Kälte und ihre Auswirkung auf Chinaplaste

  • Hallo zusammen,


    mein Taiwan-Dobson hat jetzt ein paar Tage auf dem Acker bzw. im Kofferraum meines Autos zugebracht. Die aktuellen Temperaturen sind ja bekannt. [xx(]


    Dieses Plastikzeugs, aus dem das 8x50 Sucherfernrohr und der Schutzdeckel der Hauptoptik gemacht ist, ist scheinbar mit der herrschenden Kälte nicht kompatibel. Die Plaste hat sich so stark zusammengezogen, dass das Gewinde des Zenitprismas keinerlei Halt mehr im Metallrohr findet und die ganze Chose glatt auseinander fällt. Ebenso hat der Schutzdeckel keinen Halt mehr im Tubus.


    Geht es anderen Besitzern von GSO- oder Galaxy-Dobsons ebenso?

  • Hallo Volkmar,
    das Problem mit dem Deckel kenne ich auch. Der schrumpft ganz schön.
    Hier meine Lösung:

    Ein Gummiband aus dem Baumarkt.
    Ansonsten ist bei Minusgraden vorsicht mit diesem Platik geboten. Letztens ist das Gehäuse meines günstigen Meade Fernglas beim abstellen gebrochen.


    Viele Grüße
    Ingo

  • Hallo Volkmar und Ingo,


    Also mit Schrumpfen des Deckels habe ich nicht so meine Probleme, aber dennoch hat mein Deckel mit kälte ein ziemlich Starkes Problem, ich bekomme diesen bei der Kälte nicht mehr "drauf" als wenn er zu groß wäre. (SkyWatcher)


    Ist trotzdem sehr ärgerlich, ein "Gegenstand alla Teleskop" ist ja dazu da um draußen zu stehen, und so mit für mich unverständlich das zu solchen Problemen erst kommen muss.


    CS
    Stefan

  • Wenn Teleskope aus unterschiedlichen Materialien (Plaste/Metalle) mit ihren spezifischen Ausdehnungskoeffizienten gearbeitet sind, sollt man sich nicht wundern, wenn sie irgendwann (entweder bei starker Kälte bzw. Wärme, abhängig von der Passung) nicht mehr zusammen "arbeiten" wollen.


    Grüße, Steffen

  • Hallo Volkmar,


    das Kälteproblem mit dem Deckel habe ich auch am meinem GSO.


    Vor ein paar Tagen die EQ6 auf dem Balkon aufgebaut (boah war das kalt [:D]) und den GSO drauf. Dann alles so ausgerichtet, dass ich mit dem Polsucher einnorden konnte. Blick durch den Sucher und die RA noch ein bissl und noch ein bisssl und .... <slip> <knock> s.c.h.e.p.p.e.r und der Deckel liegt unten auf der Terasse [xx(]. Zum Glück hat der der die 4 Meter freien Fall ausgehalten.


    Das nächste mal nehm ich den Deckel vorher ab.


    CS
    Markus

  • Hallo,


    meiner fällt auch schon seit Ewigkeiten beim waagerechten Transport raus, scheint sich auch nicht mehr in die Ausgangsform zurück zu wollen [:o)] Ein paar Umrundungen mit Tesafilm und er passt wieder... eines Tages wird meiner bei der derzeitigen Schrumpfgeschwindigkeit nur noch aus Klebestreifen bestehen [;)].


    Ansonsten vorsicht mit dem Plastik bei den Temperaturen, mir ist vor 2 Wochen mein Fotostativ abgebrochen (!) beim Kippen der Kamera in 90° Lage (reiner Zufall dass ich noch den Gurt in der Hand hatte!).


    Grüße Benny

  • Hallo.


    Bei den älteren GSO-Modellen (mein 12"er war Jahrgang 2003) gab es dieses Problem nicht.
    Da waren die Schutzdeckel für die Tubusöffnungen nämlich noch aus dichtem Stoff, mit einem Elastikband im Saum.


    Tipp: eine Duschhaube / Badehaube etc erfüllt diesen Zweck auch sehr gut, es muss ja nicht zwingend das Modell "Urgrosstante" (rosa mit Rüschen) sein.

  • Hallo Volkmar.


    Zum Sucherprisma:


    Da tät'ich die Hülse seitlich anbohren (2,8mm), dann M-3 Gewinde reinschneiden und eine Schraube reindrehen. Das funzt dann so wie die Okularklemmung am grossen Teleskop, ist nur etwas weniger edel ausgeführt.



    Ebenfalls möglich, falls die Materialstärke zu dünn ist für ein Gewinde: 3,2mm Loch bohren und darüber mittels 2-Komponentenkleber aussen eine M3-Muter aufkleben(*). Die Klemmschraube muss man ja nicht voll festknallen; an meinem Astroscan (OAZ Rohr pulverbeschichtetes 0,8mm Hartmesingblech) habe ich aussen um's Loch etwas aufgerauht und die M3 Mutter mittels "Araldit Crystal" aufgeklebt, die funzte tiptop!



    (* zum Kleben der Mutter: Die Mutter etwa 2cm weit auf das Gewinde einer M3 Schraube aufdrehen, Schraube durch das vorgebohrte Loch stecken und innen (im OAZ-Rohr) eine zweite Mutter aufschrauben, ein paar Gewindeumgänge reichen. Dann Schraube soweit rausziehen, dass die innere Mutter am OAZ-Rohr ansteht und dabei die äussere (festzuklebende) Mutter anziehen. Das hällt dann so gut, dass es sich während des Klebevorgangs nicht verschiebt. Der Kleber soll ja nicht auf die Schraube oder sonstwo hin, sondern nur aussen um die festzuklebende Mutter und etwas drumrum. Mit einem Zahnstocher lässt sich das Bisschen Kleber zielgenau aufbringen. Nach dem Aushärten des Klebers die Schraube rausdrehen und darauf achten, dass die innere Mutter dann nicht auf die Optik fällt.)




    Ach ja: Da es sich hier um ein Sucherprisma handelt (welches Du ja nur selten entfernst) gibt's noch einen weiteren Tipp:
    ein Zigarrettenpapierchen wirkt manchmal auch Wunder... [;)]

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