Bitte um ein paar Informationen...

  • Hy Sternenkucker ;)


    Ich habe mich vor etwa einem jahr hier schon mal vorgestellt, aber dann mangels Zeit das Thema Astronomie wieder ein wenig schleifen lassen. Doch nun, wo es langsam aber sicher wieder wärmer wird und meine stressige Phase im Beruf (vorerst) vorrüber ist, möchte ich mich wieder mehr und vor Allem ausfühlicher bzw. intensiver mit diesem wunderbaren Hobby beschäftigen. Nun habe ich, wie üblich bei (Wieder-) Einsteigern noch die Eine oder andere Frage.
    Zuerst mal noch ein paar Informationen zu meiner Person bzw. Ausrüstung.


    Ich bin 26, wohne in Worms, das ist eine Stadt am Rhein, südlich von Frankfurt. Mein erstes Teleskop, das ich bis heute immer noch besitze ist ein LUXON 70076 (700x76). Eine Sternenkarte habe ich auch, allerdings ist diese in Form eines Posters und eignet sich somit eher schlecht zum Transport.
    Nun möchte ich folgendes von Euch wissen, und hoffe ihr habt da ein paar Tips an mich:
    Wo kann man eine transportable (drehbare) Sternkarte erwerben und gibt es da auch Qualitätsunterschiede. Was sollte beachtet werden?
    Desweiteren interessiere ich mich, für den Kauf eines Fernglases. Welche technischen daten sollte dieses haben, um damit schon das Eine oder Andere am Himmel zu erkennen.
    Nun zuu meinem Teleskop....meint Ihr, es reicht für einen Einsteiger aus? Ach da fällt mir gleich noch ein kleines Problem dazu ein. Als ich letztes jahr den nahen Mars beobachten wollte, ist mir aufgefallen, das bei Objekten die weiter weg sind (also außer Sonne und Mond) keine beobachtung möglich ist, weil sämtliche Objekte als KREIS MIT JE EINER UNTERBRECHUNG ALLE 90° erscheinen...also sozusagen jede viertel Stunde auf einer Uhr. Es sieht aus wie ein Fadenkreuz, das ja auch von einem Kreis umgeben ist, aber das Kreuz ansich ist halt nicht da, nur die Unterbrechungen im Kreis. Könnte das auf ein problem mit dem Spiegel(-system) hindeuten und kann man soetwas leicht korrigieren oder sollte ich mir bei gelegenheit doch nochmal was anderes zu legen?
    Womit wir gleich bei meiner nächsten und auch LETZTEN !!! Frage sind. In welcher Hinsicht ist der Unterschied zwischen Reflektor und Refraktor beim Erwerb eines neuen Beobachtungsgerätes von Bedeutung?


    So, nun hoffe ich, es ist für den Anfang nicht zu viel und der Eine oder Andere findet netterweise tatsächlich ein paar Minuten zeit um mir ein paar Infos zukommen zu lassen. Würde mich darüber freuen.


    Vielen Dank und allseits einen klaren Himmel,


    Euer Thomas!

  • Hallo Thomas,


    zu Sternenkarten und Ferngläsern bemühe doch mal die Suchfunktion, wir hatten kürzlich erst Themen mit vielen Informationen darüber.


    Das "Kreuz", welches Du da erkennen kannst, stammt vermutlich von der Befestigung des Fangspiegels - schau mal vorn in das Teleskop hinein, da ist eine meist 4-Armige Spinne, die den kleinen Spiegel hällt. Normalerweise kann man diese und auch die Abschattung des Spiegels sehen, wenn man nicht 100%ig scharf gestellt hat. Wenn man scharf gestellt hat, dann bekommen die helleren Sterne meist 4 Spitzen, die Spikes, die ebenfalls durch diese Befestigung hervorgerufen wird.


