Zu Besuch beim Astroshop

  • Hallo Jens,


    es ist schon sehr traurig, dass Du so von China überzeugt bist. Die Außlagerung der Produktion nach China geschieht ja in erster Linie nicht, damit deutsche Arbeitsplätze erhalten werden können, sondern damit deutsche "Bosse" sich die Taschen trotz steigender Rohstoffpreise und hoher deutscher Arbeitslöhne weiterhin vollstopfen können.


    Und genau dieses Verfahren wird auch von den Astroanbietern ausgenutzt. Hat der deutsche Entwickler etwas gebaut und wurde dem Händler sein Interesse an einer Vermarktung geweckt, wird zunächst einmal überlegt, wie groß der Profit an dem Teil sein kann. Ist er nicht groß genug, wird in China hergestellt und die Kasse stimmt, die Qualität nur bedingt, aber dass lässt sich über Preis und Menge ausgleichen.


    Ich weiß, ist jetzt auch Alles nicht wahr.....


    ...und so geht die Händlerdiskussion wieder los.


    Ende.



    Gruß und cs,


    René




    Na ja, dass stimmt Deiner Meinung nach auch wieder so nicht, da bin ich mir jetzt schon sicher.

  • Mal von einem der schrecklichen "Bosse" (60-Mann Familienunternehmen reine Produktion keine Dienstleistung) der gerade dabei ist eine Asulandsproduktion aufzubauen.


    Die Mär von der überlegenen deutschen Qualität mögen manche noch glauben, sie stimmt aber schlicht nicht mehr. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit meinen MA Konkurrenzprodukte aus Ungarn um die Ohren gehauen, die waren schlicht und einfach besser. Sowas bleibt natürlich auch meinen Kunden nicht verborgen, die mir dann ganz klar sagen:
    Nichtmal ungarische Qualität zu deutschen Preisen, was soll denn das?


    Ich bin in einer "klassischen" Branche, bei uns gibt es nicht sonderlich viele Innovationen, da entscheidet nur die Qualität und der Preis. Wir haben lange von der Globalisierung gelebt, da wir mit den "deutschen Tugenden" bessere Produkte zu akzeptablen Preisen anbieten konnten. Dummerweise haben sich andere Länder viel schneller weiterentwickelt als wir und profitieren nun davon.


    Wie sagte ein Ungar mal zu mir: Ihr habt alle Euer 1-Familienhäuschen und den Golf vor der Tür und meint nun Euch nicht mehr anstrengen zu müssen. Wir Ungarn wollen da hin, reissen uns den A... dafür auf und uns ist es völlig egal, ob ihr dafür ein paar Arbeitslose mehr bekommt oder nicht.


    Genauso, wie hier jeder das Recht für sich beansprucht das Gut Teleskop so günstig wie möglich einzukaufen hat der Unternehmer das Recht das Gut Arbeit günstig einzukaufen. Solnage wir hier in D nicht kapieren, das auch die Arbeitsleistung inzwischen ein international vergleichbares Wirtschaftsgut ist und ein Arbeiter, der Faktor X merh verdienen will, als ein Kollege in einem andereeen Land auch Faktor X mehr leisten muß wird es nicht wieder wirklich aufwärts gehen.

  • Hallo Stefan,


    schöner Beitrag und auch richtig. Wenn ein deutscher Produzent hier gutes Geld für seine Ware haben möchte, sollte die es auch wert sein, ganz klar. Wenn die Arbeitsleistung im Vergleich zu Ungarn oder China hier nicht mehr ausreicht, so muss etwas geschehen, dass ist auch richtig. Dann aber wiederum sollten auch gerechtfertigte Preise verlangt werden. Hier kostet schließlich ein Mittelklasse-Neuwagen (noch) um die 20.000 EUR aufwärts, eine 60qm Wohnung im Ballungsraum etwa 500 EUR warm und das Einfamilienhaus aus den Achtzigern etwa 300.000 EUR.


    In China spielt sich das Leben überwiegend auf der Straße und ins Wellblechhütten ab, zumindest bei den Arbeitern, die so billige Teile produzieren, Krankenversicherung exklusive.


    Trotzdem hut ab, dass unter solchen Bedingungen überhaupt etwas produziert wird.


