(Zu) heller Mond und das Auge...

  • Hallo beisammen,


    ich habe mal etwas Zeit und dachte, ich gebe mal einen Zwischenstand - das interessiert mich nämlich jetzt ;) Ich denke, ich habe den Artikel, den Stefan meint, doch noch gefunden:


    http://www.astronomie.de/bibli…er/grenzgroesse/index.htm


    Wenn er es ist, beschreibt er den Effekt mit der gleichbleibenden Helligkeit allerdings nicht wirklich genau, sondern erwähnt ihn eher am Rande. Ich greife jetzt aber erst einmal Karl's hinweis auf das Solarkraftwerk auf - der erscheint mir sehr gut.


    Rainer

  • Hallo,


    darf ich auch nochmal? [;)]
    Hab jetzt nicht alles komplett gelesen, nur soviel zur Berechnung:


    Alles was man benötigt ist die Intensität des Mondlichts auf der Erdoberfläche (in W/m²)
    die Fläche des Teleskopspiegels lässt sich problemlos ausrechnen,
    also auch die Leistung die überhaupt vom Teleskop aufgefangen wird.
    Dann muss man sich nurnoch überlegen wie groß das Abbild des Mondes auf der Netzhaut ist,
    und aus der Leistung die Intensität dieses Abbildes ausrechnen.


    Die Intensität auf der Netzhaut ist ohne Teleskop natürlich sehr viel geringer als mit,
    es stellt sich nur die Frage ab welcher Intensität es gefährlich wird.
    (aber das kann man sicherlich irgendwo nachlesen)




    Ich denke nicht, daß es möglich ist das Auge irreversibel "überzubelichten".
    (von der thermischen Zerstörung der Netzhaut mal abgesehen)
    Denn daß das Rhodopsin (der Sehfarbstoff) zerfällt ist ja normal,
    würde das nicht passieren wären wir alle blind.


    Wenn man jetzt in eine helle Lichtquelle schaut, passiert genau das...
    das Rhodopsin zerfällt, wir können das Licht sehen.
    Die nervigen Flecken kommen einfach daher, daß das Rhodopsin einige Zeit braucht um sich zu regenerieren.



    zerfallende Grüße,
    Felix [;)]

  • Moin,


    was Du als (m.E. richtige) Berechnungsmethode anführst, führt genau auf die Formel, dass die Leistung pro Fläche auf der Netzhaut mit Fernrohr höchstens (!) gleich der Leistung pro Fläche ohne Fernrohr ist. Das ist gerade das Paradoxe, das so schwierig vorstellbar ist. Ich habe jedenfalls meine Mühe damit.


    Spielt außer der Leistungsdichte (W/m²) auch die absolute Leistung (W) eine Geige bei diesem Thema oder wie löst sich das scheinbare Paradoxon auf?


    Karl

  • So... jetzt habe ich mal was gesucht.


    Also, ich zumindest finde zu dem Begriff "Helligkeit" wenig. Das liegt vielleicht daran, das Wikipedia Helligkeit als subjektive Messgröße erklärt:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Helligkeit


    Wirklich objektiv ist wohl die Intensität, die lt. Hecht [1] neuerdings als "Bestrahlungsstärke" bezeichnet wird (S. 79, Fussnote 4). Wenn ich nach Intensität und Bestrahlungsstärke suche, findet sich direkt mehr, unter anderem auch dieser interessante Link der Berufsgenossenschaften:


    http://www.hvbg.de/d/bia/fac/strahl/augen_a.pdf


    Dort wird in 4.3 angegben, dass eine Schädigung im sichtbaren Spektrum durch hohe Bestrahlungsstärke und sich daraus ergebende Erwärmung ergibt.


    In 4.5 wird die Blendung als nicht schädigend Beschrieben.


    Somit sehe ich Felix Beitrag bestätigt (schadet ja nicht, das zu sagen;)), dass das Problem die thermische Belastung ist. Der BG-Artikel hat allerdings noch andere interessante Aspekte, über die es sich wahrscheinlich genauer nachzudenken lohnt...


