).

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • das mit dem Quälen ist darauf bezogen das mir das Unvermögen der Kamera auf den Geist geht nicht meins!!:-) Glaube mir ich kann den Aufwand einschätzen und bin mir sicher es würde mich glücklicher machen, also bekomme ich nun die Kamera:-):-)???


    LG Frank

  • Hallo Frank und Robert,


    Diese ST2000 nehme ich bewusst nicht zum Aufnehmen. Der große Chip erleichtert es mir im GEG die Nachführsterne nur anzuklicken. Mein GEG ist modifiziert (schon oft beschrieben) und der Imager-Chip der ST2000 wird vom GEG-Feld fast voll ausgeleuchtet.


    Ich habe mich am 12" ACF bewusst für DSLR entschieden. Da ich eine Astro AG habe, habe ich noch eine ST10XM, mit der ich schon oft im Wechsel mit der EOS am TAK e200 aufgenommen habe.


    Wenn ich meine DSLR Aufnahmen dann vergleiche, dann hat die ST10 einen schweren Stand. Ich arbeite auch mit MaximDSLR, und bearbeite die CCD-Aufnahmen damit. Überzeugen tut mich das nicht, aber ich bin auch in dieser Hinsicht ein "faules Schwein" [;)] . Ich habe auch den Umstieg Film/DSLR direkt vollzogen, CCD war für mich einfach zu umständlich. Ein Sternfreund betreibt direkt neben mir seine Sternwarte mit einem größeren SC und einer ST10, daher habe ich einen Vergleich, der nicht zu meinen Ungunsten ausfällt.


    Achso: Die 20 Da hat ein Verstärkerglühen, das man nicht mit der o.g. Methode austricksen kann. Wenn ich zudem noch an meine "Film"-zeiten denke, dann bin ich sowas von entspannt, was die Autodark-Zeiten. angeht.


    Vielleicht dauert es auch noch ein wenig, bis ich den Vorteil einer CCD für mich erkenne. Z.Z ist dies nicht so.


    Gruß: Bruno

  • Also ich habe festgestellt, dass bei meiner Canon EOS 1000D die Bilder eher etwas schlechter werden, wenn ich den automatischen Darkabzug einstelle. Das Rauschen summiert sich dann zu unschönen dunklen Streifen besonders in helleren Bildbereichen. Ohne Rauschunterdrückung sind sie allerdings nicht vorhanden. [?]

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Guten Abend,


    jetzt möchte ich mich als Urheber dieses Threads nochmal einschalten. Das Thema hat sich ja noch etwas weiter entwickelt. Klar gibt es zu jedem Thema manchmal 10 verschiedene Meinungen. Manchmal ist man am Schluss nicht schlauer als vorher. Aber oftmals kann man den einen oder anderen Tipp für sich selbst verwerten, auch wenn die Antwort/Lösung der ursprünglichen Frage noch in der Luft hängt.
    Wie gesagt, wenn ich mal viel Zeit und Muße habe, werde ich interne Darks mal objektiv mit externen vergleichen.


    Gruß und Danke an Alle
    Robert

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