    Soll ich jetzt meinen Mittelklassewagen verkaufen, mein Haus ebenfalls und meine Ansprüche runterschrauben, weil die Chinesen es ebenfalls nicht anders kennen, nicht wirklich?


    Gutes Geld für gute Arbeit, dass ist auch meine Meinung, aber mehr nicht.


    Die Globalisierung war nicht meine Idee und den Euro wollte hier auch keiner haben, also was soll das Ganze?


    Pech gehabt?


    Gruß und cs,


    René

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: astromaster</i>
    Soll ich jetzt meinen Mittelklassewagen verkaufen, mein Haus ebenfalls und meine Ansprüche runterschrauben, weil die Chinesen es ebenfalls nicht anders kennen, nicht wirklich?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nein. Aber Du wirst bald in einer Wellblechhütte schlfen müssen, wenn Du glaubst, ein verbrieftest Recht auf Auto und Haus zu haben, wenn Du glaubst, daß Du ein RECHT darauf hast, daß sich die Welt nicht ändert. (Ubrigens haben die Fabriken in China, wie die in Japan, durchaus Wohnheime. Problem sind eher die Bauern, die ohne Job in die Städte ziehen, um dort ihr Glück zu versuchen.)


    Das war mit den Setzern früher so, es geht den Schiffbauern nicht anders und es wird weitere Branchen treffen.


    Selbst der beste Dampfmaschinenmechaniker wäre heute arbeitslos - und dafür kann niemand etwas.


    Und vergiß nicht - egal, was Du tust, auch Du kannst den Lebensstandard nur so halten, weil es Leute in der Dritten Welt gibt, die wir indirekt ausbeuten.


    Ja, ich kann durchaus mit China einiges anfangen. War mehrfach dort, meine Frau hat dort schon gearbeitet. Die Leute sind nicht dümmer als wir. Dafür arbeiten sie härter - und sie sind massiv motiviert. Davon abgesehen hatten DIE schon Kultur als wir wirklich noch fast auf den Bäumen saßen. Sie sind nur (auch aufgrund ihrer Geschichte und Kultur) in einigen Sachen ziemlich anderer Auffassung. Das macht ein Verständnis nicht leichter. Aber hätte ich Kinder, sie wären in einem Park in Beijing sicherer als in einem Park in New York City oder Moskau. Die Chinesen regten sich beim Bau der Transrapid-Strecke vom Flughafen nach Shanghai hinter den Kulissen fürchterlich über die nach lokalen Maßstäben faulen Deutschen auf.


    Es gibt Sachen, die man in Deutschland noch recht gut kann. Maschinenbau. Industrieanlagen. Kraftfahrzeuge. Nur ist es riskant, sich auf Ausfuhr zu verlassen - im Augenblick wird uns dafür massiv eingeschenkt. Aber die Erholung naht. Die einzige Chance, die wir haben, ist nicht Protektionismus (wir sind nicht allein auf der Welt, besonders, wenn wir auch außerhalb Deutschlands etwas verkaufen wollen) sondern der Wille, Produkte herzustellen, die der Weltmarkt braucht und kaufen will. Und das wird nicht leichter, egal wie man es anstellt. Länder wie China holen auf - das macht auch den Japanern Sorgen...


    Gruß,
    Jens

  • Hallo Jens,


    wenn die Menschen dort so schrecklich "schlau" sind, weshalb wird dann so viel nachgebaut? Ich sage nur "Drehbank" oder "S-Klasse"? Weshalb macht sich darüber sogar unsere Frau Merkel gedanken? Das liegt wohl an der chinesischen Einstellung zum Leben oder was? Da wird´s Zeit, dass es von allen Seiten Sanktionen gibt, dann sinkt auch der Rostoffpreis wieder (ist ja zur Zeit unten) und wir holen tief Luft.


    Gruß und cs,


    René

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: astromaster</i>
    wenn die Menschen dort so schrecklich "schlau" sind, weshalb wird dann so viel nachgebaut? Ich sage nur "Drehbank" oder "S-Klasse"? Weshalb macht sich darüber sogar unsere Frau Merkel gedanken? Das liegt wohl an der chinesischen Einstellung zum Leben oder was? Da wird´s Zeit, dass es von allen Seiten Sanktionen gibt, dann sinkt auch der Rostoffpreis wieder (ist ja zur Zeit unten) und wir holen tief Luft.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo René,


    Sie sind schlau. :)
    Nachbauen ist ressourcensparend - und sie kommen damit davon.
    Es bestraft sie ja keiner dafür...
    Warum dann teure Entwickler einspannen, wenn ich kopieren kann?
    So wurden doch die Japaner auch groß.