    Wenn ich mich jetzt dem Objektiven Wert Bestrahlungsstärke widme, gibt es im Hecht [1] auf Seite 268f eine interessante Aussage:


    "Betrachten wir eine Lichtquelle endlicher Ausdehnung, die wir unter Verwendung einer Linse ... abbilden möchten. Die Energiemenge, die durch die Linse ... von einem kleinen Bereich der Quelle gesammelt wird, ist direkt proportional ... zur Fläche der Eintrittspupille."


    D.h. die Energie***menge*** (Bestrahlungsstärke) wird also bei einer größeren Öffnung und gleichbleibender Austrittspupille größer. Das deckt sich auch mit meinem Verständnis der geometrischen Optik, bei der ja letztlich das Ziel ist, ein (mehr oder weniger) paralleles Strahlenbündel einer großen Fläche in einer kleineren zu vereinigen. Ergo wird die in dieser Strahlung enthaltenen Energie in der Austrittspupille agreggiert. Wie Stefan richtig gesagt hat, treten dabei natürlich Reflexions- und Transmissionssverluste an den diversen - imperfekten - optischen Baugruppen auf, dennoch wird ein erheblicher Teil (sagen wir mal nur 60%) der Gesamtenergie der größeren Fläche in der kleineren Fläche vereinigt. So konzentriert, kann die Energie dann durchaus thermische Folgen auslösen. Dazu habe ich auch einiges im Internet in Bezug auf das Prinzip des Brennglases gefunden. Die Reflexions- und Transmissionsverluste werden - nebenbei bemerkt - ja auch in thermische Energie umgewandelt, so dass wir in Summe wieder unsere Gesamtenergie bekommen.


    Ich bin mir nicht sicher, ob unsere Augen nun die Lichtenergie oder die Teilchengestalt des Lichtes empfangen. Somit ist mir die exakte Begründung des von mir erlebten Phänomens immer noch nicht klar. Aber jetzt darf ich Essen gehen, weitere Recherche verbietet sich somit ;)


    Vielleicht hat ja noch jemand ein paar Hinweise ;)


    Viele Grüße und CS,
    Rainer


    [1] E. Hecht, Optik, 3. Auflage, Oldenburg-Verlag

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stiekelstack</i>
    <br />Moin,


    was Du als (m.E. richtige) Berechnungsmethode anführst, führt genau auf die Formel, dass die Leistung pro Fläche auf der Netzhaut mit Fernrohr höchstens (!) gleich der Leistung pro Fläche ohne Fernrohr ist. Das ist gerade das Paradoxe, das so schwierig vorstellbar ist. Ich habe jedenfalls meine Mühe damit.


    Spielt außer der Leistungsdichte (W/m²) auch die absolute Leistung (W) eine Geige bei diesem Thema oder wie löst sich das scheinbare Paradoxon auf?


    Karl
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Karl,


    hier mal eine kleine Beispielrechnung:
    angenommen die Intensität des Mondlichts wäre 0.1 W/m² und wir hätten ein Teleskop mit 8" Spiegel
    die Fläche eines Kreises lässt sich berechnen mit A = pi * r², die Intensität mit I = P/A


    also erstmal brauchen wir die Fläche des Spiegels, das sind 0.125m²
    dann haben wir eine Leistung P von 0.1W * 0.125m² = 12.5mW


    jetzt nehmen wir mal an, daß dann aus dem Okular ein Lichtstrahl mit 1mm Durchmesser käme
    die Fläche A2 wäre 3.14µm². in die Formel eingesetzt: 12.5mW / 3.14µm² = <b>4000 W/m²</b>



    Die Leistung an sich bleibt gleich, 12.5mW, aber die Intensität ist sehr viel höher
    dadurch daß diese Leistung auf so eine kleine Fläche konzentriert wird.


    ist ja auch logisch... wenn es nicht so wäre könnte man mit einer Lupe keine Ameisen verbrennen [;)]




    Ach ja,
    die Werte die ich da oben verwendet habe sind natürlich völliger Schwachsinn,
    aber es ging ja auch nur um die Rechnung an sich [:D]



    tierliebe Grüße,
    Felix

  • Moin Felix,


    ich glaube, Deine Rechnung stimmt nicht ganz (Du hast Dich wohl auch beim Berechnen der Flächen vertippt, aber das macht nichts).