    Der Unterschied zwischen Reflektoren und Refaktoren ist schon gewaltig, und zwar in vielfacher Hinsicht. Hier im Forum wirst Du eine Menge Informationen dazu finden - wenn Du aber einen Tip möchtest, dann poste doch mal, was Du so beobachten und wieviel Du für ein neues Gerät anlegen möchtest.


    cu - Arndt

  • Hallo Thomas, willkommen hier,


    ich kenne die Kosmos Drehbare Sternkarte und finde sie sehr gut (auch gute Beschreibung dabei). Siehe z.B hier (überhaupt finde ich den ICS Katalog sehr informativ, steht viel mehr drin als in den Webseiten). Sehr gut zum näheren Kennenlernen der Sternbilder und Aufsuchen von Objekten mit Fernglas und kleineren Telskopen ist der Cambridge Star Atlas. Der Sky Atlas 200 oder gar der Uranometria sind zu umfangreich und verwirrend für den Anfang.


    Ein Astro-Fernglas sollte mindestens 40 mm Objektive haben, besser 50mm, also ein 7x 50 oder 10 x 50. Mehr Infos z.B. auf Frank Schäfers Fernglas Infos.


    Zum Problem mit deinem Teleskop: Hast du auch wirklich scharf gestellt? das hört sich so an, als ob du das unscharfe Beugungsscheibchen gesehen hast. Da würde ich noch mal genauer gucken.

  • Hallo Thomas!


    1. Die drehbare Kosmos-Sternenkarte (Buchhandel-Kosmos Verlag) habe ich im Gebrauch und bin zufrieden. die Beschreibung der Handhabung ist ok und bei der Anwendung ist zu bedenken, dass die Größenverhältnisse auf solchen Karten verzerrt dargestellt sind. Die Sternbilder erscheinen am Himmel oft viel größer, als sie sich auf der Karte darstellen lassen.
    2. Ein Fernglas zusätzlich zum Teleskop kann ein normales 8 x 50 sein. Ab 10 facher Vergrößerung empfiehlt sich ein Stativ. Sinnvoll sind gute Vergütung und großes Gesichtsfeld. da fällt die Entscheidung über den Preis. Zoom-Ferngläser sind wegen des i.d.R. zu kleinen Gesichtsfeldes für astronomische Anwendung kritsch. Auf der Kosmos-Sternenkarte sind viele Objekte bezeichnet, die z.B.in einen 8 x 50 Fernglas schon gut zu beobachten sind.
    3. Dein optisches Problem bei der Marsbeobachtung. Ich denke, Du hast ein Spiegelteleskop. Was Du gesehen hast war der Mars, allerdings unscharf und der Fleck in der Mitte war die Abschattung des Fangspiegels. Das angedeutete Kreuz waren dann die Fangspiegelstreben. Es ist möglich, dass Du nach dem Wechsel des Okulars nur vergessen hast, die Optik wieder scharf zu stellen (Oku-Auzug). Das sollte normaler Weise gehen. Geht das nicht, ist was kaputt, erheblich verstellt oder die Okulare liegen hoffnungslos über der sinnvollen Maximalvergrößerung des Teleskops.
    4. die Frage Reflektor oder Refraktor ist wie das weich- oder hartgekochte Frühstücksei hauptsächlich eine Frage des Geschmacks und der Vorlieben, also für Aussenstehende schwer zu beantworten. Da gibt es so viele Vor- und Nachteile und was der Eine als Nachteil sieht führt der Andere als Vorteil an. Um da nur eine Meinung zu sagen, müsste man sehr viel mehr über Deine Ambitionen wissen.


    M.f.G., Günther

  • Hallo Thomas,


    so der absolute Profi bin ich auch nicht, aber ich hoffe, dass dir meine Informationen vielleicht etwas weiterhelfen


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Tommy26ausWorms</i>
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    Wo kann man eine transportable (drehbare) Sternkarte erwerben und gibt es da auch Qualitätsunterschiede?