    Aber ein Beispiel: Jeder europäische Eisenbahningenieur hätte den Chinesen erklärt, daß es unmöglich sei, eine Bahn nach Tibet zu bauen. Wenn sie müssen, können sie auch.
    Und schau' mal, welche Nationalitäten man überdurchschnittlich oft in Ingenieursstudiengängen in den USA findet. Nicht Amerikaner. Europäer auch nicht. Aber hier im Norden hält ein Bekannter von mir einige Vorlesungen im Fach Elektrotechnik in seinem Büro ab, weil für eine Handvoll (ernsthaft!) Studierende kein Hörsaal lohnt. Vor dem zweiten Weltkrieg war, wenn ich mich recht entsinne, die führende Sprache für Physikveröffentlichungen Deutsch.


    Sprich: Das, in dem man hierzulande traditionell etwas kann, ist für junge Leute unattraktiv. "WAS bist Du? Maschinenbauingenieur? Wie LAAANGWEILIG! Dann doch lieber Webdesigner..."


    Sowohl in den USA als auch hier wird das bald richtig schmerzen. Dann können wir entweder in die Ökolandwirtschaft gehen oder uns als Hauspersonal den asiatischen Kapitalgebern andienen.


    Aber man spart ja auch an Grundlagenforschung und gibt auch Unternehmen keinen Anreiz dazu...
    Woher sollen denn dann tolle, neue Produkte kommen, die die Chinesen erst mal kopieren lernen müssen?


    Gruß und CS,
    Jens

  • Hallo Jens,


    ich sehe schon, es wird die unendliche Geschichte. Hier noch ein weiteres Beispiel:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jeder europäische Eisenbahningenieur hätte den Chinesen erklärt, daß es unmöglich sei, eine Bahn nach Tibet zu bauen. Wenn sie müssen, können sie auch. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Gleiches gilt wohl auch für den Yangzee-Staudamm (hoffentlich richtig geschrieben). Da gab es auch schon einmal eine Studie, dass die Konstruktion bereits am bröseln sei. Also alles nur eine Frage der Zeit, bis das Ding bricht, zumindest nach deutschen Berechnungen. Ich glaube aber, es waren trotzdem deutsche Firmen vor Ort und haben mitgebaut?


    Machen wir uns an dieser Stelle nichts vor. Es ist auch eine Sache der Politik im jeweiligen Land. Wenn die chinesische Führung meint, sie müsse der Welt beweisen, dass die Nation China weltraumfähig sei, nun gut. Aber gegen die jährlich wiederkehrenden Naturkatastrophen haben sie kein Kraut...


    Außerdem gibt es mittlerweile über eine Milliarde Einwohner dort, also sind 1-2 Mio. Tote bei einem Bruch des Dammes zumindest statistisch kalkuliert und der Führung dort scheinbar egal, also Kanonenfutter.


    Die Hauptsache ist, die Globalisierung nimmt weiter ihren verderblichen Lauf und die Preise ziehen weiter an.


    Aber zurück zum Thema:


    Eigentlich geht es gar nicht um China und die Billigteleskope, sondern viel mehr darum, dass die meisten Händler dieses Zeug dermaßen anpreisen, als ob es der absolute Hammer wäre und sie persönlich mitgebaut haben. Letzten Endes wird das Zeug schon eine Weile produziert. Hier in Deutschland wird den Leuten mit Hubble-Hintergrundbildern eine heile Welt vorgegaukelt und anschließend online die chinesische Bestellnummer beim Kontaktmann in China eingegeben. Etwa 12 Wochen später legt ein Containerfrachter an und bringt die oben gezeigten Kisten mit Schriftzug "Made in China" ins deutsche Lager, fertig. Die Preise sind dermaßen drastisch tief, dass ruhig ein großer Prozentsatz der Ware mangelhaft sein kann, der Kunde testet. So ähnlich eben, wie bei manchen Autoherstellern, da liegt das Handy auch neben dem Ersatzrad, die Hotline vom Pannendienst ist für den kostenlosen Anruf freigeschaltet.