    Wenn man von einem Spiegeldurchmesser von 20 cm ausgeht, was etwa 8 Zoll entspricht, kommt man auf eine Lichtsammelfläche von 0.1m*0.1m*pi=0.0314m². Daraus ergibt sich eine Leistung von 0.00314W. Aber das ist hier nicht entscheidend.


    Es ist richtig, dass ein Objektiv mit 200mm Durchmesser 200*200=40000 mal soviel Licht sammelt wie eine Pupille mit 1mm Durchmesser. Das heißt also, dass Du Recht hast, was die Leistungsdichte im aus dem Okular austretenden Lichtbündel angeht: sie ist 40000 mal höher. Deshalb kann man mit so einem Lichtbündel auch Brandflecken erzeugen.


    Aber: Wenn aus dem Okular ein Lichtstrahl von 1mm Durchmesser kommt, beträgt die Vergrößerung Eintrittspupille/Austrittspupille=20cm/1mm=200.
    Das heißt also, die Leistung verteilt sich im Auge auf eine Fläche, die 200*200=40000 mal so groß ist. Dieses ist aber genau der Faktor, der den vorherigen Gewinn zunichte macht. =&gt; Die Flächenhelligkeit auf der Netzhaut ist die gleiche.



    Viele Grüße
    Karl


    PS: Bisher haben die Ameisen immer mich verbrannt ...

  • So, jetzt habe ich nochmal ein bisschen nachgedacht. Vorab sei nochmal gesagt, dass ich absoluter Laie bin und mich erst seit Dezember etwas ernsthafter mit Astronomie beschäftige. Alle meine Aussagen sind also mit entsprechender Skepzis zu betrachten ;)


    Ich habe mir den Artikel, den Stefan zitiert hat, nochmal genauer angesehen (mann, habe ich den jetzt oft gelesen...). Wenn ich alles richtig verstanden habe, gibt es den scheinbaren Widerspruch zwischen dem Artikel und den von einigen (und mir) geäußerten Feststellung nicht. Ich vermute, Stefan bezieht sich auf diese Aussage:


    "Übrigens ist der Effekt für alle Teleskope gleich. In einem 500mm-Spiegel ist M 13 bei Minimalvergrößerung genau so hell wie im 60mm-Refraktor."


    Hier wird aber nicht ausgesagt, dass alles gleich "hell" ist - es wird vielmehr ausgesagt, dass bei **Minimal**vergrößerung alles gleich hell ist. Um das mal am konkreten Bespiel zu bewerten: mein 70er Refraktor hat nun aber eine drastisch andere Minimalvergrößerung (besser gesagt: sinnvolle minimale Vergrößerung, d.h. eine Austrittspupille von 7mm) als mein 304mm (12") Dobson (und zwar 10fach im Vergleich zu 43,4fach). Wenn ich jetzt die Fläche berechne, die der Mond bei 10facher und 43facher Vergrößerung einnimmt, so muss ich erkennen, dass er bei 43fach natürlich erheblich größer im Okular ist. Da der Mond aber gleichzeitig die primäre Lichtquelle (wenn auch durch Reflexion) ist, ergibt sich aus der größeren Abbildung (dem größeren Beugungsscheibchen, um genau zu sein), auch ein Mehr an Licht, also die eben aufgeführte höhere Bestrahlungsstärke. Somit sagt der Artikel also nicht "alles ist gleich hell wie mit blossem Auge", sondern lediglich "alles ist gleich hell bei 7mm Austrittspupille". Um im obigen Beispiel zu bleiben, beträgt die minimale Vergrößerung des blossen Auges 1fach, daher ist der Mond dann natürlich noch kleiner und die Bestrahlungsstärke entsprechend geringer.


    Wenn ich diesen Ansatz weiter verfolge, kann ich daraus auch schließen, warum das Betrachten der Sonne mit bloßem Auge (und etwas Glück) gerade noch gut gehen kann, mit einem Teleskop aber fatal ist [An dieser Stelle nochmal der Hinweis: AUF ***KEINEN*** FALL DIREKT IN DIE SONNE SCHAUEN, ERST RECHT NICHT MIT EINEM TELESKOP!!!].


