Probleme beim guiden mit PHD

  • Ich habe ein kleines Problem mit meinem Guiding und hoffe auf diesem Weg ein paar gute Tipps zu bekommen.
    Hier mal ein 100% Ausschnitt aus einer 3 minütigen Aufnahme - guidet mit PHD-Guiding.



    Mein Setup:
    - EQ6 ScyScan Pro
    - Guiding Scope: Skywatcher ED80/600
    - Guidingcam: ALCCD5
    - Fotooptik: GSO Newton 203/1000


    Die beiden Teleskope sind mit der TS-Doppelschiene auf der EQ6 montiert.
    Die Montierung ist nur per Polsucher eingenordet.


    Einen Guidingstern finde ich immer. Das Guiding läuft auch ohne irgendwelcher Fehler oder Aussetzter (zumindest meldet mit PHD nix). Bei manchen Aufnahmen sieht es dann so aus wie auf dem Bild oben. Ich habe das Gefühl dass das Guiding mich verarscht. Weiterhin habe ich festgestellt dass alle meine Aufnahmen einen Versatz zueinander haben. OK, ich weiss dass ich eine Bildfelddrehung durch die nicht korrekte Aufstellung bekomme, aber der Versatz hat nix mit der Bildfeldrotation zu tun - das kann ich ausschließen.
    Ich hatte früher mein Guiding mit der SPC900N und über Ascom die EQ6 gesteuert und da hatte ich das Problem nicht in diesem Ausmaß.
    Habt ihr eine Idee woran es liegen kann. Habe ich evtl. falsche Einstellungen gemacht.
    PDH-Guiding verwende ich im "Grundzustand" also nix verändert an den Einstellungen.

  • Hi Marcel,


    das schaut wie ein zu hoch eingestellter Wert für Aggressivität oder Hysterese aus. Das führt zu Überschwingen beim Guiding.
    Eine zweite Möglichkeit wäre ein Schneckenfehler, der an einer Stelle relativ 'zackig' auftritt und den das Guiding nicht abfangen kann.
    Bei meiner EQ-6 steht die Guiding-geschwindigkeit auf 0,5 oder 0,75 (darunter halte ich es für meine Monti zu gering).
    Ansonsten wären die Werte, die beim 'Brain-Icon' hinterlegt sind noch interessant. Kansst du die noch posten?


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas.


    Hier die Parameter von PHD-Guiding.
    RA Aggressivness: 100
    RA Hysteresis: 10
    Dec guide mode: Auto
    Dec Algorhythm: Resist switching
    Calibration steps (ms): 500
    Min. motion (pixels): 0.25
    Search region (pixels): 20
    Noise Reduction: 2x2 mean
    Time lapse (ms): 500
    Camera gain (%): 95
    LE Port: Port 378
    LE Read Delay: 0


    Und nach jeder Änderung des Objektes schalte ich Force calibration ein.


    An den Schneckenfehler habe ich auch schon mal gedacht aber dann habe ich wieder Aufnahmen über 60min gemacht welche alle ok waren. Das spricht dann doch ehr gegen den PEC, oder?
    Ich denke der Ansatz dass die Monierung überschwingt ist garnicht mal so abwägig. Die Guidinggeschwindigkeit meiner EQ6 habe ich nicht verändert. Ich denke sie steht auf dem "Default" Wert (0,5??).

  • Hallo Marcel,


    ich verwende fast das gleiche Setup wie Du. ED80 und GSO8"/5 mit Doppelbefestigung auf EQ-6 (Standard mit Sanyo-deni + Getriebe + MTS3-SDI). Allerdings guide ich mit einer s/w-VestaPro Webcam. Von der Empfindlichkeit aber genauso wie eine ALCCD5.


    Den Versatz habe ich auch. Das kann alles mögliche sein, die Rohrschellen, Durchbiegung des Tubus, die Schiene etc.) Das ist aber nicht so wild, da ich ohne Probleme 10 und auch 20 min belichten kann ohne das es zu Eiern durch Leitrohrdrift kommt.


    Zu PHD:
    Du kannst Dir in PHD ja einen Graph anzeigen lassen, dort solltest Du ein überschwingen bzw. eine unruhige Nachführung sofort erkennen.
    Läßt Du die Logfiles mitschreiben? Dann werte dieses doch mal aus. Dann siehst Du was da passiert.
    Für mich sieht es ein bisschen nach einer Erschütterung aus. Hängen Kabel lose nach unten?


    Die RA- Agressivität habe ich bei mir auf 80 gesetzt und habe dadurch ein ruhigeres Guiding erziehlt.
    Den Dec-mode wähle ich so, dass er nur in einer Richtung Korreturbefehle sendet, da es sonst sehr schnell zum Aufschaukeln in DE kommen kann. Hier fehlt mir eigentlich die Möglichkeit auch die Agressivität einzustellen. Aber Korrekturen in eine Richtung langen ja.
    Vorraussetzung hiefür ist aber, das Du die Guidecam in RA/DE Richtung ausrichtest.
    Das halte ich generell für sehr wichtig. Zwar erkennen die Programme den Drehwinkel, aber meine Erfahrung zeigt mir, das es immer wieder zu Problemen kommen kann, wenn ich das nicht mache.


    Ich hoffe ich konnte helfen.

  • Hallo Tom.


    Log-File habe ich noch nicht geschrieben, das werde ich mal machen. Ich hoffe ich komme am Wochenende mal dazu DS bei Mondschein ist ja nicht so prickelnd.
    Das mit dem DEC-Mode werde ich mal Probieren. Ich werde die Blance etwas "Auszuglastig" machen dann habe ich auch keinen Backslash mehr.
    Zu den Kabeln: Ja da hängen schon einige dran. Das USB der ALCCD und das Guidingkabel zur EQ6.
    Dann noch ein Fernauslöser an der EOS 1000D. Mir fällt gerade ein das dieser bei einer 5min. Aufnahme mal herunter rutschte und diese Aufnahme war dann völlig im A... Wind war auch etwas an diesem Tag. Das könnte ja das Ganze auch etwas belasten, oder?
    Ich sehe schon da muss ich mir mal ein paar Tage zur "Optimierung" gönnen.

  • Hallo Marcel,


    die Mondscheinbedingungen sind doch ideal zum Guiding testen.
    Wind spielt bei dem Setup schon eine große Rolle. Ich kann mir gut vorstellen, das darin die Hauptursache lag.
    Erzähl mal wie es weiter ging.

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