    Sollte noch einmal zu denken geben?


    Gruß und cs,


    René


    PS: Wenn man Deinen Worten zu 100% Glauben schenkt, wird die Zukunft alles andere als rosig!

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: astromaster</i>
    ich sehe schon, es wird die unendliche Geschichte.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nö. Hoffentlich nicht. Aber wir sind schon weit vom Thema ab. Sollten aber (und danke für den Anfang :) ) wieder zurück zum Thema...


    (Auch wenn der Drei-Schluchten-Damm das mit den Überschwemmungen deutlich entschärft. Daß die Regionalregierungen Drecksäcke sind, ist nichts neues - aber die Chinesen können für ihre Regierung nichts. Wir, die unsere wählen, schon... :) )
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Aber zurück zum Thema:


    Eigentlich geht es gar nicht um China und die Billigteleskope, sondern viel mehr darum, dass die meisten Händler dieses Zeug dermaßen anpreisen, als ob es der absolute Hammer wäre und sie persönlich mitgebaut haben. Letzten Endes wird das Zeug schon eine Weile produziert. Hier in Deutschland wird den Leuten mit Hubble-Hintergrundbildern eine heile Welt vorgegaukelt und anschließend online die chinesische Bestellnummer beim Kontaktmann in China eingegeben. Etwa 12 Wochen später legt ein Containerfrachter an und bringt die oben gezeigten Kisten mit Schriftzug "Made in China" ins deutsche Lager, fertig. Die Preise sind dermaßen drastisch tief, dass ruhig ein großer Prozentsatz der Ware mangelhaft sein kann, der Kunde testet. So ähnlich eben, wie bei manchen Autoherstellern, da liegt das Handy auch neben dem Ersatzrad, die Hotline vom Pannendienst ist für den kostenlosen Anruf freigeschaltet.


    Sollte noch einmal zu denken geben?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Klar tut es das.
    Aber man wäre bescheuert, wenn man glaubte, die Qualität eines Taiwan/China-Dobson sei identisch zu beispielsweise einem in England gebauten.


    Vergleichen wir mal zwei davon:


    http://www.orionoptics.co.uk/DOBSONIAN/dobsonian200s.html
    Das Teil kostet ca. 550€.

    http://www.astroshop.de/gso-do…kop-n-200-1200-dob/p,8236
    Hier sind wir bei 299€.


    Beides die jeweiligen Grundmodelle, die sich vielleicht optisch nicht viel geben. Der GSO hat sogar den netteren Sucher.


    Dafür ist aber die Konstruktion Rockerbox/Höhenräder/Rohrschellen beim Orion so gebaut, daß ich wahrscheinlich immer noch dobsen würde, statt den Tubus auf eine Montierung zu schnallen.


    Trotzdem ist das GSO ein funktionierender Einstieg in die 200mm-Klasse. Besser geht immer. Wir kaufen bei diesen Geräten die günstigste noch funktionierende Lösung.


    Aber mal ein Extremfall eines Anbieters mit hohem Qualitätsanspruch:


    http://www.intercon-spacetec.d…bson/produkt/8_f6_ics_at/


    Ein 8"-Dobson (OK, mit Justagewerkzeug und Telrad) für 2.475€


    Wird sicherlich ziemlich gut funktionieren. Aber erkläre mal den Preis und das Preis-Leistungs-Verhältnis...


    Gruß und CS,
    Jens


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    PS: Wenn man Deinen Worten zu 100% Glauben schenkt, wird die Zukunft alles andere als rosig!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau die Angst habe ich auch. Wenn man zwei Jahre hintereinander in eines der Schwellenländer fährt, merkt man, wie rasant die sich entwickeln. Wir sind zu langsam.

  • Hallo Jens,


    ich habe das Teleskop-Buch von Intercon-Spacetec hier mal abgearbeitet. ICS bietet natürlich auch die billigeren Galaxy-Modelle an, aber die teure Eigenmarke von ICS ist mir natürlich auch bekannt. Der Preis ist relativ einfach zu erklären:


    Martin Birkmaier ist es glaube ich, der sich hinstellt und die Dinger komplett von Hand baut, praktisch wie ein Karosseriebauer aus dem KFZ-Bereich. Am Ende hat er einen haufen Arbeitssstunden angesammelt und rechnet seinen Stundenlohn und der liegt natürlich nicht bei 1 EUR (wie vielleicht in China). Da kommt er sehr schnell auf 2000 EUR und mehr. Reich wird er durch diese Bauerei auch nicht, da die Lebenshaltungskosten hier in Deutschland vergleichbar höher sind, ganz klar.