    Also, wenn ich ds so betrachte erscheint mir das alles logisch und sinnvoll...


    Grüße und CS,
    Rainer

  • Hallo ihr Ameisen und Pupillenbrenner,


    bevor ihr euch hier die die Köpfe heissredet und euch im Tangens und Intensitäten verheddert, schaut euch doch mal den Mond bei Tag an. Egal ob mit oder ohne Fernrohr, die Helligkeit ist völlig harmlos und entspricht etwa der des blauen Himmels. Dann wird schnell klar, warum diese Helligkeit das Auge auch bei Nacht nicht schädigen kann.

  • Hallo Karl,


    hier an dieser Stelle kann ich Dir nicht ganz folgen:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stiekelstack</i>
    <br />Aber: Wenn aus dem Okular ein Lichtstrahl von 1mm Durchmesser kommt, beträgt die Vergrößerung Eintrittspupille/Austrittspupille=20cm/1mm=200.
    Das heißt also, die Leistung verteilt sich im Auge auf eine Fläche, die 200*200=40000 mal so groß ist. Dieses ist aber genau der Faktor, der den vorherigen Gewinn zunichte macht. =&gt; Die Flächenhelligkeit auf der Netzhaut ist die gleiche.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Fläche im Auge ist doch nur die Austrittspupille. Bleiben wir mal bei den von Dir angenommenen 1mm, so sind da 0,0005 meter(!) radius, also 0,0005^2*3,14=0,000000785 Quadratmeter - und darauf verteilt sich die Strahlungsenergie. Auf einen Quadratmeter hochgerechnet ist das natürlich sehr viel mehr....


    Die Austrittspupille ist also in der Tat 40.000 mal kleiner als die Eintrittspupille, entsprechend muss sich da meiner - mittlerweile entstandenen - Meinung nach auch 40.000 mal mehr Energie PRO QM sammeln - bei einem perfekten Instrument. Da wir das nicht haben, gehen wir mal davon aus, dass nur 50% der Energie ankommen (nach Obstruktions-, Reflexions- und Transmissionsverlusten), so ist das immer noch 20.000 mal mehr Energie pro quadratmeter (und natürlich auch millimeter) als mit blossem Auge... (wobei mir die Zahl jetzt auch zu hoch vorkommt, irgendwo muss noch ein Teufel im Detail stecken ... Der Wein ist logischem Denken einfach abträglich [;)] - ahh, ich glaube ich habe das Detail ... die Ausganswerte sind nicht ganz realistisc, z. B. die 1mm Austrittspupille. Stimmt also doch...).


    Grüße und CS,
    Rainer

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br />Hallo ihr Ameisen und Pupillenbrenner,


    bevor ihr euch hier die die Köpfe heissredet und euch im Tangens und Intensitäten verheddert, schaut euch doch mal den Mond bei Tag an. Egal ob mit oder ohne Fernrohr, die Helligkeit ist völlig harmlos und entspricht etwa der des blauen Himmels. Dann wird schnell klar, warum diese Helligkeit das Auge auch bei Nacht nicht schädigen kann.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    lol ... klar, anschaulich und eindeutig. Das ist mal ein echtes Argument [:)] - wirklich!!! Manchmal ist es sooooo einfach....


    ... aber ich finde die Diskussion um die physikalischen Hintergründe auch sehr interessant ;)