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    Also ich habe eine recht einfache drehbare Sternkarte, auf der nur die helleren Sterne und die allerhellsten Deep-Sky-Objekte (=alles außer Planeten, Kometen etc. und Sonne, Mond, Sterne) drauf sind; solche Teile gibt es in jedem besseren oder schlechteren Buchladen zu kaufen. Kometen, Planeten, Deep-Sky-Objekte etc. ist ein Astronomisches Jahrbuch empfehlenswert (z.B. Kosmos Himmelsjahr). Es gibt auch Sternenkarten mit Leuchtsternen, ob die was taugen, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Tommy26ausWorms</i>
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    Desweiteren interessiere ich mich, für den Kauf eines Fernglases. Welche technischen daten sollte dieses haben, um damit schon das Eine oder Andere am Himmel zu erkennen.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann man m.E. nicht pauschal beantworten, es hängt vor allem davon ab, wieviel Geld du bereit bist, zu investieren. Ich habe eines von Eschenbach, das 225 Euro gekostet hat und jeden einzelnen Cent wert ist. Das wichtigste an einem Fernglas ist die Objektiv-Öffnung (=Duchmesser der großen Linsen, die dem Objekt zugewandt sind) und seine Vergrößerung. Teilt man Objektivdurchmesser durch Vergrößerung erhält man die Austrittspupille und dieser Wert sollte zwischen 5 und 8 mm liegen. Je größer, desto heller das Bild, je kleiner, desto dunkler, aber stärker vergrößert. Ich denke, mit 50mm Öffnung und 7x Vergrößerung bist du auf der sicheren Seite. Zu irgendwelchen Billigteilen aus dem Kaufhaus mit diesen Daten würde ich aber trotzdem nicht raten, weil die Qualität bei den Dingern oft miserabel ist. Generell bekommt man, was man bezahlt. [8D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Tommy26ausWorms</i>
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    Nun zuu meinem Teleskop....meint Ihr, es reicht für einen Einsteiger aus? Ach da fällt mir gleich noch ein kleines Problem dazu ein [...]


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    Das klingt ganz so, als ob du nicht richtig scharfgestellt hast!! Ist der Mond richtig zu sehen mit Details (Krater/Berge) bzw. bei der Sonne die Flecken? Denn: erstens macht die Entfernung bei diesen Objekten eigentlich nichts mehr aus, da kann man getrost unendlich annehmen, das wird alles in der Brennebene scharf abgebildet (--&gt; 1/f = 1/b + 1/g (aus der Optik)) und zweitens ist der Mars in Oppositionsstellung geringfügig näher als die Sonne!
    Der Kreis, den du beschreibst, ist das unscharfe Planetenscheibchen (des Mars) und die Unterbrechungen sind die Schatten der Fangspiegelstreben deines Teleskops.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Tommy26ausWorms</i>
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    Womit wir gleich bei meiner nächsten und auch LETZTEN !!! Frage sind. In welcher Hinsicht ist der Unterschied zwischen Reflektor und Refraktor beim Erwerb eines neuen Beobachtungsgerätes von Bedeutung?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So wie ich das sehe, hast du ja einen Reflektor. Generell haben Reflektoren den Vorteil, dass man zum gleichen Preis eine größere Öffnung bekommt als bei einem Refraktor und dass - abgesehen von Einflüssen durch minderwertige Okulare keine Farbfehler auftreten. Warum also überhaupt Refraktoren herstellen? Ganz einfach: Refraktoren erzeugen schärfere Bilder als Reflektoren, weil die bei Reflektoren zwingend vorhandenen Fangspiegelstreben und der Fangspiegel selbst durch Beugung das Bild etwas unschärfer macht. Für Planetenbeobachtung ist daher ein Refraktor das geeignetere Instrument, denn da kommt es nicht oder nur zweitrangig auf Helligkeit an, sondern hauptsächlich auf Schärfe. Reflektoren sind dagegen weitaus besser für Deep-Sky-Beobachtungen, da diese Objekte i.A. lichtschwach sind (mal abgesehen von solchen Pseudo DS-Objekten wie den Plejaden), so dass eine große Öffnung und damit ein helles Bild das wichtigste ist.



    Ich hoffe, diese Informationen haben dir geholfen, wenn nicht, frag nur nach!


    Viele Grüße und clear skies,


    Yannick

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