    Dann werden Spiegel von Intes oder besser verbaut.


    Aber wenn man ihn fragen würde, warum das 8"-Gerät weit über 2000 EUR kostet, dann ist wahrscheinlich wieder der Staat mit seinen Abgaben schuld? Ist er auch, meine ich, denn die ganzen Arbeitslosen müssen ja ihr Geld erhalten?


    Nun gut, ist ja nicht nur bei ICS so!


    Grundsätzlich halte ich sowieso gar nichts von diesen Holz-Schubs-Kisten á la Dobson, ob sie jetzt von Meade, Skywatcher, GSO, Galaxy, Orion oder ICS-Superstabil sind, ein Teleskop gehört nun mal auf eine vernünftige Montierung, wobei die Montierung zuerst da sein sollte, natürlich so schwer wie nur möglich!


    Aber das ist ebenfalls nur meine Meinung und ich muss ja nicht durch die Gegend fahren...


    Und wenn man dann hört, was die User mit einem 8"/F6 alles gesehen haben (wollen)! Das ist ja bald mehr, als ich mit meinem 10"-RC und stundenlanger Belichtung sichtbar machen kann, also ich sehe durch ein Teleskop fast nichts und trage keine Brille (vielleicht wird es Zeit).


    Es ist schon war, dass bei einem reinen Preis/Leistungsvergleich der teure Edel-Newton (z.B. ASA) natürlich abstürzt, denn so gut kann er für diesen Preis gar nicht sein (meine Meinung). Aber es gibt eben Leute, da spielt Geld nur eine untergeordnete Rolle. Es sind merkwürdiger Weise auch die gleichen Leute, die von der Wirtschaftskrise nichts mitbekommen, weil Geld genug da ist.


    Oh je, jetzt höre ich schon wieder Aufschreie, aber egal, es sind auch immer die gleichen Leute, die jetzt motzen....


    Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend, lassen wir es dabei bewenden, alles traurig genug.


    Gruß und cs,



    René


    Tipp:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn man zwei Jahre hintereinander in eines der Schwellenländer fährt, merkt man, wie rasant die sich entwickeln.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Fahre zwei Mal im gleichen Jahr hin..

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JensStark</i>
    Die Leute sind nicht dümmer als wir. Dafür arbeiten sie härter - und sie sind massiv motiviert. Davon abgesehen hatten DIE schon Kultur als wir wirklich noch fast auf den Bäumen saßen. Sie sind nur (auch aufgrund ihrer Geschichte und Kultur) in einigen Sachen ziemlich anderer Auffassung. Das macht ein Verständnis nicht leichter.........




    .....Die einzige Chance, die wir haben, ist nicht Protektionismus (wir sind nicht allein auf der Welt, besonders, wenn wir auch außerhalb Deutschlands etwas verkaufen wollen) sondern der Wille, Produkte herzustellen, die der Weltmarkt braucht und kaufen will. Und das wird nicht leichter, egal wie man es anstellt. Länder wie China holen auf - das macht auch den Japanern Sorgen...


    Gruß,
    Jens
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was uns Deutschen fehlt, und das wurde uns leider in den Letzten 60 Jahren aberzogen, ist Nationalstolz. Die ganze Welt um uns herum ist Stolz für sein Land arbeiten zu dürfen, nur wir deutsch arbeiten nur um noch ein zweites Auto in der Garage stehen zu haben.


    Viele Menschen auf der Welt sind Stolz ein Zelt zu haben, in dem Sie nachts nach 16 stunden Arbeit schlafen können. Und wir sehen ein Einfamilienhaus schon als Selbtsverständlich an, damit wir die Strapazen die wir in 8 Stunden knochenharter Bürotätigkeit überhaupt durchstehen können.


    Laut einer Umfrage stehen die Deutschen auf Platz 4 der wohlhabensten Nationen, aber auf platz 45 bei der Zufriedenheit.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: astromaster</i>
    PS: Wenn man Deinen Worten zu 100% Glauben schenkt, wird die Zukunft alles andere als rosig!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Moin René


    sie wird nicht nur alles andere als rosig, es werden auch Diverse dabei auf der Strecke bleiben. Wir stecken da grad in einer ganz brutalen Spirale aus der es IMHO kein zurück mehr gibt.