    Rainer

  • Moin Rainer,


    ja, in der Austrittspupille des Fernrohres ist die Leistungsdichte 40000 mal höher. Aber das Objekt wird auch 200fach (Vergrößerung=Eintrittspupille/Austrittspupille=200mm/1mm) im Durchmesser, entsprechend 40000mal in der Fläche größer vom Auge gesehen. Die 40000fache Leistungsdichte verteilt sich also auf der Netzhaut des Beobachters auf die 40000fache Fläche (Hinweis: man sieht bei 200x nur noch winzige Abschnitte des Mondes), womit wieder die "alte" Leistungsdichte vorhanden ist. Das heißt auf der Netzhaut (!) ist die Leistungsdichte nicht höher als mit bloßem Auge. Bei höherer Vergrößerung, das heißt also, wenn die Austrittspupille des Fernrohrs kleiner ist als die Augenpupille, ist die Leistungsdichte auf der Netzhaut (!) sogar kleiner. Die optische Abbildung des Auges muss also in diesen Überlegungen mit berücksichtigt werden, womit sich der scheinbare Widerspruch zwischen einem enormen Lichtsammelvermögen eines Fernrohres und der vielleicht "enttäuschenden" Erkenntnis, dass die Flächenhelligkeit sich durch den Einsatz eines Fernrohres nicht erhöht, auflöst. (Natürlich nicht wirklich enttäuschend, da es offenbar nicht auf Erhöhung der Flächenhelligkeit ankommt, sondern auf andere Größen).


    Stathis: Deine Bemerkung ist genial!


    Viele Grüße, hat Spaß gemacht
    Karl

  • Hallo,


    warum denn so kompliziert?
    die Vergrösserung des Teleskops, die Größe der Austrittspupille, das alles spielt doch kaum eine Rolle.
    Bei meiner Rechnung (ja die war falsch, hab versehentlich den Durchmesser eingesetzt statt dem Radius)
    muss man nur statt dem "1mm Brennfleck" die (wirkliche) Größe des Abbildes auf der Netzhaut verwenden.
    Und das ist auf jeden Fall kleiner als der Durchmesser des Spiegels, die Intensität auf der Netzhaut ist also höher.


    nehmen wir einfach mal an, ein paralleles Lichtbündel tritt vorne in das Teleskop ein und landet schliesslich auf der Netzhaut.
    das Lichtbündel das dort ankommt hat doch einen geringeren Durchmesser als das "Original" aber die gleiche Leistung.
    =&gt; die Intensität kann unmöglich niedriger sein.


    Oder ganz ohne Rechnerei und Physik (also auf Stathis' Art [;)]):
    Wenn die Objekte durch das Teleskop nicht heller erscheinen würden,
    wie sollte man denn dann überhaupt Deep-Sky Objekte betrachten können?


    Grüße,
    Felix

  • Moin,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn die Objekte durch das Teleskop nicht heller erscheinen würden,
    wie sollte man denn dann überhaupt Deep-Sky Objekte betrachten können?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Dieser Effekt tritt auf, weil die beobachteten Objekte im Teleskop eine größere scheinbare Winkelausdehnung haben.


    Zur Flächenhelligkeit:


    Nehmen wir eine Augenpupille von 5 mm und ein Teleskop mit 50 mm Öffnung. Das 10x größere Objektiv kann 100x mehr Licht sammeln, als das blosse Auge.


    Allerdings vergrößert es bei 10facher Vergrößerung das Objekt wieder auf eine 100fach größere Fläche. Die Flächenhelligkeit ist wieder exakt gleich, lediglich punktförmige Sterne erscheinen heller.


    Den Einsteigern hier sei empfohlen, sich in Bibiotheken die Grundkenntnisse anzueignen, dieses Basiswissen zu vertiefen. Weitergehende Fragen können dann in einem neuen Thema gern gestellt werden.


    opt. Gruesse

  • Das mit der Flächenhelligkeit leuchtet mir ja ein aber wenn das richtig ist warum kann ich dann mit einem Brennglas ein feuer machen aber ohne Brennglas dauert es viel länger (bis zum Waldbrand) und wenn man einfach so in die Sonne schaut dann kann man das Auge in den meisten Fällen noch weiterbenutzen, sobald ich aber ein Teleskop davor klemme hat es keine "Chance" mehr. [8)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">warum kann ich dann mit einem Brennglas ein feuer machen aber ohne Brennglas dauert es viel länger <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das Bild des Brennglases wird nicht nachvergrößert (es gibt kein Okular).


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn man einfach so in die Sonne schaut dann kann man das Auge in den meisten Fällen noch weiterbenutzen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Der Brennfleck ist mit bloßem Auge nur zehntelmillimeter groß, mit Teleskop kann er große Teile der Netzhaut ausbrennen.

