Kleinste sinnvolle AP beim APO?

  • Hi Volkmar,


    "- Man kann also annehmen, daß die kleinste sinnvolle AP eine sehr individuelle Angelegenheit ist, die vom Auge des Beobachters, der verwendeten Optik, dem Beobachtungsobjekt und den äußeren Bedingungen abhängt."


    Genauso ist es ;)


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Plössel,


    ein sehr guter Refraktor ist mit 0,5mm AP an hellen, kontrastreichen Objekten noch nicht unbedingt ausgereizt. Wenn alle Bedingungen stimmen ist auch mehr möglich. Allerdings müssen auch alle optischen Buteile en entsprechendes Qualitätsniveau besitzen.


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Volkmar,


    gut zusammengefasst, stimme dir in allen Punkten zu.


    Hinzufügen würde ich noch den Umstand, daß das Erfassen geringer Kontrastunterschiede bei sehr kleiner AP nicht nur von der Physiologie des Auges, sondern auch vom Trainingszustand des Auge-Hirn-Systems abhängt. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt, der uns auch von der Beobachtung schwacher Deepsky-Objekte her bekannt ist. Training ist alles!

  • Hallo Volkmar


    Ja, da sind wir wohl aneinander durch. Ich bin von der Vergrößerung ausgegangen.


    Den was hat eine evtl. höhere Transmission für eine Praxisrelevanz, bei solch gewaltigen Leistungsunterschieden wie in diesem Beispiel?
    Die größere Öffnung hat mal vom Seeing abgesehen das größere Potential, oder mehr Reserven, wegen dem höheren Auflösungsvermögen und der größeren Lichtsammelfläche.


    Wenn dem 88mm APO bei 180fach (AP 0,5mm) die Luft ausgeht, hat man im 8" evtl. entspannte 200fach bei einer AP von 1mm und somit noch ein sehr helles Bild.


    Es ist meiner Meinung nach immer ein schlechter Vergleich, wenn man unterschiedliche Öffnungen oder gar Systeme miteinander vergleicht.
    Irgend wo entsteht immer ein Ungleichgewicht.


    CS

  • Hallo Copernicus


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Copernicus</i>
    <br />Hallo Plössel,


    ein sehr guter Refraktor ist mit 0,5mm AP an hellen, kontrastreichen Objekten noch nicht unbedingt ausgereizt. Wenn alle Bedingungen stimmen ist auch mehr möglich. Allerdings müssen auch alle optischen Buteile en entsprechendes Qualitätsniveau besitzen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da gebe ich dir schon recht, dass liegt wohl daran, dass ein richtiger APO wohl neben dem Kutter, dem Ideal am nächsten kommt?!
    Auch haben teure APOs eine sehr hohe optische Qualität.


    Ein 4-5" APO mit F/7 ist ein gutes Arbeitspferd, welches die Durchschnittsvergrößerungen von 150-200fach gut bringt. Dazu kommt, dass so ein APO noch mit leichten Montierungen auskommt und bestens für Fotografie, Großfeldbeobachtungen und für die Sonnenbeobachtung geeignet ist.
    So gesehen kann man alle Phänomene der Astronomie mit einem solchen Instrument abdecken.


    Doch hat man die Luftruhe um höher zu vergrößern, so ist ein größeres Instrument immer überlegen. Allerdings steht man dann wieder vor anderen Problemen[;)]


    CS

  • Hallo Plössel,


    die Praxisrelevanz ist einzig und allein, daß ich mit meinem ED-Apo noch sinnvoll im Bereich der "Übervergrößerung" beobachten kann, mit meinem Dobson jedoch nicht. Es geht mir nicht darum, einen Typ Instrument einem anderen vorzuziehen oder mich mal am beliebten "Spiegel-vs-Linse"-Streit zu versuchen. Beides liegt mir fern, lediglich versuche ich, die Grenzen meines Instrumentariums auszuloten. So geht der ED z.B. mit auf Reisen und der Dobson bleibt zu Hause, warum also im Urlaub nicht an die maximal mögliche Vergrößerung herantasten?

  • Hallo Plössl,


    solch ein 4 oder 5" f7 ist - wie Du bereits oben erwähnt hast - ein wahrlich großartiges Instrument, mit dem alle Bereiche der Astronomie abzudecken sind und dennoch recht einfach und leicht montiert werden kann.


    ASllerdings ist die Öffnung für sehr gute Nächte naturgemäß dennoch etwas gering - hier können natürlcih größere Aperaturen Ihre ganze Leistung zeigen.


    4" bleiben immer 4" - auch bei einem Srehl von 1,20 ;-)) Da kann die Optik noch so gut sein - viele Glx bleiben kleine, diffuse Flecke mit zentraler Aufhellung aber ohne Struktur.
    Leider ;-/ Aber dafür benötigt man dann ein Ergänzungsgerät - ab 12" aufwärts.


    Gruß


    Copernicus

  • US-amerikanische hard core Planetenbeobachter empfehlen am Vollapo APs von 0.7mm bis 1.0mm (Mond aber bis zu 0.5mm). Kleinere APs würden keinen Detailgewinn mehr bringen. (Ich kann leider den link nicht mehr finden; ev. auch mal bei cloudynights suchen).
    Ich habe ähnliche Erfahrungen bei meinem sehr guten 6" ED Apo gemacht.

  • Hallo Plössl,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da gebe ich dir schon recht, dass liegt wohl daran, dass ein richtiger APO wohl neben dem Kutter, dem Ideal am nächsten kommt?!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich weis nicht so recht. Der anastigmatische Kutter mit 2 sphärischen Spiegeln
    hat als Restaberrationen auf der Achse ein wenig sphärische Aberration,
    vor allem aber Koma. Die ist durch die lange Brennweite des Kutter wie
    z.B. beim 110/2720mm so gering, daß sie noch innerhalb des Beugungsscheibchens
    verbleibt, aber trotzdem die MTF negativ beeinflußt.


    Kurt Schreckling hat einen Kutter geschliffen, der bei anastigmatsischer Anlage
    die Koma durch entsprechende komatische asphärisierung des Hauptspiegels
    vollkommen beseitigt. Einen ähnlichen Weg ging Arthur S. Leonard beim Yolo,
    nur daß dort bei komafreier Anlage die restliche sphärische Aberration
    durch torische Deformation des Sekundärspiegels beseitigt wurde.
    Zusätzlich hat Buchroeder die wegen der lichtstärkeren Ausführung des Yolo
    gegenüber dem Kutter stärkere sphärishe Aberration durch hyperbolisieren
    des Hauptspiegels beseitigt.


    Was den Apo betrifft:
    Leider werden heutzutage viele Billigapos verkauft die den Namen Apo
    zu unrecht tragen. Da betrifft zum Teil schon das Optikdesign, viel häufiger
    aber die praktische Ausführung des Teleskopes. Nicht selten findet man
    Optikfehler wie Koma auf der Achse, bedingt durch schlechte Zentrierung
    der Linsen, aber auch andere Fehler wie verspannte Optik, abgefallener Rand
    bei einer Linse, Keilfehler einer Linse, falsche Dicke bei den Abstandplättchen
    oder gar Plastikabstandsringen, usw.


    Die Apos wie du sie meinst findest in Serie wohl nur noch bei den Topherstellern.


    CS,Karsten

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