    Ganz viele von uns -da schliesse ich mich durchaus mit ein- kaufen eben den Akkuschrauber bei Aldi/Lidl/Penny/Plus und Co. oder das Teleskop beim billigst möglichen Händler. Das dies dann irgendwann z. B. Bosch dazu zwingt eben auch möglichst billig zu produzieren und hier dafür zu zu machen interessiert den "einfachen" Arbeiter nunmal nicht. "Mein Job ist ja sicher, ich bin in einer ganz anderen Branche"


    Blöd nur, das unsere Wirtschaften so sehr vernetzt sind, das sich Wegbrüche an einer Stelle immer auch auf andere auswirken. Dazu kommt noch eine "Ziellosigkeit" bei den jungen Leuten. Wenn ich mich mit meinen Azubis unterhalte was sie für Ziele im Leben haben, dann kommt sowas wie: Nach der Lehre Geld verdienen, Auto, Haus. Das wird sich nicht halten lassen, das Ziel muß heutzutage lauten: Mich ständig weiterqualifizieren, um meinen Job behalten zu können.


    Bei mir in der Fa. gibt es diverse Arbeitsgänge, die sich einfach anlernen lassen, die gehen alle in die Auslandsfertigung (übrigens deutlichst unter den oben erwähnten 1 €/h) wer da nicht mitzieht und von sich aus versucht sich für das Unternehmen unersetzlich zu machen, wird auf der Verliererseite stehen.


    Die Zeiten, in dem eine Lehre "beim Daimler" bedeutete, das das Leben komplett (inkl. Betriebsrente) abgesichert ist, sind vorbei.



    [Edith] Den Astrohändlern, die einen bestehenden Markt bedienen einen Vorwurf machen zu wollen halte ich aber für grundfalsch

  • Hallo Stefan,


    Dein Zitat: "...Den Astrohändlern, die einen bestehenden Markt bedienen einen Vorwurf machen zu wollen halte ich aber für grundfalsch..."
    finde ich zwar richtig und auch Deinen Ausführungen kann ich bedingungslos beipflichten.
    ABER:


    Eines stört mich an manchen Astrohändlern hier in Deutschland schon: Sie verkaufen dem Unwissenden leider auch SCHROTT, und das ganz bewusst, nur an den "günstigen" Preis denkend. Ich meine damit brauchbare Geräte, die auf vollkommen unterdimensionierten Montierungen stehen, so nur EIN Beispiel.
    Und das halte ich, mit Verlaub, schon nahe am Betrug. Man gaukelt etwas vor, was so nicht ist. Und genau das sollte abgeschafft werden, damit die Ehrlichkeit dem Kunden gegenüber wieder siegt!
    Ansonsten bin ich einer Meinung mit Dir.


    CS
    Winfried

  • Hallo Winfried,


    das ist aber kein astro-spezifisches Problem, sondern zieht sich durch alle Branchen, zum Beispiel auch die EDV. Wobei ich auch sagen muss, dass das Gesetz, dass Werbeversprechen bindend sind, hier (bei dem Beispiel Montierungen) auch eine Auslegungs- und Anspruchssache ist:


    Stabilität ist relativ, um bei deinem Beispiel zu bleiben. Ich gehöre beispielsweise zu der Sorte Beobachter, die für ein gegebenes Budget auch bei visueller Beobachtung lieber ein 90mm-Maksutov auf eine EQ5 oder eine EQ6 schnallen, um möglichst schwingungsfrei beobachten und fokussieren zu können.


    Andere nehmen da lieber ein paar Sekunden Ausschwingzeit in Kauf und haben dafür lieber eine möglichst große und lichtstarke Optik auf einer eigentlich zu schwachen Montierung (solange man nicht fotografieren will, geht das ja in Grenzen noch).


    Auf die jeweiligen Grenzen der Kombination sollte vom Händler auf jeden Fall hingewiesen werden. Aber letztendlich obliegt es dem Kunden, ob er die Instabilität zu Gunsten einer großen, lichtstarken Optik in Kauf nimmt oder nicht. (Ich kenne einige, die zu diesem Kompromiss bereit wären, aber auch viele (und das ist die Mehrzahl), die wie ich eine möglichst starke Montierung wünschen.)