  • Moin Felix,


    Du schreibst


    "nehmen wir einfach mal an, ein paralleles Lichtbündel tritt vorne in das Teleskop ein und landet schliesslich auf der Netzhaut.
    das Lichtbündel das dort ankommt hat doch einen geringeren Durchmesser als das "Original" aber die gleiche Leistung.
    =&gt; die Intensität kann unmöglich niedriger sein."


    Das Lichtbündel der Fernrohraustrittspupille landet vollständig und mit dem kleinen Durchmesser und also mit der hohen Leistungsdichte vorne auf dem Auge (auf der Hornhaut), nicht jedoch mit dem kleinen Durchmesser auf der Netzhaut, da noch die Optik des Auges dazwischen ist. Und so kommt auch die Vergrößerung ins Spiel und führt zu dem überaschenden Ergebnis, dass die Leistungsdichte auf der Netzhaut (!) nicht größer wird. Du musst meiner Ansicht nach die Leistungsdichte auf der Netzhaut ohne Fernrohr mit der Leistungsdichte auf der Netzhaut mit Fernrohr vergleichen, nicht die Größe des Bildes auf der Netzhaut mit der Spiegelgröße.


    Viele Grüße, vielleicht schreib' mir mal 'ne Mail, wenn Du Lust hast, das Thema weiter zu diskutieren. Ich würde mich freuen.
    Karl

  • Hi alle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">bevor ihr euch hier die die Köpfe heissredet und euch im Tangens und Intensitäten verheddert, schaut euch doch mal den Mond bei Tag an. Egal ob mit oder ohne Fernrohr, die Helligkeit ist völlig harmlos und entspricht etwa der des blauen Himmels. Dann wird schnell klar, warum diese Helligkeit das Auge auch bei Nacht nicht schädigen kann.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dieser Argumentation kann ich nicht folgen. Wenn ich hier das Betrachten am Tage *ohne* Teleskop und das Betrachten bei Nach *ohne* Teleskop vergleichen würde, dann ok.


    Nachdem ich aber in der Nacht verstärke, finde ich den vergleich einfach nicht richtig. Natürlich kann die Helligkeit das Auge schädigen, vorausgesetzt, ich verstärke es nur genug. Die Frage lautet doch, ob diese schädigende Stärke erreicht werden kann, und wenn ja mit welchem Gerät.


    Ich habe ja nun eine wirklich bescheidene Erfahrung, aber dazu gehört nun einmal:
    - Mondbetrachtung mit 4,5"er ohne Filter
    - Mondbetrachtung mit 4,5"er mit Filter
    - Mondbetrachtung mit 8"er ohne Filter war *nicht* möglich
    - Mondbetrachtung mit 8"er mit extra starkem Filter (Bei Ts extra ausgewiesen, dass erst ab 8" empfohlen wegen der stärkeren Abdunkelung)


    Und ich kann nur sagen: da hätte sich ja mal einer dranhängen können, bei der Variante Mondbetrachtung mit 8" *ohne* Filter!


    Folglich und logisch frage ich mich auch, was passiert, wenn ich z.B. durch Stathis 24" schaue? Auch schreibt er selbst ja, dass mit diesem 24"er dieses und jenes Objekt soviel Licht hergäbe, dass ein Blick ins Okular die Dunkeladaption beende! Ganz zu schweigen von den ab und zu daherrollenden 40"ern...


    Wenn ich mit einem solchen Gerät den Mond anpeile muss das ja nicht gleich zur Erblindung führen, aber nachdem mein 4,5"er ohne Filter schon diese Lichtflecken im Auge hinterliess, was stellen die grossen Geräte an?

  • Lieber Jörg,


    lies Dir bitte die Postings nochmal genau durch. Es ist bereits genauestens erklärt, warum es unmöglich ist, die Flächenhelligkeit eines Objekte bei Betrachtung durch ein Teleskop zu erhöhen.


    Um dieses Thema interessierten Benutzern zum Nachschlage zu erhalten, schliesse ich nun den Thread.

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