    Der beste Weg wäre, eine Bestimmte Optik auf verschieden starken Montis anzubieten nach dem Schema: "Für jeden Anspruch etwas".


    CS und VG Christian

  • Nachtrag:


    Letztendlich bestimmt ja auch die Nachfrage das Angebot: Was nicht oder kaum nachgefragt wird, wird nicht angeboten.


    Würden die Neueinsteiger solche Angebote, die Winfried anspricht, auf Foren-Meinungen hin konsequenter meiden oder auf stabilere Montierungen gegen Aufpreis umbestellen, würden solche Angebote wohl eher selten anzutreffen sein.


    CS und VG Christian

  • Thats the point, solange es Leute gibt, die ein möglichst dickes Rohr möglichst billig haben wollen, wird es auch jemanden geben, der es ihnen liefert.


    Ich finde das -völlig egoistisch gedacht- sogar gut so, denn würden die Händler nur das High-End-Luxus-Zeugs aus Fernost anbieten wäre der Absatz viel geringer und allein schon die Frachtkosten würden die Preise erhöhen. Ja ich weiß, das die Freight Rates grad im freien Fall sind, aber vor einem Jahr sah das noch ganz anders aus.

  • Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als ich anfing, mich für die Astronomie zu interessieren. Damals gab es nur 3-4 Kaufhaus-Teleskope (Foto-Quelle), keine Mittelklasse und ganz oben dann für mich seinerzeit unerschwingliche Instrumente von Zeiss, Wachter, Unitron, Heidenhain oder Kosmos. Mir blieb nur die Wahl, eines der Kaufhaus-Teleskope zu erwerben.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich irgendjemand die Rückkehr in diese Zeit wünscht. Durch weltweiten Handel ist das Angebot heute vielfältig und vergleichsweise günstig. Daher freue ich mich für jeden, der erst jetzt in das Hobby einsteigen möchte und die Wahl zwischen vielen verschiedenen Instrumenten in allen Preislagen hat.


    Dass manche an dieser Diskussion Beteiligte ausschließlich von sich und ihren eigenen Ansprüchen ausgehen, die letztlich das Ergebnis einer jahrelangen Auseinandersetzung mit dem Thema und von einer sehr persönlichen Interessenslage geprägt sind, anderen Kunden offenbar jegliche Kompetenz zur mündigen Kaufentscheidung absprechen, nehme ich verwundert zur Kenntnis.


    Beste Grüße
    Stefan


    ---
    http://www.astromeeting.de

  • Hallo Stefan,


    ich gehe mal davon aus, daß Du mich damit gemeint hast...
    Daher folgende Antwort:


    Sehr viele, die sich diesem Hobby nähern, haben von der Gerätetechnik keinen blassen Schimmer und sind auf Informationen Dritter angewiesen. So eine Deutsche Montierung, gleich welcher Art und einen Newton obendrauf, das macht optisch schon was her.
    Und genau aus diesem Grund entscheidet sich der eine oder andere dann für solch einen Wackeldackel, wie er in der Bucht all zu oft angeboten wird. - Nicht jeder kennt die Astroforen und kann sich beraten lassen.


    Hier gerade ein Beispiel: Da kauft sich jemand ein parallaktisch montiertes Gerät, weil es "..den Himmel anhält.." und wundert sich, warum das Objekt trotzdem aus dem Okular läuft. Der Grund: die Montierung war nicht motorisiert....
    Man darf eben NICHT von sich ausgehen und seinen eigenen Ansprüchen, sondern muß an die denken, die, wie ich damals auch, noch keinen blassen Dunst von der Materie hatten.


    Den Rest der Einwände (Stelen) kann ich nachvollziehen und auch unterschreiben. Aber bei manchen Händlern wäre Ehrlichkeit dem Kunden gegenüber schon angebracht, wobei ich hier nicht speziell einen bestimmten Händler meine. Ich sehe das mehr von der Herstellerseite aus betrachtet, der solche Geräte auf den Markt wirft.


    CS
    Winfried

  • Ihr schweift vom Thema ab.


    Jetzt heißt es, welcher "böse" Astrohändler verkauft das größte Rohr auf der kleinsten Montierung.


    Ich denke dass alle spezialisierten Händler zumindest visuell ausreichend brauchbare Kombinationen anbieten. Ausnahmen gibt es sicherlich.


    Der Einsteiger erwartet für kleines Geld die größtmögiche Optik. Den Grundsatz, dass die Montierung mindestens so viel kosten soll, wie die Optik, kann ein Einsteiger aus mangelnder Erfahrung nicht nachvollziehen.


    Eigentlich schädigen sich die Astrohändler selbst, wenn sie unsinnige Kombinationen verkaufen. Der Einsteiger ist nach anfänglichem Enthusiasmus entäuscht vom Teleskop, gibt das Hobby schnell auf und der Austrohändler verliert einen Kunden, der ihm ansonsten vielleicht ein Leben lang treu geblieben wäre.


    Daher ist es gut, dass manche Einsteiger den Weg in ein Astroforum finden und sich unsere Ratschläge und Erfahrungen (hoffentlich) zu Herzen nehmen.


    Gruß
    Robert

  • Das gilt aber für alle Hobbybereiche. Es gibt auch genügend D300 oder 50d Besitzer, die da irgend so ein 18-200 TaSiTok (alternativ ein 28-300 TaSiTok an eine D700 oder 5D MK II) vorballern, da Objektivwechseln ja doof ist und außerdem war die Kamera allein schon teuer genug

  • Hallo,


    wir sollten`s dabei belassen, das schweift jetzt immer mehr ab und bringt ja nichts mehr.
    Ich für meinen Teil beende die Diskussion (nicht im Ärger, sondern nur, um das nicht ins Endlose zu treiben).


    Gruß
    Winfried

  • Hallo nochmal,


    eine Sache muss ich noch berichtigen: Ich wollte die Astro-Händler keineswegs als "böse" darstellen. Als ich vor 14 Jahren mit Astro anfing, war ich sehr dankbar, dass mir die Hersteller zwar ein etwas wackeliges, aber optisch gutes Teleskop auf Taschengeld-Niveau ermöglicht haben.


    Mit der Zeit steigen die Ansprüche, und die eines Anfängers sind halt, gerade bei Schülern, auch aus finanziellen Gründen oft eher moderat. Da will man halt für sein Geld primär eine gute Optik haben, so war es jedenfalls bei mir. Offenbar verlieren viele fortgeschrittene Amateure das Gefühl dafür, was einem Einsteiger ein hier so genanntes "Wackelteil" durchaus für Freude bereiten kann.


    So, das war es jetzt von mir zu dieser o.T.-Diskussion, sonst schweift es zu sehr ab.


    CS und VG Christian

  • anderes Beispiel...


    Brieftaubensport...kennt jemand??? Da gibts ein Oligopol bei den Uhren und Computeranlagen...ich sag nur BENZING....


    keine Fernost-Alternative...


    Ergebnis: Durchschnittsalter der Vereinsmitglieder gefühlte 80 Jahre... Welcher Schüler, Jugendlicher (oder dessen Eltern) legem mal locker 1.000 EUR hin...???


    Seien wir mal ehrlich: Nehmen wir an es gäbe ein 8er Dobson in einer hervorragenden Qualität von Zeiss für 1.000 EUR aus deutscher Fertigung und darunter nix... das Forum hier würde über kurz oder lang das gleiche Schicksal blühen....aussterbender Rentnertreff...



    Liebe Grüsse


    Andreas

  • Hallo Rene,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eigentlich geht es gar nicht um China und die Billigteleskope, sondern viel mehr darum, dass die meisten Händler dieses Zeug dermaßen anpreisen, als ob es der absolute Hammer wäre und sie persönlich mitgebaut haben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    [:D]


    Schau mal in ein US-Forum:
    Da ist es noch einmal schlimmer als hier in D. Dort werden kritische Leute
    sofort gesperrt wenn sie auf offensichtlich falsche Händlerausagen hinweisen.
    Und der Schrott wird dort als absolut top hingestellt [xx(]
    Und ja, der Händler hat persönlich mitgebaut, nämlich einen neuen,
    selbstverständlich sehr viel besseren Auszug an das Taiwan-Rohr geschraubt,
    dessen Optik dann doch nicht aus Japan kommt wie man es anfänglich
    immer glauben machen wollte [}:)]


    CS,Karsten

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